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Die Trödel-Fischer sagen Tschüss

Andrea und Andreas Fischer in ihrem Antiquitätengeschäft
Andrea und Andreas Fischer in ihrem Antiquitätengeschäft
Ihr kleines Lädchen in der Kunsthofpassage war eine Institution. Möbel, Kunst, Geschirr, Antikes, Reklame-Tafeln, Lampen, Wohnzubehör, auf knapp 48 Quadratmetern finden sich tausend schöne Dinge. Aber Mitte Januar hören Andrea und Andreas Fischer auf.

„Ich bin ja jetzt im Rentenalter“, sagt Andreas, da will er nicht mehr jeden Tag hier im Laden stehen. Außerdem habe sich die Kundschaft gewandelt. Er zeigt auf ein Buffet im Hinterzimmer. Jugendstil. Liebevoll abgebeizt, eingeölt. 1.400 Euro will er dafür. „Früher hätten sie mir das aus den Händen gerissen“, weiß er, aber heute kommen die Touristen nur noch in den Laden und fotografieren die schönen Dinge, kaufen nix und ziehen weiter.

1998, also vor fast 20 Jahren, haben sie zusammen das Lädchen „Antiquitäten im Kunsthof – Fischer“ eröffnet. „Wir waren die Ersten hier“, berichtet Andrea, zumindest der erste Laden. Nebenan das „El Perro Boracho“, dass vor ein paar Jahren zur „Lila Soße“ geworden ist, das hatte schon ein paar Tage vorher geöffnet.

Andrea beherrscht das Handwerk des Stuhlflechtens. Gerade steht ein antikes Modell herum, bei dem sie die Sitzfläche neu herstellt. Diese Aufträge haben die beiden über Wasser gehalten, wenn das Geschäftchen mal nicht lief.

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„Aber das kann ich nun wirklich auch zu Hause machen“, schmunzelt sie. In Wünschendorf haben sie eine Scheune, dort werden sie die handwerklichen Arbeiten weiterführen und dort ist auch Platz für alles, was nicht bis zum 13. Januar verkauft wird.

In den knapp 20 Jahren haben sich nicht nur die Neustadt und die Kunsthof­­­passage verändert, sondern auch der Handel. „Heute kaufen doch alle im Internet“, sagt Andrea. Ob es da so wunderbare alte Leuchter gibt, möglicherweise, aber auf keinem Fall in so einem herrlichen Ambiente.

Und so herrliche Geschichten, wie sie Andreas erzählen kann, gibt’s bei der Online-Bestellung vermutlich auch nicht. „Kürzlich kam ein junger Mann vorbei. Er erzählte uns, dass er als kleiner Junge hier bei uns ein Feuerwehr-Schild gesehen hatte. Später kam er wieder, hatte offenbar von der Mutter Geld bekommen und kaufte das Schild. Als er nun neulich da war, erzählte er mir, dass er jetzt bei der Feuerwehr arbeitet.“

Was nun hier in das kleine Geschäft einziehen wird, steht noch nicht fest. Aber bis Mitte Januar wollen Andrea und Andreas noch richtig viel verkaufen. Und wer noch einen original Richaâârd für sein Wohnzimmer braucht, gibt es hier.

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Antiquitäten im Kunsthof – Fischer

  • noch bis 13. Januar, Alaunstraße 70, 01099 Dresden, Dienstag bis Freitag von 13 bis 19 Uhr, Sonnabend 11 bis 16 Uhr
  • danach in Wünschendorf – Telefon: 035026 399981
Das Lädchen befindet sich im Hof der Fabelwesen.
Das Lädchen befindet sich im Hof der Fabelwesen.

5 Kommentare

  1. Oh, wie schade… aber es ist verständlich. Dann wünsche ich alles Gute und noch einmal vielen lieben Dank für Ringelblumen, saftige Äpfel und wie jedes Jahr Misteln und bunt gemischte Nadelgehölze und so manchen Schatz, der sich in Eurem Laden finden lies.

  2. Verschwiegen wurde, dass Familie Lenz den Hals nicht voll kriegen kann und bei den Trödlern eben auch eine saftige Mieterhöhung ins Haus stand. Leider sind die auch nicht die einzigen, die da Probleme haben. Wie soll es dann in den Kunsthöfen aussehen, wenn sich keine Künstler, Handwerker und individuelle Lädchen mehr die Miete leisten können?

  3. Das war laut Andreas Fischer nicht der entscheidende Punkt. Beide sprachen von einer sehr guten Beziehung zum Vermieter, der in dem Fall auch nicht Lenz heißt. Es gibt verschiedene Eigentümer in der Kunsthofpassage.

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