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Eine Straße und tausend Wohnungen

So ist das östliche Wohngebiet geplant.
So ist das östliche Wohngebiet geplant.
Die Neustadt wächst und wächst. Die Baulücken sind bald alle geschlossen. Zwischen Königsbrücker und Bahnhof Neustadt sind neue Häuser entstanden und die Bautzner Straße bebaut. Nun wächst die Stadt gen Norden.

Zwei Wohngebiete geplant

Jenseits der Stauffenbergallee sind zwei große Wohngebiete geplant. Nummer Eins ist das Gelände zwischen Stauffenbergallee und der ehemaligen Landes­bibliothek an der Marienallee, aus den einst geplanten 1000 Wohnungen sind dort in den aktuellen Planungen noch 700 übrig.

So soll es aussehen. Visualisierung: Lorenzen Architekten GmbH
So soll es aussehen. Visualisierung: Lorenzen Architekten GmbH

Etwas weiter östlich will die Berliner Projektentwicklungsgesellschaft Tewac auf dem Gelände zwischen Heeressportplatz, Landesdirektion und dem Trainings­gelände des SC Borea ebenfalls rund 700 Wohnungen, Läden und ein Ärztehaus errichten. Die Stadtverwaltung erarbeitet für beide Gelände zurzeit Bebauungspläne.

Bei dem östlichen Projekt zeichnet sich ab, dass etwas weniger Wohnungen entstehen. Aber insgesamt sind auf beiden Flächen weit mehr als 1000 Wohnungen geplant, davon die allermeisten für Familien. Das heißt, das die Neustadt dort um mindestens 3.000 Einwohner wachsen soll.

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Blitzumzug

Die Entwürfe für die Bebauung.
Die Entwürfe für die Bebauung.
Dies wird Auswirkungen auf den Verkehr haben. Deswegen hat am Donnerstag­abend das Stadtplanungsamt zu einer Bürgerversammlung in die Cafeteria der Landesdirektion an der Stauffenbergallee eingeladen. Rund 50 Neugierige kamen und ließen sich von Vertretern der Ämter für Verkehrsentwicklung, Stadtentwicklung und Verkehrsanlagenplanung über den Planungsstand und die Entwicklung des Verkehrsaufkommens informieren.

3700 zusätzliche Fahrten

Die Verkehrsplaner haben die geplanten Viertel mit insgesamt 1400 neuen Wohneinheiten angenommen und mit stochastischen Berechnungen analysiert und darauf basierend Prognosen erstellt. So haben sie errechnet, dass es künftig in dem untersuchten Gebiet zusätzlich rund 3700 zusätzliche Kraft­fahrzeug­fahrten geben soll. Wie Verkehrsplaner Johann Schmidt erklärte, werden nur 40 Prozent des Verkehrs in und aus dem Viertel mit einem motorisierten Fahrzeug unternommen. Die übrigen Wege werden zu Fuß bzw. mit dem Rad erledigt.

Um einen Teil diesen Verkehres abzuwickeln, ist eine neue Straße geplant. Die soll von der Marienallee (nördlicher Teil) bis zur Radeberger Straße (in Höhe Kleingartensparte Jägerpark) führen.

Problem Marienallee

Nach der Vorstellung hatten die Anwohner die Möglichkeit Fragen zu stellen. Schnell stellte sich heraus, dass die meisten sich für die Entwicklung des Verkehrs auf der Marienallee in dem Bereich im Preußischen Viertel interessierten. Dort gibt es seit einer Weile schon eine Bürgerinitiative. Die macht auf den gestiegenen Durchgangsverkehr auf der Straße seit der Fertigstellung der Waldschlößchenbrücke aufmerksam. Mit dem neuen Wohngebiet rechnen die Anwohner nun mit noch mehr Verkehr auf der Pflaster-Straße. Zuletzt hatten die Neustädter Ortsbeiräte dort eine Einbahnstraßenregelung gefordert (Neustadt-Geflüster vom 9. Dezember 2015). Laut Auskunft der Bürgerinitiative wurde dieser Vorschlag aber vom Straßen- und Tiefbauamt abgelehnt. Begründung: Eine Einbahn­straßen­regelung würde den Verkehr auf andere Straßen drängen für eine erhöhte Feinstaub- und Lärmbelastung sorgen.

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Anwohnerprotest an der Marienallee
Anwohnerprotest an der Marienallee

200 Autos mehr

Auf der Marienallee sind laut Zählung der Stadtverwaltung vom September 2015 rund 2100 Kraftfahrzeuge pro Tag unterwegs. Verkehrsplaner Schmidt prognostizierte für das Jahr 2030 unter Berücksichtigung der beiden neuen Wohnviertel für diese Straße dann etwa 2300 Autos pro Tag. Eine Zahl, der die versammelten Anwohner nicht trauen wollten. Eine Frau rief, da brauche man doch kein Computerprogramm, da reiche der gesunde Menschenverstand, um zu sehen, dass da viel mehr Autos lang fahren würden. Ein Herr bezweifelte die Kfz-Quote von 40 Prozent.

Mit Engelsgeduld erläuterte Schmidt, wie komplex die Berechnungen für Verkehrsströme seien. Dass man berücksichtigen müsse, dass 2030 die Königsbrücker Straße und die Stauffenbergallee West ausgebaut seien, dass der Umlandverkehr sich derzeit drastisch zurück entwickle und das mit der Öffnung der Albertbrücke sich zahlreiche Verkehrsströme anders entwickeln.

12 Kommentare

  1. Gehört das neue Viertel dann eigentlich noch zur äußeren Neustadt? Vielleicht sollte man einen neuen Namen finden, wie z.B. “Schuhkisten-Neustadt” oder “äußere Schlafstadt”

  2. Nein, das gehört zur Albertstadt. Die wiederum ein Stadtteil im Ortsamtsbereich Neustadt ist. Die Äußere Neustadt ist im Wesentlichen der Bereich zwischen Bautzner Straße und Bischofsweg.

  3. Immerhin können sich die künftigen Bewohner etwas in scheinbarer Sicherheit wähnen, patrollieren doch entlang des Zauns die Wachsoldaten und auch vor Anwendung der Schußwaffe wird notfalls Gebrauch gemacht. Also man sollte als Neukommune schon ein Auge auf seine abenteuerlustigen Wänster haben.
    Die schon vorab laienhaft verunglimpften Entwürfe finde ich nicht soo mies, wie man es sonst gewohnt ist. Es sind sogar einige Schmankerl angedacht, wie autounsichtbares Wohnen. Die sture Nimby-Haltung einzelner Vorlauter aus dem Preuß. Viertel ist lächerlich und im Großen und Ganzen nicht darstellbar. Schon die Hauptlärmquelle, das Kopfsteinpflaster der Marienallee, ist klar denkmalgeschützt als eine nur noch seltenen Altstraßen. Das ist gut so und da wird sich auch kaum was ändern lassen. Warten wir es nun ab, wie es sich nach Öffnung der Albertbrücke entwickelt. Vielleicht versinkt das Preußische Viertel in ersehnte Friedhofsruhe. Aber bitte dann auch keine lauten Garten- oder Grillparties abhalten auf privaten Grundstücken.

  4. 1000 Wohnungen, vorangig für Familien….wie siehts da mit neuen Schulen und Kitas aus? Da fehlen doch jetzt schon ausreichend Plätze.

  5. Wo ist die Planung für die Infrastruktur? Kindertärten, Schule, Einkaufsmöglichkeiten wurden glatt vergessen. Auch wenn man auf die DDR meckert, das war in der Planung berücksichtigt.

    Meines wissen wird von der Stadt die Alberstadt und der Jägerpark zur Äußeren Neustadt gezählt .

  6. Nee, ganz sicher nicht. Es gehört alles zum Ortsamtsbereich Neustadt, aber die “Äußere” ist da längst zu Ende.

    Im östlichen Gebiet sind Läden und ein Gesundheitszentrum geplant.

  7. Die Stadtgrenze verlief am Alaunpark. Die Albertstadt gehörte nicht einmal zu Dresden. Das störte kaum jemanden, da das fast alles nur Kasernen und Militärwohnungen waren. Erst seitdem dort oben (Zivil-)Wohnungen entstehen, fängt langsam eine Zuordnung an. Aber die Äußere Neustadt endet nach wie vor am Bischofsweg über die Kamenzer zur Jägerstraße. Und östlich der Prießnitz beginnt das sog. Preußische Viertel, heute als Radeberger Vortstadt bezeichnet.

  8. Na dann wünsche ich allen, die dorthin ziehen schon mal viel Spass mit den Wildschweinen. Die von Borea wissen, was ich meine…

  9. Welch Überraschung. Mal wieder abwechslungslose Plattenbaubauklötzchenoptik. Tristess in 10-20 Jahren ist vorprogrammiert. Prohlis 2.0

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