Der Neustädter Stadtbezirksbeirat hat mit deutlicher Mehrheit einen Antrag der Grünen zur Verkehrsberuhigung auf der Rudolf-Leonard-Straße angenommen (Neustadt-Geflüster vom 11.10.2025). Ziel ist es, den ortsfremden Durchgangsverkehr zu reduzieren, besonders mit Blick auf den Ausbau der Königsbrücker Straße ab Sommer 2026. Vorgesehen sind unter anderem gegenläufige Einbahnstraßenregelungen, modale Filter, Dialog-Displays oder ein zusätzlicher Zebrastreifen auf Höhe des Schanzenspielplatzes.

„Für ein nachbarschaftliches Wohnviertel ist hier viel zu viel Verkehr“
Die Rudolf-Leonard-Straße verläuft zwischen Buchenstraße und Bischofsplatz parallel zur Königsbrücker Straße. Obwohl sie als Nebenstraße gilt, rollt hier täglich ein Vielfaches dessen durch, was für ein Wohngebiet üblich wäre. Laut Norbert Rogge, der für die Grünen im Stadtbezirksbeirat sitzt, liegt das auch an der baulichen Situation: „Die Straße wirkt wie eine freie Rampe. Für ein nachbarschaftlich geprägtes Wohnviertel ist hier deutlich zu viel Autoverkehr.“
Hinzu kommt, dass mit der Buchenstraße, der Stauffenbergallee und dem Bischofsweg drei große Straßen direkten Anschluss bieten. Wer an der Königsbrücker im Stau steht, weicht oft ins Hechtviertel aus, um Zeit zu sparen. Viele Anwohner*innen hätten das Gespräch gesucht, berichten Rogge und Grünen-Stadtrat Thorsten Schulze. Zahlreiche Rückmeldungen im Zuge des Antrags hätten zudem gezeigt, dass es im Viertel breite Zustimmung für die vorgeschlagenen Veränderungen gibt. „Das ist keine schlechte oder sinnlose Idee – im Prinzip haben es alle bestätigt“, sagte Rogge.
Um den Durchgangsverkehr künftig unattraktiver zu machen, sieht der Antrag einen ganzen Katalog an möglichen Eingriffen vor: Dazu zählen gegenläufige Einbahnstraßenregelungen, wie sie teilweise auf der Hechtstraße bereits zum Einsatz kommen, punktuelle Sperrungen durch Blumenkübel oder andere modale Filter, zusätzliche Querungshilfen wie ein Zebrastreifen am Schanzenspielplatz sowie technische Maßnahmen wie Dialog-Displays zur Geschwindigkeitsanzeige.

Sorge vor dem Verkehrsanstieg ab Sommer 2026
Mit Beginn der Sanierung der Königsbrücker Straße rechnen viele im Viertel mit zusätzlichen Ausweichbewegungen. Zwar gehört die Rudolf-Leonard-Straße offiziell nicht zu den Umleitungsstrecken, trotzdem dürfte sie stärker belastet werden. Deshalb fordern die Grünen im eingebrachten Antrag, die Maßnahmen möglichst vor Baubeginn umgesetzt werden.
Die Stadtverwaltung hat nun zwei Monate Zeit, den Antrag zu prüfen und eine Rückmeldung zu geben. Eine vollständige Sperrung ist nicht vorgesehen. „Anwohner*innen und Gewerbe müssen erreichbar bleiben“, betonte Schulze.















