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Vonovia zeigt sich sozial und kulturell

Der Wohnungskonzern Vonovia lud gestern zu sommerlichen Hofkonzerten. Verschiedene Bands aus der lokalen Musikerszene stimmten in den Innenhöfen sommerliche Klänge und Klassiker an und animierten die Bewohnerinnen und Bewohner zum Mitsingen. Die Konzerte verfolgten die Menschen in Kalkreuther Straße, Krantzstraße und Schäferstraße sowie Am Jägerpark mit Abstand oder von den eigenen Balkonen und Fenstern aus.

Musiker aus der Region begeistern Jung und Alt mit Hits und Evergreens bei den Sommerkonzerten - Foto: PR/Vonovia/Frank Grätz
Unter anderem spielte die Top Dog Brass Band bei den Sommerkonzerten – Foto: PR/Vonovia/Frank Grätz

Hofkonzert mit Urlaubsatmosphäre

„Der Sommer ist da und die pandemische Lage entspannt sich spürbar. Viele Menschen sehnen sich nach der langen Zeit der Entbehrungen nach Normalität und Ablenkung. Wie kann man das besser erreichen als mit einem Live-Konzerterlebnis?“, fragt Elke Umlauft, Regionalleiterin Nordwest bei Vonovia Dresden. „Wir haben unsere Mieterinnen und Mieter dazu eingeladen, bei tollem Wetter den Klängen von Musikern aus der Region zu lauschen und selbst einzustimmen. Wir sind froh, dass wir ihnen damit eine Freude machen konnten.“

Treberhilfe Dresden e.V. verteilt „Hygiene-Sets“ zum Schutz gegen das Corona-Virus

Vor zwei Wochen hatte das Unternehmen der Treberhilfe Dresden FFP2-Masken und Desinfektionsmittel gesponsort. Der Verein hatte gemeinsam mit Vonovia eine Aktion gestartet, um Hilfsbedürftige und Obdachlose in der Neustadt beim Kampf gegen eine Infektion mit dem Corona-Virus zu unterstützen: In einem Hinterhof an der Albertstraße am Rand des Szeneviertels konnten sie sich eine kostenlose Tüte mit FFP2-Masken und Desinfektionsmittel abholen. Vonovia finanziert insgesamt 50 dieser „Hygiene-Sets“.

Weitere Sozial-Aktion

Bereits im März hatte das Unternehmen die Arche Dresden-Neustadt unterstützt (Neustadt-Geflüster vom 29. März 2021). Jährlich spendet der Wohnungskonzern nach eigenen Angaben dresdenweit rund 100.000 Euro für soziale Projekte in der Stadt. Die Vonovia ist Dresdens größter Vermieter. In Viertel am Jägerpark gehört der größte Teil der Bebauung dem Unternehmen, zuletzt hat die Vonovia dort ein neuen Sechsgeschosser errichtet (Neustadt-Geflüster vom 31. Januar 2018).

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Fusion mit „Deutsche Wohnen“

Das Unternehmen ist an der Börse notiert, zu den größten Aktionären zählen unter anderem die US-amerikanische Fondsgesellschaft BlackRock und die norwegische Zentralbank Norges Bank. Nach eigenen Angaben hat die Vonovia rund eine Million Mieter*innen in Deutschland. Aktuell ist die Vonovia gerade dabei, mit der „Deutsche Wohnen“ ihren größten Konkurrenten auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland zu übernehmen.

Die Fusion wurde am Montag, 28. Juni vom Kartellamt genehmigt. Aus den Reihen der Dresdner Lokalpolitik gibt es Bedenken gegen die Fusion. So zeigte sich die SPD enttäuscht über die Freigabe des Vonovia-Deals. Vincent Drews, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, sagt: „Die Entscheidung ist bedauerlich. Ein funktionierender Wohnungsmarkt wird nicht dadurch erreicht, dass sich immer mehr Wohnungen im Besitz von nur einem Unternehmen befinden.“ Die Fusion sei für die SPD Grund und Antrieb noch vehementer für eine Regulierung auf dem Wohnungsmarkt zu sorgen. „Wir brauchen jetzt die Mietpreisbremse für Dresden“, so Drews.

Auch die Grünen bedauern die Entscheidung des Kartellamtes. Thomas Löser, Sprecher für Stadtentwicklung, Bau und Wohnen: „In Dresden gibt es Stadtgebiete in denen das fusionierte Unternehmen dann fast 20 Prozent der angebotenen Wohnungen vermieten wird und somit eine erhebliche Marktmacht entsteht.“ Eine solche Fusion sei nachteilig für sämtliche Mieterinnen und Mieter in Dresden, da wachsender Einfluss auf den Mietspiegel der Angebotsmieten ausgeübt werde und diese immer weiter in die Höhe treibe, denn die Kredite für die Fusion würden, so Löser, durch die Mieten der Bewohner*innen abbezahlt werden.

Vonovia-Neubau im Jägerpark-Viertel. Foto: Archiv Anton Launer
Vonovia-Neubau im Jägerpark-Viertel. Foto: Archiv Anton Launer

Kritik am Unternehmen

Neben der Kritik an der Fusion aus der Lokalpolitik gibt es weiteren Protest gegen die Vonovia. So hat sich im März das Netzwerk Vonoviamieter*innen Neustadt gegründet. Das Bündnis will auf die Verdrängung aus der Dresdner Neustadt aufmerksam machen.

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9 Kommentare

  1. Es wäre schon etwas hilfreich, wenn das Vonovia/Deutsche Wohnen Bashing von Politikern mit ein paar Zahlen untermauert würde.
    Es stellen sich z.B. folgende Fragen:
    Wie hoch ist denn die durchschnittliche Miete der Vonoviawohnungen und erhöhen Vonovia und Deutsche Wohnen ihre Kaltmieten wirklich mehr als andere Vermieter und treiben damit den Mietspiegel hoch?
    Und wieviele Wohnungen hat die Vonovia denn in der (Äußeren) Neustadt und mit welchen exorbitanten Mietsteigerungen, dass man von einer größeren Vertreibungswelle sprechen kann?
    Gibt es dazu was?

  2. @Guardian: Ja, das wäre mal ne Ansage. Mir liegen diesbezüglich keine konkreten Zahlen vor. Soweit mir bekannt ist, hat die Vonovia in der Äußeren Neustadt außer dem Block am Albertplatz nur einzelne Häuser, darunter sind sowohl Nachwende-Neubauten als auch einige wenige noch unsanierte Häuser. Dominant ist die Vonovia im Jägerparkviertel und auf der Hauptstraße. Der Anteil der „Deutschen Wohnen“ am Dresdner Wohnungsmarkt ist vergleichsweise deutlich geringer. Der entstehende Anteil von „fast 20 Prozent“ beträgt nach Informationen der Stadtverwaltung übrigens 18 Prozent.

  3. @ Anton: Nun, der Anteil wird stadtweit 18% der Wohnungen betragen. Es wird dann auch Viertel mit mehr als 20% Vonovia-Wohnungen geben (z.B. Prohlis; in den Speckgürteln dürfte der Vonovia-Anteil deutlich drunter liegen). Dass die Politiker*innen keine konkreten Zahlen haben: Es gibt kein öffentlich zugängliches Wohnbesitz-Register. Das ist ein Problem. Das lässt sich aber nur auf Bundesebene lösen und dafür brauchts halt erstmal andere Mehrheiten (dank zahlreicher Spenden aus der Immo-Lobby sperrt sich die CDU konsequent gegen Mieter*innen-orientierte Politik) oder Basisinitiativen, die das dann mühselig zusammenfummeln.

    Ansonsten werden die Anlässe für die bemühte Positiv-Berichterstattung zur Vonovia auch immer absurder: 40 warme Essen, 50 Hygiene-Sets, Hofkonzert, … Da lässt sich das Neustadt-Geflüster gut einspannen. Zur Einordnung: Allein in Dresden hat die Vonovia vergangenes Jahr nen Gewinn eingefahren (und anschließend an die Aktionär*innen umverteilt), der im oberen zweistelligen Millionenbereich liegt. Die 100.000 Euro mit der Frau Umlauft durch die Gegend rennt und schön öffentlichkeitswirksam gutes tut, sind dagegen nur Spielgeld.

  4. @Anton: Nö. Nicht explizit. Ich kann das nur aus den bekannten Zahlen im Geschäftsbericht schlussfolgern. Der Jahresgewinn (Group-FFO) lag bei 1,3 Milliarden Euro, der Konzernbereich Mieten hat nach Abzug der operativen Kosten ca. 81% zu diesem Jahresgewinn beigetragen, also gut 1 Milliarde Euro. Bei 420.000 Wohneinheiten macht das im Durchschnitt je Wohnung ca. 2.380 Euro. In Dresden hat die Vonovia 38.000 Wohnungen und in der Summe etwa 90 Millionen Euro, die da in den Group-FFO gewandert sind. Sind natürlich nur Durchschnittswerte, aber die ungefähre Größenordnung sollte stimmen. Im Geschäftsbericht sind die reinen Mieteinnahmen in Dresden mit 172 Millionen Euro beziffert (Gesamtkonzern: 2,2 Mrd. Euro). Es ist also nicht unplausibel.

    https://reports.vonovia.de/2020/geschaeftsbericht/_assets/downloads/entire-vonovia-ar20.pdf

  5. Habe mal etwas gesucht und u.a. dieses gefunden:

    https://presse.vonovia.de/de-de/aktuelles/200805-ergebnis-zum-30-juni-2020
    https://reports.vonovia.de/2020/geschaeftsbericht/

    Da ist natürlich viel Eigenlob dabei, aber ein paar interessante Zahlen fallen auf:
    Die Vonovia (ohne Deutsche Wohnen) besitzt einen Marktanteil von rund 1,5 % in ganz Deutschland und die Durchschnittsmiete aller Vonoviawohnungen beträgt 6,88 €/m² (jeweils Stand 30.06.2020).
    Für Dresden wird im aktuellen Mietspiegel (2021) für alle Wohnungen der Stadt eine Durchschnittsmiete von 6,67 €/m² angegeben.
    Da ist noch viel Luft bis zum Wahnsinn und der Unbezahlbarkeit.
    Die eigentlichen Miettreiber sind die Kapitalanleger der Neubauten.
    Die hohen Erstmieten gehen nach ein paar Jahren zwar nicht runter, beeinflussen aber den Mietspiegel, da die Wohnungen dann nicht mehr als Neubau bzw. erstvermietet gezählt werden, sondern als Bestand.
    Selbst die WID treibt die Mieten, da sie ihre Neubauten auch über der Vergleichsmiete für Bestandswohnungen vermietet.
    Aber wenn man einmal einen Feind ausgemacht hat, muss man anderen nicht weh tun….

  6. @Guardian: Seit die Vonovia hier in DD gelandet ist, hat sie konsequent an der Preisschraube gedreht und zwar über ihren gesamten Bestand hinweg. Das löst natürlich eine Dynamik im gesamten Mietmarkt aus – will heißen sie produziert damit die Neuvermietungen, die wiederum in den Mietspiegel eingehen. Allein aufgrund der Masse an Wohnungen hat sie da erheblichen Einfluss und treibt die Preise. Der Einfluss wächst weiter. Klar von einem niedrigen Niveau, aber die Löhne sind hier auch niedriger als im dt. Schnitt. Die Konsequenzen kannste dir in Dresden anschauen, es gibt eine zunehmende Segregation in den Vierteln je nach Einkommen. Das heißt nicht, dass die Vonovia alleine dafür verantwortlich ist, behauptet aber auch niemand. Ein sinnvolles Wohnungsbauprogramm fehlt seit Jahren. Instrumente wie Mietpreisbremse und Mietspiegel sind gar nicht mehr passend für den Furor, mit dem derzeit aus dem Wohnen Rendite rausgepresst werden soll. Könnte man sich auch einfach sparen und Wohnen nicht dem Markt überlassen.

    Im Übrigen: Was war eigentlich der Beitrag der Vonovia in der Krise? Deutschlandweiter Lohnrückgang um 1,1 Prozent. Vonovia steigert die Miete um 2,8% und schüttet 1 Milliarde an Aktionär*innen aus. Voll fair, voll sozial.

  7. @tsetse: Fragt sich halt warum die Vonovia so an der Preisschraube drehen kann. Schauen wir uns dazu die aktuellen BTW21-Programme der Parteien an. Sie sind alle, in der einen oder anderen Form, für mehr Menschen hier, denn eine sinkende Bevölkerungszahl ist angeblich ein Problem, statt sie als historischen Glücksfall zu sehen. Von links bis rechts, Zitate:

    Linke: Einwanderung ist keine Bedrohung, sondern […] und Recht jedes einzelnen Menschen.

    Grüne: Deutschland ist ein Einwanderungsland, doch bis heute fehlen ein aktive Einwanderungspolitik und auch ein Einwanderungsrecht…

    SPD: Im Rahmen eines umfassenden Ansatzes sollen legale Migrationswege geschaffen […] werden.

    CDU: … sollen „Fach-Kräfteinwanderungs-Attaches“ an ausgewählten deutschen Botschaften ernannt werden. Sie sollen […] zuwanderungswillige Fachkräfte […] unterstützten.

    FDP: Die Herausforderungen des demographischen Wandels lösen wir durch ein zeitgemäßes Einwanderungsrecht, ….

    AfD: Ursachen der demografischen Katastrophe: […] Bei einer Geburtenrate von 1,5 Kindern schrumpft ein Volk um ca. 30% pro Generation.

    Die einen wollen Zuwanderung generell, die andern Fachkräfte für die Wirtschaft und die ganz rechten (deutsche) Kinder zweckes Erhaltung des erwählten Volkes. Die Vonovia ist lediglich Profiteurin dieser Politik.

    Ich dagegen kann mich noch an das Dresden von 2000 mit seiner schrumpfenden Bevölkerung erinnern. Kam der Makler und sagte: „Natürlich ist frisch renoviert, beste, ruhige Lage in der Neustadt, die ersten 2 Monate mietfrei. Provision? Aber ich bitte Sie, …“

    „Demographische Katastrophe“ nennt sich das also. Stimmt in der Tat, aber im wesentlichen halt für Vonovia + Co.

  8. @DS: Naja, das halte ich für zur kurz gesprungen. Aber Interesse halber: was wäre dein Ansatz, damit hier niemand herzieht und die Miete niedrig bleibt? Wie stellst du langfristig sicher, dass keine Häuser abgerissen werden und der Markt künstlich angeheizt wird? Mir erscheint eine andere Bau-, Boden-, Miet- und Eigentumspolitik hilfreicher und auch wirksamer.

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