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Königsbrücker: Jetzt kommen Varianten 8.1 und 8.2

Die Königsbrücker Straße am Mittag.
Die Königsbrücker Straße am Mittag.
Vertreter der rot-grün-rot-orangenen Mehrheit im Stadtrat haben heute einen Beschlussvorschlag zur Königsbrücker Straße präsentiert. Der vor etwa einem halben Jahr gefällte Beschluss zum Ausbau der 17 Meter breiten Variante 7 soll gestoppt und mit den beiden neuen Varianten verglichen werden.

Wenn dieser Beschlussvorlage im Stadtrat im Dezember zugestimmt wird, muss die Verwaltung bis zum März eine Entscheidungsgrundlage schaffen. Dazu soll die bisherige vierstreifige Ausbauvariante 7 mit zwei schmaleren Varianten verglichen werden. Dabei gilt es Kosten, Flächenbedarf, Baumbilanz und Verkehrsqualität miteinander abzuwägen.

Die beiden neuen Varianten resultieren im Wesentlichen aus den Vorschlägen von Grünen und Piraten und wurden in Abstimmung mit Verwaltung und Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) entwickelt. Dabei handelt es sich derzeit aber noch um Entwürfe, die sich im Wesentlichen nur in dem Teil zwischen Bischofsweg und Albertplatz unterscheiden. Oberhalb des Bischofsweges soll die Bahn ein eigenes Gleisbett bekommen.

Variante 8.1
14 Meter breit. Radstreifen, Bahn und Autos auf einer Spur, trennender Grünstreifen in der Mitte. Vorteil: Dank des Grünstreifens ist die Straße leichter zu überqueren und Lichtmasten könnten dort aufgestellt werden, nehme daher keinen Platz auf dem Fußweg weg.

Die Variante 8.1 stammt in wesentlichen Zügen von den Grünen.
Die Variante 8.1 stammt in wesentlichen Zügen von den Grünen.

Variante 8.2
10 Meter breit (wie jetzt). Schmaler Radstreifen, Bahn und Autos auf einer Spur. Vorteil: Die Fußwege bleiben so breit wie sie sind. Es müssen keine Grundstücke erworben werden.

Mit der Variante 8.2 ist erstmals eine Sanierung im Bestand in der Diskussion.
Mit der Variante 8.2 ist erstmals eine Sanierung im Bestand in der Diskussion.

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Die Variante 7 ist 17 Meter breit. Radstreifen, Autostreifen, Bahn-Spur. Vorteil: Bahn und Autos behindern sich nicht gegenseitig.

Wenn die Stadtverwaltung die Pläne ausgearbeitet hat, sollen die Ergebnisse des Variantenvergleichs im April 2015 öffentlich vorgestellt werden. Dann müsste der inzwischen von der SPD mitregierte Freistaat Sachsen sein Okay geben und dann könnten voraussichtlich 2018 die Bauarbeiten beginnen.

Die vier Vertreter der Parteien zeigten sich heute optimistisch, dass es gelingen kann, die Königsbrücker Straße schmaler als bisher geplant auszubauen. „Der Kfz-Belegungsrückgang ist erheblich“, erklärte die Grüne Margit Haase. Derzeit fahren nur noch etwa 14.000 Autos über die Hoppelstrecke. Axel Bergmann (SPD) ergänzt: „Eine Straße muss hinreichend leistungsfährig sein, jedoch nicht unnötig breit“. Linke-Politiker Tilo Wirtz: „Derzeit ist die Straße für Radfahrer unverwendbar.“ Martin Schulte-Wissermann von den Piraten spricht von einer kleinen Revolution, endlich werde bei der Planung von Straßen auf sinkende Verkehrszahlen eingegangen. Außerdem würde die Stadt mit den schmaleren Varianten das Klagerisiko der Anlieger umgehen. Denn für die 17-Meter-Variante müssten Grundstücke abgekauft oder enteignet werden. Ein Prozess darum könnte den Baustart noch weiter hinaus schieben.

Hinsichtlich der Förderbarkeit durch den Freistaat erklärte Bergmann, dass im nagelneuen Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD eine Stärkung der kommunalen Planungshoheit festgeschrieben steht. Für die Dresdner Verkehrsbetriebe, sollen sich die neuen Pläne neutral verhalten. Zwar würde die Bahn zwischen Bischofsweg und Albertplatz eingeschränkt, dafür soll sie im Norden ein eigenes Gleisbett bekommen und so dort schneller vorankommen.

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17 Kommentare

  1. Die Varianten 10a+b werden sein, diverse Tunnellösungen, diese aber überirdisch und aus Glas, verziehrt mit vielen schönen Stahlrundbögen.

  2. Die Variante 8.1 mit Mittelstreifen wird den Gegebenheiten an der Königsbrücker aus meiner Sicht am besten gerecht, ein gefahrloseres Überqueren zwischen den weit auseinander liegenden Ampelkreuzungen an Bischofsweg und Louisen-/Lößnitzstraße ist dringend wünschenswert und wäre sicherlich von großem Vorteil für eine bessere Verzahnung des Scheunenhofviertels und eine Belebung der eher vor sich hin kümmernden Westseite der Königsbrücker. Find ich gut!

  3. Meine Prognose: Da wird man wohl in diesem Jahrzehnt nix mehr bauen. Und im nächsten Jahrzehnt wird’s dann so gebaut wie es jetzt geplant ist, weil der Widerstand geringer wird und die Altivisten von heute im Establishment von morgen Platz für Ihren Cayenne brauchen…. Aber wir können uns auch eine Welt zusammenträumen und die Realität wegdiskutieren…

  4. Das mit dem Grünstreifen könnte näckisch aussehen.
    Aber mal ehrlich, Radstreifen, Autos und Bahn auf einer Spur? Dann fängt das wieder an, dass die Bahn im Verkehr hängen bleibt, als täglicher Nutzer der Linie 7/8 habe ich da nicht wirklich Lust drauf.

  5. Also ich finde vor allem die schmalere Variante ohne Grünstreifen sehr gut. Sie belastet einfach die Anwohner am wenigsten. Wegen dem Überqueren der Straße könnte die Stadt vllt. noch eine kleine Fußgängerampel oder eine Fußgängerbrücke bauen, wobei ich die Wege zwischen den Ampeln jetzt nicht so unsäglich lang finde.

    Allerdings kann ich mir nicht wirklich vorstellen, das die DVB soetwas mit trägt. Ich meine die DVB hat schon „geheult“ weil es eine Kreuzung mit Abbiegespur für PKW auf den Gleisen gab in der Variante 7. Wie soll das denn jetzt aussehen? :D

    Also ich bin der festen Überzeugung das diese Planung auch wieder nur verschwendetes Geld sein wird und wieder nichts dabei raus kommt. Es ist halt Klientelpolitik vom feinsten und die ist einfach nicht wirklich Mehrheitsfähig. Schade das noch keiner eine Sanierung im Bestand (nicht mit der Wortneuschöpfung Bestandsnah) in umlauf gebracht hat, aber dann gäb es ja auch keine Fahrradwege und die DVB hat keine eigenes Gleisbett…

    Und als letzten Anstoß noch schnell: Denken die Herren denn wirklich das das Verkehrsaufkommen nur durch Waldschlösschenbrücke und ähnliches wengier gewurden ist, oder nicht in etwa doch durch die 30er Zone, schlechten Straßenzustand und vor allem die Staus? Also ich sehe es eher so und merke es auch. Es gibt viel mehr Leute die dann eher kleinere Straßen fahren, durch Wohngebiete brettern etc. Wenn die Straße dann irgendwann 2150 wieder super aussieht wird sie auch wieder mehr befahren. Bin ich zumindest voll der meinung.

  6. Der Grünstreifen ist für die Überquerung überflüssig. Wer die Pläne kennt, weiß dass in allen Varianten eine Ampel an der Eschenstraße vorgesehen ist. Und der sogenannte Weststreifen braucht keine Belebung. Mit Rosis und dem neue Restaurant haben wir für dieses früher beschauliche Wohngebiet genug Trubel. Das sagt ein langjähriger Anwohner des Weststreifens. Besser wäre die Basis 10 Meter dann geht es schenller weil weniger klagen.

  7. Der Chef des Tiefbauamt hat eine Sanierung im Bestand schon vor Jahren ausgeschlossen, da der Untergrund der Königsbrücker auf jeden Fall mitsaniert werden muss.

  8. @trommelbremse:

    Genau, bei -20 Grad und Glatteis im Winter mit dem Fahrrad. Menschen mit Handicap können sich ja auch einfach einen Rollstuhl mieten und damit fahren… Als arbeitender Mensch der auf den ÖPNV auf der Königsbrücker angewiesen ist, ist eine gemeinsame Spur wirklich der SuperGAU.

  9. Klar @trommelbremse, ich fahre bei -20 Grad oder bei +30 Grad die 15 km mit dem Fahrrad auf Arbeit. *************

  10. Anfan der 20er Jahre wird es die Variante 15.9 geben. mittlerweile regieren die Konservativen (Koalition aus AfD & CDU) in der Stadt. Nach Abschaffung des € wird ernsthaft erwogen Haltestangen für Pferde an verschiedenen Stellen einzufügen. Das passiert nur aus Gründen des Umweltschutzes…

  11. Irgendwann gibts dann Variante 28.1 und 28.2. He wenn dieser Stadtrat zu viel Geld hat , ich wüsste was besseres damit anzufangen

  12. Beide Varianten haben das Risiko, dass ein Lieferverkehre die Bahn und den Kfz-Verkehr blockieren – oder auf den Radstreifen ausweichen, was für gefährliche Manöver durch Radfahrer sorgt. Deshalb wird die Vor- und Freihaltung von Lieferzonen extrem wichtig werden…

    @ Richard: Es gibt keine vernünftige Alternativroute, um die Königsbrücker zu umfahren. Von daher bezweifle ich die Aussage mit den Verkehren im Nebennetz sehr. Weiterhin dürfte der Großteil der Autofahrer die 30 km/h noch nicht mitbekommen haben – anders kann ich mir die gefahrenen Geschwindigkeiten nicht erklären…

    Wenn mind. 182 Mio Steuergelder in der WSB dauerhaft Effekte bringen sollen, die über eine temporäre Bauvollsperrung der Albertbrücke hinausgehen, dann wäre eine schmalere Königsbrücker doch der Gewinn, oder?

  13. @ me: Lies Dir nochmal Richards Post durch: lt. diesem fahren momentan viele aufgrund des schlechten Zustandes/ Tempobeschränkung der Köbrü durch Nebenstraßen – und würden nach Sanierung wieder auf dieser fahren.

    Dass die Hansastraße oder auch die Stauffenberg/ WSB Alternativen auf einigen Fahrbeziehungen darstellen, ist unstrittig.

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