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Die Zittauer Straße

Die Zittauer Straße kennt kaum jemand. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Radeberger mit ihrem glatten Asphalt einfach viel praktischer ist. Die Zittauer ist komplett mit großen Steinen gepflastert und lässt schon allein deshalb alle Radfahrer zittern.

Aber auch für Autofahrer ist diese 600 Meter lange Straße alles andere als komfortabel. An jeder Kreuzung verkünden Schilder die Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde. Beim Drüberfahren merkt man so ziemlich jeden Pflasterstein.

Das Großsteinpflaster ist ein Flächendenkmal Foto: Nina
Das Großsteinpflaster ist ein Flächendenkmal – Fotos: Nina

Man könnte meinen, dass die Zittauer Straße direkt in die 77 Kilometer erfernte ostsächsisische Kleinstadt führt. Das stimmt auch, fast. Denn da die Zittauer Straße ganz grob nach Osten führt und Zittau auch östlich von Dresden liegt, passt es ja.

Bei etwas genauerer Betrachtung einer Landkarte fällt jedoch auf, dass die Zittauer Straße nach Nordosten zeigt, während sich Zittau im Dreiländereck südöstlich von Dresden befindet. Mal sehen, ob sich an der Bekanntheit der Straße etwas ändert, wenn die Wahl auf die Kulturhauptstadt Europas Ende 2020 auf Zittau fällt. Die Stadt an der Grenze zu Tschechien und Polen hat nicht die schlechtesten Karten.

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Ein kurzer Schlendergang durch die Zittauer

Mit der Architektur der Äußeren Neustadt hat die der Zittauer trotz der Nähe nichts mehr zu tun. Statt der sonst üblichen Blockrandrandbebauung haben hier die Architekten scheinbar an einer eine lockeren, villenartigen Bebauung Gefallen gefunden.

Für einen richtigen Park einfach zu klein.
Für einen richtigen Park einfach zu klein.

Von der Forststraße kommend, liegt links eine kleine unbebaute Wiese, die man trotz der zwei Bänke beim besten Willen nicht als Park bezeichnen kann, dafür ist das Fleckchen einfach zu klein. Im Hintergrund hört man lautstark Grundschulkinder spielen. Durch die Bäume schimmert das bunte Logo der Regenbogenschule. So wirkt das nicht unbedingt für seine Schönheit bekannte Gebäude etwas fröhlicher.

Die Schule stand übrigens nicht immer da. Einst wurde hier Roisner’s Dampfmühle betrieben. Aus alten Stadtplänen kann man schließen, dass dieses Gebäude um 1950 abgerissen wurde.

Überall auf der Straße sieht man die Bemühungen der Stadt, die Straße grün zu gestalten. Dem entgegen steht, dass die meisten der 100-jährigen Robinien 2013 gefällt wurden. Seitdem stehen dort Winterlinden, die sich mit dem Wachsen extrem viel Zeit lassen.

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Federball ohne Graffiti

Allgemein hat die Straße einen schon fast spießigen Charakter, Plakate und Graffiti an den Häuserwänden sind nirgends zu finden. Dafür ist es aber schön ruhig. Zwischen den nur alle fünf bis zehn Minuten vorbeifahrenden Autos lassen sich gut ein paar Ballwechsel Federball spielen.

Etwas spießig, aber dafür schön ruhig
Etwas spießig, aber dafür schön ruhig

Wenn man die kleine Wiese links liegen lässt, folgt das befahrendste Stück der Zittauer Straße: Die Kreuzung zur Stolpener Straße. Hier kann es manchmal bis zu fünf Minuten dauern, bis eine ausreichende Lücke im Berufsverkehr auszumachen ist.

Hinter der Straße weist ein Plakat an der Gartenmauer auf ein Fotostudio und eine dazugehörende Galerie hin. Ein Haus weiter war bis 1999 die bekannte Kunstgalerie Kühl, die heute eine Straße weiter in die Nordstraße gezogen ist. Mittlerweile hat sich hier der Verein „Caring for Animals“ niedergelassen.

Weiter geht es mit hauptsächlich Häusern aus der Gründerzeit, Häuser aus den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind aber auch keine Seltenheit. Falls überhaupt möglich ist auf der Zittauer nun noch weniger los. Bis zur Wende gab es in der Nummer 21 wenigstens noch einen Tante-Emma-Laden, heute kann man hier nicht mal mehr ein Stück Butter kaufen.

Im Garten der Nordstraße 6, wächst eine riesige Platane, die noch nicht mal drei Menschen mit ihren Armen umfassen könnten. Da Platanen bekanntlich sehr schnell wachsen, wird der Baum aber wahrscheinlich noch jünger als die halb so großen Robinien um ihn herum sein.

Der warscheinlich größte Baum der Zittauer
Der warscheinlich größte Baum der Zittauer

Erst am Ende wird die Zittauer wieder interessanter. Hier fahren zwar auch kaum Autos, aber nur weil hier immer mal wieder gebaut wird. Hier befindet sich das Deutsch-Russische Kulturinstitut. Der Verein des Zentrums organisiert regelmäßig Veranstaltungen auf deutsch und russisch.

Dann kommt man noch am bei vielen Chorleitern, Dirigenten und Partymachern unbeliebten Zentrum der Gema vorbei. Die kassiert für alle musikalischen Werke, die noch nicht mehr als 100 Jahre alt sind, für die Aufführung oder Vervielfältigung Gebühren. 2012 verhinderte die Polizei dort eine Gema-Party.

Das Ende der Straße stellt das zum Verkauf stehende Gebäude in der Jägerstraße 10 dar. Von einem Vorsprung des Hauses beobachtet eine Statue die wenigen Vorbeigehenden.

Die Statue hat von ihrem Vorsprung aus einen guten Blick über die Straße.
Die Statue hat von ihrem Vorsprung aus einen guten Blick über die Straße.

Die Zittauer Straße

Straßen und Plätze im Ortsamtsbereich Neustadt

Ein Kommentar

  1. Sehr schön geschrieben. Vielen Dank, Nina.

    PS: Das sich die GEMA in der Neustadt ansiedelt, finde ich sehr mutig. ;-)

Kommentare sind geschlossen.