Bis zu 60 Grad wurden auf dem Schulhof gemessen. Im Sommer 2022 hatte das Umweltamt eine Überfliegung des Schulgeländes beauftragt, um die Oberflächentemperaturen zu messen. Dabei wurde dieser Spitzenwert der Lufttemperatur in etwa einem halben Meter Höhe über dem Schulhof gemessen. Der liegt in der prallen Sonne und hat stabile Gehwegplatten. Das wird auch so bleiben, weil die Fläche zum Sammeln und als Zufahrt für die Feuerwehr dient. Aber rundherum ist im Schulhof einiges passiert.
Ein großer Teil der Versiegelung wurde aufgebrochen, eine Pergola errichtet und nun wurden noch zwei neue Bäume gepflanzt. In der vergangenen Woche fanden ein Spitz-Ahorn und ein Amberbaum ihren Platz auf dem Gelände. Beide Bäume sind mit Bewässerungssystemen ausgestattet, der Amberbaum zusätzlich mit einem schützenden Kleinpodest versehen.
Die Klasse 3d der Grundschule hatte sich für den heutigen Tag vorbereitet und die Kids konnten eine Menge über das Projekt zur Begrünung und Beschattung erzählen. An einigen Gestaltungsmaßnahmen, wie den bunt bemalten Zaunslatten, konnten sie sogar selbst mitwirken. Das Podest am Amberbaum erkletterten sie ganz fix.
René Herold, Leiter des Umweltamtes, äußerte sich zufrieden: „Ich freue mich, dass wir den Grundschulkindern so kurz vor Weihnachten eine Freude bereiten können. Im Sommer werden sie dann die Vorteile der neuen Bäume spüren, etwa Schatten und mehr Grün auf dem Schulhof.“ Immerhin, so Herold könne ein Baum die Umgebungstemperatur im Sommer erheblich senken. Dafür müssen die neu gepflanzten Bäume jedoch noch ein ganzes Stück wachsen. Platz dafür ist auf jeden Fall da.
Klimaangepasste Neugestaltung
Die Pflanzung ist Teil eines größeren Projekts zur klimaangepassten Neugestaltung des Schulhofes (Neustadt-Geflüster vom 15. November 2023). Ziel ist es, die Situation für die Schülerinnen und Schüler während der immer heißer werdenden Sommer zu verbessern. Besonders die stark versiegelten und überhitzten Flächen der Pausenbereiche sollen durch Schattenplätze und grüne Inseln angenehmer gestaltet werden. Die Grundschule „Am Rosengarten“ wurde im Rahmen des Projekts „Nachhaltig aus der Krise“ als Pilotschule ausgewählt.
Mit finanzieller Unterstützung des Umweltamtes und des Amtes für Schulen konnten bisher elf von 13 geplanten grünen Inseln auf dem Gelände umgesetzt werden. Auch drei zusätzliche Bäume wurden mit den bereitgestellten Mitteln finanziert. Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf etwa 240.000 Euro.
Ines Neumer, stellvertretende Leiterin des Amtes für Schulen, betonte die Bedeutung der jüngsten Baumpflanzung: „Dank der erneuten Baumspende konnten wir am Rand der beliebtesten Spielfläche zwei neue Bäume pflanzen.“ Nun haben die Kids noch einen großen Wunsch offen, ein Junge brachte es auf den Punkt: „Ein großes Sonnensegel für den Platz vor der Schule.“
Was die Umbauten gebracht haben, soll 2026 mit einer erneuten Thermalbefliegung gemessen werden.
Na wenn der Schulhof jetzt schön ist, könnte sich ja nun jemand den Innenräumen widmen – die komplett verschimmelte Jungs-Dusche in der Turnhalle wäre ein bzgl. Nachhaltigkeit sinnvolles Projekt. Auch eine gelegentliche Reinigung der Turnhalle selber dürfte dazu beitragen.
Leider muß ich dem schönen Greenwashing ein bißchen Einhalt gebieten.
Der Schulhof hat ja zwei Teile: einen platzartigen vorne (Vollversiegelung) und den immer auf Fotos gezeigten hinteren Teil. Die Anteile sind etwa hälftig, vorne kann man wegen Feuerwehr und Aufmarschbereich angeblich nichts ändern, dabei wäre es hier einzig dringend.
Der hintere Teil war schon immer unversiegelte (paar Plattenwege) blankgetrampelte Erdfläche mit Büschen und etlichen großen Bäumen.
Die Maßnahmen der Stadt betrafen also keine „Entsiegelung“ in einem erwähnenswerten Maße, galten eher der Erneuerung der Bestandsgeräte und den Baumpflanzungen.
Da der hintere Teil bereits sehr schattig ist, ändern auch neue Kleinbäumchen nichts. Vorne hingegen bleibts baumlos vollversiegelt und sonnig-heiß. Nur dort kann man erwähnte 60 Grad messen, aber genau dort ändert sich ja nichts.
Ich habe mir es vor einem Jahr angeschaut und mit dem Lehrkörper gesprochen, welche mir die Dinge gezeigt haben.
Wer’s nicht glaubt und den hochtrabenden Presseinhalten a la Öko glauben mag, der sollte den Schulhofteil vorn als Foto hier zeigen und sich an die baurechtlichen Randbedingungen dieser Anlagen erinnern.
Klaro, daß das Umweltamt keine Flächenbilanz vorlegt, wieviel von diesem zu jenem gemacht wurde (vorher-nacher). Ich ahne, daß es nahe Null m² Entsiegelung ist, auch wurde es nicht sonderlich „grüner“.
Tja, wieder ein schönes Pressemitteilungszeugs, wo man die relevanten Dinge hinterhertragen oder gar richtigstellen muß.
Positiv ist, daß man allgemein auf dieses Schulhofthema hinweist und zumindest vorgibt, es den neuen Anforderungen anzunähern.
Ähnlich greenwischiwaschisch geht die Stadtverwaltung an der Weißiger Grundschule vor, wo man über eine kleine Rasentreppe ein Schattentuch spannt und so tut, als wäre der ganze Schulhof nun voll klima-resistent.
Sorry, will niemanden wehtun, es ist nur so wie es ist. Den Kindern kann man natürlich alles erzählen, die machen ganz süß überall energisch mit.
Gibts das Mega-Elterntaxi-Problem dieser Schule eigentlich noch so extrem?