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ADFC neu in der Kästner-Passage

Der Wonnemonat Mai brachte dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) den seit zwei Jahren ersehnten Ortswechsel. Vom Bischofsweg ging es in die Kästner-Passage. Gestemmt wurde der Umzug natürlich mit dem Lastenrad. Größere Räume für große Projekte.

„Endlich!“, seufzt Barbara Baum, Büroleiterin für den Landes- und Stadtverband des ADFC, „war es am 1. Mai so weit!“ Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub hat seine Räumlichkeiten vergrößert und ist in die Kästner-Passage gesiedelt. „Wir wurden mit offenen Armen empfangen“, berichtet Baum.

Für das neue Büro wurden zwei einst separate Räume zusammen gelegt.
Für das neue Büro wurden zwei einst separate Räume zusammen gelegt.

Lärmfreier Verkehr und Plaudereien im Hof  sind den Bewohner*innen der ansässigen Seniorenresidenz willkommen. „Wir wollten in der Neustadt bleiben“, sagt Barbara Baum. „Die Neustadt passt zu uns.“ Nicht nur, dass hier viele Mitglieder wohnen und sich damit kurze Wege ergeben – das Viertel atmet den richtigen Fahrtwind für den Kurs des ADFC.

12.000 Euro Spenden für den Umzug

Das neue, lichte Büro wurde mit viel Unterstützung bezogen. Rund 12.000 Euro machten Spender*innen des Vereins für Umzug und Umbau locker – eine Summe, die Barbara Baum sichtlich umhaut. „Ohne das Geld hätten wir das nicht geschafft“, stellt sie fest und beeilt sich die vielen ehrenamtlich helfenden Hände zu erwähnen, die geputzt, gestrichen und eingerichtet haben. Den Umzug bewältigte der Verein mit Lastenrädern. „Hier ist auch mehr Platz für die Codierung der Räder. Auf dem Bischofsweg hatten wir nur den Fußweg“, sagt Edwin Seifert.

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Spenden ermöglichen Teilzeitstelle

Spenden sind es auch, die seit dem 1. Juni das Gehalt für die feste Teilzeitstelle von Edwin Seifert im Stadtverband des ADFC ermöglichen. Die Bereitschaft, die Stelle mit einer Art Crowdfunding-Abo zu finanzieren, würdigt die Arbeit des Vereins, spornt an und berührt. „Mich hat das demütig gemacht“, sagt Edwin Seifert. Für über neun Jahre arbeitete Seifert für PR-Agenturen. Eines seiner wichtigsten Projekte der vergangenen Jahre war eine Kampagne für eine Nutzung des Areals Alter Leipziger Bahnhof jenseits der Globus-Pläne.

Langfristige Ziele des ADFC sind große Radtrassen, die den Stadtraum für Radfahrer sicher und attraktiv machen.
Langfristige Ziele des ADFC sind große Radtrassen, die den Stadtraum für Radfahrer sicher und attraktiv machen.

Für Barbara Baum hat sich vor zwölf Jahren eine Teilzeitstelle für den ADFC ergeben. Damals zählte der Verein etwa 600 Mitglieder. Heute sind es 4013. „Wir werden deutlich ernster genommen als noch vor 15 Jahren“, sagt Baum und erklärt: „Wir befinden uns an einer Schwelle. Der ADFC wird  als professioneller Akteur wahrgenommen, kann aber noch keine 8000 Mitglieder bieten, um feste Stellen allein aus den Mitgliedsbeiträgen zu finanzieren.“

Freiwillige Spender*innen geben Anschub für diese Etappe. Sie ermöglichen es dem Verein, wirkmächtiger und effizienter zu machen. „Wir haben ein Stadium erreicht, in dem es wichtig ist, für Nachfragen aller Art verlässlich erreichbar zu sein“, sagt Edwin Seifert. Ausschließlich im Ehrenamt sei das schwierig, weshalb es feste Stellen und ein Büro erfordere.

Fokus auf der Einhaltung des Radverkehrskonzeptes 2017

In dem größeren Büro arbeiten Stadt- und Landesverband eng zusammen. Nun aber auf mehr Quadratmetern. Im Büro am Bischofsweg wurde es spätestens zu eng, als 2020 die zwei Bufdis Josefine Zanner und Friedmer Richter dazu kamen. Hier ist neben Workshops und Planungsrunden auch die Anlaufstelle für Beratungen und den Kauf von Fahrradkarten.

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Wachsende Mitgliederzahlen, wachsende Aufgaben. Allgemein gewinnt das Thema nachhaltige Mobilität an Bedeutung und damit auch die Forderungen für die Sicherheit des Radverkehrs, der aber immer wieder Nachdruck verliehen werden müssen. Der ADFC schaut der Politik auf die Finger und mahnt zur Einhaltung von Beschlüssen. Das betrifft in Dresden maßgeblich das Radverkehrskonzept von 2017. Besonders im anstehenden Interregnum nach dem Postenwechsel des Verkehrsbürgermeisters möchte der ADFC das „geschaffene Klima“ für den Radverkehr erhalten.

Die aktuelle Kampagne des ADFC fordert "Mehr Kraft für's Rad"
Die aktuelle Kampagne des ADFC fordert „Mehr Kraft für’s Rad“

Am Mittwoch erst bezeugte der an diesem Tag anberaumten Stadtteilbeiratssitzung eine Fahrraddemo die Wichtigkeit eines durchgängigen Radwegs an der Hüblerstraße – wie es aussieht mit Erfolg. Der scheidende Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain setzt sich für eine Lösung ein, berichtet Edwin Seifert.

Edwin Seifert, Friedmer Richter, Josefine Zanner, Konrad Krause und Barbara Baum vom ADFC.
Edwin Seifert, Friedmer Richter, Josefine Zanner, Konrad Krause und Barbara Baum vom ADFC.

Langfristige Großprojekte des ADFC ist die Realisierung von Radtrassen, die die Stadtteile in allen Himmelsrichtungen miteinander verbinden. „Man braucht einen langen Atem“, sagt Edwin Seifert. Jeder kleine Erfolg sei Grund zur Freude. „Wir haben geniale Unterstützer“, sagt Baum. „Wenn wir zu einer Demo aufrufen wissen wir, die Leute kommen.“

Für das leerstehende Büro mit 40 Quadratmetern Größe auf dem Bischofsweg 38 direkt am Alaunpark wird noch ein*e Nachmieter*in gesucht. Anfragen sind unter nachmieter@adfc-dresden.de willkommen. Laut ADFC präferiert der Vermieter Zuzüge nicht-gastronomischer Art.

Büro von Stadt- und Landesverband des ADFC

  • Kästner Passage, Eingang über Bautzner oder Rothenburger Straße
  • Öffnungszeiten des ADFC-Ladens: Montag 10 bis 15 Uhr, Mittwoch 14 bis 18 Uhr
  • www.adfc-dresden.de
  • Übersicht über das Radverkehrskonzept Dresden via Radwatch

2 Kommentare

  1. Huch, ich wusste gar nicht, dass Raoul Schmidt-Lamontain inzwischen ‚Verkehrsminister‘ ist :-)

    Dem ADFC wünsche ich alles Gute im neuen Heim.

  2. Hehe, da hat ihn Philine kurz vor Schluss nochmal schnell befördert. ;-) Nee, er ist natürlich Bürgermeister, bzw. Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften. Hab es korrigiert.

Kommentare sind geschlossen.