Es tut sich was, in den prächtigen Räumen des Hauses in der Königsbrücker Straße 38. Vor ein paar Wochen schon ist die Dresdner Niederlassung der Nortal AG eingezogen. Das Unternehmen aus Estland berät Firmen und Behörden bei der digitalen Transformation und residiert im Obergeschoss. Nun soll auch das Erdgeschoss belebt werden. Der Offline-Shop wird einziehen. Die Eröffnung ist im September geplant.
Offline-Shop – das ist wie ein Online-Shop nur krasser, weil vor Ort. Das Konzept poppte schon vor zwei Jahren auf, damals auf der Hauptstraße und mit Förderung durch die Stadt (Fazit im Neustadt-Geflüster vom 24. Januar 2025). Schon damals entstand die Idee, den Offline-Shop dauerhaft zu betreiben. „Wir verstehen uns als Raum für kreative Produkte, Workshops und Kulturveranstaltungen“, sagt Yvonne Bonfert. Mit mehreren Mitstreiter*innen hat sie nun extra für das Projekt eine Genossenschaft gegründet.
„Das Konzept ist ausgefeilter, wir haben ein wirtschaftliches Konzept, werden jetzt ohne Förderung klarkommen“, sagt Stefanie Zúñiga Chongo, Co-Vorständin in der Genossenschaft engagiert. Es wird viel Kunst geben, aber auch Bekleidung und Schmuck. „Geplant ist ein Mietmodell“, sagt Bonfert. Die Künstler*innen oder Designer*innen können sich für drei oder sechs Monate einmieten und können dann ihre Produkte im Geschäft anbieten. Dafür müssen sie nicht dauerhaft vor Ort sein, die Abrechnung läuft dann über die Genossenschaft.
Haus mit Geschichte
Auf der Suche nach geeigneten Räumen war ihnen die Königsbrücker Straße 38 schon vor einer Weile aufgefallen. In dem Haus hat im zweiten Obergeschoss einst der junge Erich Kästner gewohnt. Zu DDR-Zeiten war hier auf 600 Quadratmetern ein HO Kaufhaus mit prächtiger Innentreppe. Nach der Wende eröffnete hier Sport-Barthel seinen Sportmarkt, danach übernahm Sascha Menger mit dem Bikeland, dann Bike 24. Seit 2020 standen die Räume, abgesehen von einer Zwischennutzung durch den Optiker Fielmann, leer.
Das Objekt fiel bei den Coworking-Spezialisten von Ljnk auf. Aram Haydeyan, Geschäftsführer bei Ljnk, hatte bereits gute Kontakte zu Nortal, dann war es bis zum Mietvertrag nicht mehr weit.
Betreiber für Café gesucht
Aber etwas fehlt noch: „Ein Café zum Verweilen – in den neuen, größeren Räumen wollen wir das endlich realisieren“, sagt Bonfert. Dafür sucht die Genossenschaft nun nach einem Café-Betreiber. Das Café soll Platz für ca. 60 Gäste bieten, auch der Bereich auf dem Fußweg kann genutzt werden. Sanitärräume sind vorhanden. Eine detaillierte Ausschreibung gibt es als PDF auf den Seiten des Offline-Shops. Gesucht wird ein Gastronom, bei dem der Funke zur Kultur überspringt.
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