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Neue Bahnen – vorerst nicht in der Neustadt

Gestern haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) die neuen Stadtbahnwagen im Verkehrsmuseum vorgestellt. Dort steht ein begehbares 1:1-Modell aus Holz, ab Mittwoch kann das gute Stück von allen Neugierigen begutachtet werden. Während auf der Linie 2 schon ab nächstem Jahr diese breiteren Bahnen fahren werden, muss sich die Neustadt noch gedulden.

Neu Bahn in altem Gemäuer.
Neu Bahn in altem Gemäuer.
Pressesprecher Falk Lösch sagte, dass nach der Linie 2 die „3“ und dann die „7“ in der Planung sind. Für die „3“ muss aber erstmal der Tunnel unter der Eisenbahn am Neustädter Bahnhof fertig gestellt werden und für die „7“ die Königsbrücker Straße.

Bei der Königsbrücker bearbeiten Stadtverwaltung und Landesdirektion derzeit die Einwendungen, Baubeginn ist frühestens 2021. Ebenfalls in diesem Jahr sollen auch die Arbeiten an dem Tunnel zur Hansastraße beginnen, wenn dort alles glatt geht, könnte die Linie 3 2022 mit den neuen Bahnen bestückt werden.

Nichtsdestotrotz gibt es auch schon im nächsten Jahr einen Vorteil für die Neustädter Elbseite. „Wenn für die Linie 2 die neue breiten Bahnen eingesetzt werden, sind für andere Linien mehr Langzüge verfügbar“, erklärt Pressesprecher Lösch.

Vier Personen können nun nebeneinander sitzen.
Vier Personen können nun nebeneinander sitzen.

Bahnen aus Bautzen

Die neuen Bahnen werden 2,65 Meter breit sein, damit rund 35 Zentimeter breiter als die bisherigen Wagen. Sie bieten Platz für 290 Fahrgäste, einhundert mehr als in den Wagen der ersten Stadtbahngeneration, die sie nun ablösen sollen. Insgesamt 30 neue Stadtbahnwagen haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bei der Firma Bombardier Transportation GmbH bestellt.

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Von den Gesamtkosten in Höhe von 197 Millionen Euro reicht der Freistaat Sachsen 102,8 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) an die DVB aus. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist für den Juni 2021 geplant.

Das fertige Modell des neuen Dresdner Stadtbahnwagens kann ab morgen bis zum 19. Januar im Verkehrsmuseum Dresden kostenlos besichtigt werden (jeweils mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr). „Bevor die Produktion der neuen Wagen aufgenommen wird, sollen an einem Modell Gestaltung und Funktionalität getestet werden“, sagte DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach am Montag bei der Präsentation des Modells.

Ein erstes Feedback über die Sitze wird wahrscheinlich zu Änderungen führen, die aktuell im Test-Modell verbauten, kneifen etwas unter den Oberschenkeln. Hemmersbach lädt alle künftigen Fahrgäste ein, sich das Modell anzuschauen und mit den anwesenden Fachleuten ins Gespräch zu kommen.

An ausgewählten Tagen können Rollstuhlfahrer die Ein- und Ausfahrt testen, bei Blinden und Sehschwachen gehe es eher um die Orientierung im Wagen. Ein Tag sei Kindern und Studierenden vorbehalten, um deren Sichtweise wie zum Beispiel zur Erreichbarkeit von Haltewunschtastern oder der technischen Ausstattung zu erfahren.

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Auch die Straßenbahnfahrer werden nach ihrer Meinung gefragt. Sie sollen die Anordnung der Bedienelemente in der Fahrerkabine testen.

Die Infomonitore gibt es weiterhin. Neue, einfachere Ticketautomaten sind geplant.
Die Infomonitore gibt es weiterhin. Neue, einfachere Ticketautomaten sind geplant.

Die wichtigsten Neuerungen für den Stadtbahnwagen

  • Besseres Platzangebot: Der breitere Innenraum ermöglicht zwei Sitze auf jeder Seite des Ganges. In den Mehrzweckbereichen ist Platz für vier Rollstühle oder Fahrräder, Kinderwagen oder E-Scooter.
  • Design: Große Panoramafenster und LED-Beleuchtung, mit der die Lichtfarbe angepasst werden kann. Auch an den Türen sorgen rote und grüne LED-Leuchtstreifen für mehr Sicherheit.
  • Klimaanlage: Die auf dem Dach angeordneten Klimageräte sorgen für Heizung, Kühlung und Belüftung. Die Frischluftzufuhr wird mit einem CO2-Sensor an die Anzahl der Fahrgäste angepasst.
  • W-Lan und Steckdosen sind geplant
  • Patentierte Leichtbausitze des Herstellers, ob es die Polster- oder die Holzvariante wird sollen die Fahrgäste entscheiden. Sandwich-Fußbodenplatten verringern das Gesamtgewicht.
  • Fahrerkabine: Innovativer Sitz, der sich automatisch an der Gewicht der Fahrzeugführer anpasst. Neben Bedienhebeln gibt es einen Touchbildschirm für Funktionen, die vorwiegend im stehenden Betrieb erforderlich sind. Statt Außenspiegel gibt es Außenkameras. Das Fahrzeug verfügt über einen Kollisionsschutz-Mechanismus.
  • Technische Daten: Länge – 43,5 Meter, Breite – 2,65 Meter, Höhe – 3,5 Meter. Höchstgeschwindigkeite – 70 km/h, 8 luftgekühlte Drehstrom-Asynchronmotoren mit je 95 kW Leistung.

Panoramafenster: 3,30 Meter mal 1,20 Meter

„Bei der Ausstattung kommen wir vielen Wünschen unserer Kunden nach. Barrierefreiheit ist natürlich Standard. Große Panoramafenster sorgen für eine helle Atmosphäre im Innenraum, die dynamische und energiesparende LED-Beleuchtung passt sich in Farbe und Intensität der Tageszeit an, es gibt zusätzliche Monitore zur Information, eine Klimatisierung sowie W-Lan und Ladesteckdosen für Mobilgeräte“, fasst DVB-Vorstand Lars Seifert die Neuerungen zusammen.

Von den bestellten 30 Stadtbahnen sind 21 sogenannte Einrichtungsfahrzeuge. Neun werden als Zweirichtungswagen gebaut, die eine Fahrerkabine auf jeder Seite haben. Produziert werden die Fahrzeuge an den Standorten Görlitz und Bautzen. Von der Bestellung im September 2019 bis zur Fertigstellung des Modells vergingen nur vier Monate. Im März 2020 soll die Produktion beginnen. Die Fahrt der ersten Wagen durch Dresden ist für den Juni 2021 vorgesehen. Bis zum Herbst 2023 sollen alle 30 Wagen ausgeliefert sein.

Die DVB suchen dringend Straßenbahnfahrer. Foto: Winfried Schenk
Die DVB suchen dringend Straßenbahnfahrer. Foto: Winfried Schenk

Holzmodell zum einsteigen

  • 8. bis 19. Januar, mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
  • Verkehrsmuseum Dresden, Zugang über den Stallhof
  • Eintritt kostenlos, Abo-Kunden der DVB, die anschließend auch noch das Verkehrsmuseum besuchen möchten, erhalten bei Vorlage ihrer Fahrkarte einen Euro (Kinder 50 Cent) Rabatt auf die Eintrittskarte.

Rundgang durch das Modell

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Der Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Winfried Schenk von Pieschen-Aktuell entstanden.

5 Kommentare

  1. Da wird über eine Bahn geschrieben, welche erstmal nicht durch die Neustadt fährt. Ich finde da gibt es durchaus Themen die relevanter sind. Sehr geehrter Hr. Launer, da schreiben Sie einen Artikel über den neu aufgestellten Tauschschrank und dann nie wieder eine Zeile darüber. Warum eigentlich? Die Situation vor Ort ist ziemlich untragbar geworden. Mit Ihrem Bezug zum Stadtteil, fände ich auch eine kritische Perspektive in Wort und Text angebracht. Oder entgeht Ihnen was dort so los ist. Berge voll Müll, ständig nachts Lärm und immer Menschen die versuchen das Chaos im Griff zu halten. Mal eine Nachfrage an die Verantwortlichen, ob es so lange noch weitergeht oder eine Sichtweise der Anwohner, welche nicht gerade glücklich sind über diese Situation. Das fände ich gut gemachten Journalismus. In der Hoffnung das Sie sich auch an schwierige Themen rantrauen. Viele Grüße Jana

  2. Da können ja meinetwegen noch so schöne Panoramafenster hin, nützt nur nix, wenn die dann eh wieder mit Werbung vollgekleistert werden. :/

Kommentare sind geschlossen.