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Demo gegen Alkoholverbot

Die Jugendorganisationen der SPD (Jusos) und Linke (’solid) haben heute Abend gemeinsam mit den Neustadtpiraten an der Kreuzung Rothenburger, Görlitzer, Louisenstraße demonstriert. Unter der Überschrift „Alkoholverbot stoppen!“ forderten knapp 100 Personen Freiräume statt einer Polizeiverordnung.

Sitzkundgebung auf der Schiefen Ecke
Sitzkundgebung auf der Schiefen Ecke

Aktuell plant die Stadtverwaltung zwei Polizeiverordnungen, die für mehr Ruhe an der Ecke sorgen sollen. Zum einen geht es um ein Alkoholabgabeverbot in der ganzen Äußeren Neustadt, zum anderen um ein generelles Alkoholverbot an der Kreuzung. Details dazu im Beitrag vom 8. April.

Für die Linksjugend ist das sogenannte Assi-Eck Kultur, sie bezeichnen die beiden Verordnungen als Prohibition. Mit den Verordnungen würde das Problem nur verlagert. Die Jusos fordern, den soziokulturellen Raum zu erhalten. Die Neustadtpiraten plädieren dafür, die bisherigen Maßnahmen wie zum Beispiel den Einsatz der Nachtschlichter und die konsequente Beschlagnahme von Bass-Boxen weiter durchzuführen, dann die Situation zu überprüfen und die Notwendigkeit eines Alkoholverbotes im kommenden Jahr nochmals zu prüfen.

Die Linksjugend hatte sich im Spätsommer 2020 dafür eingesetzt, statt eines Alkoholverbots lieber ein Autoverbot an der Ecke einzuführen (Neustadt-Geflüster vom 3. September 2020)

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Entscheidungen bei Oberverwaltungsgericht und Stadtrat

Die beiden Verordnungen diskutierten am Dienstag erstmals die Stadtbezirksbeiräte, am 2. Mai soll sich der Stadtbezirksbeirat empfehlend positionieren und am 12. Mai soll dann der Stadtrat entscheiden. Parallel dazu ist ein Verfahren von Anwohnern gegen die Stadtverwaltung offen. In erster Instanz hatte das Verwaltungsgericht entschieden, dass die Stadt schärfere Maßnahmen zur Sicherung der Nachtruhe durchsetzen muss.

Eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes steht noch aus. Unter Umständen kann die Stadtverwaltung auch ein kurzfristiges Verbot gegen den Willen des Stadtrats durchsetzen, um dem Urteil des Gerichts gerecht zu werden.

Die Polizei sicherte die Demonstration ab.
Die Polizei sicherte die Demonstration ab.

Kurz nach 23 Uhr war die Demonstration beendet, um 23.04 Uhr meldeten die DVB per Twitter, dass die Linie 13 wieder durchs Viertel fahren kann.

Demo gegen Prohibition
Demo gegen Prohibition

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30 Kommentare

  1. Ach so, die Demo war schon.. . Dabei sollte sie doch sechs Uhr früh (möglichst barfuß) durch jede Menge Scherben und eigene Kotze führen. Schade, daß die etwas derangierte Jugend nix Vernünftiges auf die Reihe kriegt – (im Endeffekt) nur Saufen, Fressen und Wischphone-Daddel ist halt Null, und Saufen obendrein auch polit-emanzisch längst im Orkus. Ist halt nur noch Primitiv-Hedonismus. Haben die Leute keine sonstigen Probleme, nee, eher nicht, das Problem ist ihre Narrenfreiheit und ihre Konsum-/Wohlstandsverwahrlosung. Wie wär’s mit Prohibit30 = Grünzeugs und Promille sind für Helden Rille !

  2. @Quarkbesen:

    Diese Egozentrik hat Sie sich die Jugend lediglich von Ihrer Elterngeneration abgeguckt.

    Stichwort Zerstörung des Planeten, Ellenbogenmentalität, Konsumwahn auf dem Rücken der Ausgebeuteter Völker, einfältige Selbstfindungsreisen am anderen Ende der Welt, Fußball- oder Oktoberfestwahn, Rohstoffdeals mit brutalen Autokratien, usw.

    „Ich! Ich! Ich!“ ist wahrlich kein neue Mentalität.

    Selbst das Wischphone wurde nicht von der heutigen Jugend erfunden und breitenwirksam durchgesetzt – sondern von Ihrer Elterngeneration.

    Und in einer Gesellschaft die den öffentlichen Straßenraum dem Autowahn und Ladenzeilen geopfert hat ist so eine Re-Okkupation garnicht so schlecht. Immerhin ruft es uns in Erinnerung, dass eine Stadt nicht nur nach den Interessen von Gastronomie, Automobilindustrie und Arbeit gestaltet werden kann – sondern attraktiver Raum für ein gesellschaftliches Zusammenkommen, ganz ohne monetarisierungsdruck, eine Stadt überhaupt erst lebenswert macht.

    Ansonsten ist es nämlich einfach nur ein Raum um Arbeitskräfte zu verwalten und Waren abzusetzen.

  3. Von 168 Stunden einer Woche soll es 20 Stunden untersagt sein Alkohol auf der Strasse zu trinken… da kann sprachlich nicht von einem Alkohol-Verbot die Rede sein, es müsste um richtig dargestellt zu sein von einer Alkohol-Konsum-Einschränkung gesprochen werden.
    Wer sich mit dem Thema beschäftigt hat und nicht ideologisch an die Sache rangeht müsste hier eigentlich einen Kompromiss erkennen, der den Anwohnern etwas von Ihren Rechten zurück gibt, ohne die Interessen der Besucher zu sehr einzuschränken… es bleiben 148 Stunden übrig… da gibt es doch nix zu jammern…

  4. Zitat:“… sondern attraktiver Raum für ein gesellschaftliches Zusammenkommen, ganz ohne monetarisierungsdruck, eine Stadt überhaupt erst lebenswert macht.“

    Sorry, ich kann den attraktiven Raum für ein gesellschaftliches Zusammenkommen definitiv nicht im „Assi-Eck“ finden. Wenn das nächtliche konsumieren von Alkohol in Verbindung mit Ruhestörung und kotzen, Glasscherben und Müll als „attraktiven Raum für ein gesellschaftliches Zusammenkommen“ gilt, dann hat unsere Gesellschaft die falsche Richtung eingeschlagen.

    Dann lieber am Tag in den A-Park und wirklich gesellschaftlich mit Freunden und Familie zusammenkommen, beim Grillen, spielen und unterhalten.

    Bitte kommt mir jetzt nicht mit:“ Wer die Ruhestörung nicht will, hätte nicht in ein Szeneviertel ziehen sollen“ Argument. Denn die Menschen wohnen ursprünglich dort eigentlich nur, weil sie die gesellschaftliche Zusammenkunft mit Kind und Kegel am Tage wollen. Die Neustadt steht nicht fürs saufen sondern für Kultur. Was dort am Assi-Eck stattfindet, ist keine Kultur.

  5. @Echt ? … Danke für den Hinweis, ich habe das etwas verkürzt dargestellt, daher der Verweis auf den früheren ausführlichen Artikel.

    Es handelt sich tatsächlich nach den aktuellen Plänen nicht nur um ein Alkoholkonsumverbot, auch das Mitführen soll untersagt sein, sofern man nicht darlegen kann, dass man die Kreuzung nur überqueren will.

  6. Mit den Hart 4- und Aufrüstungs-Jusos für saufen demonstrieren. Diese „Links“jugend ist einfach völlig am Ende.

  7. Es war eine Kungebung keine Demo

    Eine „Demo“ iSd VersG ist ein „Aufzug“ also eine sich fortbewegende Versammlung.
    Eine Kundgebung ist eine stationäre Versammlung.

  8. Lieber maik, im Sächsischen Versammlungsgesetz kommt das Wort Demo respektive Demonstration oder demonstrieren überhaupt nicht vor. Es gibt verschiedene Deutungen für das Wort demonstrieren, dass es ein Aufzug ist, ist nur eine der Möglichkeiten. Das Wort leitet sich vom lateinischen dēmōnstrāre ab, kurz auch bei einer Kundgebung demonstrieren die Teilnehmenden.

  9. so, so, saufen auf der straße ist also kultur… wir wohnen in einem kneipenviertel, doch die leute gehen doch gar nicht in die lokale, sondern hocken saufend auf der straße, behindern den öffentlichen nahverkehr, verschmutzen die umwelt, und belästigen die anwohner.
    ist das die jugend die gegen umweltverschmutzung, autoverkehr und für friedliches miteinander steht? hm, es wird immer bezug darauf genommen das, das in der neustadt halt immer so war…ich kann mich erinnern was passierte wenn man anfang der 90`er zu laut war… nen eimer wasser auf den kopf war noch das erfreulichste was man auf die rübe bekam. hat sich gott sei dank geändert, aber das ist ja dann wieder gentrifizierung, also auch nich okay.
    vorschlag: warum nicht auf den schlesischen platz ausweichen… kaum anwohner, man kann am nächsten montag in der schule erzählen das man cool in der neustadt war, das bier im lidl is auch billiger als im späti, na und das trinkerklientel ist auch bereits da.
    ich mein das am (wie auch immer) eck, ist doch das äquivalent zum an der tanke stehn im plattenbauviertel oder das saufen vorm netto.

  10. Nach dem ich heute zu der Demo schon einen Tweet gesehen hatte kam mir eine Idee, die ich in der Diskussion bisher noch nie mitbekommen habe, falls ich nicht der erste bin tut es mir leid.
    Wie wäre es 52 Spaties im Dresdener Stadtgebiet auszuwählen und eine Art von Wochenende zu Wochenende wandernden Straßen/Sauf-Festival, jedes Wochenende in einer anderen Ecke von Dresden aus einem Platz mit nahem Spätie stattfinden zu lassen. Ein Wochenende pro Jahr ist ertragbar und die Leute reisen doch so wie ich es aus dem Diskussionen heraus gelesen habe eh aus dem ganzen Stadtgebiet an. So können die Neustädter auch mal die schönen Plätze von Striesen, Prohlis, Laubegast u.ä. kennenlernen.
    Und auch wenn das ganze mit einem gewissen Sarkasmus formuliert ist, ist die Idee ernst gemeint.

  11. @Anton
    …das bedeutet dann ja, dass ich auch nach 22:00 Uhr am Freitag mit zwei Flaschen Bier im Rucksack über die Ampel am Eck gehen darf, um mit der Bahn zu meiner gesellschaftlichen Kontaktpflege fahren darf… ;-)

  12. So würde ich den Entwurf verstehen. Theoretisch sogar mit nem offenen Bier in der Hand, wenn du nur durchschlenderst. Das gibt sicher interessante Begegnungen bei den Kontrollen.

  13. @Anton… so isses, die Frage ist nur, warum die Leute das Ziel nicht erkennen wollen und auf etwas bestehen müssen wollen, dabei aber die Rechte und die Freiheit anderer (hier Anwohner) in den Schmutz treten. Bei zivilisierter und kulturbasierter Nutzung der eigenen Freiheit wäre das Zampano nicht nötig. Das hat am Ende alles nur wieder Eventcharakter. Vergleichbar mit der Triebfeder von Hooligans und anderen Beispielen. Mit gesellschaftlichen Zielen hat es aus meiner Sicht nichts zu tun, sonst hätte man das Anliegen der Anwohner auch im Focus und würde sich eine Location suchen, wo man nicht stört und gestört wird…

  14. Ich finde sie ganze Debatte interessant…
    Am Assi Eck wird seit 30 Jahren gekübelt und die Gesellschaft „genossen “ das steht un jedem Reiseführer als „Geheimtipp“. Auch schon vor Jahren vor da Keime Bahn mehr am WE.
    Worin die Ursachen liegen, dass plötzlich die Anwohner von Mitfeiernden zu Spaßbremsen geworden sind, kann am Alter ja, vermutlich aber auch am Zuzug der Hipster, die cool im Szeneviertel wohnen wollen, aber nicht mit den in ihren Augen bestehenden Schattenseiten leben wollen. Leider können auch nur diese die Mieten bezahlen. Und so wird das Image der Neustadt, was eh schon sehr angekratzt ist durch Kriminalität für Beschaffung etc noch mehr geprellt und so wahrscheinlich auch der Niedergang langsam besiegelt. Die Entwicklung geht ja eh schon seit einer Weile.

  15. @ „Böse und Faul“
    Elterngeneration ist an allem schuld?
    Wegen Autos in Dresden? Und smarten Handies an der Spaß durch Alkohol Ecke?
    Geht’s noch?

    Der Planet war am Ende als die Metallurgie legierte Stähle entwickelte und der Bergbau billige Kohle bereitstellen konnte. Also ab ca. 1861.
    Gegen 1912 haben sich die ersten nachdenklichen Wissenschaftler gefragt, was die massenweise Kohleverbrennung über kurz oder lang mit der Atmosphäre anrichten könnte. Klima gab es damals noch nicht. Dann kamen zwei große Kriege mit beispiellosen Metall- und Energieverbrauch und pop goes the weasel.

    Soviele Autos kannst du gar nicht fahren, um nur eine Stunde Ostfront nachzuspielen. Oder 15 Minuten dreckiger Ostindustrieproduktion.

  16. Ich schließe mich der Meinung altermann an.
    Einige würden sagen: > in die Neustadt geht man zum Feiern- in der Neustadt wohnt man nicht< Ich wohne sehr gern hier.
    Sicher denkt keiner von denen daran daß sich die hier lebenden die ganze Nacht dieses gegröle und geschreie anhören müssen. Zuviel Alkohol macht haltlos – sie sind sich nicht bewusst wie sie sich" benehmen "

  17. In einem Satz kurzgefasst:
    Ihr wusstet vorher wo ihr hingezogen seid, warum erst hinziehen und dann dampf machen?

  18. Lieber Hans-Joachim, das stimmt so nicht. Diese Kreuzung war bis vor wenigen Jahren kein besonderer Sauf-Treffpunkt, sondern eine ganz normale Kreuzung.
    Leute nachts auf der Strasse hat es immer gegeben. Die Situation ist aber bekanntlich mittlerweile derartig eskaliert, dass das jeden noch halbwegs zivilisierten Rahmen und alle bestehenden Toleranzspielräume (legale wie private) sprengt, die in der Neustadt eh schon sehr liberal ausfallen.
    Derartiges würde in anderen Stadtteilen niemals erlaubt werden, nicht eine Stunde lang. Und jetzt bitte nicht „Partyviertel“, „Spaßbremsen“ und „selber schuld, zieht halt weg“.
    Wo außer in idiotischen Reiseführern steht geschrieben, dass man hier darf, was sonst nirgendwo in der Stadt geht? Was heißt denn Partyviertel, wer hat sich das ausgedacht und welche Implikationen dieses Begriffs sind damit verbunden? Werden damit auch Gesetze ausgehebelt?
    Die Neustadt ist auch und zuvorderst ein Wohngebiet, schon immer.

  19. @Bolek: Ach komm, keine Generation hat so wenig gegen die voranschreitende Egomanie getan wie die Geburtenjahrgänge 1960 – 1985.

    Im Gegenteil, man hat das „Ich zuerst“ und „nach mir die Sinnflut“ regelrecht zelebriert und in ganz neue Höhen getrieben.

    Sich jetzt darüber beschweren, dass die ach so schlimme Jugend genau das fortführt ist heuchlerisch.

    Insbesondere weil es mit FFF, ProAsyl und Co. zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder breite, zivilgesellschaftliche Gegenbewegungen gibt.

    Was bitte habt Ihr älteren unternommen, außer eure Ideale (sofern die überhaupt vorhanden waren) zu verkaufen und euch artig ins bürgerlich-kapitalistische System einzugliedern? Aber es war ja auch so viel bequemer.

    Allenfalls hat es mal noch für vereinzelte ‚Not in my backyard‘-Proteste gereicht.

    Das mit der bösen, egoistischen Jugend zieht also nicht, ohne euch an die eigene Nase zu fassen.

  20. @Bernhard

    Bis vor wenigen Jahren? Knapp 10 Jahre sinds bestimmt. Davor war der Hotspot eher vor der Scheune, als es noch keine Betonlandschaft war.

  21. Das Problem hat wohl auch etwas mit der Eigenart zu tun, dass Trinken abseits von Lokalen hier als völlig normal gilt. Bereits nachmittags begegnen einem hierzulande Menschen mit der Flasche in der Hand, die vermutlich von Arbeit oder aus der Schule kommen. Das setzt sich dann bis in die Nacht hinein fort.
    In anderen Ländern ist mir so etwas in dem Ausmaß bisher nicht aufgefallen.

  22. Es ist schon erstaunlich, wie viele sich zu dem Thema äußern, die entweder nichts von der Entwicklung in der Neustadt mitbekommen haben oder ganz offensichtlich nicht hier wohnen. Hans Joachim liegt mit seiner zeitlichen Einschätzung komplett falsch und Tina kann sich nicht vorstellen, dass hier auch Leute schon länger wohnen und ihre Wurzeln im Stadtteil haben.
    Ich wohne schon seit einigen Jahrzehnten hier und kann mir ein Urteil erlauben. Und ich bin ganz sicher kein Spießer, nur weil ich einen ganz normalen Alltag mit Arbeit und Schlafen leben muss bzw. will. Der beginnt übrigens auch gerne mal am Wochenende um halb fünf morgens, weil irgendjemand euren Liebsten den Hintern abwischen muss, ihnen Speisen und Getränke reicht und sie mit Medikamenten unterstützt.
    Hievt man die ganze Diskussion mal auf die private Ebene, sollte auch dem letzten Menschen klar werden, worum es geht.
    Niemand würde es lange dulden, wenn er einen Nachbarn hätte, der ihm in den Hausflur pinkelt, der jede Nacht zum Tag macht und auch sonst alles tut, um rücksichtslos seinem Lebensstil zu folgen. Jeder frage sich einmal selbst, wie er da reagieren würde. Aus lauter Toleranz mit zwei Stunden Schlaf in den Tag starten und den Gestank im Haus akzeptieren? Wohl kaum.

    Ist es denn wirklich so schwer mit Empathie und Vernunft?

  23. @ Böse und Faul: soso, die berühmte „Sinnflut“ also.
    Darüber hinaus: Wenn dann „FFF, ProAsyl und Co.“ des Abends an besagter Kreuzungslage zechen, lärmen, göbeln… Bahnen streicheln, Scherben zurücklassen (meine Fahrradreifen sind ganz, ganz große Fans der Ecke!), dann ist das der berechtigte Freizeitausgleich für all das Gute, was sie den Tag über angestrebt und eingefordert haben?
    Eine verquere Logik, die ich in mancher Deiner Ausführungen entdecke. Bisschen Ulrike-Meinhof-Sprech vs. ASTA-Plenum, neckisch garniert mit Anglizismen.
    Mal gucken, wen und was die in Zukunft alles verraten.
    Aber solange das Datenvolumen nicht aufgebraucht ist und man nach getaner Arbeit wieder in den Schoß der Smartfonerfindergeneration zurück kriechen kann, läufts doch offenbar geschmeidig.

  24. @marco: Die Arbeiten am Scheunevorplatz haben im Spätsommer 2015 begonnen, 2016 war er fertig gestellt. Die Entwicklung an der Ecke hat einen erheblichen Aufschwung genommen, als seinerzeit die Bahn wegen einer Baustelle weg war, das war tatsächlich vor ca. zehn Jahren. Die Streicheleinheiten für Straßenbahnen sind mir erstmals 2014 ins Auge gefallen.

  25. @Tina: Meine Familie hat schon auf der heutigen Erna-Berger-Straße gewohnt, da hieß die noch Queralle, dann ging es weiter auf die Kurfürstenstraße (heute Hoyerswerdaer) usw.
    In der Neustadt wurde also schon gewohnt und umgezogen, bevor sich „der Pöbel zusammenrottete“.
    Das Krakelervolk besteht doch nur aus Schmarotzern und Trittbrettfahrern. Die BRN wurde mal von den Bewohnern der Neustadt aus der Taufe gehoben, nicht von irgendwelchen Neustadtkurzzeitbesuchern.
    Und nichts gegen ein Kneipenviertel. Aber wer von den Typen am Assieck geht denn in eine Kneipe oder einen Biergarten?
    In der Neustadt wird doch von denen auf die Kacke gehauen, die dort, von wo sie herkommen, die Hosen voll haben. Die kommen doch häufig aus dem beschaulichen Wessiland, der Lausitz und dem übrigen Dresdener Umland oder eben aus Prohlis, Gorbitz, Cotta, Striesen usw.

  26. Wer tatsächlich ein Problem damit hat, für ein paar Stunden auf Alkohol zu verzichten, hat ein ernstes und sollte sich in Behandlung begeben.
    Daß eine Partei-Jugendorganisation sich dafür stark macht ist ein trauriger Tiefpunkt „politischen“ Engagements.

  27. Die Demonstranten haben das Recht zu demonstrieren, aber nicht das Recht, andere zu verletzen. Sprich sie dürfen abends nicht überall in Massen die Nacht zum Tag machen und anderen den Schlaf rauben…den Rest Ihrer Zeit können sie auch gerne damit verbringen Bier (scheint sehr wichtig) zu trinken.
    Die einzelnen Stadträte können gerne kontrovers diskutieren, aber wenn es um Entscheidungen zum Thema geht haben sie Ihre Pflicht gegenüber den Geschädigten, wie im Urteil dargelegt, aufgrund ihrer Funktion in einem öffentlichem Amt wahrzunehmen, um die vorliegende Verletzung der Rechte der Anwohner abzustellen.
    Scheint einfach, aber es ist den meisten Besuchern der Ecke wohl doch zu wichtig Bier zu trinken, als dass einmal über den Flaschenhals hinausgeschaut werden könnte. Einige Stadträte scheinen die Sachlage auch nicht zu verstehen, in diesem Punkt ein ausführendes Teilchen der Verwaltung mit entsprechenden Pflichten zu sein. Ignoranter Populismus pur.

  28. @Ulrich:
    Du missverstehst mich gründlich, Ich will dir Situation am Eck nicht verteidigen. Ich verwehre mich aber gegen solche „die schlimme Jugend“-Vorwürfe, weil der Egoismus der hier pauschal einer Generation vorgeworfen wurde eben auch nicht von ungefähr kommt (da gab es bereits ein wesentlich älteres Vorspiel).

    Dass du das nicht differenzieren kannst spricht Bände über deine Logik, nicht über meine.

  29. Saufen, Kiffen o. dgl. Zudröhnen ist gesellschaftspolitisch schon immer eine Assimilation ans und ins kapitalistische (Verwertungs)System. Es ent-individualisiert die Leute zur betäubten (= polit. stumpf-stummen) Masse und hindert die Leute am Nachdenken und selbstständig sein. Es erfüllt obrigkeitliche (Sedierungs)Funktionen im Sinne von „Opium fürs Volk“, wie es auch beim Fußball klarer Fall ist. Der ehedem Staatssozialismus war auch nur materialistischer Kapitalismus, ergo wurde auch dort gebechert als Verdrängungsmechanismus. Insofern ist auch die heutige Masse der Sauf’n’Kiff-Jugend nur Opfer der Umstände, obendrein altersbedingt noch unmündig zur Selbstreflektion. Abgelutschte Uralt-Slogans vom rebellischen „Saufen für…“ (den Weltfrieden, gegen Mächtige, gegen Verschmutzung, gegen Agne oder Mami+Papi etc.pp) waren per se nur Chimäre und Bestätigung für oben angerissene assimilative Abstumpfung. Alle Jugendkulturen i.V.m. Betäubungsritualen stellten sich als lächerliche Verarschung heraus – gleich, ob manch widererwarten altgewordener Guru seine Filterblase pämpert.
    Dennoch kann sich auch der Kapitalismus kein Entgleiten in untragbare Zustände der Sedierung leisten. Die Eigenverantwortung von Maß und Mitte kann den Zustand über lange Zeiten stabil halten, daher auch große Bedenken einer Cannabis-Freigabe. Das Exzessive der heutigen Lage gilt dabei folgerichtig in zahlreichen anderen Bereichen, wie z.B. sinnlosem Rumgejette von zu Massen junger Knalltüten durch die Welt.

    Also die „BTM-Sauf.Jugend“ hat viel zu tun, falls sie noch ernsthaft was aus sich zu machen gedenkt. Vielen schwant noch gar nicht, daß ihr Licht am Tunnel ansonsten jene Endstation in Arnsdorf ist. herzlichst, euer Q.

  30. @ Böse und Faul:

    „Du missverstehst mich gründlich, Ich will dir Situation am Eck nicht verteidigen.“ (sic)
    Dann sollte an der Aussage gefeilt werden – „…ist so eine Re-Okkupation gar nicht so schlecht“ liest sich nämlich zumindest so, als wölltest Du das.
    Den ursprünglich innewohnenden Sinn und die positiven Aspekte der Zusammenkünfte an besagter Ecke, die es da sicher vor 10, 12 Jahren gegeben hat, über die sich bedauerlicherweise stetig steigernden Negativaspekte zu stellen, das mit Kapitalismuskritik zu begründen und alle, die die sich davon betroffen fühlen in den sprichwörtlichen „einen Topf“ zu werfen, das entspricht nun wiederum nicht meiner Logik.
    Aber irgendwie wirst Du Dir auch das zurecht drehen, befürchte ich.

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