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Garnisonkirche St. Martin

Die St. Martin Kirche auf der Stauffenbergallee wird heute überwiegend von der katholischen Pfarrei St. Franziskus Xaverius genutzt. Doch bis 1945 war sie Gotteshaus für die in der Albertstadt stationierten Soldaten der Königlich Sächsischen Armee, auch Garnisonkirche (Garnison = Militär) genannt.

Die Kirche ist überwiegend im klassizistischen Stil errichtet. Foto: Archiv/Youssef Safwan
Die Kirche ist überwiegend im klassizistischen Stil errichtet. Foto: Archiv/Y. Safwan

Nachdem Dresden Ende des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich evangelisch geprägt war, gab es kaum Gebetsstätten für katholische Soldaten. Daher entschloss man sich für den Bau einer sogenannten Simultankirche, eine Kirche des katholischen und evangelischen Glaubens.

Den Wettbewerb zum Bauentwurf der neuen Kirche gewannen William Lossow und Hermann Viehweger. Lossow war bereits für den Bau des Schauspielhauses zuständig.

Laut Inschrift erbaut zwischen 1895 und 1900.
Laut Inschrift erbaut zwischen 1895 und 1900.
Lossows und Viehwegers Entwurf sahen den Bau zweier Kirchenräume unter einem Dach vor. So entstand ein Querhaus für den evangelischen Teil und ein Langhaus für den katholischen. Auch stilistisch sollten sich beide Einheiten unterscheiden: Der katholische Kirchenraum im gotischen Stil und der protestantische im Stil der Neoromanik.

Tag der Grundsteinlegung war der 28. Oktober 1895. Jedoch gab es drei Grundsteine: Einen für jede Glaubensrichtung sowie einen weiteren für den Kirchenturm, der beide Einheiten vereinen sollte. Auf den Tag genau fünf Jahre später wurde die Garnison- und Simultankirche St. Martin eingeweiht und diente von dort an der militärischen Seelsorge.

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Als der Krieg 1945 vorbei war, fand auch die Garnisonkirche als solche ein Ende. Seitdem wurde sie von der katholischen Gemeinde St. Franziskus Xaverius genutzt, nachdem deren ursprüngliche Kirche durch Bombenangriffe Im Februar 1945 zerstört wurde. Der evangelische Teil wird seither nicht mehr religiös genutzt. Stattdessen beherbergt der Kirchenraum heute die Puppen­theatersammlung der Dresdner Kunstsammlungen und den Theaterfundus.

1998 wurde die Garnisonkirche zusammen mit dem umliegenden Grundstück an Manfred Kaiser verkauft, der in der Nähe das Neubaugebiet “Obere Neustadt” errichtet hat. Die Nutzungsrechte blieben vom Verkauf unberührt.

Der Albertplatz zu Beginn des 20. Jahrhunderts, links die Doppeltürme der damaligen Katholischen Pfarrkirche.
Der Albertplatz zu Beginn des 20. Jahrhunderts, links die Doppeltürme der damaligen Katholischen Pfarrkirche.
Seitdem die katholische Pfarrei St. Franziskus Xaverius nach Kriegsende einzog, entwickelte sie bis heute ein vielfältiges Gemeindeleben. Das Musizieren steht im Mittelpunkt. Verschiedene Chöre, darunter auch ein Kinderchor, aber auch eine Streichergruppe leisten regelmäßig ihren musikalischen Beitrag zum Gottesdienst.

Die Pfarrei bindet all ihre Mitglieder ins Gemeindeleben mit ein. Für die Kleinen gibt es eine Krabbelgruppe sowie eine Kinderkirche, bei der die Vorschulkinder während des Sonntagsgottesdienstes ihren eigenen Gottesdienst feiern.

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Die Jugendlichen der Gemeinde philosophieren im sogenannten “Alpha-Kurs” über Fragen wie “Macht Glaube glücklich?” und die Damen teilen ihre Lebenserfahrungen beim monatlichen “Frauenkreis”. Aber auch um Obdachlose kümmert sich die Pfarrei. Im Rahmen des “Obdachlosencafé” öffnet die Gemeinde ab November jede Nacht von Sonnabend auf Sonntag das Neustädter Gemeindehaus für jene, die auf der Straße leben.

Garnisonkirche St. Martin

  • Stauffenbergallee 9G, 01099 Dresden
  • weitere Infos zur katholischen Pfarrei St. Franziskus Xaverius auf st-martin-dresden.der
  • weitere Inofs zur ehemaligen Garnisonkirche im Stadtwiki Dresden
Ein Blick ins Innere lohnt - Foto: Archiv
Ein Blick ins Innere lohnt – Foto: Archiv
Die Kirche ist mit vielen Schnörkeln und Bögen verziert.
Die Kirche ist mit vielen Schnörkeln und Bögen verziert.
St. Martin Kirche an der Stauffenbergallee
St. Martin Kirche an der Stauffenbergallee
Laut Inschrift erbaut zwischen 1895 und 1900.
Laut Inschrift erbaut zwischen 1895 und 1900.
Vom Turm der Garnisonkirche hat man einen prima Blick über die Neustadt - Foto: Archiv
Vom Turm der Garnisonkirche hat man einen prima Blick über die Neustadt – Foto: Archiv
Die verschnörkelte Kirche wartet auch mit Überraschungen auf, wie diesem Drachen an der Ost-Seite.
Die verschnörkelte Kirche wartet auch mit Überraschungen auf, wie diesem Drachen an der Ost-Seite.

4 Kommentare

  1. Die Gründe für den Bau scheinen mir nicht gaz so zu stimmen:
    Dresden war zwar überwiegend evangelisch geprägt, hatte aber immerhin ein katholisches Königshaus und dementsprechend die Hofkirche. Aber: Dresden endete damals am Bischofsweg.
    Im Ergebnis des deutsch-französichen Krieges von 1870/71 haben die Deutschen sehr viel Geld aus Frankreich herausgepresst. Damit wurde viele Gründerzeitviertel unserer Städte erst möglich. Und damit wurde nördlich der Dresdner Stadtgrenze die Albertstadt gebaut, das damals wohl größte zusammenhängende Kasernengelände Europas. Gebaut haben auch viele französische Kriegsgefangene. Das alles wird heute oft nicht gern erwähnt oder gar verschwiegen.
    Aber für diese Kasernenstadt vor den Toren der Stadt wurde die Garnisonkirche gebaut. So wie viele der Kirchen in den neu entstehenden Stadtvierteln damals (Martin-Luther, St. Petri, St. Pauli, Markus usw.). Aber auf Grund der anderen konfessionellen Struktur im Militär eben als Simultankirche für Evangelische und Katholiken.

  2. Ich denke, es ist vor allem militärischer Pragmatismus gewesen – von der Albertstadt bis in die Innere Neustadt ist es mindestens eine halbe Stunde zu Fuß, und die ´45 zerstörte Kirche St. Franziskus Xaverius scheint ohnehin nicht so sehr groß gewesen zu sein. Die anderen evangelischen Kirchen sind ja auch ungefähr zu der Zeit gebaut worden, weil es den Bedarf gab und nicht alle bis zur Dreikönigskirche laufen wollten, sollten oder konnten.
    Da ist es naheliegend, eine Garnisonskirche zu bauen. Dann haben es die Soldaten nicht so weit und bleiben in der Garnison. Die Simultankirche ist dann eine pragmatische Lösung, weil ja, wie beschrieben, Orgel und Glockenturm gemeinsam genutzt werden sollten bzw. konnten.

  3. Aktuell vermeldet ddie Gerüchteküche ja einiges über Baupläne rund um die Kirche mit so tollen hochwertigen gated areas…was weiß man da bei den Launers?

  4. Gerüchteküche? Es gibt Baupläne für die Albertstadt Ost, die sind aber ziemlich offiziell. Und da kam am Montag im Ortsbeirat auch nicht wirklich viel Neues. Sprich, die Infos von Anfang September sind noch aktuell. Das sollen aber beides keine geschlossenen Wohnkomplexe werden.

    Oder meinst Du den Parkplatz direkt an der Kirche, da bin ich nicht so auf dem Laufenden.

Kommentare sind geschlossen.