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Vortrag über Klimawandelleugner

Dr. Gerd Lippold, Dr. Achim Wesjohann und Arne Jungjohann (von links nach rechts)
Gerd Lippold, Achim Wesjohann und Arne Jungjohann (von links nach rechts)

Seit 2017 sitzt mit der AfD eine Partei im Bundestag, welche die Existenz des menschengemachten Klimawandels nicht anerkennt. Diskussionen über Klimawandelskeptiker werden seit einiger Zeit in den Medien präsenter, obwohl sich Wissenschaftler weitgehend einig sind: Das Klima wird vom Menschen beeinflusst. Wie mit Klimawandelskeptikern umzugehen ist, wurde am Mittwochabend, 7. Juni im Bürgerbüro „Grüne Ecke“ am Bischofsplatz diskutiert.

Der Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Achim Wesjohann moderierte die Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung. Eingeladen waren der  Politikwissenschaftler Arne Jungjohann sowie der Physiker und Grüne-Landtagsabgeordneten Gerd Lippold. Sie waren den Fragen der Leugner des Klimawandels auf die Spur – den sogenannten Klimawandelleugnern.

Für beide steht fest, den Klimawandel gibt es auf jeden Fall. Arne Jungjohann brachte im Jahr 2016 ein Buch zum Thema Energiewende* heraus. Der Politikwissenschaftler arbeitete einige Jahre zu dem Thema in den USA, wo die Aussagen der Klimaskeptiker viel präsenter sind. Er unterscheidet drei Kategorien der Klimawandelleugnung: Es gibt Menschen, die den derzeitigen Klimawandel als natürlichen Prozess ansehen, dann die , die gar nicht an die Existenz des Klimawandels glauben oder jene, die meinen, dass das alles nicht so schlimm sei.

Alle drei Aussagen wollen seiner Meinung nach Zweifel in der Bevölkerung am politischen System säen. Auch machte er auf eine Studie der Queensland Universität aufmerksam, in welcher der Zusammenhang zwischen Konservativen und Klimaskeptikern in 25 Ländern untersucht wurde. Das Ergebnis ist verblüffend.

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In Ländern mit geringen CO₂-Emissionen gibt es keinen Zusammenhang. In Ländern mit hohen CO₂-Emissionen vertreten dafür viele Konservative klimaskeptische Meinungen. Die USA steht dabei auf Platz eins. Forscher sehen hierbei einen engen Zusammenhang zur fossilen Industriemacht. Nach Arne Jungjohann ist die Zahl der Klimaskeptiker auch nicht besonders groß, jedoch mache eine starke Lobbyarbeit die Leugnung des Klimawandels präsenter.

Gerd Lippold sieht den Widerstand gegen die Energiewende als identitätsstiftend an, denn mit dem Klimawandel wird auch das eigene Weltbild in Frage gestellt. Es gehe dabei auch um Heimatschutz, wie es bei der Anti-Windrad-Bewegung der Fall ist. Dort steht die Aussage im Vordergrund: „Ich möchte, dass mein Feld so bleibt, wie es ist.“

„Ich glaube auch, dass man diese Menschen nicht mehr mit wissenschaftlichen Fakten kriegt“, meint der Landtagsabgeordnete. Die Wissenschaft verliert für viele an Glaubwürdigkeit, da sie zu komplex ist.

Beide plädieren am Ende dafür, den Menschen verschiedene Gründe aufzuzeigen, warum es einen Strukturwandel zu erneuerbaren Energiequellen bedarf. „Die Energiewende startete als bürgerliche demokratische Bewegung in den 1970ern“, meint Arne Jungjohann. „Grund  war die Angst vor einer Industrialisierung des ländlichen Raums mit Kraftwerken.“ Heute ist die Forderung nach einer Energiewende vielschichtiger geworden. Sie hat viele Motive. Für beide steht neben dem Klimaschutz, auch der Heimat- und Naturschutz, die politische Energiesicherheit sowie eine gerechte Umwelt für alle, heute und morgen im Vordergrund.

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Am 13. Juni findet die nächste Veranstaltung im Bürgerbüro „Grüne Ecke“ statt. Thematisiert wird das Recht auf Versammlungsfreiheit.

*Buch von A. Jungjohann: Energy Democracy: Germany’s Energiewende to Renewables, 2016

Weitere Informationen zum Klimawandel:

18 Kommentare

  1. Ein Klimaverleugner ist jemand, der den Klimawandel als natürlichen Prozeß ansieht? So, so. Also sind die Eiszeiten alle menschengemachtes Teufelszeug? Wer solchen Blödsinn von skch gibt, der sollte schleunigst zum Arzt gehen. Hauptsache das Weltbild stimmt.

  2. Klimaverleumder?
    wikipedia: Verleumdung steht für allgemein eine ehrverletzende Aussage
    Das wäre dann jemand, der die Ehre des Klimas verletzt &~]
    Anton, du meinst sicherlich (Ver)Leugner.

  3. @Frank: Da sind der Autorin offenbar ein paar Begrifflichkeiten durcheinandergerutscht und ich hab nicht gründlich genug gegengelesen. Sorry. Gemeint sind natürlich Klimawandelleugner. Hab das im Text und Überschrift angepasst. Danke für den Hinweis.

  4. Wer den Klimawandel ausschließlich durch menschliches Handeln zu begründen versucht, vergisst, dass sich das Klima schon vor dem Menschen gewandelt hat. Es gibt kein Klima, es gibt nur Klimawandel. Zudem wird häufig vergessen, Prozesse der Sonne (erhöhte Sonnenaktivität) und Prozesse unseres schützenden Magnetfeldes (z.B. Polsprünge) mit in die Rechnung einzubeziehen. Das ist unwissenschaftlich und nicht mal die halbe Wahrheit!

  5. Hallo Anton,
    werder Du, noch der Herr Lippold und auch ich können wissen oder einschätzen,
    wie sich das Klima im Jahr 1.000.002.018 nach der Entstehung des Planten Erde
    ohne den Menschen dargestellt hätte.
    Vielleicht hätten die Dinosaurier das Klima durch Verdauungswinde verändert
    oder es hätte sich einfach nur gewandelt, so wie es schon immer macht.

  6. @Eisbär: Darum geht es meines Erachtens auch gar nicht, sondern darum, dass wir Menschen die aktuelle Klimaentwicklung beeinflussen. Übrigens wird das Alter der Erde nicht auf eine Milliarde, sondern auf ca. 4,6 Milliarden Jahre geschätzt.

  7. Es ist seit langem bekannt was gegen den menschlichen Einfluß aufs Klima getan werden müsste. Trotz jahrelanger Diskussionen sind bis heute keine ernstzunehmenden Maßnahmen in den Bereichen Geburtenkontrolle, MIV, Flugverkehr, unnötiger Konsum, nachhaltige Wirtschaftsweise eingeleitet worden? Dafür gäbe es neben dem Klimawandel noch eine ganze Reihe anderer guter Gründe.

    Solange Diejenigen welche die Existenz der menchengemachten Klimaveränderung akzeptieren sich in ihrem Verhalten in den wesentlichen Punkten genauso „klimaschonend“ verhalten wie die Klimaskeptiker kann ich diese ganze Diskussion erst nehmen.

  8. „Als Sonnenaktivität werden zyklisch veränderliche Eigenschaften der Sonne bezeichnet, die mit den Turbulenzen ihres extrem heißen Gases und laufenden Änderungen des Magnetfeldes zusammenhängen. Diese Aktivität zeigt sich am auffälligsten in wechselnder Häufigkeit der Sonnenflecken und ihrer Lage zum heliografischen Äquator, was schon durch einfache Sonnenbeobachtung mit kleinen Teleskopen feststellbar ist.
    […]
    Besonders durch die Erforschung der Klimageschichte wurden Regelmäßigkeiten erkannt und weitere Sonnenzyklen postuliert.“ (wikipedia zur Sonnenaktivität)

    „Die paläomagnetische Rekonstruktion des Erdmagnetfeldes aus der remanenten Magnetisierung der ozeanischen Kruste, die überwiegend jünger ist als 100 Millionen Jahre, ergibt ein zumeist leidlich stabiles Feld, das sich immer wieder in jeweils geologisch kurzen Zeiträumen umpolt. Diese Umpolungen („Polsprünge“) geschahen im Mittel etwa alle 250.000 Jahre, zuletzt vor etwa 780.000 Jahren die sogenannte Brunhes-Matuyama-Umkehr. Häufiger als Umkehrungen sind tiefe kurze Einbrüche, nach denen sich das Feld in der gleichen Richtung wie zuvor wieder aufbaut. Für den Zeitraum vor 10 bis 78 Jahrtausenden sind zwei solche Exkursionen bekannt, das Laschamp-Ereignis und die Mono-Lake-Exkursion. Die Zeit vom Beginn der Abschwächung bis zum voll wiederaufgebauten Feld dauert wenige 1000 Jahre, nur wenige 100 Jahre dagegen die Phase der Umkehr, in denen der Dipolcharakter des Feldes verloren geht und mehrere, schwache Pole auftreten können, auch in geringen geographischen Breiten. Untersuchungen von Seesedimenten in den italienischen Appenninen deuten jedoch darauf hin, dass die Brunhes-Matuyama-Umkehr innerhalb von weniger als 100 Jahren stattfand.
    […]
    Das Erdmagnetfeld schirmt den Sonnenwind ab. Ergebnis sind unter anderem Polarlicht und der Van-Allen-Gürtel als erdumfassender Strahlungsgürtel.
    […]
    Es wird ein Zusammenhang der globalen Mitteltemperatur mit den Variationen des Erdmagnetfeldes vermutet.“ (wikipedia zum Erdmagnetfeld)

    Das ist keine Kreml-Propaganda und hat gar nichts mit der AFD oder Trump zu tun! Auch wenn die (Oliv-) Grünen verständlicherweise gern einen öffentlichkeitswirksamen Zusammenhang zum Thema „Klimawandel“ herstellen möchten.

    Die genannten Aspekte sollen auch nicht dazu dienen gegen saubere Luft zu argumentieren: Probieren wir es doch mal damit, die Verkehrswege (Rad-, Fußwege, Straßen, Schienen) räumlich zu trennen um einen flüssigen, sicheren und somit effektiven Individualverkehr zu gewährleisten. Das ständige Abbremsen und Beschleunigen des PKW durch Fußgängerampel, Bahnübergang und Rennradfahrer (zur Stoßzeit!), etc. erhöht die Verschmutzung und das Risiko erheblich. Mehr Radwege, Fußgängerbrücken und -tunnel. Aus zahlreichen Feldwegen könnten befestigte und somit befahrbare Radwege werden und wir haben ins unserer Region tausende davon. Dann steigen auch wieder mehr auf ’s Rad, da es da sicherer und luftreiner wäre! Und dann wäre es auch egal ob die Leute ihren alten Diesel fahren. Denn vom Bau eines neuen Benziners oder E-Autos (mitunter A-wie Atomauto oder K-wie Kohleauto) hat nur einer was – der Konzern. Die Natur bezahlt dafür mit den anfallenden Umweltschäden durch die Produktion eines Neuen und die Entsorgung des Alten.

  9. Unser Einfluß auf das Klima wird angeblich durch den CO2-Anteil in der Luft bestimmt, so die Aussage einiger Wissenschaftler…, jeder Vulkanausbruch, macht also all unsere Bemühungen um dessen Senkung zunichte. Ist unser Einfluß also so maßgeblich? Ich bin auch für saubere Luft und gegen sinnlosen Kosum, aber wie wäre es wenn wir erstmal unser Steuersystem überdenken, was permanent dazu animiert Ressourcen zu verschwenden und die Verspargelung der Landschaft, mit all seinen Konsequenzen für die Umwelt, also auch uns, scheint mir auch nicht die Lösung… Habt Ihr mal geschaut, wieviele Neuwertige Autos abgewrackt werden, wei sie den, immer wieder erhöhten Grenzwerten nicht genügen? Diese Grünen sind ne Farce…

  10. Abwrackprämien zur Förderung der heimischen Autoindustrie sind nun aber eher nicht das Hauptbetätigungsfeld der Grünen, auch wenn man ihnen sicher eine Menge anderer Dinge zu Recht vorwerfen kann.
    Der Lobbyismus funktioniert eben wirklich gut in unserem politischen System, bei allen Mitspielern, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau.
    In diesem Zusammenhang: Den andauerndsten Widerstand gegen zumindest einen Hauch von Transparenz bzgl. Lobbytätigkeit leisten CDU/CSU…

  11. @Sonnenaktivitäten:
    Dieselben Messungen (die einen Einfluß höherer Sonnenaktivität auf Erdtemperatur zeigten) zeigen, dass die von der Sonne kommende Energie seit ihrem Hoch um 1960 langsam wieder abnimmt – die Temperatur von Luft und Meeren auf der Erde jedoch steigt kontinuierlich stark an. Damit ist klar, dass es nicht die Sonne sein kann, die den gegenwärtigen Klimawandel verursacht – etwas anderes muss dahinter stecken.
    https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-die-sonne-verursacht-den-klimawandel

  12. @paligro:
    Welche Hybris reitet Dich eigentlich, mit Deinem angelesenen Wikipediawissen (nichts gegen Wiki) die wissenschaftliche Arbeit von Leuten, die sich jahrzehntelang ausschließlich und gründlich mit dem Thema befasst haben, korrigieren zu wollen? Wie kommst Du darauf, man hätte die Sonnenaktivität vergessen?
    Fakt ist, die Temperaturen im globalen Mittel steigen derzeit stark an, und ebenso steigen die menschengemachten Emissionen von „treibhausaktiven“ Gasen (nicht nur CO2) stark an. Die Korrelation ist deutlich, die Zusammenhänge sind auch im Prinzip bekannt.
    Wir haben allen Anlass, uns da schnell etwas zu überlegen.

  13. Seldon,
    „Seit Mitte des 20. Jahrhunderts befindet sich die Sonne in einer ungewöhnlich aktiven Phase, wie Forscher der Max-Planck-Gesellschaft meinen. Die Sonnenaktivität ist demnach etwa doppelt so hoch wie der langfristige Mittelwert, und höher als jemals in den vergangenen 1000 Jahren. Ein internationales Forscherteam hat die Sonnenaktivität der vergangenen Jahrtausende untersucht. Seit dem Ende des letzten Glazials war die Sonne demnach selten so aktiv wie seit den 1940er-Jahren bis heute. Wie Wissenschaftler aus Deutschland, Finnland und der Schweiz in der Zeitschrift Nature (28. Oktober 2004) berichten, muss man über 8000 Jahre in der Erdgeschichte zurückgehen, bis man einen Zeitraum findet, in dem die Sonne im Mittel ebenso aktiv war wie in den vergangenen 60 Jahren.“ wiki

    Bernhard,
    wenn man beobachtet, dass die Temperaturen „derzeit“ ansteigen, ist das vielleicht ein wenig kurzsichtig und dann scheint es nur so, als würden sie „stark“ ansteigen.
    Und grundlegend halte ich es mit Tucholsky der sagt: „Laß dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: „Lieber Freund, das mache ich schon 20 Jahre so!“ Man kann eine Sache auch 20 Jahre lang falsch machen.“

  14. Selden,

    die unten verlinkte Grafik zeigt, dass der Sonneneruptionsindex und die Sonnenflecken-Beobachtung seit 1975 rückläufig sind. Die Sonnenstrahlungsintensität ist allerdings nicht rückläufig.

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