Obwohl in der Villa Augustin am Anfang der Antonstraße das Erich-Kästner-Museum zu finden ist, hat der Straßenname nichts mit dem berühmten Schriftsteller zu tun.
„Anton“ rühmt nicht den kleinen Freund von Pünktchen, sondern den König Anton. Der wurde der Gütige genannt und regierte die Sachsen von 1827 bis 1836. Seinetwegen heißt die „Äußere Neustadt“ auch Antonstadt.
Frei nach dem Motto „Wer hat die längste?“ wurde die ungewöhnlich breite und ehemals beidseitig bepflanzte Allee nach ihm benannt. Heute wäre die Straße noch immer der Stolz eines jeden Aristokraten. Fortschrittlich straff führt sie zum Neustädter Bahnhof, Straßenbahnen rattern vorbei und in das älteste Hochhaus Dresdens zieht der Mammon in Form eines Supermarktes ein.
Zwischen Albertplatz und Bahnhof hält nur eine kleine Kulturbastion mit lauschigem Biergarten stand. Im Wettbüro, dem alten, gibt es nicht nur mittags Mittagstisch auf den Tisch, sondern am Wochenende auch Soul, Hiphop oder Electro auf die Plattenteller. Wohl bekomm’s!
Durch den Neustädter Bahnhof rasen die Reisenden. Tipp für Menschen, die keinen Zug erwischen müssen oder ihn schon verpasst haben: in die Mitte unter die Kuppel stellen und klatschend das Echo genießen. Beschert kindliche Freude und ist abgefahrener als jeder Zug.
Die Antonstraße strebt von da der Marienbrücke zu. Zwei, wenn man so will, schlüpfrige Institutionen haben sich hier in Bahnhofsnähe angesiedelt: der Dolly-Buster-Shop, von dem man hofft, die Qualität der Leuchtreklame lässt keinen Rückschluss auf die der Produkte zu. Und Bonnies Ranch, die harrt derzeit frischen Ideen und vielleicht auch einem frischen Namen, seit Juni steht das Etablissment zur Vermietung. Wenn man bis dort gekommen ist, hält man nochmal kurz inne, erlebt mit Glück Jonglage an der Kreuzung und kann einen Blick wagen über die Marienbrücke auf die böse Seite. (Nein, das ist keine Moschee, sondern eine Tabakfabrik)
Nachtrag 2017
Aus dem Dolly-Buster-Shop ist das „Par la fleur“ geworden – immer noch mit erotischem Angebot. Bonnies Ranch wurde nicht wiederbelebt, dafür ist dort jetzt ein selbsternannter Gourmet-Tempel eingezogen.
Die Antonstraße
- Die Straße auf dem Stadtplan von dresden.de
in der Villa Augustin hatte der wohlhabende Onkel = Franz Augustin = von Erich Kästner gewohnt Diesem Onkel hatte auch diese Villa gehört und wurde daher nach ihm benannt.
Aus diesem Grund konnte der junge Erich Kästner auch auf dieser Mauer sitzen und in Ruhe die Stadt beobachten- und hatte sich im Garten und Haus oft aufgehalten.
die Antonstraße und Ihre Villen (zusammen mit dem Gebiet Albertplatz) wurde gegen 1830 erbaut. Zuerst wurde Altdresden der Festungsgürtel(Mauern usw.) entfernt/abgetragen um die Stadt zu erweitern bzw. umliegende Orte einzugemeinden.
Daher auch der Name Glacisstrasse…
http://de.wikipedia.org/wiki/Glacis
http://de.wikipedia.org/wiki/Glacisstra%C3%9Fe_(Dresden)
Eine Glacis kann manauch wunderbar sehen, wenn man von
der Festung Königstein nach unten auf die Wehranlage schaut.