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Tafelwerk zum Reinbeissen

Ein Zweimannbetrieb hat in Dresden die Schokolade neu erfunden: Tafelwerk heißt das Produkt, das Ulrike Hörenz und Roland Schulze im Geheimen ausgetüftelt haben. Das Besondere ist die Minimierung des Zuckerzusatzes, der – wenn schon, denn schon – maximal in Form von Birkenzucker zugesetzt wird. Das Ostergeschäft werden die beiden Schokohasen noch verpassen, ins Weihnachtsgeschäft wollen sie voll einsteigen. Zu Besuch in der wohl kleinsten Schokoladenmanufaktur der Welt.

Ulrike Hörenz und Ronald Schulze vom "Tafelwerk"
Ulrike Hörenz und Ronald Schulze vom “Tafelwerk”

Die kleine Werkstatt befindet sich in den Gewerberäumen der Lößnitzstraße 14 und verrät ihren Standort mit einer feinen Kakaonote, die über die Gänge zieht. Auf etwa acht Quadratmetern produzieren Ulrike Hörenz und Ronald Schulze ihre Schokolade “Tafelwerk” in verschiedenen Sorten. Hauptsache, sie ist nicht zu süß. “Unsere Milchschokolade für Kinder hat 50 Prozent Kakaoanteil. Das ist die süßeste, die wir haben.”

Die Dokumentation “Voll verzuckert” (2014) sensibilisierte Ulrike Hörenz und Ronald Schulze für die inflationäre Verwendung des Süßstoffs in industriellen Lebensmitteln. Sie beschlossen, ihren Zuckerkonsum zu reduzieren und führten ein Zuckertagebuch. Fazit: Mit einer Flasche Saft, einer Tiefkühlpizza und einem Joghurt überschreitet man bereits die empfohlene Tagesdosis. Es stellte sich den beiden die Frage: Wie nascht man ohne Zucker?

Roland Schulze stellte sich zum Experimentieren in die Küche. Jahrelang feilte er an Rezepturen. Die Schokoladentafeln im Handel überzeugten ihn geschmacklich nicht. Schließlich fuhren er und Ulrike nach Hamburg, Kakaobohnen einkaufen. Wie bei Tee und Kaffee hat der Kunde hier die Wahl zwischen verschiedenen Aromen und Abgängen. Die Händler im Großmarkt lachten, als die beiden mit zwei Säcken im Kofferraum die Heimfahrt antraten.

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Fairtrade-Kakaobohnen aus Südamerika sind die Grundlage für das "Tafelwerk"
Fairtrade-Kakaobohnen aus Südamerika sind die Grundlage für das “Tafelwerk”

Die Bohnen, deren Schale der von Erdnüssen ähnelt, werden im Backofen geröstet und abgepuhlt. Aufwendige Handarbeit. Eine kleine indische Conchiermaschine verarbeitet die zerkleinerten Bohnen in zwei bis drei Tagen zu einer Masse, die in Formen gefüllt und erkaltet als Schokoladentafel entnommen wird. Das Lieblingsprodukt der beiden ist die hundertprozentige Kakaoschokolade. Herb, aromatisch und energiereich wie ein Power-Riegel. “Wir mögen den Begriff Superfood nicht so sehr”, sagt Ulrike. “Aber unsere Schokolade ist eins.”

Crowdfunding-Kampagne

Um ihre Schokolade im größeren Stil zu produzieren, sind Ulrike und Roland auf der Suche nach Unterstützern via Startnext.

Wer sich von der angepriesenen Qualität überzeugen will, kann dies im Lederwarenladen CROUPON auf der Louisenstraße tun. Dort bietet Roland die Tafeln bereits zum Verkauf an.

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3 Kommentare

  1. “Birkenzucker” klingt so schön Bio/Öko – wenn man “Xylit” drauf drucken würde, würde man ja die Kundschaft verschrecken – da ist es auch egal dass es mit Birke überhaupt nichts zu tun hat und nur ganz ursprünglich die ersten Synthetisierungen aus Buchenspänen erfolgten.

    Ich hab nichts gegen Xylit (also nicht mehr als gegen andere Süßstoffe) – aber kann man nicht einfach die Namen verwenden die Leute am ehesten kennen und bei denen der Inhalt eher klar wird?

  2. Dass der “Zweimannbetrieb” die Genderfraktion noch nicht auf den Plan gerufen hat, zumal in Ansehung der personellen Zusammensetzung des Betriebes…. Ich bin enttäuscht! Wo bleibt die vielleicht sogar erhoffte Empörung? Alleen …. und Bäume! Und eine Frau! Oh Wunder!

  3. verpackt ihr den spass wenigstens in zellophan? wäre ja nur konsequent ;)
    maiskolbenzucker find ich jetze auch ni so prickelnd, aber meinetwegen.

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