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Der Carolaplatz

Verdrahteter Himmel über dem Carolaplatz
Verdrahteter Himmel über dem Carolaplatz

Wie heißt eine sächsische Königin ohne ihren Titel? Korrekt! Carola, genau wie der Platz an der gleichnamigen Brücke. Der Name „Königin-Carola-Platz“ wurde in der Weimarer Republik aus symbolischen Gründen um ihren Königstitel gekürzt. Albert und Carola, damals Herrscherpaar, heute Verkehrsknotenpunkte, sind durch regen Verkehr miteinander verbunden und werden täglich von zahlreichen Bahnen überrollt. Die Albertstraße ist, ausgehend vom Neustädter Albertplatz, die Startrampe hinüber zum Campus, auf der sich verquollene Studenten in gestresste Studierende verwandeln; die Carolabrücke der Take-off, der morgens (oder mittags) einen Postkartenblick über die Silhouette der Altstadt bietet. Ein optischer Höhepunkt, bevor es im Sinkflug in die Lernkeller der SLUB geht.

Den Carolaplatz überragte bis zu seinem Abriss 2012 das zehngeschossige Lehrgebäude II der Pädagogischen Hochschule Dresden neben dem „Forum am Carolaplatz“. Nach der Wende wurde die seit 1967 selbstständige Hochschule mit Promotionsrecht aufgelöst und in Einzelsektionen in die TU integriert. Sie war die erste ihrer Art in der DDR. Heute ist die ehemalige Grundfläche des sogenannten „Blauen Hauses“ ein Parkplatz. Nicht zu verwechseln ist das „Blaue Haus“ mit seinen Namensvettern am Lennéplatz und auf der August-Bebel-Straße.

Immer noch königlich: Blick auf die Staatskanzlei von der Elbe aus
Immer noch königlich: Blick auf die Staatskanzlei von der Elbe aus

Rund um den Carolaplatz sitzen Ministerien, deren Abkürzungen sich auch im Songtext „MfG“ der Fanta Vier wiederfinden könnten: SMUL, SMF und SMK – SMWA – ha-ha-ha-ha. Im „Forum am Carolaplatz“ haust das Staatministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, rundum folgen die Sächsische Staatskanzlei mit dem Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, sowie das Finanz- und Kultusministerium. So heftig ministriert der brunnenlastige Albert nicht, ist aber dennoch eine beliebte Marschroute bei Demonstrationen. Carola trumpft mit einem kleinen, aber feinen Brünnlein zu Ehren Sarrasanis auf. Vier Elefanten bronzen am Brunnenrand, ein fünfter simuliert Basketballkenntnisse.

Eli-Spaß und Brunnennass: der Sarrasanibrunnen
Eli-Spaß und Brunnennass: der Sarrasanibrunnen

Im Jahr 1912 eröffnete am Carolaplatz das Circus-Theater 500 des Radebeuler Zirkusunternehmens Sarrasani. Der massive Rundbau beheimatete den ersten stationären Zirkus Europas, in dem über 3800 Menschen Platz fanden. Am 13. Februar 1945 gab der Zirkus an diesem Platz seine letzte Vorstellung, als britische Bomber bereits Kurs auf Dresden genommen hatten. Das Gebäude wurde vollständig zerstört. Fritz Mey gründete den „deutschen Sarrasani“ 1956 neu (es gab 1948 bereits eine Neugründung in Argentinien), jedoch erlangte das Unternehmen nie mehr jene Dimension, die es vor dem Zweiten Weltkrieg hatte. Das weiße Zelt des Erben André Sarrasani hat sein Sommerquartier mittlerweile am Wiener Platz aufgeschlagen.

Das "Forum am Carolaplatz", ehemaliger Sitznachbar des "Blauen Hauses" der Pädagogischen Hochschule
Das „Forum am Carolaplatz“, ehemaliger Sitznachbar des „Blauen Hauses“ der Pädagogischen Hochschule

Unterhalb des Carolaplatzes starten im Juni hinter dem Rücken des Finanzministeriums wieder die „Filmnächte am Elbufer“, bei denen heuer (ha-ha-ha-ha) u.a. die Fanta Vier zu Gast sind. Besonders beliebte Künstler erkennt man am Verstopfungsgrad der Brücke, wo geizige Fans auf Zehenspitzen balancieren und auf ein Guckloch hoffen. Kleiner Tipp: an drei Tagen wird in dem Getümmel kein einziger Anhänger der eingedampften braunen Essenz von Pegida zu finden sein. Da singt Roland Kaiser – und der wird seit seiner Pegida-Kritik boykottiert. Wer hätte gedacht, das Lieder mit trivialen Titeln wie Sexy oder Wir sind Sehnsucht in Dresden als Bannmeile gegen Bullshit fungieren können?

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Blick auf das noch leere Gelände der "Filmnächte am Elbufer"
Blick auf das noch leere Gelände der „Filmnächte am Elbufe

Der Carolplatz

Straßen und Plätze im Stadtbezirk Neustadt

24 Kommentare

  1. Wasn los? Warum meckert keiner über Phillines Schreibstil? Oder lest ihr Phillineverabscheuer jetzt tatsächlich nicht mehr ihre Texte? Das freut mich und Philline bestimmt auch.

  2. Auf den ersten verschwommenen Blick, sah ich auf Foto 1 ein Skigebiet mit Liften… :-0

  3. @TeaTime: Wasn los? Warum meckert keiner über Phillines Schreibstil?
    Das hängt damit zusammen, dass Philline wieder mal aufmerksam recherchiert, mutig formuliert und originell illustriert hat. Die Kommentare der Meckerfitzen wirken dagegen wie Sterne neben der Sonne.

  4. Tja, Torsten… das schöne ist, dass auch die Sterne leuchten.

    Kritik üben, hat nur Sinn, wenn sich dadurch etwas verbessert. Bei manchen ist allerdings Hopfen und Malz verloren; da kann man sich die Kraft auch sparen.

    Ich bin übrigens kein „Philineverabscheuer“ @TeaTime, ich kenne sie ja persönlich gar nicht.

    Ich finde nicht den Menschen schlecht, sondern die Texte. Der hier ist da keine Ausnahme. Der krampfhafte Versuch, originell und lustig zu wirken, lockt doch keinen hinter’m Ofen vor.

  5. Echt jetzt, Luther? Wer fragt Dich denn? Du heizt ja wahrscheinlich noch mit Briketts. Dann bleib auch hinter Deinem Ofen.

    Seit die Serie angefangen wurde, freue ich mich auf die Fortsetzungen. Und das scheint ja wohl noch etlichen anderen so zu gehen, sonst hätte Anton das bestimmt längst eingestampft.

  6. Eines verstehe ich nicht: warum so persönlich werden @Mitleser.

    Sie (und andere) finden das gut; ich nicht. Jeder darf seine Meinung dazu sagen und auch behalten.

    Hier geht es wirklich nur noch darum, dass ständig einer auf den anderen… scheiß Welt. Ich habe dazu keine Lust mehr.

  7. @ Stiller Mitleser… ich glaube nicht das Anton interessiert, was uns gefällt, er macht doch eh nur was Ihm passt… die absolute Monarchie hier…

  8. Tja, Torsten… das schöne ist, dass auch die Sterne leuchten.

    „TOTER CHRIST ZÄHLT 1 UND 1 ZUSAMMEN“ (BILD)

    „Und jetzt zu unserem Reporterteam live vor Ort. Wir wissen ja bereits, dass der niedrige Stand der Sonne in Dresden die von den niedrigsten Objekten geworfenen Schatten jemals verursachte. Heute erfahren wir aber, dass außerdem noch ein unter dem Synonym ‚Martin Luther‘ schreibender Leser den Kommentarbereich eines lokalen Dresdner Blogs nutzt, um sich öffentlich damit zu brüsten, dass er simpelste Analogien versteht. Wie reagiert die Bevölkerung? … “ (ARD Brennpunkt)

  9. Luther, ich verstehe nicht, warum das von Dir bei jedem Artikel der Autorin aufs Neue betont wird. Das ist starrsinnig und penetrant.
    Geh einfach weiter.

  10. bin genau Deiner Meinung

    “ Kritik üben, hat nur Sinn, wenn sich dadurch etwas verbessert. Bei manchen ist allerdings Hopfen und Malz verloren; da kann man sich die Kraft auch sparen.“

  11. Bashing oder Mobbing im Internet ist nicht sehr christlich, Martin Luther.
    Mich wundert etwas, dass Ecki hier nicht aktiv wird, wo er sonst in diesem Forum immer wieder die Einhaltung moralischer Standards anmahnt (bei Martin Luthers Attacken gegen Philine hat er sich noch nie kritisch zu Wort gemeldet). Vielleicht möchte er einen treuen Kirchensteuerzahler nicht verprellen…

  12. Wenn ich mir das Gehetze gegen „Martin Luther“ hier, und gegen andere Personen unter anderen Artikeln ansehe, wirft das eher ein schlechtes Licht auf den Inhaber dieser Seite, der ja wohl alle postings liest, bevor er sie veröffentlicht.

  13. @Andreas: verzeih, dass ich nicht ständig im Netz bin, aber gelegentlich arbeite ich auch mal nicht am Rechner, sondern draußen in der Realität. So auch heute vormittag. Soll bei meinem Beruf vorkommen… Das ab Deiner Klammer ist einfach Unsinn. Schade!

    Philines Schreibstil muss nicht jede(r) mögen. Und nicht jeder Artikel reißt mich vom Hocker – so wie manche(n) meine Arbeitsergebnisse auch nicht immer vom Hocker reißen.
    Ich finde Philines Artikel weder einen Anlass zu Forderungen nach „Berufsverbot“ noch einen Grund, Anton solcherart zum Royalisten zu küren (@Chrsitoph).

    Ach so – ging es hier nicht eigentlich um den Carolaplatz bzw. den Artikel darüber? Hätte ich vor lauter Gezänk fast „vergessen“. Also: besonders der letzte Abschnitt mit dem kleinen „Tipp“ ist doch vom Feinsten! Und der Brunnen ist mir seltsamerweise noch nie aufgefallen – ich werde den jetzt mal aufmerksam betrachten. Danke, Philine!

  14. @Ecki: Was mir aufgefallen war, bezog sich nicht nur auf heute, sondern auf andere Kommentare „Martin Luthers“ in diesem Bereich, zum Beispiel als er Philine ein Übermaß an formalsprachlichen Fehlern vorhielt, obwohl das nicht zutraf. Meine Bemerkung hinter der Klammer war eher scherzhaft gemeint, schade dass das wohl nicht so ankam.

  15. @Ecki: Noch ein Nachtrag: Es hätte mich gefreut, wenn „Martin Luthers“ Aussage über Philine „Bei manchen ist allerdings Hopfen und Malz verloren“ doch ein kritisches Wort von Deiner Seite gefunden hätte.

  16. @ Andreas

    noch kritischer wird zensiert, 0b allerdings der Boss und Co. darüber nachdenken, kann ich mir schwer vorstellen. Wie bei Angie M. , Probleme kann man aussitzen, wenn man zu schwach ist etwas zu ändern.

  17. Zunächst mal ist ein Blog keine demokratische Veranstaltung, der Betreiber kann hier machen was er will. Im schlimmsten Fall liests halt keine(r) mehr.

    „Zensur“ ist das, was staatliche Stellen in entsprechenden repressiven Systemen machen. (Ich dachte, das müsste man in Dresden niemandem mehr erklären…) Insofern ist der Begriff hier schon falsch, wenn Anton Kommentare beschneidet oder ganz unterdrückt. Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung – eine Zeitung beispielsweise muss keinen Leserbrief veröffentlichen, wenn sie das nicht will. Ein Kommentar hier ist ähnlich wie ein Leserbrief zu sehen. Manche Zeitungen haben bei ihren Online-Portalen die Kommentarfunktion wieder abgeschafft, weil es ihnen zu viel Aufwand war. Das ist dann halt Pech für den Bürger, der sich dazu äußern will…

    Also: immer schön den Ball flachhalten.

  18. @Andreas: Nichts für Ungut. Lass uns dass mal bei einem Bier ausdiskutieren. Offro io.

  19. @Ecki: Grazie für die freundliche Einladung. Ich habe gerade ziemlich volle Tage – aber demnächst gern, ja.

  20. @Andreas: Gut, dann melde Dich bei Gelegenheit. Ich denke, Du hast meine E-Mail-Adresse. cvd

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