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Von denen, die Häuser besetzen

Am Wochenende haben wieder mal ein paar Jugendliche Häuser besetzt. Mancher dachte schon, dieses Kapitel der Neustadt-Geschichte wäre seit ein paar Jahren endgültig geschlossen. Nun blüht er noch mal auf, der illegale und kriminelle Ruf der Neustadt. Ein Ruf, der schon vor über 15 Jahren entstanden ist und Manchen von der anderen Elbseite immer noch davon abhält, hier her zu kommen.

Besetzung der sogenannten Putzi-Villen an der Königsbrücker Straße im Januar 2020. Foto: Anton Launer
Besetzung der sogenannten Putzi-Villen an der Königsbrücker Straße im Januar 2020. Foto: Anton Launer

Hausbesetzungen haben in der Äußeren Neustadt eine lange Tradition. Schon zu Zeiten der strengen Kontrolle und Wohnungsknappheit in der DDR gab es hier die ersten Schwarzmieter. Meist waren es Studenten, die nicht in den Acht-Bett-Zimmern der Plattenbau-Wohnheime nächtigen wollten. Aber auch Künstler und Intellektuelle zog der verfallene und illegale Charme der Neustadt an. Möglicherweise waren sie die treibende Kraft, für den Erhalt des Viertels zu kämpfen. Immerhin sollte die Äußere Neustadt flächendeckend durch Plattenbauten ersetzt werden. Das scheiterte aber nicht nur am Widerstand, sondern auch am mangelnden Geld der untergehenden DDR.

Hausbesetzungswelle Anfang der 1990er

Nach der Wende besetzten Jugendliche ganze Häuser, um darin zu wohnen, zu feiern und eine neue Revolution zu planen. Sogar ein Theater entstand auf diese Weise. Die Häuser auf dem Bischofsweg, der Louisen- und Lutherstraße waren berühmt und berüchtigt. Die Pläne sind von ein paar Ausnahmen abgesehen, gescheitert, die Häuser legalisiert, die Jugendlichen angepasst und die große Revolution wird eingestellt.

Nadelstreifenträger haben die ganze Neustadt vermarktet. Die ganze – Nein. Ein paar Wohn- und Kultur-Projekte konnten aus den Besetzungen gerettet werden, so zwei Häuser in der Louisenstraße, eins auf der Martin-Luther-Straße und auch das einst besetzte Projekttheater gibt es immer noch. Und der Hausbesetzungsgedanke, er lebt noch immer. Immer wieder nehmen sich Jugendliche den Wohnraum, der nur leer steht.

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Nachträge

2007

Besetzungen haben weiter Tradition am 10. März war es mal wieder so weit.

2009

Im Hechtviertel wurde ein Haus besetzt. Siehe hier.

2010

In der Leipziger Vorstadt wurde ein Haus besetzt. Siehe hier.

2016

Im Scheunenhof-Viertel wurde auf der Lößnitzstraße ein Haus besetzt

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2019

Hausbesetzung an der Königsbrücker Straße
Schein-Hausbesetzung an der Tannenstraße.

2020

Besetzung der sogenannten Putzi-Villen an der Königsbrücker Straße.
Temporäre Hausbesetzung an der Schanzenstraße im Hecht-Viertel.

2021

Temporäre Hausbesetzung im Preußischen Viertel.
Eine Besetzung eines leerstehenden Gebäudes an der Lößnitzstraße wurde durch die Polizei geräumt.