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„neuerdings“ entwickelt Pop-Up-Ausstellung im Japanischen Palais

Im Japanischen Palais laden derzeit Sitzobjekte nicht zum Setzen, aber Schauen ein. Im Rahmen der SKD-Ausstellung „Mythos Handwerk“ wurde hier die Pop-Up-Ausstellung „Bitte nicht setzen!“ konzipiert. Nicht nur die hier versammelten Objekte sind sehenswert. Bemerkenswert ist auch die Entstehung der Ausstellung. Denn ohne das junge Unternehmen „neuerdings“ wäre der Raum leer geblieben.

Gemeinsam mit Designer*innen eröffneten die Mitglieder von "neuerdings" die Pop-Up-Ausstellung im Japanischen Palais. Foto: Victor Franke
Gemeinsam mit Designer*innen eröffneten die Mitglieder von „neuerdings“ die Pop-Up-Ausstellung im Japanischen Palais. Foto: Victor Franke

Von der Mailänder Design Week nach Dresden

Kolja Kirsch und Ole Müller freuen sich über die Möglichkeit, drei Sitzgelegenheiten ihres Design-Studios Yard Shed Office im Japanischen Palais ausstellen zu können. Denn eine junge Kultur- und Designszene sei in Dresden bislang kaum existent. Zumindest deren Sichtbarkeit im öffentlichen Raum lässt zu Wünschen übrig.

Lange überredet werden mussten die beiden Produktdesigner daher nicht, als es darum ging, eine Ausstellung zum Thema „Hinsetzen“ zu konzipieren. „Das Thema, wie man Sitzgelegenheit umdenken kann, hatte uns in den vergangenen Monaten ohnehin beschäftigt“, sagt Kolja Kirsch.

„Mit Unterstützung des gut vernetzten Designstudios herbst.freitag haben wir also Künstler*innen aus Deutschland und Österreich zusammengebracht.“ Gemeinsam haben sie Objekte nach Dresden geholt, von denen einige zuvor sogar auf der Mailänder Design Week 2025 ausgestellt wurden.

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Im Bereich Produktdesign gibt es in Dresden bislang wenig zu sehen, aber ein riesiges Potenzial. Kolja Kirsch und Ole Müller kamen daher zu dem Schluss, selbst etwas auf die Beine stellen zu müssen. „Wir hatten Bock, wir hatten Zeit, wir hatten die Kontakte zu Künstler*innen“.

Was die beiden nicht hatten, waren die passenden Räume und Netzwerke in die Stadtverwaltung. Und genau hier kommen die drei Mitglieder von „neuerdings“ ins Spiel.

Neben ihren eigenen Entwürfen versammelten Kolja Kirsch (links) und Ole Müller Sitzobjekte zahlreicher Künstler*innen im Japanischen Palais. Foto: Victor Franke
Neben ihren eigenen Entwürfen versammelten Kolja Kirsch (links) und Ole Müller Sitzobjekte zahlreicher Künstler*innen im Japanischen Palais. Foto: Victor Franke

Vom Leerstand zum belebten Ort

Der Name ist bei dem jungen Unternehmen Programm: „neuerdings – konzipiert Orte!“. Und was arbeiten die Initiator*innen eigentlich? Oder ist „neuerdings“ ihr einziger Job? „Ja“, lacht Luise Thiem, „genau das machen wir neuerdings eigentlich.“

Vor wenigen Monaten gründete sie gemeinsam mit Anna Weiß und Lorenz Köhler die Firma mit dem Namen, der sehr zu Wortspielen einlädt. Die drei kündigten ihre Jobs und widmen sich nun ausschließlich der unkonventionellen Gestaltung bislang ungenutzter Orte in Dresden.

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Bei ihrem ersten Projekt in der Markthalle verfolgen „neuerdings“ einen anderen Ansatz als im Japanischen Palais. „Hier geht es uns um kurzfristige Interventionen“, sagt Luise Thiem.

Statt langfristiger Verträge sollen einige Flächen an wechselnde Gastronomie- oder Einzelhandelsangebote vergeben werden. So können Betreiber*innen ohne großes wirtschaftliches Risiko schauen, wie ihr Angebot angenommen wird.

Mit ihrer Firma "neuerdings" möchten (von links) Anna Weiß, Luise Thiem und Lorenz Köhler ungenutzte Orte in Dresden mit Leben füllen. Foto: Robert Arnold
Mit ihrer Firma „neuerdings“ möchten (von links) Anna Weiß, Luise Thiem und Lorenz Köhler ungenutzte Orte in Dresden mit Leben füllen. Foto: Robert Arnold

Vom Projektmanager zum „Aktivisten im Anzug“

Grundsätzlich gäbe es in Dresden zu wenig Räume, in denen sich Menschen zusammenkommen, findet Luise Thiem. Dazu kommt ein großer Leerstand auf der einen, Initiativen mit Raumbedarf auf der anderen Seite.

„Statt dem Top-Down-Prinzip sind unsere Ansätze partizipativ und werden gemeinsam mit Anwohner*innen, Eigentümer*innen und Stadtpolitik entwickelt“, erklärt Lorenz Köhler. Als Vorteil sieht er dabei, dass sein junges Unternehmen schneller agieren kann als etablierte Behörden und Institutionen.

Das Interesse an kreativer Stadtentwicklung entstand beim Innenstadt-Projekt „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ), Neustadt-Geflüster berichtete. Hier lernten sich die drei Gründer*innen auch kennen. Heute begreift Lorenz Köhler sich und seine Mitstreiterinnen als „Aktivisten im Anzug“.

„Die Kontakte in die Stadtgesellschaft und Stadtverwaltung, die sich aus diesem Projekt für uns ergaben, wollten wir gerne weiter nutzen“, sagt Lorenz Köhler. Mit ihrer neuen Firma stehen sie nun für alle bereit, die ihre Stadt voranbringen wollen.

Infos zu „Bitte nicht setzen!“:

  • 13. August bis 6. September; Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
  • kostenfreier Eintritt (gilt nur für die Pop-Up-Ausstellung „Bitte nicht setzen!“, nicht für „Mythos Handwerk“)
  • im Japanischen Palais, Palaisplatz 11, 01097 Dresden
  • neuerdings auf Instagram: @_neuerdings_

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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