Schauburg, Bundesstart: Das Kanu des Manitu

Mit »Das Kanu des Manitu« kehrt Michael Bully Herbig 24 Jahre nach seinem Kultfilm »Der Schuh des Manitu« in den Wilden Westen zurück. Diesmal geht es um ein sagenumwobenes Kanu. Abahachi (Herbig) und sein weißer Blutsbruder Ranger (Christian Tramitz) werden von einer finsteren Bande in eine Falle gelockt, damit diese das mystische Kanu des Manitu in ihre Hände bekommen. Gerade noch rechtzeitig eilt Dimitri (Rick Kavanian) zur Rettung, unterstützt von seiner neuen Fachkraft Mary (Jasmin Schwiers). Doch diese Rettung entpuppt sich als Teil eines größeren Plans und Abahachi und Ranger beginnen ihr bisher größtes Abenteuer mit „albernem Geschrei, immer bum bum bum, Pfeilen, Schießen und so weiter“.
Thalia: Ein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes

»Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes« begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser politischen Zäsur. Die Dokumentation beginnt an den europäischen Außengrenzen, wo eine andauernde humanitäre Katastrophe auf staatliche Ignoranz trifft, aber auch auf ziviles Engagement. Sie begleitet einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer, dokumentiert die katastrophale Lage aus der Luft und erzählt die Geschichten von Überlebenden, die trotz Gewalt und tödlicher Risiken den Weg nach Deutschland gefunden haben.
Während Deutschland dazu beiträgt, eine europäische Festung zu errichten, gerät die politische Landschaft ins Wanken. Von emotionalisierten Medienberichten bis zu hilflos nach rechts rudernden Politiker*innen zeichnet sich eine gesellschaftliche Erzählung ab, die sich gegen Migrant*innen und Schutzsuchende richtet. Ist Migration überhaupt das große Problem, zu dem es gemacht wird? Oder offenbart die Abschottungspolitik tiefere gesellschaftliche Ängste?
In eindringlichen Geschichten zeigt der Film eine zunehmend beängstigende Realität aus Sicht von Geflüchteten und analysiert die Dynamiken hinter dem historischen Rechtsruck. Im Dialog mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Publizist*innen fordert Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes dazu auf, den brutalen Status quo und die scheinbar unaufhaltsame Radikalisierung der Migrations- und Asyldebatte in Frage zu stellen.
Denn damit es auch in Zukunft bei einem glaubhaften „Nie wieder“ bleibt, brauchen wir Alternativen – Alternativen, die der unvermeidbaren Realität von Migration in einer krisenhaften Welt und einem Einwanderungsland im Umbruch gerecht werden.
Schauburg & Thalia: Sirât

Gleich vier Preise konnte der Spielfilm »Sirât« von Oliver Laxe (»Fire will come«) auf dem diesjährigen Festival in Cannes gewinnen. In seinem vierten Spielfilm erzählt der französische Regisseur Laxe die Geschichte einer doppelten Suche. Der Spanier Louis (Sergi López) und sein Sohn Esteban (Bruno Núñez) suchen die erwachsene Tochter Mar, die fünf Monate zuvor spurlos verschwunden ist.
Ihre Nachforschungen führen sie zu den Techno Travelers, welche ihrerseits auf der Suche nach dem perfekten Sound sind. Diese Gemeinschaft veranstaltet in den Wüsten Marokkos mehrere Raves und sieht die Welt ein wenig apokalyptischer als andere. Louis ist überzeugt, dass seine Tochter auf so einem Rave zu finden ist, also begibt er sich auf einen Roadtrip immer von einer zur nächsten Party. Oliver Laxe und seine drei Drehbuchschreiber vermischen in dieser Geschichte mehrere Genres miteinander.
Thalia: Memoiren einer Schnecke

Mit seinem neuen Stop-Motion-Film kehrt Oscar-Preisträger Adam Elliot zurück ins Kino. In liebevoll gestalteten Bildern erzählt „Grace“ die Lebensgeschichte der introvertierten Schneckensammlerin Grace Pudel. Nach dem Verlust ihrer Eltern werden sie und ihr Bruder getrennt. Während Gilbert in eine fanatische Pflegefamilie gerät, findet Grace Trost in der Freundschaft zur lebensfrohen Pinky. Elliot bleibt seinem Stil treu: melancholisch, skurril und humorvoll zugleich. Der Film war für den Oscar als bester Animationsfilm nominiert und läuft im Sommer in den Kinos.
Schauburg, Bundesstart: Die Farben der Zeit

Der Film feiert die schöne Idee, wie sich etliche fremde Menschen bei einer Erb- Angelegenheit kennen lernen, und wie vier von ihnen, dank der Magie & Poesie des Kinos, mit ihrer Vorfahrin Madame Meunier auf Reisen gehen. Nach Paris bricht die junge Adèle Meunier (Suzanne Lindon) 1895 auf, um ihre Mutter zu suchen, die das Kind zwanzig Jahre zuvor fortgab. Unterwegs lernt sie den jungen Fotografen Lucien (Vassili Schneider) und den Maler Anatole (Paul Kircher) kennen sowie deren kleinen Disput über die alte und die neue Bilder- Kunst.
Sie wird beiden Modell stehen, nachdem sie bei ihnen eingezogen ist, weil im Bordell bei ihrer Mutter kann sie schlecht unterkommen. Der Lehrer Abdel, der Bienenzüchter Guy, die Wissenschaftlerin Céline und der Content Creator Seb folgen ihrer Ahnin auf Schritt und Tritt, tauchen ein in alte Fotografien, vergilbte Briefe in ihren Händen werden zu Filmszenen, sie ergründen die Herkunft eines impressionistischen Gemäldes aus dem Nachlass von Adèle, wenn sie sich mit ihr auf einer Blumenwiese wieder finden, und alle Beteiligten stellen mit Erstaunen fest, wie sich ihre Familien in beiden Richtungen des Zeitstrahls verzweigt haben.
Thalia: Together – Unzertrennlich

Millie (Alison Brie) und Tim (Dave Franco) sind seit zehn Jahren ein Paar, doch die Routine nagt an ihrer Beziehung. Und was hilft eingeschlafenen Stadtbeziehungen bekanntermaßen? Klar, ein Umzug aufs Land. Der soll frischen Wind bringen. So beginnt Millie als Lehrerin, während Tim als Indie-Rockmusiker hofft, seine Karriere zu retten. Doch fernab der Großstadt stellen sich neue, alte Fragen. Denn ist ihre Beziehung vielleicht weniger Herzens- als nur noch Gewohnheitssache? Ist eine Hochzeit überhaupt noch denkbar, oder droht das emotionale Aus? Diese Fragen geraten schnell in den Hintergrund, als die beiden eine geheimnisvolle Höhle entdecken. Dort stoßen sie auf eine Quelle mit ungewöhnlichem Wasser, das ein übernatürliches Ereignis auslöst und ihr Leben vollständig auf den Kopf stellt. Körperliche Transformationen und emotionale Extremsituationen machen aus ihrer Partnerschaft eine groteske, fast metaphysische Prüfung. Was als Liebesdrama beginnt, entwickelt sich zu einem bizarren Body-Horror-Trip – mit Herz.
Neustadt-Kinotipps ab 14. August: Freikarten
- Das Neustadt-Geflüster verlost diese Woche jeweils zwei Freikarten für das Thalia und die Schauburg für die laufende Kinowoche, also bis Mittwoch. Bitte in dem Ergänzungsfeld den entsprechenden Film und das Filmtheater angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Verlosung findet am Wochenende statt.
- Alle Dresdner Kinos und Filme unter www.kinokalender.com
Ein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes – im Thalia
Tickets für Sirāt in der Schauburg oder im Thalia wären wunderbar :)