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Archiv der Avantgarden - Welten Bauen. Visionäre. Architektur im 20. Jahrhundert

Neustadt 2016: War da was?

Jahresrückblick 2016: Was war los in Dresden Neustadt – eine kurze Übersicht der wichtigsten Ereignisse und Veränderungen.

Bauen

Großes Interesse bei der Presse
Eröffnung am 4. April
Anfang April wurde der Scheunevorplatz eröffnet. Der geriet leider so hässlich, dass die Scheune-Leute sich freuen würden, wenn der Platz nicht mit dem Namen des ehrwürdigen Hauses in Verindung gebracht würde. Nun ist er da und keiner will sich drum kümmern. Die Verhandlungen zwischen Scheune e.V. und Stadtverwaltung scheiterten, die Reinigung des Platzes klappte nicht und in den Abendstunden treffen sich schräge Gestalten zum gegenseitigen Auf-die-Mütze-Hauen. Die Polizei ist inzwischen Dauergast.

Fahrradlager vor der Scheune
Fahrradlager vor der Scheune
Doch im nächsten Jahr soll alles besser werden. Die Verhandlungen wurden wieder aufgenommen, ein Arbeitskreis bemüht sich um die Sicherheit, mehr Licht und Sauberkeit werden angestrebt. Eins hat der Sommer auf jeden Fall gezeigt, trotz aller Hässlichkeit, der Platz wird in Beschlag genommen.

Die gymnasiale Sanierung hat begonnen. Begonnen wurde mit dem Haus C. Die übrigen Gebäude der Dreikönigschule sollen dann von März 2018 bis März 2020 saniert werden. Außerdem gibt es seit diesem Jahr am Bischofsplatz eine S-Bahn-Haltestelle und die Albertbrücke ist fertig – und zwar nicht als Boots-Steg.

Letzte Vorkehrungen an Bord der Albis
Letzte Vorkehrungen an Bord der Albis

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Neue Häuser entstehen an allen Ecken und Enden. Die Hof-Quartier-Villen zwischen Böhmischer und Bautzner Straße wurden fertiggestellt und mit ihnen der Julie-Salinger-Weg zwischen Böhmischer und Bautzner Straße. Zwischen Bahnhof Neustadt und Königsbrücker Straße entstehen ganze Wohnviertel neu. Und an der Tannenstraße steht der nächste Bauabschnitt kurz vor dem Abschluss. Dem Bau-Boom zum Trotz steigen die Mietpreise für Neubauten immer weiter. Mietpreise um die 10 Euro kalt pro Quadratmeter und Kaufpreise um 3.000 Euro pro Quadratmeter sind inzwischen Standard, Spielraum nach oben bleibt.

Gerüst mit Dynamo-Werbung
Gerüst mit Dynamo-Werbung
Gebaut wurde auch an der Martin-Luther-Kirche, der Turm wurde gründlich saniert und bekam ein riesiges Gerüst. Außerdem wurde die Neustadt neu verkabelt, die Ditch-Witch war ein Dauergast in diesem Jahr.

Übergeben wurde die Westerweiterung des Alaunplatzes. Der Spielplatz wurde kurz nach der BRN eröffnet. Abgerissen wurde die Brücke über die Albertstraße. Da bröselt nun nichts mehr.

Bestes Demontage-Wetter
Brücken-Demontage im November

Feierlichkeiten

Ja, auch 2016 gab es die Feierlichkeiten zur BRN – neue Bedeutung der Abkürzung: Bürgersteigrepublik Neustadt. Wobei der Begriff Republik inzwischen ernsthaft infrage gestellt werden darf. Aber es war ein prima Stadtteilfest. Außerdem wurde der Rudolf gerockt, gehechtfestet, das Schwepi-Fest fiel ins Wasser und der Schaubudensommer spinnt inzwischen sein Spinnennetz über weite Teile der Neustadt.

Die Besetzung des Karussells hat gewechselt.
Schaubudensommer im Juli

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Politisches

Ein Jahr ohne Wahlen, dafür hatten wir ab und zu ne Demo in der Neustadt. Im Mai spazierte das islam- und regierungsfeindliche Pegida-Bündnis durch das Viertel. Die Neustädter zeigten ihren Protest recht deutlich. Ebenfalls im Mai gab es eine kleine, ziemlich spontane Demo gegen Abschiebungen, im Januar eine Antifa-Demo.

Besetzte Kreuzung
Besetzte Kreuzung – Foto: Marinka
Außerdem kam mal wieder das Besetzen in Mode: Am Rande des Festivals zum rockenden Rudolf wurde ein Haus für kurze Zeit besetzt, aus Protest gegen die griechische Politik das Linke-Büro am Martin-Luther-Platz und im Oktober die soziale Ecke.

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Das Auf-und-Zu-Spiel

Geschlossen haben unter anderem das Käse-Eck, der Kalte Hund auf der Louisenstraße, das Black Sheep, Humana, das fem2glam, das Sumeria. Spektakulärste Schließung des Jahres war wohl der Vegan-Supermarkt, der sich im Februar mit einer Explosion verabschiedet hat, die bis heute noch nicht aufgeklärt ist.

Neu eröffnet haben unter anderem ein Horst für Biertrinker, ein Schlüpperladen, eine Traumschneiderei, ein Sandwich-Lädchen, ein Burgerbrater, noch ein Imbiss, ein Comic-Zubehör-Laden und ein superlecker Italiener.

2016-07-07-lamoka2.jpg
Es schmeckt italienisch im la moka

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Kriminelles

2015 hatte man ja schon das Gefühl, dass es viel schlimmer geworden sei und als dann die Polizeistatistik herauskam, wurde deutlich: es ist nicht schön, aber eben auch nicht wirklich viel schlimmer geworden.
Gut: 2016 habe ich in den Polizeimeldungen bislang von keinem Delikt gegen das Leben, also Totschlag, Mord oder deren Versuche gelesen.
Schlecht: die Situation auf der Alaunstraße ist so krass geworden, dass die Polizei nun regelmäßig am Wochenende mindestens in Dutzend-Stärke vor Ort ist.

Jahresrückblick: Polizeieinsatz auf der Alaunstraße - Foto: Archiv
Polizeieinsatz auf der Alaunstraße – Foto: Archiv
Ganz schlecht: zwei Vergewaltigungen sollen stattgefunden haben. In beiden Fällen wurden die mutmaßlichen Täter geschnappt, gegen den vom Albertplatz läuft das Verfahren schon.

Neustadt-Geflüster
Im Herbst ist das zweite Buch von Anton Launer erschienen: „Anton und der Pistolenmann“. Es gibt in den üblichen Handelsreinrichtungen noch einige Exemplare der ersten Auflage. Für den 19. Januar ist eine weitere Lesung geplant.

Die Fanzahl auf Facebook hat die 25.000 überschritten, auch in den anderen social-media-Kanälen wachsen die Follower-Zahlen. Die Leser waren fleißig, haben fast 3 Millionen Beiträge aufgerufen und dabei knapp 8.000 Kommentare hinterlassen. Und wir können stolz berichten, dass wir in diesem Jahr 823 Artikel veröffentlicht haben. Neuer Rekord!

Ich wünsche allen Lesern einen guten Start ins Neue Jahr.

7 Kommentare

  1. Wenn in den Polizeimeldungen nichts zu Mord & Totschlag steht, dann hat es dementsprechend nicht stattgefunden?

    Wie ist das mit dem Selbstmord am Martin-Luther-Platz?

    Hat der wegen der Nicht-Meldung und der anschließenden Nicht-Berichterstattung auch nicht stattgefunden? ;-)

    In diesem Sinne: ein Teil meiner Antwort könnte Sie verunsichern. :-P

  2. @Fidel: hatte ich Dir das nicht neulich persönlich erklärt?

    Selbstmorde werden nur gemeldet, wenn es eine besondere Relevanz gibt.

    Totschlag, auch versuchten, meldet die Polizei immer.

  3. Vielleicht ist das mit den Straftaten so, wie im Fall Amri, der nicht zu ermitteln war und somit das Verfahren eingestellt worden ist, also gab es keine Straftat. Ansonsten erinnere ich gerne an eine Aussage eines englische Premier zum Thema Statistiken…

  4. Mir fehlen ein paar Sachen, aber das mag eher der persönlichen Perspektive geschuldet sein.

    Ich möchte alle am Blog beteiligten Menschen für die grandiosen Beiträge, alles Andere und die Möglichkeit, sich hier auch in manchmal schwierigen Zeiten auszutauschen danken!

    Eine fantastisch guten Rutsch ins Jahr 2017 allen hier!

  5. Bei dem Rückblick hier eigentlich nichts. Deshalb halt eher „persönliche Perspektive“.
    Ich habe das letzte Jahr nochmal Revue passieren lassen und erinnere mich da gerne an viele Geschichten und Ereignisse, die ich teilweise auch mit dem Geflüster verbinde.
    Mit dabei:
    – Ein wirklich cooles Wohnzimmerdinner.
    – Aktmalerei und Musik am Elbufer.
    – Neu entdeckter Rosenpark.
    – Familienfest im Alaunpark. Die Tochter meines besten Kumpels war total begeistert. :o)
    – Vieles, vieles mehr…

    Und natürlich ein Streitgespräch mit Ecki hier im Kommentarbereich. Eine großartige Person, vermute ich.
    Die Einladung zum Gespräch habe ich noch im Hinterkopf und werde auch mal vorbei kommen. Das ist eine Drohung, Ecki!!! :o)

    Schöner Block, schöne Gegend, liebe Menschen und eine schöne neue Heimat. Was kann man mehr vom ersten vollen Jahr DD Neustadt erwarten?

    Okay, das war jetzt ein wenig sentimental… ^^

Kommentare sind geschlossen.