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Zaffaran, bring Würze in dein Leben

Körperlichkeit ohne Anfassen während Corona

Berührung, Nähe, Sinnlichkeit haben in Corona-Zeiten einen schweren Stand. Für das AnuKan Zentrum sind Abstandsgebote und Kontaktsperren nicht nur empfindliche Einschränkungen, sondern existenzbedrohende. Katrin Laux versucht mit ungewöhnlichen Methoden, das Zentrum über die Krisenzeit zu retten.

Katrin Laux - Geschäftführerin SinnesArt
Katrin Laux – Geschäftführerin SinnesArt
Katrin Laux leitet das Zentrum für Berührungskunst “Sinnesart/AnuKan”, das sinnliche Massagen und diesbezüglich Vermittlung von Theorie und Praxis anbietet. Bereits seit zwei Wochen muss das Zentrum seine Türen aufgrund er Corona-Bestimmungen geschlossen halten. Das Ausbildungzentrum gilt als private Ausbildungsstätte, das Massagestudio gilt trotz des ganzheitlich-therapeutischen Ansatzes als Prostitutionsstätte und darf ebenfalls nicht öffnen. Zwei Wochen ohne Einnahmen. Katrin Laux kämpft um das Überleben des Zentrums.

“Wir wollen weiterarbeiten”

“Ich habe mehr zu tun als vorher”, schildert sie am Telefon. “Ich bin den ganzen Tag im Zentrum und damit beschäftigt, den Laden zu retten.”  Geld hat die Leitern bereits beantragt, allerdings noch keine Rückmeldung erhalten, da sich Ämter, Banken und Behörden vermutlich durch eine Flut von Anträgen arbeiten müssen.

Neun Mitarbeiter*innen zählt das Zentrum für Berührungskunst insgesamt. “Zwei Mitarbeiter*innen habe ich in gegenseitigem Einverständnis entlassen, eine ging, da sie ohnehin befristet war, für drei Minijob-Beschäftigte kann ich keine Kurzarbeit beantragen. Es bleiben zwei volle Stellen und eine halbe”, zählt Katrin Laux auf.

Wie kann es nach Corona weitergehen?
Wie kann es nach Corona weitergehen?

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Blitzumzug

Die notgedrungenen personellen Veränderungen seien umso tragischer, sagt Laux, da sie gerade ihre “Traumbesetzung” zusammen hatte. “Es sind zu 100 Prozent die Mitarbeiter, die ich haben will. Ich möchte auf jeden Fall, dass die Besetzung zusammenbleibt und es nach Corona weitergehen kann.” Ihre Botschaft an die Politik lautet: “Wir wollen weiterarbeiten.”

Das Netzwerk bewahrt vor dem Fall

Positiv sei in diesen Tagen das Netzwerk zu spüren, das sich gegenseitig bestärkt und stützt. Das Team stehe mit zahlreichen Freiberufler*innen im stetigen Kontakt, um Informationen auszutauschen und Lösungen zu finden. Natürlich auf Abstand per PC. Das hat durchaus sein Gutes:  “Digitale Meetings fordern gegenseitiges Zuhören und noch mehr Toleranz für die Meinung des anderen in Stresssituationen”, erzählt Laux und stellt eine höhere Effizienz bei den Meetings fest.

“Zudem sind die Sitzungen mit Blick in das Wohnzimmer der Teilnehmer*innen fast intimer als ein reales Treffen”, so Laux. Sie ist überzeugt davon, dass die Krise als große Wandlerin auch gute Veränderungen für die Arbeitsweise des Zentrums nach sich ziehen kann.

Das Team des AnuKan stand vor der Krise kurz vor dem jeweiligen Abschluss als Sexualberater*in. Zur Ausbildung gehören Methoden der Stressbewältigung, Entspannung und Fokussierung. Von dieser Warte aus ist das AnuKan-Team gut für die momentane Situation gerüstet. “Wir haben zahlreiche Strategien und Tools erlernt, die wir jetzt anwenden können.”

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Strategien zur Krisenbewältigung

Den Fundus möchte das Team weitergeben. “Besonders im Alltag können diese systemischen Ansätze jetzt helfen”, sagt Laux und benennt konzentrierte Konflikte durch Homeoffice, Existenzängste oder Sorge um Mitmenschen. Corona ist parallel eine Phase des einzuhaltenden Abstands und des engen Zusammenrückens. Beides birgt Konflikte, denen man mit gezielten Übungen begegnen kann.

Das AnuKan bietet deshalb Gespräche und Beratungen via Telefon und PC an. Auch Einzelsitzungen im Zentrum sind möglich – mit ausreichend Desinfektion und zwei Meter Abstand. Angeboten werden derzeit auch Gutscheine. Diese gelten sowohl für Workshops und Seminare, als auch für Angebote aus dem Massage-Spektrum.

AnuKan

Ein Kommentar

  1. Ich war mal in dieser Einrichtung, sehr schönes Erlebnis. Ständiges Kommen und Gehen, die zumeist älteren Männer, die ohne Geld sicher keine junge Studentin bis zum Happy Ending massieren würde, sollten sich aber auf dem Weg vom Zimmer zur Dusche tunlichst nicht begegnen…

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