Ende November konnte man im „Drinnen & Draußen“ Neustädter Kurzgeschichten lauschen und für seinen Favoriten abstimmen.
Dieser Leseabend war Höhepunkt des „Neustädter Kiez-Kurzgeschichten-Wettbewerbs“ und wurde von Paula Peterssen musikalisch begleitet. Vorgelesen wurden die Geschichten von acht Finalist*innen, deren Texte durch Enna Miau und Anton Launer aus den Einsendungen ausgewählt wurden. Insgesamt hatten sich 25 Autorinnen und Autoren beteiligt. Wer es letztlich auf das Siegertreppchen schaffte, entschied das Publikum per Live-Abstimmung. Durch einen Stimmengleichstand teilen sich nun zwei Autorinnen den dritten Platz. Daher präsentieren wir in loser Folge nun vier Kiez-Kurzgeschichten.

Luise Dude „N und N´s“
-auch bunt, verschiedene Sorten, echter Geschmack nicht in Tüten, sondern in Teilen Dresdens erhältlich-
Liebe Neustädter, liebe Neustädterinnen und alle draußen und drinnen,
Neustadt-nett hier, auch wenn´s nicht Baden-Württemberg ist.
Neustadt- nächstbeste Option, wenn du zwischen Softeis oder Bier den Alltagslärm vergisst.
Neustadt- nebelig: zwischen Berufsverkehr und Geschäften hängen im Nebel noch ein
paar verträumte Tänze der letzten Nächte, sie sind Zeugen von den Momenten des
vergangenen Abends, an dem die Sorgen von heute noch Zukunftsprobleme von morgen waren.
Neustadt- nerdig, immer bereit für ein Start up, eine neue Mode oder mit deiner
Business-Idee durchzubrennen.
Neustadt- niedlich, neben hippen Läden kann ich dir paar gemütlichen Cafés nennen,
zum Beispiel mit Thymian-Lavendel-Orangen-Torten, Kuchen in heißer Schokolade
versenkt oder Geschäfte mit allen erdenklichen Sorten an Geburtstags-, Jubiläums-
,
Sei-glücklich, sei-nicht-traurig, sei-traurig-aber-danach-wieder-glücklich, sei-süßer-als-
der-Muffin, sei-sauer-wie-Zitronen, Melonen,- Hochzeits-, oder einfach-so-nur-Karten,
die nur auf den richtigen Anlass und deine Briefmarke warten.
Neustadt- nie schlafend, immer mit Leben in Bewegung, denn aus ehemaligen
Studenten sind Eltern geworden und neue Studenten gibt´s auch noch und diese
schwungvolle Mischung macht die Nacht zum Tag, aber am Tag kannst du dann auch
nicht schlafen, bunt eben, Familienmittelpunkt und Bar-Club-Kneipenhafen,
lebensabschnitts-generations-situations-übergreifend und Neustadt-
nachhaltig ´ne Lastenfahrradhochburg: egal ob für Möbelstücke, Deko-
Zweige, gerettetes Essen oder erschöpfte Kinderbeine.
Neustadt- natürlich auch etwas kultürlich, schon eine Weile sitz da Erich Kästner am
Albertplatz rum und betrachtet das Treiben, ganz unbescheiden glänzt gülden der
goldene Reiter und am Japanischen Palais geht es mit Lachyoga oder Klavierkonzerten
weiter…
Neustadt- nachdenklich, nicht nur heiter, in manchen Ecken einfach nur dreckig,
fragwürdige Grafitti, unkontrollierten Drogenkonsum und Müll ohne Eimer trüben den
Ruhm… doch zwischen dem Dreck entdeck ich eine Wahrheit: denn da steht: wahre
Schönheit kommt von innen! liebe Neustädter und Neustädterinnen und alle draußen
und drinnen, behaltet die Ns, egal ob alt oder neu, denn nur mit nettem, nächtlich,
nerdig, niedlich, nachhaltig, natürlich und noch viel mehr Neuem bleibt die Neustadt
sich treu.
Das war die letzte Kiez-Kurzgeschichte. Die anderen drei findet man in den Beiträgen der letzten Tage.
















