Am Montagabend, 11. August 2025, fand die 13. Sitzung des Stadtbezirksbeirates Neustadt im Bürgersaal des Stadtbezirksamtes statt.
Zu Beginn der Sitzung stellte Sören Haak das Projekt „Inklusion vor Ort“ vor. Mit diesem Projekt „Inklusion vor Ort“ soll die Vernetzung von Akteur*innen in den Stadtteilen vorangebracht werden. Aktuell gibt es in der Neustadt den „Neustad(t)raum“, im Stadtbezirk Pieschen den Hufewiesen Trachau e. V.. Im Jägerpark soll eine weitere Initiative entstehen.
Annett Heinich stellte die Initiative „Neustad(t)raum“ vor, die es immerhin schon seit rund acht Jahren gibt. „Wir wollen Leute zusammenbringen und Lösungen finden, um Barrieren zu beseitigen“, sagt Heinich. Sie berichtete von der Mehrgenerationenbank auf dem Alaunplatz und der Rampeninitiative in der Neustadt.
FriedensrichterStadtteil ohne Partnergewalt: StoP ruft aufin der Schiedsstelle Neustadt gewählt
Es sind mehrere Bewerbungen eingegangen, vier Kandidat*innen waren anwesend. Die/der Friedensrichter*in ist für die außergerichtliche Schlichtung von Streitigkeiten zuständig und versucht, Konflikte, wie Nachbarschaftsstreitigkeiten oder kleinere strafrechtliche Angelegenheiten, durch Gespräche und Verhandlungen zu lösen, um einen Vergleich zwischen den Parteien zu erzielen.
Amtsleiter André Barth und Stadtbezirksbeirat Christian Demuth (SPD) bedankten sich vorab bei allen für die Bereitschaft fürs Ehrenamt. In der Stichwahl gewann Sweta Moser, die seit 1996 in der Neustadt lebt und sich dem Viertel sehr verbunden fühlt. Seit ihre Tochter aus dem Haus sei, habe sie freie Spitzen, so die Kommunikationstrainerin.
Audiowalk
In der Dresdner Neustadt soll ein Audiowalk zum Thema Partnerschaftsgewalt entstehen. Er will den öffentlichen Raum nutzen, um das Thema sichtbar zu machen und Wissen zu vermitteln. Beiträge von Fachpersonen, Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen des StoP Projektes geben Einblicke und Handlungsmöglichkeiten. Die Teilnehmenden werden ermutigt, Betroffenen zu glauben, Hilfe anzubieten und gemeinsam aktiv zu werden. Der Audiowalk führt zu mehreren Stationen im Viertel und ist über Guidemate mindestens ein Jahr kostenlos abrufbar. Eine barrierearme Route und ein Handout sorgen für breite Zugänglichkeit. Ziel ist es, Aufklärung, Austausch und Prävention zu fördern. Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 1.954,80 Euro. Weitere Infos.
Sascha Möckel (Grüne) und Veit Johneleit (Dissident:innen) begrüßten das Projekt ausdrücklich. Johneleit fragte nach, wie das Projekt bekannter gemacht werden soll. Es seien Flyer geplant, es gibt einen Instagram-Kanal. Einstimmig beschlossen.
Thementage Sucht im Projekttheater Dresden mit dem Projekt „Kill You!“
Annabel Bayer vom Projekttheater Dresden stellte das Projekt vor. Konkret geht es um das Theaterstück „Kill You!“ nach dem Roman von Daniel Höra, die Aufführungen sind im November geplant. Die Bühnenfassung von René Rothe thematisiert Spielsucht und richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren. Geplant sind vier Vorstellungen mit insgesamt 280 Plätzen. Nach jeder Aufführung folgt ein Publikumsgespräch. Inhaltlich begleitet das Stück den Teenager Tim, der zunehmend in einer virtuellen Spielwelt versinkt. Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 5.586,50 Euro. Weitere Informationen. Die Räte stimmten geschlossen für die Förderung.
Jüdisches Festival „Lebendige Erinnerung“
Das Festival findet vom 29. – 31. August 2025 statt. Ziel ist es, Menschen verschiedener sozialer und kultureller Hintergründe zusammenzubringen und Vorurteile durch direkten Kontakt mit jüdischen Künstlerinnen und Künstlern abzubauen. Es werden zehn kostenlose Veranstaltungen angeboten, darunter Konzerte, Workshops, Ausstellungen und Rundgänge. Austragungsorte sind unter anderem die Jüdische Kultusgemeinde, der Weltclub Dresden, die Blaue Fabrik und das Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs. Das Festival wird von „Spielen gegen Antisemitismus e.V.“ organisiert und legt großen Wert auf Beteiligung jüdischer Akteur*innen. Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 6.455 Euro. Weitere Informationen.
Hecht#tag und Hechtfest 2025
Der Vorsitzende des Hechtviertel-Vereins, Andreas Werblow, stellte das Projekt vor. Bis 2019 gab es ein großes Fest über drei Tage. Nach der Pandemie entschloss man sich nur noch einen Tag zu feiern, da den Bewohner*innen des Hechtviertels das Fest zu groß geworden war, außerdem fehlten dem Verein die personellen Ressourcen. Mit dem Hecht#Tag will man zu den Wurzeln zurück. Das ist in den vergangenen drei Jahren gut gelungen. Gibt jetzt schon Anmeldungen von 16 Ateliers und Künstler*innen, 15 Kneipen, sowie 25 Hinterhöfe. Einer der Beteiligten ist auch die KulturCentrale. Allerdings soll die Veranstaltung nun nicht mehr „Hechtfest“ sondern Hecht#Tag³ bzw. „Festivalhochdrei“ heißen. Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 2.810 Euro. Weitere Informationen.
Doreen Siegmund von der KulturCentrale erläuterte, dass der Bedarf so groß war, deshalb habe man sich entschieden, rund um die Kreuzung Hecht-, und Erlenstraße das Festival über drei Tage vom 29. bis 31. August zu feiern. Geplant sind bei freiem Eintritt Live-Musik, Theater, Tanz, Kunstinstallationen, Workshops, Lesungen, Ausstellungen und Mitmachangebote für Familien. Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 13.500 Euro. Weitere Informationen.
Sascha Möckel (Grüne): „Es gab ja schon unterschiedliche Vorstellungen, vielleicht kann das im nächsten Jahr wieder besser zusammengehen.“ Siegmund: „Der Hechtverein hat in den vergangenen Jahren nicht für Sicherheitskonzepte gesorgt, für uns als Verein war das nicht mehr machbar, aber das wäre auch vom Hechtverein zu viel verlangt.“ Annegret Gieland (Linke): „Wie kann es gelingen, die Anwohner mit einzubeziehen?“ Werblow: „Durch die Reduktion auf den einen Tag wurde es sehr gut durch die Anwohner angenommen.“ Siegmund: „Wir bieten sowohl Angebote für die Nachbarschaft an und beteiligen auch die Anwohner.“ Es sei nicht das Ziel, das Hecht-Viertel zu einer Partyzone zu machen. Abgesperrt wird nur die Kreuzung vor der KulturCentrale. Jan Kossick (Piraten) bat darum, das künftig deutlicher zu kommunizieren, dass es sich nicht um ein Hechtfest handelt. Die Stadtbezirksbeiräte stimmten geschlossen für beide Förderungen.
Big Band Workshops und Konzerte
Der Chef der Blauen Fabrik, Holger Knaack, stellte das Projekt vor. An drei Sonntagen soll es einen Bigband-Workshop in der Blauen Fabrik geben. Dabei sollen Musikerinnen aller Altersgruppen ohne Vorerfahrung an das Spielen herangeführt werden. Die Workshops mit erfahrenen Dozentinnen enden jeweils mit einem kleinen Abschlusskonzert. Anschließend treten die Workshop-Bands bei Bigband-Abenden im Garten der Blauen Fabrik als Vorband renommierter Dresdner Ensembles auf. Das Projekt will musikalischen Nachwuchs fördern, die lokale Musikszene stärken und das kulturelle Angebot im Stadtteil bereichern.
Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 6.750 Euro. Weitere Informationen. Die Stadtbezirksbeiräte stimmten bei einer Enthaltung fast geschlossen für das Projekt.
Neustadt Are Dead
Im Dezember 2025 lädt das objekt klein a im Dresdner Industriegelände zu einer Reise durch die Clubgeschichte der Neustadt ein. DJ und Autor Ruede Hagelstein eröffnet den Abend mit Lesung, Parodien und Einblicken in die Veränderungen der Technoszene. Beiträge des Klubnetz Dresden und des Fördervereins des objekt klein a thematisieren das Clubsterben und neue Finanzierungsideen. Exponate aus der Ausstellung „Techno Worlds“ sowie Klanginstallationen beleuchten die lokale Szene seit den 1990ern. Im Anschluss geht es nahtlos zur Tanzveranstaltung mit einem Line-up, das Vergangenheit und Gegenwart der Dresdner Clubkultur verbindet. Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 4.645 Euro. Weitere Informationen. Die Räte stimmten bei einer Neinstimme fast geschlossen für das Projekt.
Moon Unit
Der Kurzfilm „Moon Unit“ ist das autofiktionale Regiedebüt der Schauspielerin Marlene Tanczik. Er erzählt von einer ostdeutschen Jugendlichen, die in den 2000er-Jahren mit ihrer bipolaren Mutter in der Dresdner Neustadt aufwächst. Themen sind queere erste Liebe, Freundschaft und eine komplexe Mutter-Tochter-Beziehung. Gedreht wurde an prägenden Orten des Viertels, mit Beteiligung lokaler Künstlerinnen und Institutionen. Im Winter 2025 ist ein Präsentationsabend geplant, inklusive Gespräch über die Neustadt und psychische Erkrankungen in Familien. Das Projekt versteht sich als Einladung zum Dialog aus der Mitte des Viertels. Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 4.000 Euro. Weitere Informationen. Der Stadtbezirksbeirat stimmte geschlossen für die Förderung.
Dresdner Podcast-Festival
Am 6. Dezember 2025 will ein Podcast-Festival in der Dresdner Neustadt Live-Produktionen auf die Bühne bringen und Raum für Austausch zwischen Podcaster*innen und Publikum schaffen. Organisiert wird das Festival vom Scheune-Verein. Hauptspielort wird die Schauburg, ergänzt durch kleinere Locations in der Umgebung. Das Programm reicht von Journalismus, Politik und Geschichte bis zu Musik, Pride im Osten und Wissen für Kinder.
Hanna Ogrzewalla (Grüne) fragte nach, wer denn so kommen soll. Ben Zschorn von der Scheune sagte, dass alles noch nicht feststehe, aber unter anderem seien ein Podcast der Sächsischen Zeitung und einer vom Deutschlandfunk (Der Rest ist Geschichte) angefragt. Katharina Kern (CDU) fehlte der Neustadt-Bezug, ob denn auch Neustädter Projekte angefragt seien. Den Bezug wolle man durch die Locations herstellen, so könnte zum Beispiel ein Fahrradpodcast in einem Radladen stattfinden. Der Fördervorschlag durch das Stadtbezirksamt beträgt 4.500 Euro und wurde mit großer Mehrheit angenommen. Weitere Informationen.
Ein Gutachten für das Förderzentrum „Professor Dr. Rainer Fetscher“ an der Fischhausstraße
Das Förderzentrum „Prof. Dr. Rainer Fetscher“ in Dresden möchte klären lassen, wie viele Personen die schulische Sporthalle und Mensa bei Veranstaltungen nutzen dürfen. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern – von denen rund ein Viertel dauerhaft im Rollstuhl sitzt – mehr kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Aufgrund brandschutztechnischer Einschränkungen sind die beiden größten Räume der Schule derzeit nur eingeschränkt nutzbar. Ein fachgutachterliches Gutachten soll die zulässige Personenzahl ermitteln. Die Kosten betragen rund 10.000 Euro, wovon das Amt für Schulen 1.000 Euro übernimmt. Für den Rest wird finanzielle Unterstützung durch den Stadtbezirksbeirat beantragt. Weitere Informationen zum Antrag, weitere Informationen zum Förderzentrum. Die Räte stimmten geschlossen für die Förderung des Gutachtens.
Bundesgartenschau (BUGA)-Beirat
Entsendung einer/eines stimmberechtigten Vertreterin/Vertreters des Stadtbezirksbeirates Neustadt für die Wahlperiode 2024-2029 in den BUGA-Beirat. Die Gartenschau soll 2033 stattfinden. Die Räte wählten geschlossen Felix Göhler (SPD) in den Beirat und Katja Lehmann (Grüne) als Stellvertreterin.
Sonntagsöffnung
Es geht um den verkaufsoffenen Sonntag mit regionalem Charakter, der Handels- und Kulturverein Hauptstraße hat den 4. Oktober 2026 aufgrund des stattfindenden Familienfestes auf der Hauptstraße und als Ausweichtermin den 3. Mai 2026 anlässlich des Frühlingsfestes auf der Hauptstraße vorgeschlagen. Die Vorlage wurde mit knapper Mehrheit beschlossen.
Vorschlag: Fußgängerüberweg an der Tannenstraße
Die Linken Stadtbezirksbeiräte Philipp Grimm und Anne Gieland haben den Vorschlag ausgearbeitet. Es geht darum, zwei Fußgängerüberwege auf der Tannenstraße nahe der Kreuzung Königsbrücker Straße/Tannenstraße einzurichten – je einen östlich und westlich der Königsbrücker Straße. Diese sollen außerhalb des Kopfsteinpflasterbereichs und unabhängig von der geplanten Sanierung der Königsbrücker Straße angelegt werden. Ziel ist es, insbesondere Kindern eine sichere Straßenquerung zu ermöglichen. Falls dies nicht umsetzbar ist, wird um alternative Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an dieser Stelle gebeten. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
Abschließend gab es Raum für Informationen, Hinweise und Anfragen.
13. Sitzung des Stadtbezirksbeirates Neustadt
- Tagesordnung im Ratsinfo der Stadt Dresden
- Mitglieder des Stadtbezirksbeirates