Anzeige

Archiv der Avantgarden in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Zastrow sauer: Stadt stoppte Stauffenberg-Sanierung

Holger Zastrow (FDP) und Franz-Josef Fischer (Freie Bürger) an der Stauffenbergallee.
Holger Zastrow (FDP) und Franz-Josef Fischer (Freie Bürger) an der Stauffenbergallee.
Die Stauffenbergallee: Im Osten schick, im Westen holperdiepolter. Im Moment sieht es so aus, als ob für die Buckelpiste zwischen Königsbrücker Straße und Hammerweg eine ähnlich lange Ausbauplanungsgeschichte geschrieben wird, wie für die Königsbrücker. Bereits vor knapp 20 Jahren gab es eine erste verkehrsplanerische Studie. Konkretere Pläne sollen wohl in der Stadtverwaltung schlummern, aber, so FDP-Stadtrat Holger Zastrow gestern vor Ort empört: “die bekommen wir nicht zu sehen.”

Sein Fraktionskollege Franz-Josef Fischer vom Bündnis Freie Bürger ist da schon etwas besser informiert, er konnte bereits einen Blick auf die Pläne werfen und versteht nicht, wieso die nicht schon längst dem Stadtrat zur Prüfung vorgelegt wurden. “Das ist ein ganz großer Skandal”, so Fischer. Die beiden Politiker wollten es genauer wissen und stellten eine Anfrage an den Stadtrat, warum denn der Beschluss vom Juli 2013 (!) noch nicht umgesetzt sei. In diesem heißt es: die Verwaltung soll “unverzüglich” die Planungen zur Stauffenbergallee West vorlegen. In der Antwort auf die Anfrage heißt es nun: “Vor dem Hintergrund begrenzter Haushaltsmittel erfolgte in der Dienstberatung der Oberbürgermeisterin am 2. Dezember 2014 eine Zurückstellung der Vorlage ‘Grundhafter Ausbau der Stauffenbergallee (West)’ bis zur Diskussion des Doppelhaushaltes 2017/2018.” Zu deutsch: weil kein Geld da ist, brauche man auch gar nicht erst planen.

Diese Argumentation treibt dem FDP-Politiker mehrere Zornesfalten auf die Stirn: “Geld für die Planung ist da, knapp eine halbe Million wurde dafür eingestellt im Haushalt”. Es sei doch sinnvoll, wenigstens erstmal die Pläne voranzutreiben. Für einen solchen Ausbau braucht man für Planung und Ausschreibung rund drei Jahre, wenn man als jetzt beginne, könne das Geld zum richtigen Zeitpunkt eingeplant werden. Nach der jetzigen Verwaltungsplanung könne man, so Zastrow, mit einem Baubeginn im 1. Quartal 2020 rechnen.

Die Stauffenbergallee ist ein Lieblingsthema der Liberalen, in regelmäßigen Abständen weisen sie auf das Dilemma hin. Inzwischen scheint sogar zweitrangig geworden zu sein, ob die Straße nun zwei- oder vierspurig ausgebaut wird. In den vergangenen Jahren ist die Bedeutung der Straße gewachsen. Denn zum einen ist sie nun Verlängerung der Waldschlösschenbrücke in Richtung Autobahn, zum anderen haben sich in den ehemaligen Kasernen etliche Landesämter und ein Großteil der Polizei angesiedelt. Auch das Revier Nord ist hier zu Hause. Wenn man auf der Stauffenbergallee steht, fühlt man sich wie auf der sichersten Straße der Stadt, im Minutentakt poltern Streifenwagen vorbei. Außerdem entsteht an der Fabrice-Straße ein neues Wohnviertel und ab 2017 soll an der Ecke zum Hammerweg die neue Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 700 Flüchtlinge entstehen. Und das alles ohne Anbindung an das Netz der Dresdner Verkehrsbetriebe, denn die weigern sich mit ihren Bussen über die Holperpiste zu fahren.

Zastrow will nun einen Stadtratsantrag einbringen, der die Verwaltung auffordert, endlich den Beschluss von 2013 umzusetzen und die Pläne für den Ausbau vorzulegen.

Anzeige

MusicMatch 2. und 3. Mai 2024

Anzeige

Tripkid am 26. April im Puschkin Dresden

Anzeige

Filmfest Dresden

Anzeige

DCA Dresden Contemporary Art

Anzeige

Blitzumzug

Anzeige

Zaffaran, bring Würze in dein Leben

Anzeige

tranquillo

Anzeige

Societaetstheater

Anzeige

Wohnungen statt Leerstand

Anzeige

Kommunalwahl-Podium am 15. Mai 2024

23 Kommentare

  1. Das ist wirklich eine der schlimmsten Ecken wenn es um Straßen-Ausbau geht und keiner scheint es zu bestreiten. Ich kann nicht verstehen wie man das so lange ignorieren konnte.

    btw: ich war bis vor ein paar Jahren noch Anwohner

  2. @ Jens:
    “Warum wird Zastrow immer wieder eine Plattform gegeben?”

    Zastrow ist PR-Fuzzy. Dem gibt man nicht, der nimmt sich.

  3. Naja, es wird ja auch Leuten eine Plattform gegeben die statt was zur Sache zu sagen lieber fragen warum eigentlich einem Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats eine Plattform gegeben wird bei Forderungen die den Stadtteil über den dieses Blog berichtet betreffen. Was für eine Willkür. Noch schlimmer: Leuten wie mir die das dann auch noch mal kommentieren ohne was zur Sache zu sagen. Was für eine Welt.

  4. Tja. Beim Radverkehr ist es andersrum: Da wurden mit dem aktuellen Haushalt die Mittel erhöht, aber in der Stadtverwaltung finden sich nicht genügend Leute, die das Geld verplanen. Wieso nimmt sich Zastrow+Zastrow nicht diesem Thema an? Wurde er nur von Autos gewählt?

  5. @Konrad Krause: Er wurde offensichtlich nicht einmal von Autos gewählt, sonst dürfte es in der Stadt kaum Autos geben ;-)

  6. Also ich finde das Pflaster dort schnieke. Es ist die letzte breite Pflastermagistrale der Kaiserzeit in der Stadt. Pflasterstraßen haben Atmosphere und Stil. Aber sie verschwinden zusehends aus den Stadtbildern. Alles wirkt immer steriler und plastikhafter. Man sollte jetzt schnell die Stauffe noch unter Denkmalschutz stellen, bevor wieder irgendwo voreilig die Bagger anrollen. Die Stauffe muss nicht neugemacht sondern nur minimal ausgebessert werden – im Bestand. Und danach durchweg T30.
    Ein 4er Ausbau kostet übrigens fast allen alten Bäumen das Leben. Die Pläne hängen seit Jahren im Amt – mein Gott. Sie sind sogar seit Längerem öffentlich und wohl auch im Web zu finden.
    Wenn obiger Fischer den Mund aufmacht, kommts mir fast immer geflogen. Was hat der in kommunalen Ausschüssen oder einem Stadtrat verloren??? Aber daß Zastrow mieser informiert ist als der, ist gelinde ein PR-Supergau für Letzteren.

    Mein Vorschlag: Rückholung einiger einst vermachter Ikarus-Busse aus nun postsowjetischen Weiten, denn die stellen dort bestimmt gerade auf modernere Busse um. Die können dann gefahrlos für die DVB übers Pflaster rauschen. :D
    Carsharing- und Fahrradstation ans Asylheim.
    Einen teuren Umbau braucht niemand – echt nicht.

    Ähm… machen die anderen Politiker eigentlich auch was? Gibt es sie überhaupt?

  7. Die Stauffenberger ist einfach katastrophal. Und dass da genauso nichts getan wird, wie auf der Königsbrücker, ist ebenso katastrophal. Zastrow mag ein Selbstdarsteller sein, wie auch manche Kommentatoren hier. Aber was hat das mit dem Thema zu tun?

  8. wäre es ein Fahrradweg, würde unser RRG Stadtrat schon was machen. Ist er aber nicht. Echt schade. So müssen diese Bauern halt eine andere Kuh durchs Dorf treiben. Ich würde ja die Kuh behalten und…..

  9. hatte ich ganz vergessen. Ist schon klar, das der RRG Stadtrat den Bau stoppt. Gott sei dank sind in 4 Jahren wieder Wahlen. Herr Schollbach wartet ein wenig und kann dann mit Klagen wieder seinen Geldbeutel füllen, wie er es schon seid Jahren macht

  10. @TomDD: wie kommst du darauf, dass auf einer Straße keine Fahrräder fahren – dazu braucht man keinen Radweg.

  11. falsch gelesen! wenn es ein Radweg wäre, würde es jetzt losgehen! nicht böse sein, aber ich kann diese RRG ” Dumpfbacken” einfach nicht mehr ertragen. Das ist doch alles nur noch Selbstherrlichkeit, wie zu DDR zeiten

  12. @TomDD: Nochmal. In dem Fall kann nun rot-rot-grün überhaupt nichts dafür. Das wurde schon zu schwarz-gelben Mehrheitszeiten um Jahre hinausgezögert.

  13. @Insider²: Das ist aber ein bösartige Unterstellung. Dieses Bild ist auf einem FDP-Neujahrsempfang entstanden, ja richtig. Aber es zeigt, wie ich versuche mich dem Einfluss eines gewissen Hoteldirektors zu entziehen, der mir eine Fahne der Partei aufdrängen will.

  14. @ Anton: Bzgl. TomDD trifft wohl der alte Spruch “Verschonen Sie mich mit Fakten – meine Meinung ist gefestigt” zu…

  15. übrigens: in Punkto Radverkehr geht seit fast einem Jahr gar nüscht voran – Stillstand. RRG macht da nichts. Aber schön, wie die Meinungen von Zuständen so völlig losgelöst vom real Existierenden herumblubbern – trivial mediengesteuert natürlich.

  16. @TomDD: richtig gelesen. Denn Fahrräder fahren auf Straßen. Falls es also eine Fahrradlobby bei RRG gäbe, würde die Sanierung der Straße vielleicht Priorität genießen – jetzt klar?

  17. @Anton Lauer:Herr Schollenbach und seine Genossen hatten das Projekt viele Jahre geblockt! Und nun können sie sich darauf ausruhen, das es erst spätestens 2020 losgeht. Auch eine art, wie man Politik machen kann

  18. Geschätzter TomDD: Zu guten Umgangsformen gehört auch Namen richtig zu schreiben, oder? Wann und zu welchem Zeitpunkt hat die Linke den Ausbau der Stauffenbergallee geblockt? Wenn Sie derlei Behauptungen aufstellen, sollten Sie schon Beweise liefern.

Kommentare sind geschlossen.