Schauburg, Bundesstart: Herz aus Eis

Jeanne (Clara Pacini) flieht in den 1970er Jahren aus einem Kinderheim ins Tal und versteckt sich in den Kulissen einer Filmproduktion. Dort trifft sie auf die rätselhafte Schneekönigin (Marion Cotillard) und erlebt, wie Realität, Inszenierung und Traum unauflösbar ineinander zu verschwimmen drohen. Das Märchen wird zu einer seltsam geschliffenen Linse, durch die Jeanne die (Film-)Welt und ihre Erlebnisse zu deuten versucht, bezaubert und bedroht zugleich. Gaspar Noé verstärkt als Spieler des dubios agierenden Regisseurs die unheilvoll-labyrinthischen Irritationen am Set.
Thalia, Bundesstart: Sorry Baby

Agnes (Eva Victor) hat ihr Literaturstudium erfolgreich abgeschlossen und es geschafft, eine befristete Stelle als Professorin aufzutun. Trotz der neuen Position lebt sie noch in ihrem alten Häuschen in New England, umgeben von Büchern, Erinnerungen an die Studien- und WG-Zeit und ist sehr allein. Als ihre beste Freundin Lydie (Naomi Ackie) aus New York zu Besuch kommt, wird deutlich, wie unterschiedlich sich ihre Lebenswege entwickelt haben und wie sehr Agnes noch immer mit einem einschneidenden Erlebnis kämpft, das ihr Leben weiterhin belastet. Der Film zeigt, wie tiefgreifend und nachhaltig traumatische Erlebnisse das Verhalten und die Beziehungen des betroffenen Menschen beeinflussen, ohne diese je explizit vorzuführen. Gleichzeitig wird Agnes’ Auseinandersetzung mit Gender und Selbstwahrnehmung thematisiert. Ihr sich wandelnder Kleidungsstil und die bewusste Reflexion über Identität spiegeln ihren inneren Prozess und das Streben nach Authentizität. Die Regisseurin und Hauptdarstellerin inszeniert präzise, sarkastisch und dennoch warmherzig. Im Thalia im Original mit Untertiteln.
Schauburg, Bundesstart: Lurker

Matthew (Théodore Pellerin) stammt aus zerrütteten Verhältnissen, wohnt bei seiner Großmutter und arbeitet als Verkäufer in einem Bekleidungsgeschäft in Los Angeles. Sein Alltag ist überschaubar, bis eines Tages der britische Popstar Oliver (Archie Madekwe) mit seiner Entourage in den Laden kommt. Oliver lädt ihn zu seiner Show ein, backstage, ganz nah an den Star. Dort erlebt Matthew allerdings auch, wie zynisch Olivers Umfeld mit ihm umspringt. Kurz darauf folgt die nächste Einladung. Matthew soll mit seinem altmodischen Camcorder in die Hollywood Hills kommen, um Oliver bei einer Doku für Social Media zu helfen. Aus ein paar Aufnahmen wird schnell ein Routineprogramm: Die Clips gehen online, Matthews Instagram-Account explodiert und plötzlich ist auch er „irgendwie bekannt“. Die Stimmung kippt jedoch, als Oliver Matthews Kollegen Jamie zu einer Party einlädt und die Gäste ihn sofort als „den Neuen“ adoptieren. In Matthew beginnt es zu brodeln.
Thalia, Bundesstart: Yi Yi – A One and a Two

Das Porträt einer Mittelklassefamilie in Taipeh. Ein Mann in den Vierzigern, seine Tochter im Teenageralter und sein achtjähriger Sohn leben zwischen Bedauern, Hoffnungen und Ernüchterung.
»Yi Yi« von Edward Yang, gedreht in Taiwan und Japan, ist ein Meisterwerk des Weltkinos, das ein Panorama des menschlichen Lebens anhand einer taiwanischen Familie zur Jahrtausendwende mit großer Einfühlsamkeit und einem Hauch von Melancholie in herausragend komponierten Bildern eröffnet. Ein Film, wie ein erkennender und zarter Blick in den Spiegel.
YI YI wurde von der New York Times in die Liste der 100 besten Filme des 21. Jahrhunderts aufgenommen und nahm bei einer 2010 gestarteten Umfrage von Film Comment zu den wichtigsten Filmen der Dekade Platz 3 ein. Im Thalia im Original mit Untertiteln.
Bundesstart Schauburg: La Scala – Die Macht des Schicksals

Die Dokumentation „La Prima della Scala“ begleitet die Vorbereitungen zur Spielzeiteröffnung an der Mailänder Scala. Am 7. Dezember 2024 steht Verdis „Die Macht des Schicksals“ auf dem Programm. Der Film zeigt, wie Regisseur Leo Muscato Tänzer:innen auswählt, Kostüme entstehen und Dirigent Riccardo Chailly mit den Proben beginnt. Regisseurin Anissa Bonnefont wirft einen Blick hinter die Kulissen und dokumentiert die Arbeit von über 900 Beteiligten. Drei Monate lang begleitet ihr Team die Entstehung eines der bedeutendsten Kulturereignisse Italiens – bis zum großen Abend am Sonnabend.
Thalia: Bugonia

Michelle Fuller (Emma Stone) ist die einflussreiche Geschäftsführerin eines großen Unternehmens und Person des öffentlichen Lebens. Die verschwörungstheoretisch breit aufgestellten Freunde Teddy (Jesse Plemons) und Don (Aidan Delbis) entwickeln den hochriskanten Plan, die prominente Unternehmerin zu entführen. Ihr Antrieb speist sich aus der Überzeugung, dass Michelle Fuller eine Außerirdische ist. Und von Aliens gehe grundsätzlich eine existenzielle Bedrohung für die Erde aus. Die in unzähligen Führungskräftefortbildungen geschulte Frau versucht alles, ihren Entführern klarzumachen, dass sie mit ihren alternativen Fakten maximal falsch liegen, während sie eine Menge absurd motivierter, so brutaler wie lächerlicher Tätlichkeiten aushalten muss. Ihre versierte Unternehmensrhetorik prallt an der ideologischen Hartleibigkeit von Teddy und Don ab. Aber Michelle ist eine Kämpferin. Die Lage gerät zunehmend aus dem Ruder… Im Thalia im Original mit Untertiteln.
Neustadt-Kinotipps ab 18. Dezember: Freikarten
- Das Neustadt-Geflüster verlost diese Woche jeweils zwei Freikarten für das Thalia und die Schauburg für die laufende Kinowoche, also bis Mittwoch. Bitte in dem Ergänzungsfeld den entsprechenden Film und das Filmtheater angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Verlosung findet Sonntagabend statt.
- Alle Dresdner Kinos und Filme unter www.kinokalender.com


















