Ein neuer Radweg für die Neustadt! Erstmal eine Erfolgsmeldung des ADFC, scheint diese Nachricht auch die vorprogrammierte Katastrophe der Händler auf der gegenüberliegenden Seite der Bautzner Straße zu sein. Clubvorstand und Molkerei-Chef liefern sich beim Pressetermin einen verbalen Schlagabtausch.
Dresden ist weiterhin traurige Spitze und gilt als gefährlichste Stadt für Radfahrende in Deutschland. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) installierte gestern aufgrund „fehlender und sicherer Radinfrastruktur“ dreieinhalb Stunden lang einen Pop-up-Radweg an der Bautzner Straße zwischen Martin-Luther-Straße und Prießnitzstraße stadtauswärts:
„Die Bautzner Straße ist eine Hauptachse für den Radverkehr in der Dresdner Neustadt. Trotzdem fehlen nach wie vor durchgehende und sichere Radwege. Mit unserem Pop-up-Radweg zeigen wir, wie einfach und wirkungsvoll Anlagen für den Radverkehr umgesetzt werden können“, bekundet Jonas Geyer vom ADFC anlässlich der Aktion.
Mit der Fertigstellung der zwei Jahre lang sanierten Prießnitzbrücke wurden auch die Radwege in den Straßenverkehr der Bautzner Straße eingeflochten. Jedoch endet der Radweg vom Weißen Hirsch kommend an der Prießnitzstraße und beginnt (erst) wieder ab der Martin-Luther-Straße. Ebenso stadtauswärts, wo gestern die Aktion stattfand, und der Radweg an der Kreuzung Martin-Luther-Straße und Bautzner endet, dann erst ab dem Diako Richtung Bühlau beginnt: „An der Kreuzung Bautzner Landstraße endet der Radweg stadtauswärts bislang einfach im Nichts. Wir fordern hier endlich eine sichere und durchgehende Lösung“, sagt Jonas Geyer vom ADFC.
Die Rad-Route über den Elberadweg entlangzuführen sei dabei „aufgrund der wichtigen Anlaufpunkte entlang der Bautzner“ keine Option für den ADFC.
Sowohl als auch
Auf der anderen Straßenseite ein anderes Bild: Seit Sanierung der Prießnitzbrücke plant das Rathaus fest damit, die Rad-Route ab Prießnitzstraße bis Martin-Luther-Platz auszubauen. Aktuell verhindere eine Baumaßnahme an der Stolpener Straße den geplanten Radwegausbau. Siehe dazu die Pressemitteilung vom 27.6.2025.
Demnach werde aufgrund von „Hochbauarbeiten an der Pulsnitzer Straße […] die Radverkehrsanlage erst nach Ende der bestehenden Verkehrseinschränkung in diesem Bereich stadteinwärts fortgeführt.“
Ein Horrorszenario für Pfunds Molkerei: „Das ist kein Spaß mehr. Wir haben jährlich fast so viele Touristen wie die Frauenkirche. Wenn die Busse nicht mehr halten können, ist das schon schlimm genug, aber wenn wir keine Lieferungen mehr vor die Tür erhalten, bei rund zwei Tonnen Lieferung im Monat, machen wir nach 130 Jahren zu.“ Das sei so sicher wie das Amen in der Kirche, meint Molkerei-Chef Frank Zabel zähneknirschend zum ADFC-Vorstand.

Der Schlagabtausch
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Zabel: Elegant wäre ein Radweg an der Elbe. Außerdem auch zumutbar, weil es nur etwa 50 Meter Umweg für die Radfahrer bedeuten würde.
Geyer: Die Bautzner ist schon immer eine wichtige Kernroute und auch im Radwegekonzept der Landeshauptstadt enthalten. Dem können wir nicht zustimmen.
Zabel: Ich spreche nicht nur in meinem Namen, sondern auch im Namen der anderen Geschäfte, die an der Bautzner stadteinwärts.
Geyer: Wir sprechen im Namen der vielen Radfahrer, die hier jeden Morgen zur Kita fahren oder in die Innenstadt.
Bleibt abzuwarten, welchen Plan das Dresdner Rathaus schmieden wird, um die Radfahrer und die Händler zufrieden zu stimmen.
Naja, der Mann der Pfunds Molkerei übertreibt aber auch etwas.
Festzuhalten ist: Bis vor die Frauenkirche dürfen die Busse auch nicht fahren. Trotzdem gibt es dort Touristen.
Ich frsge mich, wie die Anlieferung in den 2 Jahren des Straßenbaus lief – der Laden hatte da doch nicht zu, oder?
Und man muss auch dazusagen, dass auf der Straße ein eingeschränktes Halteverbot herrscht – das entladen muss er in weniger als 3min schaffen.
Warum kann man nicht eine Lösung finden, die ein Halten auf der Radweg für Fahrzeuge mit entsprechender Berechtigung erlaubt? Und dies kann man ja ggf. auch noch auf ein Zeitfenster einschränken, was für die Läden akzeptabel ist. So nachvollziehbar die Forderung des ADFC ist, so dringend sollte man auch berücksichtigen, welche Bedeutung der Milchladen für Dresden hat. Es wäre grob fahrlässig, die Anmerkungen des Betreibers nicht ernst zu nehmen. Und natürlich geht es auch um die anderen Läden auf der Bautzner Straße. Tote Straßen mit tollen Radwegen sind am Ende auch nicht besonders lebenswert.
PS: Habe da einen Fahrradklima-Test von 2024 gefunden, lt. dem ist Dresden bei den Städten ähnlicher Größe auf Platz 6 von 15. Dies nur als Anmerkung, weil man ja im Artikel den Eindruck hat, hier wäre alles eine Vollkatastrophe („Dresden ist weiterhin traurige Spitze und gilt als gefährlichste Stadt für Radfahrende in Deutschland.“). Der Test stammt vom ADFC.
Ein Radweg vor der Tür mit entsprechendem Halteverbot macht Anlieferungen schwieriger, das bestreitet wohl niemand. Stimmt aber die Zahl der Herrn von der Molkerei? 2 Tonnen Lieferung im Monat? Das sind 2.000 kg. Bei abgerundet 20 monatlichen Wochenarbeitstagen sind das lediglich 100 kg pro Tag. Da kann doch der Anlieferer schlicht zweimal aus der Nebenstraße mit der Sackkarre angelaufen kommen. Das erscheint mir nicht wirklich dramatisch zu sein.
Naja, Pop-Up bedeutet ja nun mal nicht, dass es für die Ewigkeit ist ;)
@Stefan E.
Das Dresden in Sachen schwerer Radfahrunfällen einsamer Spitzenreiter ist, stammt von diesem Artikel: https://adfc-dresden.de/meldung/dresden-ist-spitzenreiter-bei-radunfallen-mit-schwerverletzten/
@TKP: Aber genau so einen dauerhaften Radweg, und sicher nicht nur stadtauswärts, fordert der ADFC. Und da sollte man die Anliegen von Pfunds Molkerei ernst nehmen, dass ist nicht irgendsoein x-beliebiger Laden. Über diesen wurde und wird weltweit berichtet, knapp 10.000 Rezensionen auf Google sind für ein Lebensmittelgeschäft sicher auch nicht ganz normal. Bereits auf einer Abbildung von 1903 wird er als „Das schönste Milchgeschäft der Welt“ bezeichnet. Da darf man schon die Frage stellen, ob wir diesen leichtfertig für einen Radweg opfern wollen. Hoffe die Verantwortlichen bei der Stadt sind sich da ihrer Verantwortung bewußt.
Die Fahrradlobby ist anderen Interessen und Bedürfnissen gegenüber nicht aufgeschlossen und zugänglich… Ich wünsche Herrn Zabel viel Kraft und Erfolg. Die Strasse ist breit genug, da gab es auch im jetzigen Zustand keine Probleme.
@Tickerkommentierende Person: … nichts ist für die Ewigkeit.
Ganz einfach. Die Anliefer- LKW stellen sich auf die Gleise der Straba und alle Radfahrer haben freie Fahrt auf ihrem Ach so tollem Radweg. Sollen doch die anderen sehen wie sie vorbeikommen…
Wir wohnen in dem Abschnitt. Wir sind Radfahrer ohne Auto. Dennoch : es betrifft nicht nur Pfunds, sondern alle Gewerbe, aber auch uns Anwohner, die Anlieferungen erhalten oder mit dem eigenen Auto kurz halten müssen.
Ich bin Radfahrer, habe kein Auto. Dieses Konzept ist schlecht, weil es uns Anwohner massiv einschränken wird und weil zudem zwangsläufig deviantes Verhalten vorprogrammiert ist, Autos auf dem Radweg stehen/halten werden, da es keine Alternative gibt, und die mit dem Radweg zu vermeidende Unfallgefahr gerade nicht reduziert wird. das hier ist Einseitige Interessenvertretung, gut gemeint, nicht gut gemacht.
Die Strasse ist doch breit. Da kann man doch auch Halteplätze markieren und denRadweg drumherum führen. Quasi zwischen Halteplätze und Fahrbahn für die Autos. Dann wäre allen geholfen.
@Stefan E.: Bitte Äpfel nicht mit Birnen gleichsetzen. Der FKT spiegelt die Wahrnehmung der Radfahrenden zu unterschiedlichen Aspekten ihres Alltags wider. Und da hat auch schon der erste Platz nicht wirklich gut abgeschnitten. Da ist also ganz Deutschland schlecht und hat viel Verbesserungsbedarf.
Dass Dresden z.B. in Vergleich zu ähnlichen Städten seit Jahren eine deutlich erhöhte Zahl an Schwerverletzten hat, ist faktisch belegt. Dazu kann man einfach mal in den öffentlich zugänglichen Unfallatlas schauen. Dresden hat eine vergleichbare Größe wie Leipzig, aber fast doppelt so viele Schwerverletzte. Das MUSS sich ändern. Hier wäre es viel einfacher, Menschen(leben) zu retten als mit bunten Terrorsperren. Und dazu gehört auch eine einfache, intuitive und vor allem lückenlose Fahrradinfrastruktur.
Ich frag mich, wieso hier überhaupt diskutiert werden muss. Wir haben eine breite Straße mit starken Verkehr. Da gehört ein Radweg ganz klar dazu. Das ist ein No-Brainer. Wenn der Autoverkehr einen Parkstreifen oder Platz für Anlieferungen benötigt, dann soll er halt eine Autospur abgeben.
Alternativ kann ja vielleicht die Anlieferung über die Priesnitzstrasse erfolgen. Oder eine kleine Sonderfahrt der Bahn täglich Touristen und Waren anliefern :-)
@Sörn/Jürgen: Danke für die Anmerkungen, habe mir die PDF-Datei angeschaut und auch mal stichprobenartig gelesen, was es für Unfälle in der Vergangenheit in Dresden mit Radfahrern gab. Da stellt sich jetzt die Frage, ob ein Radweg an der konkreten Stelle wirklich helfen wird, die Unfallzahlen zu senken. Weil da geht es sehr häufig um Kreuzungsbereiche, Straßenbahnen, parkende Autos usw. Kurzum, ist das hier genannte Argument wirklich auf dem Teil der Bautzner Straße eine geeignete Begründung für die Notwendigkeit eines Radweges? Der wäre für ein möglichst lückenloses Radwegnetz zweifellos wünschenswert, aber das ist dann eben eine andere Begründung als die dringend notwendige Senkung von Unfallzahlen. Und mal unabhängig vom Milchladen, wenn man dort Radwege einrichtet, wird sich der Verkehr auf den Straßenbahngleisen stauen. Da gibt es dann zwar Radwege, aber auch der ÖPNV zahlt dafür den Preis. Der zur Verfügung stehende Platz ist nur einmal vorhanden und es wäre gut, wenn dann alle potentielle Verkehrsteilnehmer diesen sinnvoll miteinander nutzen/teilen. Vielleicht ist ja ein Radweg stadtauswärts einfacher machbar und dafür bleibt es stadteinwärts bei der bisherigen Variante? Wobei dort dann nur Halten erlaubt ist, was vermutlich jetzt auch schon so ist.
… vor vielen Jahren wurden Extra-Busparkplätze für die Reisebusse und Stadtrundfahrten auf der Radeberger Straße eingerichtet – diese werden von den Reisebussen und der Stadtrundfahrt ignoriert – wahrscheinlich, weil die Reisenden zu faul zum Laufen sind (ca. 200 Meter zu Fuß…)
Die Gewerbetreibenden links und recht von Pfunds und auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite sollten sich dafür einsetzen, dass ihre Stammkundschaft sicher mit dem Rad die Läden erreichen kann. :-)
Wenn ich als Radfahrer zwingend eine bestimmte Straße nutzen möchte, muss ich mich dort einfach den Gegebenheiten anpassen. Ansonsten nutze ich z.B. den breiten, sichereren und malerischen Elbradweg. Stehen auf der Strecke Reisebusse, Lieferanten oder einfach nur die städtische Müllabfuhr, muss ich meine Fahrweise anpassen, auf andere Rücksicht nehmen oder ggf. auch mal absteigen. Das für viele Fahrradfahrer kurze Umwege nicht in Frage kommen, erschließt sich mir nicht – ein Fahrrad fährt ja nicht auf Schienen und ist deswegen unflexibel. Man sollte unterschiedliche Verkehrsmittel genau wie unterschiedliche Interessen nicht gegeneinander ausspielen. Vielleicht sollte sich auch der ADAC bei solchen Themen mit einschalten, damit auch Interessen von Nutzern von 4 Rädern vertreten werden. Ich glaube ein paar Meter Umweg über den Elbradweg sind kein Beinbruch. Und auch die Kita-Pendler bilden nicht die breite Masse ab.
Der Busparkplatz ist auf der Radeberger Straße, wird aber nie von Bussen genutzt und blockiert somit benötigte Parkplätze für Autos…..
Fast soviel Besucher wie die frauenkirche??? Nicht mal halb so viele!!! Wenn er so gute Geschäfte macht könnte er ja auch mal in Parkplätze investieren.
Ich habe vor vielen Monden einen Zettel im Briefkasten gehabt, mit Infos über den geplanten Radweg Stadteinwärts auf der Bautzner.
Ich kann mich entsinnen das darin Stand, dass für den Lieferverkehr auf der Bautzner, die erste Haltebucht in der Prießnitzstraße dafür beansprucht wird.
Die (meisten) Kommentare zeigen mir wieder einmal, dass es bis zu einer lebenswerten Stadt wo man/frau gerne aufs Rad steigt, noch ganz weit weg ist. Ich frage mich, warum muss immer der Autoverkehr priorisiert werden und wie machen das andere Städte (Freiburg) und andere Länder wie Dänemark/ Schweden ?
Viele Unfälle ließen sich durch das Beachten von Verkehrsregeln, umsichtiges Fahren und gegenseitige Rücksichtnahme vermeiden.
Warum mit dem Fahrrad alles frei zugänglich sein muss, was es mit dem Auto auch nicht ist, kann mir vermutlich niemand erklären.
Hach halt wieder Dresden. Hier wird um jeden einzelnen Meter Radweg gekämpft während andere Städte (Frankfurt, Berlin, Leipzig, Paris, Barcelona, London, …) längst hunderte Kilometer Radwege bauen und dafür selbstverständlich Autospuren wegfallen müssen. Wie soll es denn auch sonst gehen? Die Einwohnerzahlen wachsen und damit der Verkehr. Mehr AutoSpuren sind in der Stadt nicht möglich, dann muss man sonst großflächig Häuser abreißen. Einzige Lösung ist es flächeneffizientere (mehr Menschen auf weniger Fläche bewegen) Verkehrsmittel zu fördern, also Rad, Fuß und ÖPNV. Alles andere ist zum Scheitern verurteilt. Und Mehrzahl der Dresdner hat das auch längst verstanden, denn seit nunmehr 25 Jahren sinkt der Anteil der PKW/MIV-Nutzung (s. SRV) kontinuierlich (jetzt nur noch 29%) während der Umweltverbund (Rad, Fuß, ÖPNV) immer mehr genutzt wird (71%). (Allerdings werden immer mehr Autos gekauft, um sie dann immer seltener zu nutzen und sich dann über fehlende Parkplätze zu beschweren.)
Das muss sich natürlich auf in der Infrastruktur niederschlagen.
Also wenn der Laden nicht überlebensfähig ist, weil die Anlieferung mit Sackkarre über 50 Meter zu teuer ist, dann hat der Laden glaube ich ganz andere Probleme.
Aber ist halt typisch, statt sich zu freuen und zu sagen, endlich können wir die Touris, die Dresden mit dem Rad erkunden gut begrüßen, ist der Radweg immer gleich der Untergang des Abendlandes.
@ Max Power
… das Umrunden der am Rande „haltenenden“ Hindernisse führt leider oft dazu, dass man haarscharf und oft mit über 50 km/h von den Autos überholt wird. Manchmal wird man dabei auch noch angehupt. Beim Überholen der extrabreiten Hindernisse (Reisebusse) gilt es dann auch noch, nicht mit den Schienen in Konflikt zu geraten. Macht beides keinen Spaß – viele Autofahrer haben scheinbar noch nie vom §1 der StvO gehört oder gelesen.
@Max Power, hab’s mal korrigiert. Und ausnahmsweise nicht entgendert.
Wenn ich als Auto- oder Busfahrer zwingend eine bestimmte Straße nutzen möchte, muss ich mich dort einfach den Gegebenheiten anpassen. Ansonsten nutze ich z.B. die breite, sicherere und malerische A4 oder A17. Stehen auf der Strecke Fahrräder, Kinderwagen oder einfach nur Fußgänger, muss ich meine Fahrweise anpassen, auf andere Rücksicht nehmen oder ggf. auch mal schieben. Oder umsteigen. Das für viele Autofahrer kurze Umwege nicht in Frage kommen, erschließt sich mir nicht – ein Auto fährt ja nicht auf Schienen und ist deswegen unflexibel. Man sollte unterschiedliche Verkehrsmittel genau wie unterschiedliche Interessen nicht gegeneinander ausspielen. Vielleicht sollte sich auch der ADFC bei solchen Themen mit einschalten, damit auch Interessen von Nutzern von 2 Rädern vertreten werden. Ich glaube ein paar Meter Umweg über die A4 sind kein Beinbruch. Und auch die Arbeits-Pendler und Touristen bilden nicht die breite Masse ab.
Wie viel tote oder verletzte Radfahrer wären den akzeptabel, damit die touries fast bis in den Läden gefahren werden können? Warum sind Autofreie Großstädte eigendlich lebenswerter, seit z.b. Amsterdam es ist hat man keinen Touristen mehr gesehen und die Menschen leiden Hunger da kein laden mehr beliefert werden kann……
thema passt gut in die diskussion um die vierspurige carolabrücke.
am einfachsten wäre es darüber hinaus, dass fahrradfahren einfach zu verbieten, da viel zu gefährlich.
und jetzt nochmal konkret: interessant wieviele unrealistische Vorschläge für „einfache“ Lösungen hier von Menschen gemacht werden, die die Situation offenbar nicht kennen. Dabei muss man sich nicht mal aus seinem Sofa erheben, sondern kann sich das bequem bei GoogleMaps anschauen. Es gibt im Prinzip 4 Spuren. 2 braucht man für Straba+MIV/ fließenden Verkehr, den Rest müsste sich Fahrrad und Parken irgendwie teilen. Parken/Halten geht aber nicht wenn man durchgehende Radwege will.
Die meisten Argumente/Vorschläg basieren offenbar auf Unkenntnis oder widerlegen sich selbst:
* „dann muss die Straba ja hinterm Auto im Stau stehen“ – macht sie die ganze Bautzner davor und danach auch – und funktioniert, da bringen 300m vierspurig gar nix.
* „Elberadweg ist ja nur 50 Meter Umweg“ – ja aber mur wenn man von Weißig/Bühlau/Weißer Hirsch kommt und in die Innere Neustadt/Innenstadt fährt. Wenn man an der Bautzner Landstraße wohnt und dann ist der Elbrad z.t. ein ziemlicher Umweg. Und wenn der Bus eine Haltestelle in der Holzhofgasse Ecke Wolfsgasse hätte oder in der Radeberger Str hält, dann sind es weniger als 140m zu Fuß. Das ist definitiv kürzer als von der nächsten Haltestelle zur Frauenkirche.
* ist doch alles gar nicht so schlecht sagt das Fahrradklima – ja, aber nur wenn man eine (Schul)Note 3,9 für ok hält.
* Radfahrende können doch einfach woanders fahren – aber woanders mit Bus und Auto zu halten/ parken ist irgendwie vollkommen unmöglich?
* „einfach alles nebeneinander aufmalen“ – dann bleiben aber nur 80cm breite Park/Halteplätze – alles andere geht nur mit Häuser abreißen.
* „Radfahrer halten sich ja eh nicht an Regeln“ – Autofahrer genauso. Und was hat das mit dem Thema zu tun?
* zeitlich begrenztes Halten auf dem Radweg – da wird dann schnell mal ne Viertelstunde oder länger draus – da aber Halte von Reisebussen (nur wenige Türen und alle steigen aus), Stadtrundfahrt (Verkauft Tickets) und Lieferfahrzeugen (lt. StVO ist Auto verlassen automatisch parken) zu lange dauern, geht das nicht – insbesondere weil man zum umfahren der „haltenden“ Fahrzeuge 2mal die Straba-Gleise kreuzen muss, was zu unnötiger Sturzgefahr führt
* Radfahrende müssen sich einfach nach den historisch vorhandenen Spurzuteilungen richten – warum sollte sich da auch was ändern nur weil der Anteil der Autofahrten seit 25 Jahren kontinuierlich sinkt und Gesetze und Regeln längst geändert sind? Dann können wir aber leider auch keine Autobahnen, Ortsumgehungen und Parkhäuser mehr bauen, das Auto muss sich ja auch einfach in die bestehende Infrastruktur einfügen. Was besonders absurd ist, weil es immer mehr SUVs gibt die zu breit und zu lang für viele Parkplätze sind und die Dresdner immer mehr Autos besitzen, aber sie immer weniger nutzen, aber trotzdem mehr Parkplätze fordern. Die müssten sich dann auch in die bestehenden Parkplätze einrichten.
Ergo: den vorhandenen Busparkplatz in der Radeberger Str nutzen und Lieferantenparkplätze in den Einmündungen der Querstraßen einrichten.
Ich finde ein Laden, der nur funktioniert, wenn tonnenweise Touristen von stinkenden Bussen rangekarrt werden, sollte mal sein Geschäftsmodell überdenken. Vielleicht würde dann auch ich als Anwohner dort gerne mal einkehren. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die vielfältige Gastronomie mit Freisitz auf dem Gehweg es eigentlich ganz schön fände, wenn ihre Gäste durch Radweg etwas mehr Abstand zum Auspuff zu hätten. Ansonsten: wenn die Touris ein paar Schritte von der Radeberger runterlaufen müssten (siehe andere Kommentare), hätten sie auch mehr Durst und Hunger. Also bitte mal versuchen das Positive zu sehen und weniger sich vom Zasstroffclan aufhetzen lassen.
@Max Power
Wenn ich als Autofahrer zwingend eine bestimmte Straße nutzen möchte, muss ich mich einfach an die Gestze halten.
– 1,5 m Abstand zum Radfahrer
– Nicht parken oder halten auf Schutzstreifen oder Radwegen
Wenn das nich passt, dann muss ich auf Autostraßen ausweichen. Der kleine Umweg ist zumutbar. Aus Rücksicht kann man auch einfach mal auf die Öffis ausweichen, wenn man nicht gewillt ist Rücksicht zu nehmen.
Auch kurze Umwege sind kein Problem. Nebenstraßen gibt es genug!
Einfach zu Hause bleiben ist auch lein Beinbruch!
Man sollte Verkehrsteilnehmer nicht gegeneinander ausspielen. Man sollte gleichwertigen Platz für alle schaffen.
Vielleicht sollte der Gesetzgeber endlich mal richtig die täglichen Verstöße der Autofahrer ahnden, damit der gemeinsam Verkehr für die Schwächeren ungefährlich wird.
Jetzt mal ehrlich: Warum sollen immer die Scheißradfahrer Platz für den Dosenverkehr machen und Rücksicht auf motorisierte Vierräder nehmen?
Schon ziemlich einseitig, deine Forderungen!
@ jens dö.: Umsichtigkeit, Rücksichtnahme oder Regelbeachtung (kurz StVO §1) ist heutzutage in einer Gesellschaft der Egozentriker, Individualisten, Selbstoptimierer und Bubbleopfer gerade nicht so angesagt. Es gilt das Primat der „Freiheit“, man kann es durchaus auch als Diktatur der Freiheit werten.
@ alle: Dresden gilt als schöne Stadt. Was viele aber nicht merken ist, daß wir hier sehr oft einen mangelhaften Städtebau in der historischen Stadt haben, wo sehr lediglich oft 5 bis 10m Breite fehlen, wie es sie in vielen anderen Städten aber gibt. Es gab während des großen Stadtwachstums keine Bauregularien, welche eine „Zukunft mitgedacht“ haben, offenbar fällt Dresden eine schon damals erzkonservative Konstitution bis heute auf die Füße. Halle/Saale ist noch so eine Stadt, wo vieles „zu eng“ blieb, während man es in meisten Großstädten mitdachte. Das Kind ist also schon zur Kaiserzeit in den dresdner Brunnen gefallen, heute ist daher vieles (zu) kompliziert, Kompromisse nicht oft möglich. Auch grüne Verkehrs- und Baubürgermeister scheitern an den räumlichen Gegebenheiten. Grundsatzlösungen wären zwar möglich, dafür fehlt aber (wie hier) Konsens und Mehrheit. Also macht man erstmal „nüscht“, die Jahre vergehen, Unfallstatistiken bleiben.
Was man allerdings locker hätte machen können und auch jetzt noch nachtragen müßte, sind die Kreuzungsfurten für Rad an der Ecke Luther/Lessing. Das war beim damaligen Ausbau der Bautzner ein Kardinalsfehler, für den es keine Ausrede gibt. Der 10m-Abbiegehutzel zur Lessing ist überflüssig, hingegen schreiben die Baurichtlinien Radfurten zwingend vor. DD ergo LHD ticken aber anders – Bubblealarm.
@Jens Döring
Es ist (laut Gesetz) nicht alles für Radfahrer frei zugänglich.
Ansonsten dürfte das an der Bauform liegen.
Es sind halt Fußgänger und Radfahrer oft besser zu vereinbaren als Autos und der Rest.
Auch da halt nur, wenn sich alle an die Regeln halten.
Macht schon Sinn, wenn Autofahrer nicht über den für Radfahrer frei gegebenen Fußgängerweg fahren dürfen, oder?
Ansonsten sollte es keine Bevorzugung mehr für Autofahrer und eine strengere Verfolgung von Delikten geben.
Das Hauptverkehrsadern für alle Verkehrsteilnehmer gut und gleichberechtigt zu befahren sein müssten, sollte Konsens sein, oder?
@jens das Problem ist ja, dass es keine Rücksichtnahme gibt. Sonst bräuchte man Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer nicht trennen.
Das ist etwas überspitzt, das Ding sind eher die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und d fehlende Abstände beim Überholen.
Ich glaube aber nicht, dass Mr Molkerei zumachen, wenn er dort jeden Monat zwei Tonnen von seinen überteuerten Produkten umsetzt. Und wenn er den Laden schließt, dann stehen sicherlich 5 andere Gewerbetreibende in den Startlöchern, die die Anlieferung regeln. Fraglich ist ja wirklich, wie er dies in der Bauphase bewerkstelligt hat.
@Milchknoten: Den Laden gab es schon bevor irgendwelche woken Wichtigtuer sich in das gemachte Nest gemietet haben. Wenn Ende der 1980’er Jahre nicht solche Häuser gegen den DDR-Verfall- und Abrisswahn verteidigt worden wären, hätten wir jetzt an dieser Stelle ein Brache oder eine vierspurische Aufmarschmeile oder einen hübschen Plattenbau. Ansonsten zeigt Dein Kommentar, dass Du offensichtlich gar nicht verstanden hast um welche Institution es geht.
Temporäre Mieter kommen und gehen. Hoffentlich
Guckt mal hier: https://www.gmx.net/magazine/auto/null-verkehrstote-jahr-helsinki-geschafft-41277498
So kann es auch gehen!
Nochmal zum Thema Unfallgefahr/-häufigkeit, die ist auf dem Straßenabschnitt vergleichsweise gering, ausgewertet wird im Unfallatlas der Zeitraum 2016 bis 2024. Wenn man es auf Unfälle von Radfahrern mit KFZ einschränkt, reduziert sich die Zahl nochmals. Und im direkten Bereich vor der Pfunds Molkerei gab es wohl in dem Zeitraum überhaupt keinen Unfall, was die Argumentation, warum man konkret an der Stelle den Radweg fordert, nochmal absurder macht. Und damit muss die Frage gestattet gehen, ob es hier im konkreten Fall wirklich um die Reduzierung von realen Unfallgefährdungen geht oder um Ausbau des Radwegnetzes, dessen Notwendigkeit dann aber, an der Stelle nicht zutreffend, mit der Unfallhäufigkeit begründet wird. Und übrigens bedeuten Radwege auch nicht, dass es dann keine Unfälle mehr gibt. Wäre schön, wenn es so einfach wäre, ist es aber nicht. Und die Straße wird auch zukünftig eine Bundesstraße mit entsprechenden Verkehrsströmen bleiben, was leider zwangsläufig auch Unfallrisiken zur Folge hat.
@Thomas:
Es gibt sehr wahrscheinlich weltweit keine einzige autofreie Großstadt, auch nicht Amsterdam. Es gibt Städte, die autofreie Straßen oder Bereiche haben, was es auch in Dresden gibt. Und ja, dies ist gern noch ausbaufähig, aber der „Rückbau“ von Hauptverkehrsstraßen ist da sicher der falsche Weg. Und was den Fall Freiburg betrifft (nicht von Dir genannt), auch da verlaufen große mehrspurige Straßen durch die Innenstadt.
Wieviel unverstellter Hass hier Leuten entgegenschlägt die Unternehmen haben und Geschäfte betreiben, schockt mich ehrlich. Hey diese Unmenschen beschäftigen Leute, zahlen Steuern und finanzieren einem Teil der Kommentierenden indirekt den Lifestyle. Unbestritten tragen sie zur Attraktivität des Viertels bei. Wie blöde muss man sein wenn man fragt; na wie hat er es in der Bauzeit gemacht hä hä hä. Ja irgendwie organisiert, zu zusätzlichen Kosten um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Wer hat hier die Idee eingebracht mit der Lieferung via Prießnitztraße? Ganz großes Danke von den Anwohnern. Da beliefern schon jeden Tag genug stinkende Diesel-LKW den piekfeinen Öko-Alnatura und blockieren die Straße. Ist das der Plan? Damit die Schnösel vom Hirsch mit dem E-Bike freie Fahrt über die Bautzner haben, dürfen wir auf der Prießnitzstraße den Lieferverkehr erdulden? Ihr habt wohl zu viel Sonne bekommen da oben!
Außerdem wie üblich: Habt Ihr Euch mal in die Rolle des Lieferfahrers, der seine Ware von der Prießnitzstraße über den denkmalgerechten Dresdner Granitplattenweg bis Pfunds Molkerei schieben darf? Nö oder? Ihr seid so asozial.
Echt , das kommt mir hier wie eine Kampfdurchsetzung vor. Mimimi. Wir wollen unseren Radweg, koste es was es wolle. Vorschlag: Dann macht den doch stadteinwärts und auf der anderen Seite geht der Radverkehr über die Holzhofgasse oder den Elberadweg. Da wird eine Spur frei für Lieferverkehr und Busparkbuchten. Schöne Fussgängerampel gegenüber Pfunds und fertig. Kompromiss ist wohl nicht so, oder?
Und noch eins zur Parkbuchten Radeberger Straße für Reisebusse. Auf sowas kommen nur Unmenschen. Ihr wisst schon, wer mit Busreisen Städte besichtigt. Das sind aus eigenener Anschauung zu 90 % ältere Semester, viele nicht so gut zu Fuß. Dir dürfen gern 500 m laufen weil Euch Egoisten der kurze Schwenk auf die Fahrbahn nicht passt? Weil Ihr keinerlei Rücksicht zu nehmen bereit seid? Wieso dürfen Alte mit Gehbehinderung überhaupt raus? Ihr solltet Euch alle was schämen.
Herrlich diese Diskussionen. Gefällt mir. Mich beeindruckt ja jeden Tag dieses Gewirr von Ampelanlagen auf 200 Meter. Dieser künstlich erzeugte Stau beiderseits macht das Parken, belieferten und Radfahrer ja noch komplizierter. Ein Ampel Fetischist war da am werkeln.Die Stadt Dresden hatte noch nie Glück mit ihren Bürgermeister und allem, was dazu gehört. Mich würde ja interessieren, nach welchen Kriterien das Bauamt so etwas abnimmt. Über Herrn Kühn und seinen Entscheidungen braucht man sich auch nicht zu wundern. Es kommt einem vor, als ob er seine fanatische Ideologien über alles stellt und nicht in der Sache handelt. Eigentlich „provoziert „ er durch sein „ Konzept „ noch mehr Stau, Unfälle und unübersichtliche Verkehrswege
Wenn sich alle, aber auch wirklich alle Radfahrer an die Grundlagen der StvO halten würden, hätte ich persönlich auch weniger Probleme mit diesen. Es ist ganz einfach.
Dadurch würde auch die Akzeptanz durch alle und das Miteinander profitieren.
Die Stadt soll endlich mal einen Radweg an der Elbe bauen, dann müssten man das hier nicht diskutieren!
Aber klar, als Neustadtelternteil muss man natürlich mit Kind auf der Bautzner Str. mit dem Rad fahren, weil es auf dem Radweg 50m länger ist^^
Die Sicherheit ließe sich signifikant erhöhen, wenn alle mit Licht fahren würden. In letzter Zeit scheint das aber sehr uncool geworden zu sein.
@Bisschen älter schon:
Irgendwie erscheint mir ihr Kommentar etwas wirr. Woke?? Haben sie mal reingeschaut in letzter Zeit? Mein Eindruck: ein ziemlich seelenloser Laden für die Massenabfertigung von Touristen. Das schöne Innere dient als historische Kulisse (wie so oft in Dresden, leider). Sie als vermeintlicher Fan des Gestrigen, sollten doch eigentlich zustimmen, wenn dieses Handleskonzept kritisch betrachtet wird. Übrigens: in der von Ihnen sentimalisierten Vergangenheit gab es doch eher wenige Automobile; da klapperten die Pferdekutschen. Nun denn.
@Sue Itze: Wer im Glashaus sitzt…
Die Sicherheit würde sich auch erhöhen wenn alle Autos nur 30 fahren dürften…
Einfach den Radweg bauen und halten zum liefern/aussteigen auf der Straße erlauben.
Autofahren unatraktiv gestalten und mehr Menschen steigen auf Bus/Bahn/Rad/Fuß um.
Auch wenn ich die Argumente pro Auto nicht teile, halte ich einen Radweg dort nicht für richtig: Radwege erhöhen nicht die Sicherheit, sie vermitteln höchstens ein (falsches) Sicherheitsgefühl. Tempo 30 hilft, weil dadurch die Reaktionsmöglichkeiten verbessert werden, die Bremswege kürzer werden und bei Unfällen die „Aufprall“-Geschwindigkeiten geringer werden. Die Idee, die Verkehrsarten zu trennen, ist i.A. in Städten nicht durchgängig machbar (und nicht wünschenswert im Sinne Urbanität), weil die Straßen dafür nicht breit genug sind und zudem gibt es immer wieder Stellen, wo die Verkehrsarten sich kreuzen. Das sind dann allgemein unfallträchtige Stellen. Außerdem bremsen separierte Verkehrsarten den Verkehrsfluss aller Arten – aber da besonders die Fußgänger und Radfahrer, weil denen immer zugemutet wird, an Ampeln zu warten.
ich glaube es wird sich eine gute lösung finden lassen. ein paar gute vorschläge gab es ja auch schon in dieser runde. man/frau muss diese nur aus dem ganzen hass und schuldzuweisungen rausfiltern. ich habe da vertrauen in die verwaltung, die sind hart im nehmen.
@michel neumann: Also dem Autoverkehr wird auch zugemutet, an Ampeln zu warten und zu fast 100% halten sich die Autofahrer auch daran. Glaube die Quote ist im Vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmern extrem hoch. Hilft übrigens auch hinsichtlich der Sicherheit im Straßenverkehr. *SCNR*
Dresden benötigt dringend sehr gute Fahrradwege, weil viele Autofahrer wenig Rücksicht nehmen und es als freie Meinungsäußerung betrachten, mit zu wenig Seitenabstand zu überholen. In anderen Städten ist das nicht so.
Meinen Beitrag umzuformulieren um die Sicht eines Pro-Rad-Befürworters zu verdeutlichen mag besonders rhetorisch erscheinen, leider hingt dieser Denkanstoß, da nicht ein Radweg in eine Straße verwandelt werden oder für Parkmöglichkeiten weichen soll, sondern umgekehrt.
Eine Zukunft, in der Alle nur noch Fahrradfahren empfinde ich als rückschrittlich, sie passt nicht in das Bild von Automatisierung, KI, selbst fahrender Fortbewegungsmittel oder Drohnen-Lieferdiensten.
Das zu wenig für den Fahrradverkehr getan wird mag ein persönlicher Eindruck sein. Das es bereits viele Wege gibt, die Teilweise nicht genutzt werden wird gern vergessen. Dazu Fahrradparkhaus, grüne Pfeile nur für Fahrräder, Verringerung von Spuren für Pkws zugunsten von Fahrradwegen. Auch stört sich scheinbar niemand daran, dass rücksichtslos über die Hauptstraße gebrettert werden darf – also eigentlich doch eine positive Bilanz fürs Zweirad.
Der Verweis auf die StvO und vor allem §1 ist nett, jedoch sieht er gegenseitige Rücksichtnahme vor. Also auch, andere nicht zu behindern oder durch egoistische Fahrweise zu gefährden. Das trifft auch Zweiradfahrer. Leider müssen einige davon keinen Führerschein haben, sonst würden sie an roten Ampeln, gewissen Verkehrszeichen oder beim Spurwechsel anders agieren. Gern vergessen diese Bürger auch, dass sie im Zweifel den Kürzeren ziehen, wenn dadurch ein Unfall passiert. Dazu kommt, dass Gleichberechtigung nicht bei Strafen für Verkehrssünden aufhören sollte. Rote Ampeln überfahren oder die Fahrt nach 5 Bier aus dem Biergarten nach Hause, sollte für alle die selben Konsequenzen haben. Besonders bemerkenswert: verliert ein Fahrradfahrer durch sowas seinen Pkw-Führerschein, darf er weiter Fahrrad fahren.
Diese ständigen Vergleiche mit anderen Städten bringen uns leider auch nicht weiter. Dresden ist eben nicht Amsterdam, Freiburg, Barcelona und liegt auch nicht in Schweden oder Dänemark. Wenn wir unsere Stadt in diese Richtung entwickeln wollen, müssen wir erst ganz andere Dinge ändern: in erster Linie die Einstellung der Ossis. Es gibt Gründe warum andere Städte „besser“ agieren. Vielleicht liegt es auch daran, das dort weniger genörgelt wird, man Sachen besser machen kann ohne direkt andere Ansichten, Lebenseinstellungen oder Fortbewegungsmittel zu verteufeln. Nicht auszudenken wenn es bei uns wie an den zum Vergleich gestellten Orten wäre, schließlich finden wir ja heute schon kaum Wohnungen (trotz Leerstandsquote) und heulen rum, wenn der Mietpreis über 5 Euro/m2 steigt….
@Stefan E. sicher müssen auch Autos gelegentlich warten. Aber es gibt i.A. keine Bettelampeln für Autos, die Grünphasen-Länge ist komplett auf Autos ausgerichtet und die Idee, dass sich erstmal genug Autos sammeln und dafür stehenbleiben sollten, bis dem Fußgängerverkehr zugemutet werden kann, seine Bewegung zu unterbrechen um mal kurz die gesammelten Autos rüberzulassen, hat sich auch noch nicht etabliert.
Zugegeben leben in Dresden die Radfahrer gefährlich. Ich erlebe es täglich auf der Hauptstraße – es wird kreuz und quer gefahren, ohne jede Rücksicht auf Fußgänger, die werden weggeklingelt oder vollgepöbelt, wenn der Radfahrer bremsen muss. Seit dem die Carolabrücke weg ist, wird die Hauptstraße als Rennstrecke benutzt.
Über die Kreuzung an der Augustusbrücke wird kreuz und quer gefahren. Rote Ampeln werden teilweise nicht akzeptiert. Erst recht nicht die Fahrrichtungen.
Es wäre vielleicht ratsam einmal den Radfahrern die allerprimitivtens Regeln bezubringen. Vorsicht und Gegenseitige Rücksichtnahme! Die Hauptstraße ist eine Fußgängermagistrale – keine Rennstrecke!
Es ist nicht zu fassen, wie manche Radfahrer ihre Gesundheit aufs Spiel setzten. Da wird auf der Augustusbrücke nach einmal richtig Beschleunigt um dann bei Rot über die Kreuzung zu preschen. Und dann wundert man sich über die vielen Unfälle. Ein Radfahrer hat keine Karosse!
Die Diskussion wird von der falschen Ecke angegangen.
Wir haben in Dresden nur die Chance, den Autoverkehr so weit wie möglich ausserhalb abzufangen. Dann ist auch für alle noch übrig gebliebenen Transfers genügend Platz.
Nehmen wir uns doch einfach mal ein Beispiel an Kopenhagen, Amsterdam, Straßburg, Gent und neuerdings auch Paris.
Das sollte doch der Ansporn sein, dann ist ein Lieferfahrzeug kein Problem, Radfahrer und ein Touri-Bus auch nicht.
Und es wird insgesamt lebenswerter für alle.
Ein schöner Anfang wäre ja, wenn die Mehrheit der Fahrradfahrer die ihnen bereitgestellten Radwege auch wirklich nutzen würde!
Bleiben wir beim konkreten Beispiel Bautzner Straße (hier etwa der Bereich vor REWE und dm): Wenn man dort mal einen Fahrradfahrer auf dem Radweg sieht, kann man es beinahe im Kalender notieren, so selten ist das. Die Mehrheit nutzt den Gehweg zwischen den Fußgängern – einige preschen, die meisten eiern durch die Passanten hindurch. (Das ist natürlich zugespitzt formuliert und basiert auf anekdotischer Beobachtung. Grade eben, Mittwochnachmittag, 16 Uhr: Gehweg: 5 Radfahrer; Radweg daneben: 1 Radfahrer). Auch die sehr breiten Radwege auf der Bautzner Landstraße bleiben, stadtein- oder auswärts, in der Regel ungenutzt! (Ich habe dort noch NIE auch nur einen Radfahrer gesehen – erneut rein anekdotische Evidenz. Wenn Radfahrer dort unterwegs sind, führen sie ihr Rad i. d. R. in Bus und Bahn mit sich.)
Unter dem Eindruck der Kommentare oben müsste man meinen, ein gefährlich-geringes Angebot von Radwegen stehe einer verzweifelt-immensen Nachfrage gegenüber. Laut meiner eigenen bescheidenen Alltagsbeobachtung verhalten sich Angebot und Nachfrage aber genau andersherum. Wird die tatsächliche Nutzung neu eingerichteter Radspuren eigentlich auch empirisch ausgewertet?
Zweifelsohne fehlen an vielen Stellen angemessene Radwege. Aber trotz aller, immer wieder aufs neue zitierten Unfallstatistiken (s.o.): Für die (zumindest hier im Kommentarbereich) lautstark geforderten zusätzlichen Radwege um jeden Preis scheint es in der Realität keinen wirklichen Bedarf zu geben. Wie passt das zusammen? Ist eventuell nur eine Lobby laut, die Statistiken aufhübschen will, um städteweit vergleichbar zu sein?
@Alexander Rösch: Ach, wie ich diese Stadtvergleiche liebe. Die Bautzner Straße ist eine Bundesstraße, d.h. eine Hauptverkehrsachse. Und genau solche gibt es in jeder der von Dir genannten Städte. Es gibt keine einzige Großstadt ohne Hauptverkehrsstraßen. Ja, man versucht über Ringe o.ä. den Durchgangsverkehr um unmittelbare Innenstadt zu leiten. Bei größeren Städten gibt es dann auch mehrere solche Ringe. Deshalb wurde übrigens die A17 damals stadtnah in Dresden gebaut, damit der Nord-Süd-Verkehr nicht durch Dresden fliesst. Wenn man sich den Verlauf der B6 anschaut (also nicht nur in Dresden), dann hat man da aber kaum Alternativen zum jetztigen Verlauf. Und ganz sicher sind auf der Bautzner Straße heute ganz viele KFZ unterwegs, die in der Nähe dieser Straße den Anfang und/oder das Ende ihrer Fahrt haben. Soll heißen, da geht es zu nicht unerheblichen Teil innerstädtischen Verkehr. Insbesondere für den Osten von Dresden ist die Straße eine sehr wichtige Route. Wie und wo soll dieser Verkehr „umgeleitet“ werden? Und wie eingangs gesagt, solche verkehrsreichen Straßen gibt es in jeder Großstadt auf der Welt. Ob man die unmittelbare Innenstadt, bestimmte Viertel oder Nebenstraßen verkehrsberuhigt bis hin zu autofrei, ist dann eine ganz andere Sache. Dies sollte in Dresden primär innerhalb des 26er Rings das Ziel sein, was ja durchaus auch schon teilweise so ist.
@Heiko Nemitz
… auf dem Stück zwischen Waldschlösschenbrücke und Prießnitzstraße nutze ich gern und oft den Fahrradweg, unter anderem, weil dort eher selten auf dem Radweg Hindernisse herumstehen.
Das Stück zwischen Prießnitzstraße und Lutherplatz versuche ich eher zu meiden, außer wenn ich zu einem der Gewerbetreibenden auf dem Wegstück möchte: Apotheke, Eisenfeustel, Alnatura, Bike Perfomance, etc.
Einen Fahrradweg brauche ich dort nicht zwingend, ich wünsche mir ledglich eine sichere Fahrt, ohne Hindernisse im rechten Straßenbereich – so, dass Autos ausreichend Platz zum Überholen haben und ich nicht in den Bereich der Schienen ausweichen muss. Wenn ein Fahrradstreifen käme, würden Reisebusse, Stadtrundfahrten und andere Kurzparker bestimmt auch darauf ihren Zwischenstopp einlegen :-)
wann per Radweg erreichbarer Dönerladen mit verfallendender Pfundsmolkerei-Inneneinrichtung?
Kampf allen Fortbewegungsmitteln!
ich bin dafür Ampeln abzuschaffen, stattdessen kleine Stationen an denen man instant Noradrenalin zugeführt bekommt, um für den weiteren Kampf gerüstet zu sein. Auch Verkehrspolizisten mit Peitsche wie in Indien wären eine zukunftsorientierte Maßnahme. Aber zu allererst müssen alle Fahrzeuge mit mehr als einem Rad gebannt werden (außer der Lieferant der Pfundsmolkerei, der darf mit Lastenrad seine läppischen 100kg jeden Tag liefern (so wie es @Alaunstraße per Gutachten kalkuliert hat))
Peace!
hallo anton – schon 55 kommentare – ist das ein rekord?
jetzt müsste man/frau mal eine ki drüberlaufen lassen – mal schauen was dabei rauskommt?
arme verwaltung, die sich mit dieser aufregung auseinandersetzen muss.
@Max Power
„Eine Zukunft, in der Alle nur noch Fahrradfahren empfinde ich als rückschrittlich, sie passt nicht in das Bild von Automatisierung, KI, selbst fahrender Fortbewegungsmittel oder Drohnen-Lieferdiensten. “
Interessanter Move.
Wenn mehr aus der Perspektive der Radfahrer gedacht wird, dann ist es eher eine Korrektur der Jahrzehnte, in denen Verkehrsplanung hauptsächlich für Autofahrer gemacht wurde, denke ich.
Hinzu kommt, dass die Dosen immer breiter werden. Das mach den Umgang schwieriger. Gerade in der Neustadt gibt es damit oft Straßen, wo laut Gesetz die bulligen SUVs in keinem(!) Fall einen Radfahrer wegen des einzuhaltenden Abstands überholen dürfen.
Wie passt das also zu den Zukunftstechnologien?
Ich glaube: Gut!
Drohnen schweben über dem Verkehr.
Autonome Systeme halten zwangsläufig die StVO ein und sind darauf programmiert, keine Menschen in Gefahr zu bringen.
Beides bringt mit sich, dass der Verkehr friedlicher wird. Es keine Belehrungen mit zu nahmen Überholen und Schneiden gibt, keine Aufforderung auf den vermeintlichen(!) Radweg zu wechseln, usw.
Ich denke, Radfahrer und autonome Systeme passen perfekt zusammen.
Wenn es eine Vernetzung der einzelnen autonomen Einheiten gibt, dann käme es wahrscheinlich dazu, dass ein langsam fahrender Radfahrer gemeldet würde, damit andere Einheiten andere Wege nehmen können.
Das könnte automatisch zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Verkehrswege und damit zu kürzeren Fahrwegen führen.
Der Störfaktor eines langsameren und auch verletzlicheren Verkehrsteilnehmers wäre dann mit aller Wahrscheinlichkeit zu vernachlässigen.
@sue itze
es ist alles gesagt. Vielen Dank.
Hallo versteher, nunja … es gab schon ein paar, mit einem paar mehr Ergänzungen Trotzdem-Streik (188), Eichen-Fällung auf der Frühlingstraße (159).
@marcus.. bleib mal bei deinen Träumen einer KI-Drohnen- und Fahrradutopie… Ich fahre Auto.
Unabhängig ob mir das gefällt oder nicht.
Spielraum gibt es durchaus:
Ausnahmegenehmigungen (§ 46 StVO), klare Beschilderung durch Ladezonen, zeitliche Regelungen.
Oder: Alternative Zustellmethoden:
Lastenfahrräder: In vielen Städten werden zunehmend Lastenräder für die sogenannte „letzte Meile“ eingesetzt. Lieferfahrzeuge fahren einen zentralen Umschlagplatz an, von wo aus die Waren mit Lastenrädern an die Geschäfte verteilt werden. Das ist besonders umweltfreundlich und ideal für innerstädtische Bereiche.
Den Radweg gibt es ja dann. ;)
Lieferung in Nebenstraßen oder Hinterhöfen: Wenn möglich kann die Belieferung über Nebenstraßen oder von der Rückseite des Gebäudes erfolgen. Dies erfordert jedoch die entsprechende Infrastruktur. Und hätte beim Neubau aber mitgedacht werden müssen.
@Sue Itze
Das ist wegen der aktuellen Situation bestimmt teilweise richtig.
Das heißt aber nicht, dass man die Gegebenheiten nicht anpassen kann.
Ich denke, dass es Möglichkeiten gibt, einen Kompromiss für alle Seiten zu finden, ohne, dass es ein Ladensterben gibt.
Der einfache Weg ist natürlich, Radfahrwege als größtes Übel und Witschaftshemmer zu verdammen.
Eine sehr konservative Einstellung in dem ach so progressivem Viertel.
Ich denke, dass man mit einer vernünftigen Planung einen guten Kompromiss für alle Seiten zu Stande bringen kann.
Man muss halt out of the (own) box denken.
Nach 2 Wochen Radurlaub in Dresden (und Ungebung) sind wir (Familie aus Freiburg) dankbar über unsere hiesigen Radwege. Die Stadt hat uns begeistert, aber die Radwege sind leider eine Katastrophe (auch in der Bautzenerstrasse).
Hey @Marcus,
eventuell wurde in jahrzehntelanger Straßenbaukultur das Fahrrad vernachlässigt. Eventuell hatte es nie eine wirkliche Chance. Eventuell muss man dem Fahrrad aber nun auch nicht mehr ein goldenes Jahrzehnt auf Krampf einräumen um sich danach doch wieder anderen Fortbewegungsmitteln zu widmen. Ich fahre Auto, aber ich fahre auch Fahrrad. Letztes aus sportlichem Anspruch und in diesem Fall versuche ich die Strecken im öffentlichen Straßenverkehr auf ein Minimum zu beschränken. Zum einen geben mir weder breite Radwege noch ein Abstand zu technisch überlegenden Fortbewegungsmitteln ein ausreichendes Sicherheitsgefühl, zum anderen wird man als Fahrradfahrer sehr schnell zum missachten von Verkehrsregeln verleitet. Warum nicht einfach an allen wartenden Autos an der Ampel vorbei und über rot… Mann (und auch Frau) kann es ja und keiner stört sich großartig daran. Unterm Strich habe ich bisher mehr Unfälle mit anderen Fahrradfahrer oder unachtsamen Fußgängern erlebt als mit Autos, aber das ist ausdrücklich mein Empfinden und meine Erfahrung.
Autos sind bereits ein Luxus geworden, auch das ist gut so. Wer es sich leisten kann oder möchte und dabei bereits heute ausreichend zur Kasse gebeten wird, sollte nicht verteufelt werden. Und am Ende denke ich nicht, das sich ein Fortbewegungsmittel was mit Muskelkraft (über E-Bikes spreche ich generell nicht – du würdest mich gerade naserümpfend sehen) betrieben wird, für alles was über Spaß und Sport hinaus geht bei der breiten Masse durchsetzen wird. Das wäre zu romantisch. Wahrscheinlich müssen bald einfach die Kinder, die früher per Fahrrad mit Anhänger zur Kita gebracht wurden (ich bringe das Beispiel nur weil scheinbar oft daran der nutzen des Fahrrads gemessen wird) bald alleine per selbstfahrendem Uber fahren, weil die Eltern wieder mehr Arbeiten müssen damit wir wirtschaftlich wieder vorankommen.
die ergüsse kommen zum ende, die schreiber sind erschöpft aber auch eigenartig befriedigt, die fachleute arbeiten weiter
ich hab das mal über die KI laufen lassen. Antwort im Pastebin pastebin.com/9eQ8aj8m
denke fasst die Positionen gut zusammen.
Hallo Thorsten, ich hab das mal durch ChatGPT laufen lassen. https://chatgpt.com/s/t_68b82d4d91d081919c76b373d63593c4
Ein bisschen muss man sich schon fragen, warum ein Laden der offenbar (nach eigener Aussage) größtenteils von Bustouristen lebt, die erst rangekarrt werden müssen, ausgerechnet in der dicht bewohnten Stadt sein muss. Was haben denn die Anwohner, anderen Gewerbetreibenden usw. davon wenn die nur mit dem Bus kommen in den Laden wackeln und dann direkt wieder mit dem Bus abziehen? Wäre da nicht ein Standort z.b. an der Raststätte Dresdner Tor besser geeignet. Der wäre für die Bustouristen doch auch viel besser zu erreichen. Könnte man vielleicht auch gleich an Karls Erdbeerhof anschließen.