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Petition für autofreie Ecke

Mitte August hatte der Dresdner Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU) in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung erklärt, dass er ein Alkoholverbot an der Kreuzung Louisen-/Rothenburger und Görlitzer Straße erwägt. Auf Rückfrage teilte er mit, dass dies nun erstmal geprüft werden solle (Neustadt-Geflüster vom 15. August).

Menschenmenge an der Schiefen Ecke.
Menschenmenge an der Schiefen Ecke im Juli 2020.

Das Neustadt-Geflüster hatte daraufhin die Neustädter Stadtbezirksbeiräte um Stellung gebeten. Bisher haben die Piraten, die Grünen, die SPD auf die Anfrage reagiert und Holger Knaack, Stadtbezirksbeirat für die Linke, die Statements lassen sich hier nachlesen.

Heute nun hat die linksjugend [‘solid] – die Jugendorganisation der Linken eine Petition eingereicht mit direkten Bezug auf die Äußerungen vom Orndnungsbürgermeister.

Petition für autofreie Ecke

Florian Berndt, der Jugendpolitischer Sprecher der Dresdner Linken sagt: “Detlef Sittel bat auch um ‘geeignetere Ideen’, um ein Alkoholverbot zu umgehen. Davon abgesehen, dass er damit sein eigenes Vorhaben als ungeeignet bezeichnet, haben wir als linksjugend Dresden so eine.” Diese Idee hat die linksjugend nun direkt als e-Petition auf dresden.de eingereicht.

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Mit der Petition, die mit “Autofreies ‘Assi-Eck'” überschrieben ist, fordern die Unterzeichnenden, dass die Stadt Dresden den Kreuzungsbereich Louisenstraße, Görlitzer- und Rothenburger Straße für Fahrzeuge nachts zwischen 18 und 4 Uhr sperren soll, ausgenommen Fahrräder und Rettungsfahrzeuge.

In der Folge wird der Kreuzungsbereich näher beschrieben. Die Durchfahrt soll dabei in den Abschnitten der Louisenstraße zwischen Martin-Luther- und Alaunstraße, der Rothenburger Straße zwischen Böhmischer Straße und Louisenstraße und der Görlitzer Straße zwischen Sebnitzer Straße und Louisenstraße gesperrt werden.

Auch die “13” soll draußen bleiben

Offenbar nimmt die linksjugend damit in Kauf, dass auch die Linie 13 in dieser Zeit nicht mehr durch die Äußere Neustadt fährt. Denn zur Erläuterung heißt es: “Damit die äußere Neustadt und Leipziger Vorstadt weiterhin an die Linie 13 angebunden wäre, soll längerfristig der Bau eines Abbiegegleises von der Königsbrücker Straße auf den Bischofsweg geprüft werden.”

Straßenbahnstreicheln an der Ecke - Foto: Archiv
Straßenbahnstreicheln an der Ecke wird dann nicht mehr möglich sein – Foto: Archiv

Zur Begründung heißt es: “Menschen sollen feiern und trinken dürfen, ein Alkoholverbot verdrängt diese nur an andere Orte in der Neustadt, hier entsteht dann das selbe Problem. Die Zentrierung der feiernden Menschen auf nur eine Kreuzung führt zu einer Bündelung der Lautstärke, die durch die Sperrung auf die umliegenden Straßen entlastet werden kann, mit dem damit verbunden Parkverbot in diesem Bereich können die Menschen ihren Abend sehr viel weitläufiger Verbringen.”

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Sprecher Florian Berndt: “Es sollte nicht nur das Recht auf Feiern, sondern auch auf Schlaf für Anwohnende geben. Wenn sich nicht mehr alle auf einem Punkt am Eck versammeln, sondern verteilen, beugt das Lärmhotspots, Konflikten und auch einer eventuellen Ausbreitung des Coronavirus vor.”

20 Kommentare

  1. “Davon abgesehen, dass er damit sein eigenes Vorhaben als ungeeignet bezeichnet, haben wir als linksjugend Dresden so eine.”

    Nach Selbsteinschätzung also auch eine ungeeignete Idee? :-)

    Ich denke, dass das Problem von Leuten, die auf die Straßenbahn angewiesen sind, hier schon mehrfach thematisiert wurde. Die Äußere Neustadt zwischen 18 und 4 Uhr nur noch auf Umfahrung derselben mit dem ÖPNV zu bedienen, ist kontrakproduktiv für ein Wohnviertel (mit Mischnutzung, aber primär doch ein Wohnviertel) bei gleichzeitigem Wunsch, eine gewisse soziale Durchmischung dieser Wohnviertel zu erhalten.
    Also ein wenig weltfremd. Vielleicht gleichen die Jugendfreunde ihren Vorschlag mal mit den Ideen zur “Woche des guten Lebens” ab (oder wie diese Veranstaltung heißt).

  2. „Autofreies ‚Assi-Eck’“ klingt blöd.
    Ich wäre für
    “Einrichtung einer temporären Außenstelle des Dresdner Zoo”
    Am Ende gibt es sogar Fördergelder für einen Zaun.

  3. Da sollen wir uns nun also dem Konsumtourismus beugen und hier ein weitläufige Bumsmeile installieren? Die Linke ist irgendwie auch nicht mehr das, was sie mal war. Aber man ist ja heute schon Spießer, wenn man nachts ruhig schlafen will…
    Gegen eine autofreie Neustadt habe ich übrigens nichts, nur muss dann dafür gesorgt werden, dass die Anwohner (die soll es hier wohl geben, hat man mir erzählt…) ihre Gefährte in Wohnungsnähe abstellen können. Das Areal Bautzner/Prießnitzstraße wäre der perfekte Platz für ein Stadtteil-Parkhaus gewesen, aber man musste ja noch ein Wohnsilo hochziehen.

  4. Die linksjugend möchte also mehr Platz für das “Recht” auf Feiern schaffen, indem Autos/Straßenbahnen verbannt werden? So eine Art Dauer-BRN? Das zieht doch noch mehr “Leute” an. Und wie wird das abendliche/nächtliche Auto-/Straßenbahnverbot unter der Woche und in den Wintermonaten begründet, wo die Ecke kaum besucht wird?

    Mein Vorschlag für eine Abmilderung der Probleme am “Assieck” ist die Errichtung einer Ordnungsamt/Polizei-Nebenstelle in den Räumen des ehemaligen Teegadroms. Das Schwarze Schaf sucht ja nach Nachmietern, deren Konzept die Neustadt bereichert. Auch der Einbau einer Hochleistungstoilettenanlage und Pfandrückgabestelle sowie Mülltrennungsanlage wäre sinnvoll.
    .

  5. Florian Berndt, Wahlkreis 09, Dresden Plauen…..

    Lieber Herr Florian, verlagern Sie doch einfach diese Problemecke in ihren ruhigen Stadteil. Am ‘Müllerbrunnen’ ist jede Menge Platz. Dann verweigern sie dort den Anwohnern ihr Recht auf eine funktionierende Infrastruktur zwischen 18 und 4 Uhr und ihr Recht auf einen ruhigen Schlaf. Sie müssten natürlich dort auch noch mehrere Spätshops ansiedeln. Irgendein Spätshopbetreiber wird schon mitmachen wenn der Umsatz stimmt.
    Sie finden diesen Einwand unsachlich, lieber Herr Florian? Ok. Anderer Vorschlag: sie siedeln die Anwohner der Ecke einfach in ihren Wahlkreis um. Mit großzügigen Entschädigungen für den verlorenen Lebensraum. So könnten Sie das Recht der Trinkenden und Feiernden bewahren. Auch unsachlich?
    Tja, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich weiß nur: Ihr Vorschlag ist sinnlos und verfehlt völlig das Anliegen der Anwohner.
    Es spricht sich leicht, so aus dem fernen Plauen.

  6. Grandiose Idee. Einfach den Radius für Kotze, Pisse, Lärm und Müll vergrößern. Damit erreicht man, mit wenig Aufwand, noch mehr Anwohner. Wenn die dann noch erfahren, dass sie nach der Spätschicht nach hause laufen müssen, dann werden ihnen sicher die Freudentränen in den Augen stehen. Ich möchte gern wissen wieso es in ganz Dresden kein einziges Areal für das im Grundgesetz verankerte Recht “zum Trinken und Feiern” gibt, ohne dass dabei andere Anwohner gestört werden.

  7. „Detlef Sittel bat auch um ‚geeignetere Ideen‘, um ein Alkoholverbot zu umgehen.’

    Da hat die linksjugend nicht richtig zugehört. Es geht um Ideen, wie es für die Anwohner wieder erträglich wird. Mit dem Vorschlag verschärft sich das nur.

    Noch mehr Krawall statt Rücksicht scheint hier die Devise zu sein…

    Hier stören nicht die Bahn und die Autos..

  8. Jeder kann sich selbst im Internetauftritt der Landeshauptstadt Dresden davon überzeugen, dass sich rund 75% aller dort veröffentlichten Petitionen mit dem Thema Verkehr beschäftigen.

    Wer noch genauer hinguckt und sich die Antworten der Stadtverwaltung – in der Regel vom Geschäftsbereich des grünen Beigeordneten Raoul Schmidt-Lamontain – durchliest, kann zu der Erkenntnis gelangen, dass öffentlich gewidmete Straßen eben NICHT für den Verkehr – auch nicht zeitweise – gesperrt werden können.

    Auch können weder der Stadtrat, noch seine Ausschüsse per politischem Beschluss die Straßenverkehrsbehörde anweisen, 30er-Zonen o.ä. einzurichten.

    Die Parteien/Fraktionen im #staDDrat haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass der “dumme Bürger” sie mit seinen Anliegen nicht mehr belästigt, sondern die Stadtverwaltung mit teilweise komplett bekloppten und aussichtslosen Petitionen auf Trab hält.

    Mit diesem links-grünen Dauerwahlkrampf per Petitionen fährt man höchstens die repräsentative Demokratie vor die Wand und sorgt für (noch mehr) Politikverdrossenheit.

    Ich plädiere hiermit für ein Alkoholverbot für Linke und Grüne bevor sie Petitionen formulieren und einreichen.

  9. Kein Thema. Gebe zwar gern mein Geld in der Neustadt aus, bevorzugt am Wochenende bei Evas Pizza. Wenn ich dort nichtmehr langfahren kann, wird das Geld dann halt auf der Altstadtseite investiert.

  10. @Christian: Bitte nicht – “DIE NEUSTADT™” wüde dich wirklich nur ungern als Gourmet und regelmäßigen Investor verlieren!

    P.S. Auf der Altstadtseite gibts die Pizza aber dann nicht mehr für nen 5er, oder?

  11. Schade das der Florian Berndt, als Jugendpolitischer Sprecher der Linken sich hier nicht äußert. Da würde sich bestimmt eine lebhafte Diskussion ergeben.
    Vermutlich wird der junge Mann (respektive die Linksjugend) aber gar keine Lust haben sich hier einer schriftlichen Auseinandersetzung zu stellen. Denn was hier geschrieben steht ist unwiderruflich, weil schriftlich in der Welt. In einer hiesigen Diskussion kann die Linksjugend nur verlieren. Zumindestens bei solchen irrwitzigen Vorstellungen. Und Herr Berndt als ihr Sprecher und damit Gesicht der Linksjugend in Dresden noch viel mehr…nämlich: Dresden Plauen.
    Den erwachsenen Linken und ihrer Arbeit hier im Viertel hat die Dresdner Linksjugend mit einer derartig kruden Idee auf jeden Fall einen riesigen Bärendienst erwiesen.
    Denn für die Anwohner, Grundstücksbesitzer oder andere Leidtragende sind es die LINKEN im ALLGEMEINEN und nicht nur ihr “ungezogener Nachwuchs” welcher hier dem Recht(?) auf hemmungsloses Trinken & Feiern stattgeben will.
    Zum Nachteil der Anwohner. Die aber eigentlich egal sind.
    Zumindestens solange wie das Recht auf kotzen, pissen, pöbeln, brüllen, saufen, prügeln, den Anspruch auf den nötigen Rettungsdienst und die ungehinderte Heimfahrt (in ruhigere Gefilde so z.B. Dresden Plauen) mittels einer extra eingebauten Weiche für die Straßenbahn, gewahrt bleibt oder durchgesetzt werden kann.
    Um es mit Kinski zu sagen: “…sooo doof kann doch keiner sein….”

  12. Ups! Ich muß das Zitat von Kinski korrigieren. Es muß natürlich:
    “..so blöööd kann Keiner sein…”
    heißen. ‘Doof’ ist dem Fall natürlich falsch.
    Asche auf mein Haupt….. ;-)

  13. Ich denke nicht, dass das das Problem von Lärm, Müll und Gestank verbessern würde. Schon jetzt roch es vor dem Spielplatz Louisenstraße unerträglich nach Urin im Sommer.
    Wäre es nicht sinnvoller den Alaunpark nachts besser zu beleuchten und dort die Toilettenanlagen auszubauen? Dann stehen dir Feiernden zumindest nicht direkt an unter den Fenstern von Wohnungen und pissen gegen Haustüren. Das wäre sicherlich auch günstiger als eine ganze Straßenbahnstrecke zu verlegen.

    Ich habe ja kein Problem, wenn Leute abends Spaß haben, aber wenn man dort auf der Straße sitzt und sich nicht mal bequemt für eine Minute seinen Hintern beiseite zu bewegen für Autos und Straßenbahn…

  14. @Sarah
    Auch am Alaunpark leben viele Anwohner, und es gibt dort auch jetzt schon auch nachts viele “Feiernde und Trinkende”. Wenn das noch viel mehr werden sollen, wäre das schnell ein einziger Müllhaufen, vom Lärm abgesehen.
    Es wäre doch schöner, wenn dieses Gelände auch in Zukunft noch ein Park bleiben könnte. Eine offizielle Anerkennung und Ausweitung einer “Partyzone” zöge noch mehr einschlägiges Publikum an, eine “Verlagerung” würde faktisch auch zur Ausweitung – das Assi-Eck würde ja damit nicht unbedingt ruhiger werden.
    Früher hat man noch in den Lokalen “getrunken und gefeiert”.

  15. Hallo,
    Dieser Vorschlag ist absolut undurchdacht, da die Görlitzer eine Einbahnstraße ist und man somit auch nicht auf die angrenzenden Straßen, wie z.B. die Seifhennersdorfer kommen würde. Dort gibt es unzählige angemietete und Eigentumsparkplätze. Kein Auto und auch noch keine Straba ist absoluter Quatsch.

    Und falls den Linken Politikern langweilig ist, können sie ja den vielen falschfahrenden Fahrradfahrern auf der Görlitzer erstmal die Verkehrszeichen erklären. Auf den Schilder „frei“ ist nämlich eine Straba und eben kein Fahrrad zu sehen.

  16. Eigentlich finde ich feiernde Menschen auf der Straße gut.
    Dass die Anwohner da anderer Meinung sind, ist, glaube ich, sehr verständlich. Für Autos könnte man die Kreuzung für bestimmte Zeiten sicherlich sperren, aber dann wäre es um so wichtiger dass die Straßenbahn fährt.

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