Anzeige

Zaffaran, bring Würze in dein Leben

Von flüchtigen Begegnungen und alten Bekannten

Hans trinkt Rotwein und gibt sich weltmännisch. “Brasilien musst du gesehen haben.” Er war schon überall, erzählt er so ernsthaft, dass ich ihm einstweilen glauben will. Eigentlich ist es mir auch egal, ob seine Schilderungen von den Unterschieden zwischen brasilianischen und deutschen Frauen zutreffen. Schließlich will ich mich nur unterhalten lassen. Ich sitze auf der legendären Lästerbank am Martin-Luther-Platz und genieße ein zart gegrilltes Bratwürstchen.

Hierher treibt es mich immer, wenn ich ein bisschen Klatsch und Tratsch aus der Neustadt suche, doch heute kam der Wirt gar nicht dazu, mir frische Geschichten aufzutischen. Die Lästerbank war gut besetzt. Und schon nach dem ersten Bissen in die Wurst, drängte sich ebenjener Hans mit an den Tisch und mir ein Gespräch auf. Offensichtlich wollte er wohl durch seine Rede die Aufmerksamkeit der jungen Frau neben mir erringen. Doch die zeigte ihm die kalte Schulter, hatte sie doch ihren Begleiter gleich mitgebracht. Weiter mit am Tisch, der Wirt, ein Kellner, der bei jeder Bestellung flink in die Kneipe huschte, dann saßen da noch zwei mir gänzlich unbekannte Personen und Thomas, den ich schon ganz lange nicht mehr gesehen hatte. Pikanterweise rief er mich auch gleich mit meinem längst vergangenen Spitznamen an, zum Glück hörte keiner der Anwesende genau hin und ich kam um eine Erklärung herum.

Nun sitze ich da und weiß nicht mehr, was ich erwidern soll, denn Hans redet weiter und weiter. “Nur noch lachen kann ich da …” Offenbar hat er jetzt mitbekommen, dass er bei der jungen Dame wohl keine Chancen hat, die hat inzwischen mit ihrem Begleiter ein Federballspiel auf der angrenzenden Straße begonnen. Hans wird zynisch und unterstellt, dass ich keine Ahnung hätte, weil ich ja wohl die Welt nicht gesehen habe. Mittlerweile ist noch ein Stammgast hinzugestoßen und die Federballer haben sich wieder auf der Lästerbank nieder gelassen. Thomas schlägt ein Skatspiel vor. Derart abgelenkt kann ich mich leider nicht mehr auf Hans konzentrieren, schätze, er wird wohl eine flüchtige Begegnung bleiben, meinem alten Bekannten sei Dank.

Anzeige

Tripkid am 26. April im Puschkin Dresden

Anzeige

Archiv der Avantgarden in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Anzeige

tranquillo

Anzeige

Blitzumzug

Anzeige

Wohnungen in der Weintraubenstraße

Anzeige

Filmfest Dresden

Anzeige

DCA Dresden Contemporary Art

Anzeige

Wohnungen statt Leerstand

Anzeige

Societaetstheater