Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Dresden hat eine Stellungnahme zur sogenannten Augustusroute veröffentlicht. Außerdem wirbt er mit einem Transparent auf der Hauptstraße für mehr Rücksicht beim Radfahren.

„Die Augustusroute ist eine der wenigen durchgängigen, kindertauglichen Radstrecken in Dresden abseits des Elberadwegs“, sagt Jonas Geyer vom ADFC. Diese Route zwischen Albertplatz und Hauptbahnhof via Hauptstraße wurde als besondere Radroute im Radverkehrskonzept Innenstadt (2010) konzipiert und seitdem mit erheblichem Aufwand eingerichtet. So gab es Freigaben für Radverkehr, besondere Fahrradampeln am Goldenen Reiter und radfreundlicherer Straßenbelag (geschnittenes Pflaster) auf der inzwischen autofreien Augustusbrücke. Die Route verbindet zahlreiche Start- und Zielpunkte und ist laut ADFC mangels Alternativen unverzichtbar.
Einrichtung von Alternativen zur Augustusroute
Nach Erkenntnissen des ADFC nutzt ein Teil der Radfahrenden die Augustusroute, obwohl ihr eigentliches Ziel nicht dort liegt. Das gilt besonders seit dem Einsturz der Carolabrücke. Radfahrende wählen die Route, weil sie aufgrund der kürzeren Strecke und durch weniger Ampeln schneller ist. Daher bestehe in der Verlagerung des Radverkehrs auf gut ausgebaute Alternativstrecken ein großes Potenzial, die Hauptstraße und die Prager Straße zu entlasten. Je zahlreicher und attraktiver diese Alternativen seien, desto mehr Radfahrer*innen würden sie nutzen, so der ADFC.
Mögliche Alternativrouten und konkrete Maßnahmen (Auswahl)
- Die Albertstraße würde eher als Alternativroute benutzt werden, wenn die Ampelwartezeiten optimiert werden würden. Wer heute beispielsweise vom Albertplatz (Haltestellenbereich) kommt und auf die Albertstraße statt auf die Hauptstraße fährt, muss gleich zu Beginn, noch bevor der Radfahrstreifen auf der Albertstraße erreicht wird, zwei Ampeln passieren. Deswegen würden die meisten auf der Hauptstraße weiterfahren, statt zu warten. Auch gebe es heute am Carolaplatz keine attraktive und sichere Radverkehrsführung von der Albertstraße nach rechts in die Köpckestraße oder zum Elberadweg.

- Die Sarrasanistraße könnte mit baulichen Anpassungen und der Änderung von Markierungen und Beschilderungen zur Entlastungsroute aufgewertet werden.
- Die Königstraße könnte eine ebene Oberfläche erhalten, damit sie als Alternativroute angenommen werde. Zudem fehle derzeit eine direkte Möglichkeit vom Albertplatz (Haltestellenbereich) in die Königstraße einzufahren.
- Eine Querungsstelle in Verlängerung der Königstraße in Richtung Elberadweg über die Große Meißner würde den Radverkehr dort erleichtern. Spätestens bei der geplanten Umgestaltung der Großen Meißner Straße und des Neustädter Marktes sollten die fehlenden Querungsmöglichkeiten für Fuß- und Radverkehr ergänzt werden.
- Das ganze Konzept des ADFC zur Augustusroute gibt es hier als PDF.
Tempo runter, Sicherheit hoch
Bereits am 8. September hatte der ADFC Dresden zusammen mit dem Händlerverein Hauptstraße mit der Aktion „Tempo runter, Sicherheit hoch“ auf ein rücksichtsvolles Miteinander hingewiesen. Ein dazugehöriges Banner steht seitdem in der Hauptstraße auf Höhe der Ritterstraße und bleibt dort bis Ende November. Es ruft Radfahrende zu mehr Rücksichtnahme auf.
Alex Bereza, Vorstandsmitglied des ADFC Dresden, betont: „Wie schon bei der gemeinsamen Aktion mit dem Händlerverein setzen wir auf ein verantwortungsbewusstes Miteinander und die Unterstützung der Stadt, um Konflikte auf der Hauptstraße zu reduzieren.“ Mit der Stellungnahme zur Augustusroute wolle der Verein zeigen, wie sich Sicherheit, Rücksichtnahme und eine attraktive Radverkehrsführung in der Innenstadt miteinander verbinden lassen.
















