Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Dresden und der Handels- und Kulturverein Hauptstraße e.V. werben gemeinsam für mehr Rücksichtnahme und sichere Verkehrsbedingungen in der Hauptstraße. Mit einer Aktion am 8. September riefen beide Vereine dazu auf, die Straße mit angepasster Geschwindigkeit zu befahren.

Die Hauptstraße ist nicht nur Einkaufsstraße, sondern auch Ort für Erholung, Veranstaltungen. Sie ist aber auch eine wichtige Verbindung für den Radverkehr, immerhin ist sie als Radroute ausgewiesen. Laut Alex Bereza vom ADFC-Vorstand sei es wichtig, dass Radfahrende sich rücksichtsvoll verhalten. Besonders zu Stoßzeiten könne es notwendig sein, langsamer zu fahren und auf ausreichend Abstand zu achten.
Als er am Montagnachmittag dazu ausführte, fehlte vielen Anwohner*innen die Geduld. Durch Zwischenrufe machten sie deutlich, dass der Zustand für sie nicht tragbar sei. Eine ältere Dame sagte später gegenüber Neustadt-Geflüster, dass sie Angst habe, auf der Hauptstraße bummeln zu gehen. Eine andere schimpfte und forderte, einfach das Radfahren auf der Hauptstraße komplett zu verbieten.

Tatsächlich war an dem Nachmittag zwischen 15.30 und 16.30 Uhr eindrucksvoll zu erleben, wie viele Radfahrer über den Fußgängerboulevard fahren. Dabei ist zu beobachten, immer wenn die Ampel an der Großen Meißner umschaltet, kommt ein großer Schwung, überhaupt fahren am Nachmittag deutlich mehr in Richtung Albertplatz. Wenn man mal überschlägt, kommt man locker auf 300 bis 350 Radfahrende in der Rush-Hour und dabei sind aktuell Semesterferien. Für genauere Ergebnisse lässt die Stadtverwaltung aktuell den Radverkehr auf der Hauptstraße zählen (Neustadt-Geflüster vom 2. September 2025).
ADFC: Es fehlen attraktive Alternativrouten
Alex Bereza vom ADFC betont, dass für den Radverkehr attraktive Alternativrouten fehlen würden. Dabei gibt es ein paar Meter weiter die Albertstraße mit einem nagelneuen Radweg und dazu die Pop-Up-Lane auf der Köpckestraße (Neustadt-Geflüster vom 13. November 2024). Die Albertstraße sei durch mehrere Ampelphasen unattraktiv, so Bereza. Auf der Köpckestraße gebe es Lücken im Radwegenetz.
Also auf zum Selbstversuch. Start am Albertplatz, am Eingang zum Jorge-Gomondai-Platz. Hier beginnt die Radspur. Die Ampel schaltet auf Grün und los geht’s. Ganz gemütlich strample ich die Albertstraße entlang. Auf dem Weg bis zum Carolaplatz werde ich von insgesamt zwei Autos überholt. Trotz neuer Beschilderung an der Königsbrücker hat sich die Route hier als Alternative zur Glacisstraße noch nicht etabliert. Am Carolaplatz sortiere ich mich in die Rechtsabbiegerspur ein, dann geht es über den für Radfahrer freigegebenen Fußweg bis zur Sarasanistraße, dann auf eigenem Radweg weiter bis zum Neustädter Markt. Vier Minuten sind vorbei.
Zurück geht’s über den Fußgängerboulevard. Ich wähle den mittleren Streifen, denn hier hängt das „Fahrrad frei“-Schild unterm Fußwegschild. Viel mehr als Schrittgeschwindigkeit ist gar nicht drin. Fußgänger*innen, kreuzen und laufen nebeneinander. Erst ab dem Springbrunnen vorm Löwen ist mehr Platz, dennoch brauche ich nur zwei Minuten.
Wenn es im Rücken quietscht
Weil noch ein bisschen Zeit ist, schließe ich einen zweiten Test an. Ich schlendere zu Fuß bis zum Goldenen Reiter und zurück, auf der westlichen Seite, also dort, wo die meisten Radelnden entlang kommen. Die meisten umkurven mich großzügig, aber als ich einem entgegenkommenden Fußgänger mit einem überraschenden Schritt zur Seite ausweiche, quitscht es hinter mir. Doch der junge Mann beherrscht sein Rad, trifft mich nicht, fährt einen Bogen und kann dann an mir vorbei zischen.
Eine andere Ausweichroute könnte die Königstraße sein, aber die ist so grob gepflastert, dass es selbst mit einem Mountainbike ungemütlich ist, außerdem fehlt dann an der Großen Meißner ein guter Anschluss. Alex Bereza vom ADFC ist sich sicher, wenn bessere Alternativen bestehen, würden viele Radfahrende freiwillig ausweichen. Zumindest in Richtung Altstadt ist die Alternative über die Albertstraße jetzt schon stressfreier als über die Hauptstraße – und zügig gefahren, ist der Zeitunterschied minimal.

Auch der Handels- und Kulturverein betont die Notwendigkeit eines rücksichtsvollen Miteinanders. Der Vorsitzende des Handels- und Kulturvereins René Arndt, der am Neustädter Markt ein Elektrofachgeschäft führt, hatte ein Geschwindigkeitsmessgerät mitgebracht. Während der Aktion passierten Dutzende Radfahrende die Stelle. Viele in einer angemessene Geschwindigkeit von bis maximal 10 Kilometer pro Stunde, aber auch Raser und Raserinnen waren dabei. In der Spitze zeigte das Gerät 22 km/h an. Arndt: „Wenn sich die Radfahrer an Tempo 10 halten und in ausreichendem Abstand an den Fußgängern vorbei fahren, könnten hier alle gut miteinander auskommen.“
Händlerverein: Klare Beschilderung und Kontrolle gefordert
Die Händler und Gastronomen wissen auch, dass ein großer Teil der Kundschaft mit dem Rad kommt, die Fahrradständer entlang der Hauptstraße sind auch stets gut ausgelastet. „Wir unterstreichen nochmals die Bereitschaft für gemeinsame Handlungen“, betont die stellvertretende Vorsitzende des Handels- und Kulturvereins, Barbara Oehlke. Die Stadtverwaltung solle nun zügig eine klare, verständliche Beschilderung, Kontrolle und Bekanntmachung von Alternativrouten umsetzen, dies sei auch zugesichert. „Den Verlauf werden wir als Verein begleiten und hoffen auf eine positive Entwicklung“, so Oehlke.

















Tipp für den nächsten Selbstversuch:
Auf der Westseite (dort wo alle fahren) Fahrrad fahren und in der Mitte (dort wo man nicht vernünftig fahren kann) flanieren.
Das Radfahren auf der Westseite ist nach aktueller Beschilderung nicht erlaubt.
In einem Schreiben aus dem Straßen- und Tiefbauamt an einen Händler auf der Hauptstraße, das dem Neustadt-Geflüster vorliegt, heißt es: „ich bestätige Ihnen, dass aktuell nur die Mittelachse der Hauptstraße für die gemeinsame Nutzung von Fußgängern und Radfahrern freigegeben ist.“ Unterzeichnet von Amtsleiterin Prüfer.
Genau diese MEINUNG ist ja umstritten. Deshalb soll die Beschilderung auch zu einer Fußgängerzone geändert werden (siehe Meldung von letzter Woche). Die Aussage von Frau Prüfer ist ggf. das, was die Stadt möchte, aber nicht, was rechtssicher ausgeschildert ist. Vor Ort sind 3 parallele Fahrbahnen. Die äußeren sind nicht beschriften unterliegen also keine Beschränkung. Die mittlere ist auf Fußverkehr mit Radfreigabe eingeschränkt. Aber auch nur, wenn man diese aus der richtigen Richtung betritt um die Schilder überhaupt zu sehen. An den Zwischenkreuzungen fehlt eine erneute Beschilderung. Soooo einfach ist es also nicht.
@Jürgen: Nein. Vor Ort sind drei parallele Fußwege, nur auf dem in der Mitte ist es Radfahrenden erlaubt, vorsichtig am Fußverkehr teilzunehmen. Rechts und links sind Fußwege, baulich klar als solche erkennbar. Sonst könnte man ja auch mit dem Auto rechts und links langfahren. Ich gestehe zu, dass das Fußwegschild, wenn man aus Richtung Augustusbrücke kommt, verwirrend aufgestellt ist. Aber eine Fahrbahn ist die Hauptstraße in keinem Fall.
Falls ernsthaft der Mittelstreifen gemeint ist, wäre das ober-gaga, denn dort ist Pflaster, dort ist Aufenthalt mit Sitzbänken, dort ist Ausstattung mit Barockfiguren und Blümchen. Daß die Beschilderung ebenso nicht tauglich ist, hat ^Jürgen vollkommen recht. Eine Schilderorgie an allen Querwegen etc. wäre ober-ober-gaga, und nicht denkmalpflegerisch konform.
Fazit: Hier hat sich Stadt und Verwaltung mal wieder in eine selbstverschuldete unlösbare Sackgasse manövriert. Das waren alles Ordnungsaufgaben vor 20 bis vor 10 Jahren, nix wurde getan, aber wirklich rein gar nix (ok, Albertstraße kam als Zuwegung Carolabrücke). Jetzt fehlt die Brücke und die Situation mag teils verschärft sein. Im Grunde gibt es aber kein dauerhaftes Problem, sondern einige dort wohnhafte schreckhafte Omas und Opas (Erstbezieher), und eben die Rushhour mit paar sehr eiligen. Meist ist es sehr verträglich und angenehm auf der Hauptstraße. Die Stadt wird das hier nicht regeln (können). Daher sind Hinweise zur Rücksichtnahme eigentlich das Einzige und Beste. Die Dorfdebatte darf enden, danke.
Der Albertplatz gleich nebenan hat in toto bis heute KEINE einzige richtlinienkonforme Radverkehrsanlage – egal in welche Richtung man auch will. Das sagt alles! Eine Kathastrophe, aber leider lehrbuchtaugliches Schaubild für alle noch Vernunftbegabten, wie man es tunlichst NICHT machen darf und sollte!
Und dabei könnte es so einfach sein: Fußgängerzonen für Fußgänger, Fahrradwege für Fahrradfahrer, Straßen für PKW & natürlich mit gegenseitiger Rücksichtnahme für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Um bereits vorab das gern gebrachte Beispiel des Elbradwegs zu entkräften: der Name ist keine geschützte Bezeichnung und der Weg wurde von Anfang an für Fußgänger wie für Radfahrer angelegt.
Herr Bereza hat also, um es mit den Worten von Heidi Klum zusagen, heute kein Foto für die alternativen, ausgebauten, sicheren und auf Grund persönlicher Befindlichkeiten NICHT genutzten Radwege. Grund: nicht attraktiv genug. Wenn alles abgeschafft wird, was einem nicht attraktiv erscheint, wäre die Welt sehr leer. Vieles und viele gäbe es wahrscheinlich nicht: den ADFC eingeschlossen.
Bezeichnend finde ich wieder den Terminus „Raser“ bei Tempo 22. Die SZ hat mal Polizisten zitiert, die vor einer Grundschule Tempo 30 überprüft haben (also berechtigtes Interesse, kein „Abzocken“). Die hatten ihr Messgerät so eingestellt, dass es erst ab 46 km/h auslöse, um den Autofahrern „noch Luft zum Atmen“ zu lassen.
Welche Partei muss ich denn wählen, wenn ich die Situation baulich gelöst haben möchte? Selbst der adfc kommt ja über Appelle nicht hinaus. Auf politischer Ebene fehlt auch jegliche Kreativität. Wenn man täglich die Hauptstraße als Arbeitsweg nutzen muss, hat man auch als Radfahrer*in keinen Spaß. Dieses gekurve um diverses Stadtmobiliar und Passant*innen… Von einer abgegrenzten Bündelung des Radverkehrs würden wirklich alle profitieren.
„Vor Ort sind 3 parallele Fahrbahnen.“ Ehrlich jetzt? Es gibt auf der Hauptstraße „Fahrbahnen“? Dann muss sich seit Anfang/Mitte der Neunzigerjahre, als ich dort bei einem Fest ohne Sondergenehmigung mit einem Barkas rumgegurkt und dafür zurecht von Polizisten des Areals verwiesen worden bin, einiges geändert haben … Zumal mitten in der einen „Fahrbahn“ eine für „Fahrbahnen“ gänzlich untypische Treppe zu finden ist.
Am Goldenen Reiter beginnt der Spaß erst, er endet aber nicht auf der Hauptstraße. Am Albertplatz geht’s spannend weiter. Wer Rad fährt, wird gezwungen mitten durch die Haltestelle zu jagen. Konfliktlevel deutlich vorhanden. Nach zwei bis drei Ampeln, grob am Nudelturm, hat man zwei Optionen: rechts Slalom durch Menschentrauben und ungünstig platzierte Laternen oder links Richtung Bahnhof Neustadt, wo Fuß- und Radweg praktisch eine Spur sind. Fußgänger wissen das oft nicht, pöbeln gern und merken erst an den Nebenstraßen das Radsymbol auf dem Weg. Ich stell mir dabei immer ihr Gesicht vor, wenn sie merken, wie unrecht sie haben. Eigentlich können sie aber nichts dafür, es ist einfach maximal dumm gelöst.
@Fork
„Wer Rad fährt, wird gezwungen mitten durch die Haltestelle zu jagen.“
Wer zwingt denn dazu, zu jagen? Wundert es dich wirklich, dass das ein Konfliktpotenzial birgt, wenn Radfahrer das in shared spaces tun?
„Fußgänger wissen das oft nicht, pöbeln gern …“
Auch hier: Vielleicht wäre das Konfliktpotenzial geringer, wenn nicht ein nennenswerter Anteil der Radfahrenden der Meinung wäre, dass gefälligst den Schnellsten Platz zu machen ist.
Gestern die Strecke 2 mal fahren dürfen. Die „Mittelachse“ ist nun der wirklich dümmste Ort Rentner gegen Radfahrer aufzubringen. Dort entsteht durch die vielen Sitzgelegenheiten das größte Potential des gefährdeten Miteinanders. Belag ist auch eher suboptimal. Aber das ist halt Dresden. Nett gedacht, beschissen gemacht. Siehe königsbrücker stadteinwärts: vom Radweg in die völlige Auflösung an der Heeresbäckerrei. Oder Albertplatz Richtung Alaunstraße… die Liste von solchen halb durchdachten Sachen ist lang. Man könnte sich auch die Frage stellen warum die Flaniermeile von Autos 2mal gekreuzt werden darf wenn der Fußgänger plötzlich so wichtig für rechtsaußen ist. Ich unterstütze die ältere Idee hier: Rentnerfreie Hauptstraße- das würde zumindest viele Konflikte auflösen.
@Fork: Als Rad- u. Autofahrer (btw. Fussgänger) frage ich mich, welchem Zwang man unterstehen muss, um nicht einfach mal abzusteigen damit man nicht durch Haltestellen „jagen“ muss und andere gefährdet. Die Hauptstrasse ist nach wie vor eine Fussgängerzone und Haltestellen ohne Radstreifen sowieso. Ich habe seit einer Ewigkeit den Eindruck, dass die, die aufeinander schimpfen, sich gleichen. Und zwar in ihrem Zwang, die alleinge Wahrheit herausgefunden zu haben.
Mensch Anton, mach nicht wieder solche gefährlichen Sachen, wie Selbstversuche als Fußgänger auf dem Gehweg zwischen Watzke und 3-K-Kirche. Das hätte ernsthaft schief gehen können und hätte der Radfahrer gepennt und nicht gebremst, sondern wäre von hinten auf Dich drauf gekracht, das hätte echt der Rollstuhl sein können! Wir brauchen Dich und das NG aber noch eine Weile!
Ich weiß wovon ich schreibe, denn ich mußte leider genau so eine schwere Kollision schon mal miterleben, wie eine von hinten von einem Radfahrer angefahrene Fußgängerin sofort bewußtlos auf dem Gehweg lag.
Aaaaaaaaaaaaber:
Es geht nicht nur um das Radfahren auf der Hauptstrasse und die Unfallgefahren sondern um die Schutzwürdigkeit der Aufenhaltsqualität dieser FuZo?ne – und Radfahren gehört da eben nicht rein, wie schon hin und wieder mehr oder weniger vorsichtig postuliert wurde.
In vielen anderen Städten Europas ist das Radfahren auf Boulevards, die mit Gastro und Geschäften reichlich belegt sind (wie die Hauptstrasse eben auch) ein absolutes No-go, egal wie lang, umständlich oder wie schlecht gepflastert die Umwege sind.
Das mal Vorweg zur internationalen Einordnung und zum Status-Vergleich.
Die Hauptstrasse ist eine „Schutzzone“ für Fußgänger und zwar in ihrer Gesamtheit und das schon seit Mitte der 1970ziger Jahre. Da gibt es einfach nichts dran zu deuteln. Es gibt hier auch kein „Gewohnheitsrecht für Radfahrer“, obwohl sehr sehr viele Radler das so für Ihre Gewissensberuhigung zu deuten scheinen.
Die derzeitige straßenverkehrsrechtliche Situation auf der Hauptstrasse ist seit 2003 ebenfalls eindeutig geklärt, so wie von Amtsfrau Prüfer und Anton Launer nochmal korrekt erklärt. Denn nur der Gehweg der Mittelachse darf enstprechend der aktuellen Beschilderung in geradeaus Richtung mit dem Fahrrad (und auch nicht mit E-Scootern, denn das sind Motorfahrzeuge) in Schrittgeschwindigkeit und unter äußerster Rücksichtnahme auf Fußgänger befahren werden. Die Einfahrt in eine Fußgängerzone muss rein rachtlich auch nicht zwangsläufig „beschildert“ sein, sondern kann auch anhand straßenbaulicher Änderungen (z.B. zu überquerende Bordsteine, anderer Straßenbelag etc.) erkennbar sein.
Also ist jedes Befahren der Ost- und Westachse (entlang der Bebauung der Hauptstrasse) egal mit welchem Fahrzeug (auch wegen der beidseitg vorhandenen Treppen) tabu und kann auch ohne Beschilderung jederzeit als Ordnungswidrigkeit (Bußgeld bis 50,-€ und ggf. auch mehr) geahndet werden. Dabei ist es vollkommen unerheblich, wie schnell das Fahrzeug (also auch das Fahrrad) bewegt wird. Und – wer die von der 3KKirche kommend schwer sichtbare Treppe als Ortsfremder am Bäcker Dreißig nicht kennt, läuft Gefahr dort mit dem RTW (wie schon so oft passiert) abtransportiert zu werden!
Aber zum besseren Verständnis von Regeln hier mal noch so einige etwas andere Vergleiche, um mal daran zu erinnern, dass es auch außerhalb des „Fußgängerzonen- und Gehwegradfahrens“ sogenante Schutzregeln gibt, an die sich alle Leute, Unternehmen und sogar Behörden halten müssen, sonst gibts eben eins auf die Mütze und es kostet vielleicht richtig viel (Buß-)Geld, wenn man sich nicht an die durchaus vergleichbaren anderen Schutzregeln halten will und dabei auch noch erwischt wird.
Eine Umweltzone ist eine Zone in der Verbrennungsmotordreckschleudern eben nicht einfahren dürfen und außen drum herum fahren müssen-sonst gibts Strafe.
Eine Lärmschutzzone ist eine Zone in der Ruhe herrschen soll und keine Techno-Konzerte stattfinden, kein Fluglärm gemacht werden darf und keine Motorradrennen stattfinden dürfen-sonst gibts Strafe.
Ein Naturschutzgebiet ist ebenfalls eine Schutzzone in welcher Pflanzen und Tiere vor allem vor Menschen geschützt werden sollen, die sie (die Pflanzen) abreißen oder die Tiere ärgern und stören-sonst gibts Strafe.
Und – ja genau eine FUSSGÄNGER(SCHUTZ)ZONE ist eben eine Zone in der Fußgänger vor allem vor den sich schneller als normale Fußgänger bewegenden „Gerätschaften aller Art“ geschützt sein sollen und zwar ausnahmslos alle Fußgänger sind in dieser Schutzzone aus gutem Grund geschützt- große, kleine, dicke, dünne, junge, alte, beschwippste, versonnene, shoppingsüchtige, ortskundige und ortsfremde….sollen dort nicht geärgert, angerempelt, erschreckt oder sogar überrollt werden-sonst gibts Strafe.
Das sind nun mal die Regeln, die für alle Mitglieder dieser Gemeinschaft gleichermaßen gelten (müssen).
Also – an alle Berufsverkehrs-Speed-Radfahrer, Radakrobaten. Testosteronabbaurennradler, Schwerlasteneselfahrer, Kinder-, Kisten- und Hundetransporteure, Velolieferandisten, Flachlandmountainbiker usw.- die Regel lautet eindeutig; Es geht entweder im Tempolimit lansam und runter bis auf Maximal „Nordic-Walking-Geschwindigkeit“ ( im Amtsdeutsch auch als Schrittgeschwindigkeit bezeichnet) zusammen mit den ganzen geschützten Schnecken-Tempo-Gängern (im Amtsdeutsch als „Fußgnger (M/W/D)“ auf dem Mittelweg der Hauptstrasse oder ihr fahrt bzw. trempelt eure Pedalen eben ohne Tempolimit auf der (mautfreien) Route aussen rum um die FUSSGÄNGER(SCHUTZ)ZONE HAUPTSTRASSE über Albertstrasse und Köpkestrasse oder sonstwo. Und wer keinen Stadtplan lesen kann, nimmt einfach das Handynavi und dann klappt das schon.
Insider -Tipp für einen Fotostopp oder Erfrischung an der Umleitungsstrecke ist eine hübsche Sehenswürdigkeit: Der Sarrasani-Brunnen.
Mehrzeitbedarf bei zügiger Fahrt für die vorgeschlagene Umleitung zur Umgehung der FUSSGÄNGERSCHUTZZONE: ca. 4 min. (lt. Antons Selbstversuch- ich habe 8 Minuten gebraucht- bin ja aber auch schon etwas betagter.
Nix für ungut – Euer Horst Schlimmer.
Lieber Horst, ich gehe konform bzgl. der Erkenntnis zur Beschilderung in Richtung Brücke. In der Gegenrichtung ist das „Fußweg plus Fahrradfrei“-Schild jedoch sehr willkürlich östliche des Goldenen Reiters aufgestellt. Aus dem Schild zu schließen, dass man in der Mittelachse fahren soll, halte ich für schwierig.
Mal sehen, wie es künftig ausgeschildert wird.