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Das erste Zirkus-Theater-Festival

Das Societaetstheater bringt ab Freitag den Zirkus nach Dresden: Über die Stadtgrenzen hinweg wird in verschiedenen Spielstätten das „Empire of Fools“ ausgerufen.

Zirkus, das ist eine geheimnisvolle, flüchtige Welt aus Flitter, Risiko und Staunen und birgt ihre ganz eigene Romantik. Dieser ist auch der Leiter des Societaetstheaters, Heiki Ikkola, seit Jahren verfallen: „Die Sehnsucht hat mich immer wieder zum Zirkusleben geführt“, sagte er auf der Pressekonferenz am Montag. „Gleichzeitig zogen mich Literatur und Theater an. Heute weiß ich, es muss mich nicht zerreißen: Der moderne Zirkus ist artistisch, nomadisch und erzählt gleichzeitig tiefe, literarische Geschichten.“

Zirkuszelt im Alaunpark

Die Fäden seiner Netzwerke führen nun Künstler*innen aus ganz Europa in der Landeshauptstadt zusammen, zum „Empire of Fools“, dem Reich der Närr*innen und ihrer großen Konferenz.

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Puppentheater und Akrobatik, Zauberei und Tanz – das aufregende Spektakel Zirkus vereint unterschiedlichste Genres und lässt Herzen in lichten Höhen schlagen. Zeitgenössisch ohne Tiere, klassisch mit Clownerie und Artistik will das Festival an die Zirkustradition in Dresden anknüpfen und diese innovativ weitererzählen.

Da das Societaetstheater derzeit ausgebaut wird, stellt das Zentralwerk das Basislager des zehntägigen Festivals dar. Prominente Spielstätte wird ein Zirkuszelt für bis zu 180 Personen inmitten des Alaunparks sein. Auch das St. Pauli Theater und das Socie-Besucherbüro an der Hauptstraße sind mit von der Partie. „Letztlich konnten wir die ganze Region von Prohlis bis nach Radebeul mit Auftritten beglücken“, so Ikkola.

Heiki Ikkola. Foto: PS
Heiki Ikkola. Foto: Philine

Das Unwahrscheinliche wird Wirklichkeit

Zum Zirkus des 21. Jahrhunderts gehört auch seine Reflexion über sich selbst und die eigenen Perspektiven. So lädt die Conference of Fools zwischen dem 20. und 23. Juni Zirkusschaffende und Zirkusfreund*innen zu einem professionellen Symposium mit Diskussionen und Podiumsgesprächen ein. Sie stellen Best-Practice-Modelle vor, besprechen zeitaktuelle Produktionen. Wie das Stück „Question to the Endless“, in dem sich die Trapezkünstlerin Laurence Felber der Frage stellt, was eigentlich nach der jahrelangen Arbeit für ihre zehnminütige Nummer unter dem Dach des Zirkuszeltes kommt. Von da ausgehend nimmt sie das Publikum mit auf eine philosophische Reise.

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Auf der Hauptstraße inszeniert die Company Cirque Rouages aus Frankreich mit „Boate“ eine Flucht-Odysee über das Mittelmeer und stellt damit unter Beweis, dass Zirkus mitnichten nur unterhalten, sondern auch problematisieren kann. Zuguterletzt erzähle, so Ikkola, der Zirkus jedoch immer die Geschichte eines Gelingens und unterscheide sich damit vom Drama: „Das Unwahrscheinliche wird Wirklichkeit, unter dem riskanten Einsatz des eigenen Körpers.“

Beginn einer Tradition

Eröffnung feiert das Festival am Freitag um 19 Uhr im Zentralwerk mit dem „Empire of Fools“ und Live-Musik von Krambambuli und Andi Valandi. Der Eintritt ist kostenfrei. Das Zirkuszelt im Alaunpark öffnet ab Mittwoch seine Pforten. Die Tickets für die einzelnen Veranstaltungen gelten auch für die DVB und können für die An- und Abreise genutzt werden. Das Zirkus Theater Festival soll das erste seiner Art sein und in die Zukunft weisen: „Um uns dem auch 2023 zu verpflichten, schieben wir dieses Jahr bereits Kooperationen an“, versichert Heiki Ikkola. Das Zirkuszelt wird schon im September erneut im Alaunpark errichtet. „Wir wollen Tradition und Innovation vermischen.“

1. Dresdner Zirkus Theater Festival des Societaetstheaters