Die Diskussion dauerte Jahrzehnte, jetzt steht der Bauplan: Ab Sommer 2026 wird die Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee grundhaft saniert. Drei Jahre lang wird gebaut mit großen Umleitungen, Einschränkungen für Bahn und Auto, aber am Ende auch mit Radwegen, barrierefreien Haltestellen und neuen Leitungen im Untergrund.
„Die Straße ist in einem jämmerlichen Zustand. Es ist eine der lautesten Straßen, die wir in Dresden haben. Die Gleise sind verschlissen, es gibt keine Barrierefreiheit, keine Radverkehrsanlagen und die Trinkwasserleitungen darunter stammen noch aus der Kaiserzeit“, erklärte Baubürgermeister Stephan Kühn (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Pressekonferenz.
Mehr Sicherheit und Komfort
Die Bauverantwortlichen versprechen eine deutliche Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer*innen. „Ende der Holperpiste für Autofahrer, barrierefreie Haltestellen und Vorbereitung für die neuen Straßenbahnen für DVB-Kunden, erstmals sichere Radverkehrsanlagen, breite Wege und mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger“, so Kühn weiter.
Auch die Dresdner Verkehrsbetriebe sehen dringenden Handlungsbedarf: „Das völlige Durcheinander der Verkehrsteilnehmer, die sich im Bestand einen Raum teilen, führt immer wieder zu schwierigen Situationen. Wir sind froh, dass es in den letzten Jahren zu keinen schweren Unfällen gekommen ist“, sagte DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. Besonders an den Haltestellen sei die Situation untragbar: „Am Bischofsweg steigen täglich etwa 10.000 Menschen ein und aus. Dort auf Barrierefreiheit zu verzichten, organisiert sich nicht von selbst.“
1,6 Kilometer Neubau – und 122 Bäume weniger
Geplant ist ein grundhafter Ausbau von rund 1.570 Metern auf der Königsbrücker Straße sowie 300 Metern auf dem Bischofsweg. Neben Fahrbahnen, Gleisen und Gehwegen werden auch sämtliche Versorgungsleitungen erneuert. „Die 1875 verlegte Transporttrinkwasserleitung wird ausgetauscht, außerdem wird das Stromnetz auf 20 kV umgestellt und Ladeinfrastruktur geschaffen“, erklärte David Falkenberg, Projektleiter von SachsenEnergie.
Dazu kommen neue Ampeln, Beleuchtung und Entwässerung. Außerdem sollen Sitzmöglichkeiten, drei Trinkbrunnen und Fahrradabstellanlagen entstehen. Plätze wie der Vorplatz der Hauptpost, der Eschenplatz und der Bereich vor der Schauburg werden aufgewertet – mit mehr Aufenthaltsqualität und neuer Gestaltung. Allerdings bedeutet der Ausbau auch Verluste: 122 Bäume müssen fallen. Geplant sind aber 133 Neupflanzungen, vor allem Ulmen und Linden, die den Straßenraum langfristig aufwerten sollen.
Millionenprojekt mit Zuschüssen
Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 87 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt trägt davon knapp 29 Millionen. Die DVB investieren 40,7 Millionen Euro und hoffen auf rund 30 Millionen Euro Fördermittel. SachsenEnergie steuert 8,7 Millionen bei, die Stadtentwässerung 7,9 Millionen und zwei Telekommunikationsunternehmen zusammen 1,1 Millionen Euro.
„Für uns als Nahverkehrsunternehmen stehen Fördermöglichkeiten von rund 30 Millionen Euro bereit. Das macht es leichter, diese stark nachgefragte Strecke grundhaft zu erneuern“, betonte Hemmersbach. Für den Radverkehr sind Fördermittel von bis zu 85 Prozent vorgesehen. Für Gehwege wird ebenfalls Förderung beantragt, die Chancen dafür seien aber gering, erklärte Amtsleiterin des Straßen- und Tiefbauamts Simone Prüfer.
Wann es losgeht – und wie lange es dauert
Noch in diesem Herbst sollen die Bauleistungen vergeben werden. Bereits im September und Oktober 2025 werden die Umleitungsstrecken Tannenstraße, Eschenstraße und Schönbrunnstraße für rund 700.000 Euro ertüchtigt. Am 23. September um 18 Uhr gibt es dazu eine erste Bürgerinformationsveranstaltung in der Gemeinschaftsschule Campus Cordis, Stauffenbergallee 8, 01099 Dresden. Die Teilnahme ist Anwohnerinnen und Anwohnern der Königsbrücker Straße vorbehalten; eine Anmeldung ist bis zum Veranstaltungstag online möglich. Zusätzlich wird die Veranstaltung auch per Livestream übertragen. Weitere Veranstaltungen folgen vor Baubeginn, insbesondere damit Anlieger auch die Ansprechpartner vor Ort kennenlernen, die während der Bauzeit zur Verfügung stehen.
Die Bauzeit soll drei Jahre betragen, die Großbaustelle wird laut Kühn in sechs Bauabschnitte gegliedert, davon zwei auf dem Bischofsweg. „Wir werden immer in allen Phasen Verkehr auf der Königsbrücker Straße haben. In jede Richtung wird eine Kfz-Spur freigehalten“, sagte Simone Prüfer. Für die Dresdner Verkehrsbetriebe wird die Bauzeit eine Herausforderung. Täglich fahren rund 115.000 Fahrgäste mit den Linien 7, 8 und 13 über die Königsbrücker Straße und den Bischofsweg. Im ersten Baujahr sollten die Bahnen noch fahren – allerdings über die Fritz-Reuter-Straße und den Bischofsweg. Im zweiten Jahr müssen bis zu 20 Gelenkbusse als Ersatz eingesetzt werden. „Der große Leidensdruck besteht zwischen 2027 und 2028“, betonte Hemmersbach. „Das wird eine anspruchsvolle Phase.“
Am Ende aber soll sich die Geduldsprobe lohnen: eine leise Asphaltdecke statt Holperpflaster, sichere Radwege, barrierefreie Haltestellen und mehr Aufenthaltsqualität. Aus der Dauer-Rumpelpiste wird eine moderne Verkehrsader – wenn alles nach Plan läuft, ab Sommer 2029.
Wenn das Bild den endgültigen Zustand nach der Sanierung zeigt, dann haben ja die nach den tödlichen Unfall weggefallenen Parkplätze der Petersburger Straße eine neue Verwendung gefunden.
Blick von der Post Richtung Militämuseum, oder?
Also für mich sieht das gut aus und wird den verschiedenen Verkehrsteilnehmern gerecht.
Endlich am Rand mit eigener Spur ohne gefährliches Kopfsteinpflaster für Radler.
Den sehr breiten Gehweg zu Gunsten der Autofahrer teilweise in Parkplätze umgewandelt.
Falls die Radfahrer dann wirklich auf der Straße und nicht, wie so oft, auf dem Gehweg fahren, sollte das mehr als annehmbar sein.
Bis auf enge Stellen dürfte es auch keine Problem beim motorisierten Verkehrsfluss und der Tram geben.
Sieht erst mal aus wie ein Win-Win-Win.
Endlich. Irgendjemand hatte und hat immer was zu meckern. Auch ich in der Zukunft in der Bauzeit. Aber es ist einfach mal an der Zeit.
Weiß jemand, warum die DVB in solchen Fällen offenbar nie Straßenbahnen im Inselbetrieb fahren lassen? War ja bei der Linie 11 auch nicht so, bei der Großenhainer Straße hat man es gemacht, aber da hatte man den Straßenbahnhof Trachenberge innerhalb der Insel. Müssen die Bahnen häufiger planbar in einen Straßenbahnhof oder was ist da der Grund?
Halleluja, es geschehen noch Wunder. Daumen drücken, dass nicht noch irgendein Platschquatsch passiert.
Aufgemalte Pseudo-Randinfrastruktur und der BMW-SUV dooring- und allgemein unfallgeeignet rechts daneben.Vor paar Alibi-Radständern. Dafür 122 alteingesessene Bäume weg.
Stark.
Nötig isses, aber mal ehrlich… 3 Jahre? Da bauen die Chinesen nen ganzen Flughafen – und wir kriegen da grade mal ne popelige Straße saniert? Also ich find das ne Zumutung…
@Stefan E. Nachts fahren weniger Straßenbahnen als tagsüber. Die restlichen müssen irgendwo abgestellt werden. Weiterhin müssen sie gereinigt werden, weil es die Fahrgäste allein nicht hinbekommen, die Bahnen sauber zu halten. Und auch andere Wartungsmaßnahmen und Reparaturen müssen gelegentlich durchgeführt werden. Nun könnte man argumentieren, dass man für den letzten Punkt Transporte über die Straße organisieren könnte, die Reinigung auch irgendwie grundlegend hinbekommt und irgendeinen Modus für die Nacht findet. Aber was wissen wir als Laien schon, was wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist?
@Stefan E. Ich denke, dass die Straßenbahnen einen Betriebshof haben müssen, um evtl. gewartet zu werden. Ebenso, um bei Ausfällen reagieren zu können. Aber alles nur Vermutungen.
Tja, hätte man den Haltepunkt Stauffenbergallee schon gebaut, hätte das den SEV sicher entlastet, verstehe bis heute nicht, warum man damals beim Neubau der einen Brücke nicht gleich komplett neu mit Haltepunkt gebaut hat.
Ich finde es interessant, dass gar nichts her die Variante der Planung genannt wird. Es gab da ja eine Menge Optionen. Es wird nur noch gesagt: Wir bauen. Ohne Details offen zu legen.
Es geht endlich los!!! Freut mich total. Und für die ewig gestrigen, die meinen, das man im Bestand sanieren sollte, soll die Carola Brücke eine Warnung sein. Viel Erfolg und bitte im Zeitplan bleiben
@Matthias, über die verschiedenen Varianten hatten wir berichtet, als es 2016 die Entscheidung darüber anstand wurde (Neustadt-Geflüster vom 21. April 2016). Die Variante 8.7 wurde dann im Juni 2016 mit großer Mehrheit im Stadtrat beschlossen (Neustadt-Geflüster vom 23. Juni 2016). Die wurde dann offengelegt, es gab Einwände und Überarbeitungen und seit 2024 besteht dafür Baurecht (Neustadt-Geflüster vom 12. August 2024).
@Enner & Felix: OK, allein schon die Reinigung dürfte ja nicht unwichtig sein. Und nachts irgendwo abstellen, wo die dann möglicherweise früh verschönert sind (was man dann aber nicht entfernen kann mangels Straßenbahnhof), ist ja auch nicht so toll. Und wir reden ja hier über anderthalb Jahre, wenn ich den Plan richtig verstanden habe. Mir ist ein Beispiel eingefallen, wo es Inselbetrieb letztens gab, da wurde vom 21. Juli bis 11. August die „Watzke-Weiche“ in Altpieschen gebaut und man hatte mehrere Zweirichtungsbahnen zwischen Micken und Weinböhla gefangen, die dann da fleißig hin- und hergefahren sind. Aber da ging es eben nur um drei Wochen, denke das war für die DVB ein kalkulierbareres Risiko. Und immer wieder nachts mit Tiefladern die Straßenbahnen durch die Stadt kutschen ist sicher auch nicht ganz billig.
@Tickerkommentierende Person Wohl wahr. Ebenso hätte man untersuchen sollen (vielleicht hat man das ja), ob den eine Variante der Kreuzung Königsbrücker Straße / Stauffenbergallee so umgesetzt werden könne, wie an der Flügelwegbrücke auf Altstädter Seite mit Überbrückung der Stauffenbergallee. So hätte die Straßenbahn theoretisch immer freie Bahn und der Verkehrsfluss in Richtung Autobahn und Stadt wäre fließender. Platz genug sollte vorhanden sein.
Ich probiere wirklich es freundlich zu formulieren. Wie kann es sein das für die WICHTIGSTE Verkehrsader im Norden von DD für 1,9 km Strecke 3, in Worten, drei Jahre zur überfälligen Sanierung benötigt werden? Dann plant lieber länger und habt alle Gewerke wirklich einsatzbereit. 3 Jahre für so ein kurzes Stück Straße? Nehmt ihr euch Berlin als Vorbild oder was, ich schätze 50% der Läden wird in dieser Zeit pleite gehen. Wird sich zeigen. 3 Jahre, wie kommt ihr auf solche Zahlen, wie könnt ihr damit zufrieden sein, es geht um eine Straße, dass ist kein High Tech, keine Raketenwissenschaft. Kein Wunder das DE im Moment untergeht.
Anmerkung zum Visualisierung: Ich glaube hier ist der Blick Stadtauswärts nach der Katharinenstraße zu sehen. Die Louisenstraße geht von der nächsten Kreuzung hinten im Bild ab.
Ansonsten… sieht doch recht hübsch aus. Da ich gern verbal auf mich einschlagen lasse noch meine Anmerkung: zwei durchgängige Fahrspuren je Richtung für Pkw wären schön gewesen! Aber es soll ja jeder seinen Platz erhalten. Warum das Ganze nun wieder ewig dauert, diese Frage kann man sich bei fast allen Baustellen Land auf Land ab stellen. Das günstigste Angebot bekommt den Zuschlag. Nicht das schnellste oder beste Angebot. Und die Bauunternehmen betreiben aus wirtschaftlichen Gründen 1000 Baustellen gleichzeitig ohne dafür auch Personal oder Technik zu haben. Dann dauert die einzelne Baumaßnahme eben 10mal so lang.
Wenn auf der Königsbrücker Straße nun dem allgemein üblichen Bauablauf gefolgt wird, der üblicherweise bei allen Straßenbautätigkeiten (vor allem Autobahnen) Gültigkeit hat, müsste bald schon alles abgesperrt und Umleitungen eingerichtet sein. Eventuell stellt man auch schon aus dekorativen Gründen den ein oder anderen Bagger hinter die Absperrung. So sind die Leute heute schon genervt und ausreichend gefrustet, wenn in einem Jahr mit der Bautätigkeit begonnen wird. Und weil es am Ende so schön war, wird die geplante Bauzeit noch etwas überzogen.
ach tommi aus dd, bei aller freude, warum immer andere anmachen? wer gestrig ist kann doch niemand genau wissen, dass wird sich erst im rückblick feststellen lassen und ist auch dann noch diskussionswürdig.
Sorry, die Bildunterschrift war missverständlich. Habe es mal genauer formuliert und noch eine zweite Visualisierung nachgereicht.
Offensichtlich wissen hier wieder viele Baufachleute, wie man so eine Baustelle auch in einem halben Jahr realisieren könnte.
Geht bestimmt: Rückbau des derzeitigen Straßenraumes mittels Sprengung; Wasser, Abwasser, Strom und Internet aller Anlieger für die Bauzeit komplett kappen (also keine bauzeitlichen Provisorien); Zugänglichkeit der Häuser und Grundstücke von der Königsbrücker aus verbieten; sämtlichen (auch Baustellenanlieferungs-)Verkehr über die angrenzenden Nebenstraßen führen; Straßenbahngleise und Haltestellen an den Elbwiesen vorproduzieren und dann einfliegen :-) usw. Am Ende dann an den Bäumen ziehen damit sie schneller wachsen. Und natürlich alles wieder umbauen, wenn der erste Dooringunfall einen Radfahrer platt gemacht hat.
@Max Power Ich fürchte auch, dass es aus benannten Gründen genau so ablaufen wird.
„… und Schönbrunnstraße für rund 700.000 Euro ertüchtigt.“ Ertüchtigt? Was soll das denn bedeuten? Klingt doch eher nach Pfusch für 700.000 Euro und sehr begrenzter Haltbarkeit.
„Umleitungsstrecken Tannenstraße“ – Weiß da jemand was näheres? Soll etwa der Verkehr vom Bischofsweg komplett über die Kamenzer am Kindergarten vorbei abgeleitet werden? Ich wohne da, das wird kein Spaß :-(
Und sehe ich das richtig, man hat dort einen Parkstreifen so vorgesehen, wie er vor ein paar Jahren auf der St. Petersburger wegen tödlicher „Dooring“-Unfälle mit Radlern abgeschafft wurde? Genial!
@Volltreffer: genau so ist es. Vielleicht sollte man tatsächlich mal so eine Baumaßnahme wie du beschrieben hast durchziehen, damit Ruhe ist bei den ewigen Nörglern. Das ganze Vorhaben an sich ist doch wegen der Dauer der Planung schon oberpeinlich, und nun endlich soll es los gehen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass während des Baus dann auch wieder einer um die Ecke kommt und was zum sich zu beschweren findet und alles noch weiter hinauszögert. Jeder hat nämlich einen Bauingenieur in der Verwandelt der genauuu weiß wie man das viiiel besser planen könnte. Und diese Bauarbeiter. Warum macht da nicht gleich eine Truppe alles auf einmal.. So bissl Bäume fällen und neu Pflanzen kann doch der Kanalsanierer gleich mitmachen, gell.
@mietz mietz und Volltreffer: Für sehr komplexe Baumassnahmen ist es sicher nicht in einigen Monaten realisierbar, eben weil es da nicht nur drum geht die Straße zu asphaltieren. Allerdings nenne ich mal als Beispiel den Abriss der Carolabrücke nach Ende der eigentlichen Abrissarbeiten. Auf der Terrassenufer-Seite hätte man die Straße schon, wenn es gewollt gewesen wäre, seit etlichen Wochen freigeben können.
Gut, man hat die jetzt (anderthalb Monate nach der Beräumung) doch noch asphaltiert, auch wenn es für interessierte Laien wie mich überhaupt nicht erkennbar war, warum es notwendig war. Aber sei es drum, hat dann die Phase nach der Beräumung bis zur voraussichtlichen Freigabe in anderthalb Wochen dann länger gedauert als der Abriss von A & B. Noch absurder ist das Schauspiel auf der Neustädter Seite seit einigen Wochen. Warum ist der Elberadweg nicht wieder freigegeben worden? Was genau wird da bis Mitte/Ende Oktober noch gemacht, was die Freigabe für Radfahrer und Fußgänger verhindert. Einfach mal selbst anschauen, da kommt man schon ins Zweifeln …
Tannenstraße, Eschenstraße und Schönbrunnstraße werden für sehr lange Zeiträume zu Umleitungsstrecken. Ja, eine Fahrbahn verbleibt auf der Königsbrücker aber eben nicht auf der ganzen Länge!
Die Verkehrsbelastung wird sich auf den Umleitungsstrecken vervielfachen. Details dazu finden sich in den Unterlagen aus dem Planfeststellungsverfahren. Bspw 4500kfz/Tag in Bauphase 4. Das ist schon eine ganze Menge. Auf der Eschenstraße sind es aktuell 900, auf der Schönbrunn deutlich weniger.
Für die Anwohner wird das richtig mies.
Es gibt aber auch Alternativen wie die Sperrung für Durchgangsverkehr. Leider macht es sich die Stadt hier sehr einfach – auch weil praktisch niemand die Umleitungspläne im Detail zu kennen scheint
Nur eine kurze Anmerkung: Selbst bei dem dargestellten Fahrradweg müssen Autofahrer die gesetzlichen 1.5m Abstand einhalten.
Ich hab de Eindruck, dass viele Autofahrer noch nicht mal wissen, dass man immer(!) 1.5 m einhalten muss.
Dass bedeutet übrigens auf den meisten Straßen in der Neustadt ein Überholverbot!
@Marcus: Warum darf man auf den meisten Straßen in der Neustadt keine Radfahrer mit dem Auto überholen? Wenn die Straße zu schmal ist, dann natürlich nicht, aber Straßen, wo sich zwei Autos begegnen können, sind ja rein rechnerisch breit genug, weil das Rechtsfahrgebot für alle gilt.
@Stefan E.: Das war vielleicht übertrieben. Aber bei den Straßen abseits der Hauptverkehrsachsen wird es eng.
Empfohlener Abstand zum Fahrbahnrand für Radfahrer ist 1m.
Lenkerbreite ca. 60 cm
Abstand 1,5m
Durchschnittsbreite Autos 1,8m – SUVs und co breiter.
Es müssen also mindestens 4,9m + Abstand auf der linken Seite des PKWs frei sein, damit regelkonform überholt werden kann.
Ich glaube, dass das oft nicht gegeben ist.
Vielleicht vertue ich mich da aber auch.
Ich könnte heulen wegen der Unmengen alten Bäume!!
Gibt es in der heutigen Zeit wirklich keine Option diese irgendwie zu erhalten/ „umzusiedeln“?
@Stefan E. die Rechnung für „die meisten Straßen in der Neustadt“ ist, dass der Radfahrer über einen Meter Abstand zu parkenden Autos halten muss (wegen sich öffnender Türen) und selber ca. 80cm breit ist. Damit müsste die Straße bei 1,5m Überholabstand, nur 2m Autobreite (ca 3/4 der Autos sind breiter) und etwas Abstand des Autos zum anderen Straßenrand mehr als 5,5 m freier Fahrbahnbreite haben, damit Autos Radler überholen dürfen.
133 neue Bäume sind auf der Strecke wirklich nicht viel…ne durchgängige Allee wird das wohl eher nicht.
Bei einigen Kommentaren hier frag ich mich wirklich, wo die Leute stecken geblieben sind – was hat es bitte Gutes, wenn Gehwege schmaler werden? Achja richtig, für Leute, die hier nur mit dem Auto durchdüsen und in Wirklichkeit keinen Bock auf Mitmenschen oder Stadt haben, ist es natürlich total geil und neue Parkplätze sind sowieso das wichtigste.
Peinlich.
Hier eine Auswertung der Planungsunterlagen bzgl Umleitungsverkehr
https://devnull51.github.io/umleitung-koeni/planungsstand.html
@Anne … und allen anderen denen das Ausmaß des bevorstehender Disasters nun klar wird
JETZT die Petition mitzeichnen und teilen – wenn im Mai 2026 die Bagger und die Kettensägen kommen ist es zu spät.
Petition
Bitte um Korrektur
Liebes Neustadt-Geflüster Team.
Der Link zur Petition wurde leider abgeschnitten und funktioniert so leider nicht. Wäre supi wenn ich den noch richtig einfügen könnt.
Besten Dank :)
Die Werte der für Radfahrer empohlenen „Spurbreite“ mag ich jetzt nicht bis ins letzte Detail analysieren, zumal die dann irgendwann mit der Realität der zur Verfügung stehenden Straßenbreite kollidieren (was ist bei Gegenverkehr oder auf für den Radverkehr freigegebenen Einbahnstraßen?), aber etwas irritiert mich, dass hier diese Anmerkungen gibt und bei der Diskussion vor einigen Tagen zur Hauptstraße nicht wenige Beiträge zum Ausdruck brachten, dass es ja dort alles i.O. sei und die Aufregung der Fußgänger bzw. der Protest gegen die Situation völlig grundlos sei. Dort sind Geschwindigkeitsüberschreitungen um ein Vielfaches und häufig minimale Abstände völlig i.O., aber hier wird ähnlich viel Raum eingefordert wie eine Straßenbahn zur Verfügung hat.
Bin schon gespannt, welcher Facharbeiter für Baumpflege dann aus Versehen die Flatterulme umlegt.
Statt alte Bäume wird es wie immer in Dresden zahllose dicke DVB-Masten geben. Dort könnte man doch echt mal etwas Äste- und Blätterattrappen in Grün anbringen, also dauerhaft, evtl. als Kunstinstallation verbrämt, wenn man nicht gleich die Masten selbst Grün streicht (Gestaltungshandbuch der LHD ist ja eh Käse…). Zumindest für die Übergangszeit, bis die Bäumchen größer sind, es gäbe keine Probleme wegen des Lichtraumprofils. Schwupps wäre die neue Köbrü ab Tag1 eine (Plaste)Allee.
@Hecht: es gibt unter der Petition nen Link zum Teilen, den hättest du nehmen müssen. Ich hab dasmä mal korrigiert.
Oh. Eine Petition. Nachdem alles durch ist und rechtssicher festgezurrt wurde. Das arme tote Pferd, dass dafür wieder geritten wird.
@Stefan E. Es geht um Überholmanöver. Gegenverkehr überholt nicht.
Das betrachtet der Gesetzgeber deshalb anders.
Was soll die „für Radfahrer empfohlenen „Spurbreite““ sein?
Der 1m – Abstand für Radfahrer vom Fahrbahnrand ist eine Empfehlung. Der Rest ist in der StVo verankert. Also Gesetz.
Da sind wir wieder am Anfang.
Wenn „die dann irgendwann mit der Realität der zur Verfügung stehenden Straßenbreite kollidieren“ darf man halt nicht(!) überholen.
Wahrscheinlich also auf den meisten kleinen Straßen in der äußeren Neustadt.
Mich interessiert der Zustand der Transporttrinkwasserleitung von 1875. Wie die wohl innen aussieht. Ist das ein Stahlrohr?
Und wie war das nochmal mit den hunderten oder tausdenden Mitarbeitern, die künftig per Straßenbahn in den Chipfabrik-Norden fahren sollen ? Wenn die Fabriken fertig sind, wird die Straße noch gebaut… Gut hingekriegt ! Oder hab ich da was übersehen oder falsch verstanden ?
@Anton
Ich zitiere mal von einem vorigen Artikel anno 2016 diesbezüglich
„Dann kann die ca. 35 Millionen Euro teure Baustelle ausgeschrieben werden. Wenn das alles reibungslos klappt, wäre Anfang 2019 Baubeginn“
Folglich hält sich die Umsetzung mit 89 Mio. € vollkommen im Rahmen und kostet „nur“ 80.000 € je zu bäumenden/bauenden Strassenmeter kosten
Da sieht man schon was Inflation und Planungskosten so treiben wenn wenig Beschlusskraft vorhanden ist und uns politische Wechsel- und Richtungsdebatten umtreiben.
Ich vermute die Erbauung des gesamten modernen Dresdner Flughafen lag finanziell damals in einer ähnlichen Dimension wie die nun 1,3 km Bauabschnitt der Königsbrücker Straße.
Ich hoffe zumindest nun auf Schnelligkeit und sich anschließende Schönheit für die Bewohner des Habitats Neustadt im 3. Jahrtausend
@ F der ii., seit 2016 gab es keine Richtungsdebatte, die den Beschluss aufgehalten hat. Der Zeitrsum diente allein der Planung, der Prüfung der Planung und der Öffentlichmachung der Pläne. Am längsten hing die Entscheidung bei der Landesdirektion, nämlich sechs Jahre.
Hätte man sich 2016 für einen allein durch Dresden finanzierten Ausbau im Bestand entschieden, wären vermutlich die Kosten für die Stadt geringer gewesen als jetzt mit Förderung durch Bund und Land.
Aber das war damals politisch nicht umsetzbar, da galt die jetzige Variante bereits als Fortschritt gegenüber vierspurigen Plänen.