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Radstreifen für die Albertstraße

Albertstraße am Dienstag
Albertstraße am Dienstag
Am Montag hat die Stadtverwaltung neueste Informationen zu Radverkehrsanlagen und Fußwegen präsentiert. Dabei stellten der Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, der Leiter des Stadtplanungsamtes, Stefan Szuggat, und der Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, Reinhard Koettnitz, Planungs- und Bauprojekte vor, die in 2017 abgeschlossen wurden und die 2018 in Angriff genommen werden. Maßnahmen zum Ausbau der Fußwege in Dresden wurden ebenfalls vorgestellt.

Für Neustädter Radfahrer sind vor allem zwei Projekte spannend. Die Albertstraße soll breite Radfahrstreifen bekommen und im Zuge des Ausbaus der Bautzner Straße zwischen Glacis- und Hoyerswerdaer Straße sollen dort auch Radfahrstreifen entstehen.

Die Skizze von der Albertstraße in Höhe der ehemaligen Fußgängerbrücke zeigt. Eine Fahrspur wird entfallen. Grafik: Stadtverwaltung
Die Skizze von der Albertstraße in Höhe der ehemaligen Fußgängerbrücke zeigt. Eine Fahrspur wird entfallen. Grafik: Stadtverwaltung
Für den Umbau der Albertstraße gibt es sogar schon einen konkreten Termin. Zwischen 3. September und 26. Oktober sollen auf der bislang vierspurigen Straße zwei Radwege angelegt werden. Dabei wird voraussichtlich einer der Auto-Fahrstreifen in stadtauswärtiger Richtung entfallen. Die Kosten für den Umbau betragen rund 400.000 Euro.

Ausbau Bautzner Straße ab dem dritten Quartal

Mit dem Ausbau der Bautzner Straße kann vermutlich ab dem Sommer gerechnet werden. Dabei sollen nicht nur die 220 Meter Straße zwischen Albertplatz und Rothenburger Straße erneuert werden, sondern auch die Gleise. Außerdem soll es an beiden Seiten der Straße einen Radfahrer-Schutzstreifen von 1,50 Metern Radwege geben. (Zur genauen Planung demnächst mehr)

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Bautzner Straße soll Radverkehrsanlagen bekommen.
Bautzner Straße soll Radverkehrsanlagen bekommen.
Der SPD-Stadtrat für die Neustadt und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Vincent Drews sagt: „Die beiden für 2018 geplanten Radverkehrsanlagen entlang der Albertstraße sowie auf der Bautzner Straße zwischen Albertplatz und Hoyerswerdaer Straße werden endlich die ärgerlichsten Lücken im Radnetz der Neustadt füllen.“ Rückblickend freut er sich über die 2017 eingerichteten Fahrradbügel an verschiedenen Stellen in der Neustadt. „Trotzdem fehlt es an Abstellmöglichkeiten, sodass Fahrräder notgedrungen an Hauswänden oder Verkehrsschildern abgestellt werden“, so Drews. Daher sei es richtig, dass nun auch einzelne Autostellplätz zu Gunsten von Radbügeln genutzt werden können.

Kritik von der FDP

Aus den Reihen der FDP kommt hingegen Kritik. Der Vorsitzende der Fraktion FDP/Freie Bürger, Holger Zastrow, sagt: „Wir kritisieren die erneute PR-Show des Baubürgermeisters. Die vorgestellten Projekte sind in den wenigstens Fällen wirkliche Verbesserungen für die Radfahrer“. Aus Sicht der Liberalen im Dresdner Stadtrat fehlt es dem grünen Baubürgermeister an Durchsetzungskraft für die wirklich wichtigen Projekte. Außerdem wirft Zastrow dem dem Baubürgermeister Ideenlosigkeit und ideologisch motivierte Handlungsansätze vor. „Das Beispiel Albertstraße zeigt die Einfallslosigkeit der zuständigen Verwaltungsteile. Anstatt die überdimensionierten Seitenräume zu nutzen, muss es die Abmarkierung einer Autospur zu Gunsten eines Radweges sein. Dieses Ausspielen eines Verkehrsteilnehmers gegenüber eines anderes ist pure grüne Ideologie und dazu äußerst schäbig“, kritisiert Zastrow. Er prognostiziert zudem, dass sich durch zunehmende Staus die Umweltbelastung in dem Gebiet der Albertstraße sogar noch erhöhen wird. Zastrow fordert mehr Kreativität statt Ideologie von der Stadtverwaltung.

Die Idee mit den zwei Radstreifen hatte der ADFC schon vor zehn Jahren.

So wünschte sich der ADFC die Albertstraße ... Montage: ADFC
So wünscht sich der ADFC die Albertstraße schon 2010. Montage: ADFC

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13 Kommentare

  1. Die Radstreifen von 1,50m Breite auf der Bautzner sind wesentlich gefährlicherals kein Radweg. Da werden dann Radfahrer extrem knapp überholt – sie haben ja ne eigene Spur, da muss kein Auto mehr zum Überholen ausweichen. Da wird lieber ein falsches Sicherheitsgefühl statt wirklicher Sicherheit berücksichtigt.
    Die Kritik von Herrn Zastrow ist andererseits auch Unfug – wer von überdimensionierten Seitenräumen schwatzt und dazu das Ausspielen von Verkehrsteilnehmern gegeneinander, der will nur alles fürs Auto und gegen den bösen Feind GRÜNE lamentieren. Und die Streifen auf der Albertstraße sind zumindest einigermaßen breit und sorgen durch die schmalere zur Verfügung stehende Autofahrbahn dafür, daß hier keiner mehr aus Versehen Rennstrecke spielen kann.

  2. Der Wegfall der einen Spur ist m.E. nur ein Eingeständnis von Herrn Schmidt-Lamontain und der Verkehrsplaner, dass er/sie den Süd-Nord-Verkehr auf der Königsbrücker nicht bewältigt bekommt. Wenn alles so bleibt, kommen zwei Spuren auf dem Albertplatz an, die sich dann zu einer Spur bis zur Stetzscher Straße „verjüngen“ – Rückstau und Blockade der dann folgenden gemeinsamen Nutzung einer Spur von Bahn und MIV vorprogrammiert => „Lösung“: durch die eine Spur auf der Albertstraße kommt c.p. weniger Verkehr über den Alberplatz und die Zielvorgaben passen. Nach der baulichen Anpassung werden die Prognosen auf der Albertstraße viel geringer sein…Wohin sich allerdings der auf der Albertstraße eingestaute Verkehr ausbreitet, bleibt leider nicht beantwortet. Wahrscheinlich geht der an der Glacisstraße und RoRo vorbei und/oder über die Große Meißner, ach nee, die wird ja auch verjüngt! ;-))
    @ Michel: …auf dem Bild sind doch die feinen breiten Granitplatten zu sehen, die man locker für einen Radweg nutzen könnte, oder?

  3. Ich verstehe es als Radfahrer so wie so nicht, warum man Radfahrer auf Hauptverkehrsstraßen zwingen will.
    Persönlich radle ich bevorzugt Nebenstraßen mit eher wenig bis keinem Verkehr. Wenn ich von der Neustadt Richtung Hauptbahnhof will, fahre ich immer Albertplatz -> Goldener Reiter –> Altmarkt –> Prager Straße.
    Auf der Strecke ist fast kein Autoverkehr und die Anzahl an Ampeln ist auch minimal.
    Deshalb würde ich nie diesen neuen geplanten Radfahrstreifen nutzen, wo auf kurzer Strecke gleich mal drei Ampeln kommen. Diese Anzahl an Ampeln habe ich nämlich auf oben genannter Strecke insgesamt…

  4. @ Zackbäm: Dann rechnen wir mal nach: 2,7 km Schrittgeschwindigkeit mit dem Rad (was anderes ist nämlich auf dem Großteil Deiner Strecke nicht zulässig) = 45 Minuten Fahrzeit. 2,9 km über die Carolabrücke bei entspannten 15 km/h = 20 Minuten. Also kann ich 24 Minuten an Ampeln verbringen, und bin immer noch schneller als du.

    @ goldfish: Die Anzahl der Autofahrer, die vor 2013 auf Höhe Waldschlösschen die Elbe gequert haben, war auch „gleich Null“. Erst ein vernünftiges Angebot bringt Nachfrage…

  5. @E-Haller:
    wie sagt man so schön, wo kein Kläger, da kein Richter. Und ich bleibe dabei. es ist aus Radfahrersicht angenehmer, möglichst wenig Ampeln auf der Strecke zu habe. 12 Ampeln gegen 3 Ampeln. Die Frage stellt sich für mich überhaupt nicht, wo ich da langfahre.
    Man könnte auch Sophienstraße – Marienstraße – Reitbahnstraße fahren. Da fährt man in dem Bereich auf Straßen und hat immer noch weniger Ampeln als über Carolabrücke/St. Petersburger.
    Ob man nun 2,7 km oder 2,9 km braucht, macht auf dem Rad eh nur Sekunden aus, aber die ständigen Ampeln kosten halt Zeit.
    Und nein, bevor man mir das unterstellt: rote Ampeln werden von mir ausdrücklich respektiert.

  6. @Zackbäm: In Fußgängerzonen muss man als Radfahrer Schrittgeschwindigkeit fahren, und zwar aus gutem Grund. Dass Sie offen propagieren, sich daran nicht zu halten, finde ich bedenklich. Oder verstehe ich Sie da nur falsch? Allerdings funktioniert Ihre Argumentation dann nicht mehr, wie oben schon jemand schreibt.

    Hauptrouten des Radverkehrs durch Bereiche für Fußgänger zu leiten oder – wie Herr Zastrow das möchte – Radwege auf Kosten von Gehwegen anzulegen ist schlicht asozial. DAS ist Ideologie: Hauptsache autogerechte Stadt, wenn sich manche Senioren in manche Straßen gar nicht trauen, weil dort so viele Radfahrer auf Gehwegen fahren, ist das egal. Und wie Sie richtig merken, ist die Albertstraße eine Hauptverkehrsstraße. Und Hauptverkehrsstraßen heißen nunmal so, weil sie besonders wichtige Achsen für den städtischen Verkehr darstellen – also auch für den Radverkehr.

  7. Ich befürchte, bzgl. der Bautzner Straße sind im Artikel ein paar Sachen durcheinander gekommen. Vor einigen Wochen waren die Pläne für die Planfeststellung öffentlich ausgelegt. Demnach ist in Richtung Westen ein neuer Radweg entlang der Baumreihe (zwischen Hauptfahrbahn und nördlicher Nebenfahrbahn) geplant, Breite 1,60 m. Richtung Osten gibt es auch nach dem Umbau keine Radverkehrsanlagen, dafür wird der Gehweg etwas verbreitert. Radfahrer sollen dann auf dem Gehweg fahren dürfen (aber nicht müssen). Wobei es gut möglich ist, dass man sich das nach dem Umbau anders überlegt, da der Gehweg auch nach dem Umbau noch nicht übermäßig breit sein wird.

    Die Schutzstreifen von 1,50 m Breite waren in einer Variante, die beim entsprechenden Stadtratsbeschluss diskutiert worden ist, enthalten. In den jetzt aktuellen Planungen sind diese aber nicht mehr drin, begründet wurde dies meines Wissen u.a. mit Problemen mit dem Denkmalschutz und dem Erhalt der Bäume. Vor allem wollte man aber wohl dem Autoverkehr keinen Platz wegnehmen…

  8. Manche Kommentatoren hier könnten sich mal das Radverkehrskonzept der Stadt Dresden zu gemüte führen http://www.radwatch-dresden.de

    daran kann man gut sehen, dass die Anlage von Radwegen keiner Willkür folgt, sondern klaren, Strategischen Plänen, die die Stadt gemeinsam mit dem adfc ausgearbeitet hat. Hut ab, ich freue mich auf den Radweg auf der Albertstraße. (Bin einer der wenigen, die auch jetzt schon da fahren … also auf der stadteinwärts auf der Albertstraße und Carolabrücke im Mischverkehr mit KFZ)

  9. Die von den Grünen, der SPD und den Verbänden erzeugte Hysterie zum Thema Radwege ist belastend. Auf der einen Seite wird die Bevölkerung immer älter, also auch das Durchschnittsalter, auf der anderen Seite sollen altersgerechte Fahrgelegenheiten wie das Auto wegfallen. Wo bleibt dann die Rücksicht auf die Älteren? Schon die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist für viele alte Menschen belastender als mit dem eigenen Fahrzeugen, z.B. beim Einkaufen. Vielleicht sollten diese eigene Wege für Rolladerfordern. Also Senioren, überlegt euch, wem ihr bei der nächsten Wahl eure Stimme gebt!

  10. @Hyronimus: Sie unterliegen einem häufigen Irrtum: Zwar ist es richtig, das sehr alte Menschen (über 80 Jahre) etwas weniger Fahrrad fahren, für Senioren insgesamt (also ab 65 Jahre) gilt dies aber nicht, dort ist der Radverkehrsanteil sogar (wenn auch nur geringfügig) höher (siehe S. 23 von http://www.mobilitaet-in-deutschland.de/pdf/infas_Mobilitaet_in_Deutschland_2017_Kurzreport.pdf). Dagegen nimmt die Nutzung des eigenen Pkw bei allen Senioren gegenüber der Durchschnittsbevölkerung ab. Was durchaus logisch ist: Fahrrad fahren geht bei den meisten Menschen deutlich länger als Autofahren, jemand der nicht mehr Fahrrad fahren kann wird (nicht immer, aber meistens) auch nicht mehr Autofahren können. Schon allein aufgrund der Geschwindigkeiten: Was älteren Menschen häufig Probleme bereitet sind hohe Geschwindigkeiten, die (relativ) schnelle Reaktionen erfordern – und mit dem Fahrrad fährt man langsamer als mit dem Auto.

    Was bei älteren Menschen deutlich zunimmt sind vor allem Wege zu Fuß. Und da kommen dann wieder die Radwege ins Spiel: Gerade alte Menschen fühlen sich durch Radfahrer auf Gehwegen belästigt bzw. bedroht (und zwar durchaus zurecht). Wir müssen also gerade für Senioren dafür sorgen, dass Radfahrer nicht auf Gehwegen fahren – was wir nur über ordentliche Radverkehrsanlagen erreichen werden. Bestes Beispiel dafür ist die Albertstraße: Zwar wurde dort fast nur über Auto- und Radverkehr diskutiert, größter Verlierer der Blockade der Radfahrstreifen sind allerdings die Fußgänger, da Radfahrer auf der Albertstraße Richtung Norden auf dem Gehweg geführt werden.

  11. Das Durchschnittsalter in der Neustadt beträgt ca. 32 Jahre, im gesamten Stadtbezirksbereich nicht viel mehr. Da gibt es natürlich endlos viele gebrechlichste Rentner, die ständig autofahrend einkaufen „gehen“ müssen. Es gibt obendrein kein Gesetz, daß die Stadtbezirksbewohner all die negativen Auswirkungen von außerörtlichen Rentnern zu erdulden hätten. Die weitaus größte Mehrheit der autonutzenden Rentner kann man tagtäglich mopsfidel und so gar nicht „gebrechlich“ und „totsterbenskrank-hilflos“, daß sie keinen ÖPNV mehr ertragen können, erleben. Übrigens fahren Senioren über den ganzen Tag verteilt, gern auch in Nebenzeiten, und meiden m.E. zumeist die Stoßzeiten. Insofern finden jene recht gute freie Verkehrsverhältnisse mit dem Auto vor. 23 Stunden am Tag ist auch die Albertstraße nahezu leer, „Stau“ ist nur Ampelaufstellung an Carola- und v.a. Albertplatz. Die Albertstraße an sich wird auch mit weiterhin 4 Spuren diese „Staus“ nie verursachen und lösen!! Das weiß Verkehrsmann Gunter Thiele sehr genau, doch mußte er sich selbst verleugnen, um sich dem auferlegten Crédo eines Machtspiels gegen Rot-Grün unterzuordnen.

    Leider nützt jegliche Argumentation nichts, es ist immer aufs Neue erschreckend, wie uninformiert und fehlgeleitet zahlreiche Bürger und auch hiesige Kommentarschreiber sind. Die Trends sind aber nicht aufzuhalten, spätestens mit nächster Generation kommt dann alles verspätet. Die junge Generation muß in Dresden eben 20 Jahre länger warten und zahlt diesen Preis aufgrund von blanker Dummheit anderer. Insofern sind solche Beschlüsse reiner Populismus für die ungebildete Meute und gleichsam demoralisierender Affront gegen die sichtlich aufgeklärtere Akademiker- und Leistungsträgerschaft der Landeshauptstadt sowie ihrer arbeitenden Verwaltung. Amen.

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