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Vince Ebert

DIWO Week: Düsentrieb meets Elektra

„Do it yourself“ war gestern. „Do it with others“ ist das Motto des Metaknoten e.V. und seiner Werkwoche. Auch 2025 bringt die Crew um Alwin Weber mit der DIWO Week die internationale Makerszene in der veränderbar zusammen. Hier verdrahten sich elektronisches Handwerk und Utopie, werden Schaltkreise zu Sinnstiftern, pufft der Geist aus der Maschine. Im Fokus: das Kollektiv.

Alwin Weber vom Metaknoten e.V.
Alwin Weber vom Metaknoten e.V.

Eine soziale Skulptur

„Im Prinzip schaffen wir hier eine soziale Skulptur“, versucht Mitgründer Alwin Weber das Phänomen DIWO Week in Worte zu fassen. Denn wenn Ingenieur:innen, IT-Enthusiast:innen, Tänzer:innen, bildende Kunst und Chaos Computer Club aufeinandertreffen, erwachsen nicht nur greifbare Produkte wie Zeichenroboter. In möglichst druckarmer Atmosphäre schleudern hier Ideen Blitze, transformiert sich kinetisch-prophetisches Wissen und osszilliert Zukunftsmusik.

„Wir machen gemeinsam Dinge“, sagt Weber schlicht. Es wird gelötet, geschweißt, programmiert, gemalt, gefrickelt, getüftelt. Die Essenz sei der Austausch, die Freude an Entwicklung und Kritik. Eine Woche gemeinsam arbeiten, essen, klingen und ausklingen lassen, den Blick über den Tellerrand heben – das Kollektive sei das Geheimnis der DIWO Week. Es komme Fantastisches dabei heraus, wenn Menschen „nicht nur übers Wetter reden“, stellt Alwin Weber fest.

Do-It-With-Other - DIWO
Do-It-With-Other – DIWO

Circuit Bending: Alieninstrumente

Er selbst habe bei einem Summercamp der SGMK (Schweizerische Gesellschaft für mechatronische Kunst), wie produktiv es ist, vor Ort mit Menschen zu lernen. „Alleine gibst du schnell auf und denkst, du kannst es nicht. Und dann zeigt dir jemand, dass du einfach ein Bauteil umstecken musst – und es funktioniert.“ Der Vereinsgründer ist Audioingenieur. „Ich hab mich da aber schnell nicht mehr drin gesehen, vor der Bühne die Tasten zu drücken.“

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Weber entdeckte das Circuit Bending für sich, ein Hobby mit Frankenstein’scher Expressivität. Ehemals intakte Schaltkreise, zum Beispiel in ausgedienten Keyboards und Spielzeug, werden neu verlötet. Heraus kommen neu beseelte elektronische Kunstwerke. In Webers Augen blitzt es: „Alieninstrumente.“ In der „Praxis“ in Löbtau war er 2009 an der Gründung der „Schrägen Runde“ aka. „CircuitCircle“. beteiligt, die in diese Richtung experimentierte und seitdem regelmäßig DIY-Elektronik Workshops veranstaltet. Das von ihm mitgegründete Kunst-Happening „Defluxion“, das wochenweise die Stadt unsicher machte gehört neben Freeteks und Konzertveranstaltungen ebenso zu seinem Repertoire wie das Lötfestival „CircuitControl“.

Räume für Träume

Obwohl mittlerweile als Verein in eine feste Form gebracht, funktioniert der Metaknoten nomadisch. Das ist auch dem Mangel an günstigem, geeigneten Raum geschuldet. Die DIWO Week machte bislang Station im Rosenwerk, in der Hanse 3, in der Stadtknd Manufaktur. „Irgendwie ist das auch schön, immer wieder in neuen Vierteln aufzutauchen und andere Leute anzuziehen.“

Logo des Metaknoten e.V.
Logo des Metaknoten e.V.

Mit wenig Ressourcen auszukommen, ist dem Kollektiv um den Metaknoten vertraut. Doch schwindende Räume bedeutet eine Einschränkung von Möglichkeiten. Umso wichtiger sei es, so Weber, bestehende Netzwerke stabil zu halten. „Kollektive Räume als Notwendigkeit für Kreativität und Innovation“, lautet das Thema der diesjährigen DIWO. Es soll in Anbetracht von Haushaltseinsparungen und der Kapitalisierung von Lebens- und Wohnraum auch daran erinnern, wo Lösungen noch vor Problemen enstehen können – an Orten, wo die Grenzen zwischen Konsument und Produzent sich auflösen und die Zufriedenheit aller der Maßstab ist.

Screenings, Workshops, Flashes

„Hinten raus braucht es happy users“, sagt Weber lächelnd. „Wir machen das gemeinsam für uns.“ Demgemäß vertritt der Metaknoten die Philosophie von Open Source. Hier werden keine Prototypen geheim gehalten, sondern zur Verfügung gestellt. Innovation geht vor Investition, Beteiligung vor Gewinn.

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Die DIWO 2025 bietet u.a. Input und Diskussion zur prekären Lage der Soziokultur, Synthesizer-Workshops, Filmscreenings über Hacker-Kultur und Makerspaces in Europa. Am Wochenende winken Konzerte von Künstler:innen, teilweise frisch angereist von der Superbooth Berlin. „Noch geflasht“, wie Weber es umschreibt. Ein Gefühl, das auch die DIWO 2025 verspricht. „Teilnehmen können alle. Bisschen mechanische Fähigkeiten sind nicht verkehrt, aber es gibt keinen Expertenkult.“

DIWO Week 2025 – Kollektive Räume als Notwendigkeit für Kreativität und Innovation

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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