Zwischen Stauffenbergallee und Fabricestraße befindet sich an der Hartmut-Dost-Straße das Dresdner Hauptzollamt (Dresden-Stadtplan). Als es angelegt wurde, war eigentlich mal geplant, dass es eine separate Zu- und Abfahrt gibt. Das wurde aber nie realisiert.

In den vergangenen Jahren hatte der Andrang an der Zollabfertigung immer mehr zugenommen. Vor drei Jahren eskalierte die Situation mit genervten Anwohnern und genervten Truckern. Auf der kleinen Hellerschanze entstanden unerträgliche Situationen (Neustadt-Geflüster vom 1. März 2022). Einen groben Eindruck der Lage vermittelt das Google-Maps-Luftbild, zum Zeitpunkt der Aufnahme stauten die Laster die komplette Hellerschanze zu.
Die Stadtverwaltung reagierte, erst mit einer besseren Beschilderung des Halteverbots, dann mit einer Sperrung der Straße „Zum Reiterberg“ an Wochenenden. Richtige Entlastung kam jedoch erst mit der Sanierung der Stauffenbergallee. Seit November 2024 gibt es eine Übergangslösung. Am Hammerweg 25 befindet sich jetzt eine Vorabfertigung und ein ausreichend großer Parkplatz für LKW, die dann nur noch einzeln zum Hauptzollamt fahren müssen. Nun ist die Sanierung der Stauffenbergallee aber bald abgeschlossen und die Sachsen-Energie braucht die Fläche des Interimsparkplatzes, weil sie am Hammerweg eine Müllverbrennungsanlage errichten will. Die Arbeiten werden im kommenden Jahr beginnen und voraussichtlich bis 2030 andauern.

Interimslösung endet im kommenden Jahr
„Der Parkplatz war von Beginn an als vorübergehende Lösung konzipiert. Die Sachsen-Energie benötigt das Grundstück ab Ende des ersten Quartals 2026 für eigene Baumaßnahmen“, sagt Stadtsprecherin Diana Petters. Die Baumaßnahmen im Straßenraum der Stauffenbergallee sollen dann abgeschlossen sein. Der Parkplatz hat derzeit eine Kapazität von 37 LKW, außerdem gab es dort eine Zollvorabfertigung und Toiletten für die Brummi-Fahrer*innen.
Künftig werden die Laster dann also wieder auf der Stauffenbergallee warten, vorrangig auf dem stadteinwärtigen Parkstreifen in dem knapp einen Kilometer langen Bereich zwischen „Zum Reiterberg“ und dem Hammerweg, eine Toilette und eine Vorabfertigung findet dann wieder nicht statt. Stadtsprecherin Petters sagt auf Nachfrage: „Die Zufahrtsregelung zur Straße ‚Zum Reiterberg‘ für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen nur zu den Öffnungszeiten des Zollamtes bleibt erhalten.“

Heike Wilsdorf, Sprecherin des Hauptzollamtes teilte auf Nachfrage mit, dass der Zoll (und das zuständige Bundesamt für Immobilienaufgaben) im regelmäßigen Austausch mit der Stadt Dresden stehen. Ansonsten verweise man darauf, dass der Stadtratsentscheid ausstehe. Das Zollamt hat zur Betreuung der Zollvorabfertigung am Hammerweg derzeit einen erhöhten Personalaufwand.
Stadtsprecherin Petters befürchtet, dass mit dem Ende des Interimsparkplatzes wieder die Zustände wie vor dessen Einrichtung zu erwarten sind. „Das Zollamt liegt weiterhin in einer Sackgasse und es sind keine ausreichenden Parkmöglichkeiten für wartende LKW vorhanden“, so Petters. Damit sei mit zeitweise großen Beeinträchtigungen des Verkehrsablaufes entlang der Stauffenbergallee und in den zum Zoll führenden Straßen Zum Reiterberg, Hellerschanze und Hartmut-Dost-Straße zu rechnen. „Der Neubau einer Toilettenanlage war nicht Teil der Sanierung der Stauffenbergallee und ist auch nicht Teil des vom Stadtrat beschlossenen Toilettenkonzepts“, so Petters. Eine grundlegende Verbesserung der Situation sei nur mit einer Verlagerung des Zolls mit einem direkt angrenzenden Parkplatz möglich, wie es an der Washingtonstraße vorgesehen ist.

Umstrittener Standort in Kaditz
Diese Umzugspläne gibt es nun schon seit Jahren. Auf der letzten Sitzung im Dezember sprachen sich die Neustädter Stadtbezirksbeiräte noch einmal fast einstimmig dafür aus, dass der Zollhof nach Kaditz umziehen solle. Fast ebensogroß ist im Stadtbezirk Pieschen der Widerstand gegen eine Ansiedlung an der Washingtonstraße, obwohl die Pläne in der Zwischenzeit angepasst wurden. So soll dort der P+R-Platz erhalten bleiben, auch sind mehr (bis zu 60) Stellplätze für die LKW vorgesehen. In Kaditz wird befürchtet, dass mit den bis zu 200 täglich abgefertigten LKW das Verkehrschaos auf den Straßen zwischen Hornbach und Elbepark größer werde.
- Infos zum geplanten Bauvorhaben in Kaditz im Ratsinfosystem der Stadt Dresden.
Die Entscheidung liegt nun beim Stadtrat, einen Termin gibt es dafür noch nicht.



















