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Dreikönigschule: Keine Vollsanierung

Das Gebäude an der Louisenstraße soll ebenerdig einen neuen Speisesaal bekommen. Visualisierung:  Stesad
Das Gebäude an der Louisenstraße soll ebenerdig einen neuen Speisesaal bekommen. Visualisierung: Stesad
Am Montagabend wurde im Ortsbeirat das Konzept zur Sanierung des Gymnasiums Dreikönigschule vorgestellt. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme zum Zustand der drei Schulgebäude stellte der Architekt Norman Neu das aktuelle Raumkonzept vor. Eine Sanierung des Gebäudes auf der Louisenstraße sei besonders dringend: Fassaden, Dach und Fenster seien mangelhaft, elektrische Leitungen veraltet, Wand-, Decken- und Bodenbeläge verschlissen. Ein neuer Speisesaal mit rund 280 Sitzplätzen und integrierter Cafeteria sollen die Schulspeisung künftig angenehmer gestalten.

Die alte Turnhalle wird wohl – zumindest nach derzeitigem Planungsstand – die Umgestaltung nicht überleben. Für die Körperertüchtigung ist der Neubau einer Turnhalle an der Alaunstraße geplant. Die juristischen Fragen sind inzwischen geklärt (Neustadt-Geflüster vom 12. Juni 2013) und ab Februar soll gebaut werden.
Schulhof des Gymnasiums Dreikönigschule
Schulhof des Gymnasiums Dreikönigschule
2012 starteten Schüler des Gymnasiums im Rahmen einer Ideenwerkstatt eine Umfrage. Das Ergebnis zeigte, dass die Mehrheit vor allem mit der Schulhofgestaltung unzufrieden ist. Dem Wunsch der Schüler entsprechend, findet sich in der Konzeption der Freiflächen vor allem mehr Platz zum Essen, ein Wirtschaftshof und ein Bereich für sportliche Aktivitäten wieder.

Ingund Werner von der Stesad GmbH und Michael Fücker, Abteilungsleiter Schulbau/Schulentwicklung im Schulverwaltungsamt, betonten, dass die Zusammenarbeit seitens der Fachämter mit allen Angehörigen der Schule von Anfang an den Kern des Bauvorhabens ausmachte. Katja Schwarz, eine engagierte Mutter aus dem Publikum, kritisierte hingegen die Kommunikation zwischen Schulamt und den Eltern bzw. Schülern: Zu wenig würden sie in den Planungsprozess einbezogen und Informationen würden verspätet oder gar nicht bei ihnen eintreffen.

Ein weiterer Diskussionspunkt war schließlich die Frage, ob nicht – entgegen des aktuellen Bauvorhabens, welche eine etappenweise Sanierung der Schulgebäude vorsieht – eine Vollsanierung in Form einer Klassenauslagerung in andere Gebäude der Stadt oder mobile Schulcontainer möglich wäre. Karsten Jonas, Schulleiter des Gymnasiums, äußerte seine Bedenken zum regulären Unterricht während der Baumaßnahmen: “Wir können uns ganz schlecht vorstellen, dass im laufenden Schulbetrieb saniert wird.” Er befürchtet einen dem Lärmpegel geschuldeten Leistungsabfall und steigende Krankmeldungen. Das Schulamt wies diese Ängste mit Argumenten wie “Platzmangel” und “Kostengründen” zurück: “Es macht keinen Sinn über Auslagerungsorte derzeit zu philosophieren”, so Fücker. Man müsse auch in Anbetracht des Sanierungsstaus in Dresden Kompromisse eingehen.

Auch der Wunsch nach einer eigenen Aula für Chorproben und Veranstaltungen sowie einer Kochküche werden wohl Träume bleiben; Schulverwaltungs-Mann Fücker argumentierte mit„Platzmangel“, „keine Notwendigkeit“, „fehlende Finanzmittel“, „zu hohe Auflagen“ und „Luxusprobleme“.

Nach Wünschen der Eltern sollte aus der alten Sporthalle eine Aula werden.
Nach Wünschen der Eltern sollte aus der alten Sporthalle eine Aula werden.

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Der Finanzierungsplan zum Sanierungsprojekt beinhaltet aktuell Gesamtkosten von mehr als 11 Millionen Euro. Trotz getrübter Stimmung im Raum gab sich der Schulleiter nach der Sitzung optimistisch: „Ich bin guter Dinge, dass wir in Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt in absehbarer Zeit eine baulich sanierte Schule haben werden”, so Jonas.

  • Am 25. Januar findet in der Dreikönigschule ein Tag der offenen Tür statt, mehr Infos unter: www.dreikoenigschule.de

11 Kommentare

  1. in die alte Turnhalle kann doch die größere Mensa einziehen oder es kann eine Bibliothek einziehen oder/mit Lesesaal —wie im RoRo!

  2. Dass die größere Mensa in die alte Turnhalle soll, war der allererste Plangedanke, der jedoch daran scheiterte, dass die Halle zu klein ist…

    Daher ist jetzt eine Art “Tiefgaragenspeiseversorgung” im Keller des Gebäudes an der Louisenstraße geplant. Von den Lichtverhältnissen wird das dann bei einer Deckenhöhe von nur 2,50 bzw. 3,00 m so gemütlich wie im Rewe oder Netto (und die liegen sogar noch im Erdgeschoss).

    Eine Schulbibliothek soll es wohl auch geben, aber auch in einem der Keller…

    Aber Hauptsache saniert, ist ja “nur” die Dreikönigschule…

  3. Hey, wäre in der Halle nicht Platz für Kunst, Kultur, Sport, CoWorking, Ateliers, Schwimmhalle, Kletterwand? ;) http://www.neustadt-ticker.de/nachrichten/werbestunde-im-ortsbeirat/#comment-42232 Kletterwand ist ja sogar schon drin…

    So, im Ernst meine Meinung (bin als Ex-Schüler des DKS auch etwas mit der Materie vertraut):
    – ja, eine Sanierung ist dringend notwendig
    – ja, eine RICHTIGE Turnhalle auch
    – auf der einen Seite: die kleine Halle an sich kann ich mir (ohne Gitter an den Fenstern und schön saniert) durchaus als helles Schmuckstück vorstellen. Leider ist die Akustik mies, sonst wäre der Aula-Gedanke nicht schlecht. Dass Schulessen heute wieder so beliebt ist, erfreut – schade, dass man deswegen die Halle nicht nutzen kann. Andere Ideen?
    – auf der anderen Seite: durch die Halle wird der Hof ganz schön verwinkelt, insbesondere wenn da noch Autos rumgurken wird es auch noch gefährlich. Also doch weg?

    Man könnte bestimmt eine schöne Lösung finden (vielleicht, wenn man auf der westlichen Seite ein Drittel schräg wegschneidet?) – aber wie schon von abc gesagt: ist ja nur die Dreikönigschule (ich setze das nur mit Absicht nicht in “”).

    @ abc: Ist die Schulspeisung immer noch im Haus an der Louisenstraße im Keller? Schlimmer als dort sieht die jetzt vorgeschlagene Lösung jedenfalls nicht aus…

  4. @E-Haller:

    Die “Schulspeisung” findet zurzeit in zwei unterschiedlichen Häusern im Keller statt. Es handelt sich dabei allerdings um die Häuser im Hof (Haus B und C). Im Haus A muss es wohl früher auch eine “richtige” Küche gegeben haben.

    Zum Aula-Gedanken:

    Ich bin mir sehr sicher, dass man die Akustik mit entsprechenden Vorkehrungen und Einbauten verbessern könnte. Ist ja nicht die erste “Halle”, die kulturell genutzt werden soll.

    Und sicher könnte das ein richtiges, wenn auch einfaches Schmuckstück werden – mit einer Glasfassade zum Hof hin und die jetzigen Fenster bis zum Boden…

    Und Verwinklungen im Hof, die es ja aktuell auch gibt, könnten auch gut als nette Rückzugsräume im Freien gestaltet werden – auch z.B. für Lehrer in einer Freistunde mit einer Tasse Kaffee aus der Cafeteria nutzbar… Auch bei längeren Theaterproben ist es nett, ab und an mal die Halle/Aula zu verlassen und sich an der frischen Luft draußen in eine geschützte Runde zu setzen.

  5. @ abc: Mit der Akustik könntest Du recht haben…

    Wenn die Halle wegkommen sollte, wird sich fürs Dürüm-Haus ein Verkaufsfenster Richtung Schulhof lohnen ;)

  6. wenn für das Turnhallen-Gebäude kein Platz sein solle— dann sind bestimmt auch zu viele Schüler auf diesem Schulstandort zusammen gepfercht! Solche historischen Schulgebäude sollte man schon erhalten!!! Die gehören zum Schulflair dazu bzw. machen das Besondere dann aus.
    Der Architekt sollte sich mal Mühe geben und auch das Schulverwaltungsamt. Steht so ein Bau nicht auch schon unter Denkmalschutz?

    Mein Kind war dort zum ,,Capoaira”-Training— den Bau finde ich schon erhaltenswert.

  7. @anni: Zum “Zusammenpferchen”:

    Ja, es ist tatsächlich geplant, dass anstelle der jetzigen theoretischen 4-Zügigkeit, diese Schule 4,5-zügig werden soll.
    Das würde bedeuten, dass nicht mehr max. 4 Klassen eines Jahrgangs, sondern abwechselnd 4 und 5 Klassen gebildet werden sollen.

    Wenn man das mit dem vorgegebenen und nicht ausweitbaren Standort und den denkmalgeschützten Gebäuden in Zusammenhang bringt, wird deutlich, dass es hier nicht um eine entsprechende bauliche und damit auch räumliche Erweiterung und attraktive Qualitätsverbesserung der Schule geht, sondern um eine Lösung, wie am meisten Schüler/innen in diese alten und nicht erweiterbaren Gebäuden “unterrichtet” werden können.

    Durch die Sanierung mit den heutigen Brandschutz- und sonstigen Auflagen fallen so oder so schon etliche Quadratmeter und Räume des jetzigen Bestands weg!

    Und damit es nicht nur ausreichend große Klassenzimmer und sonstige “Unterrichtsräume” gibt, sondern auch sog. Gemeinschaftsräume und Raum für Aktivitäten außerhalb des klassischen Vormittagunterrichtes, wird u.a. der Umbau der alten Turnhalle zur Aula gefordert (die allerdings auch am Vormittag intensiv genutzt wird, da die Schule ein künstlerisches Profil anbietet!). Eine Bibliothek inkl. Lesesaal würde in die alte Halle sicher auch gut rein passen (eine Bibliothek ist zurzeit wie alle anderen Gemeinschaftsräume in dunklen Kellerräumen eingeplant), aber dann gäbe es wieder keinen Ort für Aula…

    Eigentlich müsste die Dreikönigschule um ein Gebäude oder Anbauten oberhalb des Kellerbereiches erweitert werden, aber das ist definitiv leider nicht möglich… und es muss daher um jeden Quadratmeter innerhalb des verbleibenden Bestandes gerungen werden.

    Der Dachausbau in allen drei Gebäuden wäre noch denkbar, aber da müsste der Denkmalschutz noch mal drüber nachdenken…

  8. @anni: Den Abbruch der alten Turnhalle würde man wohl (hoffentlich) nicht planen, wenn der Bau denkmalgeschützt wäre. Nicht jedes alte Gebäude ist automatisch ein Denkmal.

    @abc: Ein Dachausbau wäre schon ein ziemlich starker Eingriff.

  9. zu ein anderer Stefan:
    auch wenn derzeit (wohl aus dem Grund, dass man nicht dachte den Bau überhaupt abzureißen oder man je auf diese doofe Idee kam) kein Denkmalschutzschild dran steht – ist der Bau trotzdem erhaltenswert und gehört und passt in das/ dieses Schulgelände.

  10. der Denkmalschutz sollte eher den Dachausbau genehmigen als ein erhaltenswertes Gebäude zum Abriss frei zu geben!

    Oder es können an diesem Standort nicht 5-zügige Klassenstufen geplant werden!

  11. Das stimmt, dass eine Sanierung des Gebäudes auf der Louisenstraße besonders dringend ist. Vielleicht müsste man da mal mit einem Experten für Gerüstbau sprechen. Der Sanierungsstau in Dresden ist besonders groß. 

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