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Ausgezeichnete Schwalbennester

84 Nester gibt es unter der Albertbrücke, berichtet der Ornithologe Matthias Schrack.
84 Nester gibt es unter der Albertbrücke, berichtet der Ornithologe Matthias Schrack.
Matthias Schrack vom Naturschutzbund Sachsen (Nabu) hat heute Vormittag die Albertbrücke mit der Plakette “Hier sind Schwalben willkommen” ausgezeichnet. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) und Andreas Gruner, Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke im Straßen- und Tiefbauamt, nahmen die Plakette stellvertretend entgegen.

Aktuell 84 Nester

Um den Mehlschwalben während der Sanierung der Brücke den tollen Nistplatz zu erhalten, war die Brücke je nach Sanierungsstand mit einem grünen Netzt abgehängt worden. Im Ergebnis nisten heute mehr Schwalben an der Brücke als vorher. 84 Nester sind es derzeit, vor der Sanierungszeit waren es maximal 50. Die Mehlschwalben mögen die Brücke. “Sie nisten am liebsten direkt über dem Elbstrom”, erklärt Schrack, der im Nabu Fachgruppenleiter für Ornithologie ist. Sie brauchen für ihre Nester den Sandstein und eine Ecke. An das Licht und den Straßenlärm haben sich die Tiere über Generationen hinweg gewöhnt. Auch eine illuminierte Albertbrücke würde die Schwalben nicht abschrecken.

Die Schwalben bauen ihre Nester mit Vorliebe direkt über der Elbe.
Die Schwalben bauen ihre Nester mit Vorliebe direkt über der Elbe.
An der Albertbrücke nisten überwiegend Mehlschwalben, die kleinen, heute besonders tief fliegenden Tierchen sind nur rund 25 Gramm schwer und etwa 13 Zentimeter lang. Im September wird mit Nachwuchs gerechnet.

Die Sandsteinbrücken über die Elbe sind begehrte Brutplätze der Mehlschwalbe. Früher waren die Rauch- und Mehlschwalben Felsenbrüter, auch in der nahe gelegenen Sächsischen Schweiz. Viele dieser Felsbrüter sind mit der Errichtung der Häuser, Türme und Brücken in Städte und Dörfer umgezogen, sozusagen in eine quasinatürliche Felslandschaft, darunter auch Wanderfalke, Turmfalke, Mauersegler und Dohle.

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Schutznetze als Brutverhinderer

Mit ihrer Bautätigkeit haben die Menschen vielen Arten einen neuen Lebensraum erschlossen und das Siedeln in ihrer Nachbarschaft ermöglicht. Die Mehlschwalben brüten gesellig in Brutkolonien. Die Nester aus Lehm gelten als geschützte Lebensstätte und dürfen nicht ohne weiteres beseitigt werden. Mehlschwalben nutzen ihre Nester im Unterschied zu vielen anderen Vogelarten regelmäßig wieder für die Brut, Jahr für Jahr.

Grüne Schutznetze an der Albertbrücke - Foto: Archiv/2014
Grüne Schutznetze an der Albertbrücke – Foto: Archiv/2014
Deshalb trafen die städtischen Brückenbauingenieure schon vor Beginn der Sanierungsarbeiten an der Albertbrücke Vorkehrungen, damit die aus den Winterquartieren zurückkehrenden Mehlschwalben in der Bauphase nicht zur Brut schreiten. Zunächst wurde die Ostseite der Albertbrücke vor der Brutzeit mit Netzen versehen, die verhinderten, dass die Schwalben Nester bauten. Dafür stand den Mehlschwalben die Westseite der Brücke uneingeschränkt zur Verfügung.

Uferlehm als Baustoff

Während der Brückenbauarbeiten an der Westseite stand den Mehlschwalben bereits wieder die östliche Seite zur Verfügung. Zurzeit nisten mehr Schwalben an der Westseite. Nach der Verbreiterung der Brücke fanden die Schwalben somit weiterhin günstige und geschützte Bedingungen für ihre Nestanlage. An der Elbe finden sie Uferlehme als Baustoffe, der Elbestrom und die blütenreichen breiten Elbewiesen bieten ein reichliches Insektenangebot. Somit können sich die Erholungssuchenden auch weiterhin an den eleganten Flügen der nützlichen Insektenjäger erfreuen, deren Brutplätze durch verantwortliches Handeln des Bauträgers auch nach der Brückensanierung fortbestehen.

Schwalben sind Kulturfolger und nisten in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen. Trotz dieser Anpassung gibt ihr Bestand mittlerweile Anlass zur Sorge. Verantwortlich für den schwindenden Bestand sind vor allem unbedachte Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, der Rückgang von Fluginsekten und der flächendeckende Einsatz von Unkraut- und Insektenbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft. Deshalb hat der Naturschutzbund (Nabu) Sachsen, unterstützt von der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt, 2016 das landesweite Projekt “Schwalben willkommen” zum Schutz von Schwalben-Niststätten gestartet. Damit will der NABU Sachsen auf die Situation der Schwalben aufmerksam machen, informieren und Naturfreunde, die sich für den Schwalbenschutz einsetzen, würdigen.

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Schwalbennest Albertbrücke

  • Weitere Informationen auf der Website des Nabu.

2 Kommentare

  1. Das ist ein Witz – oder ?! : “Matthias Schrack vom Naturschutzbund Sachsen (Nabu) hat die Albertbrücke mit der Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ ausgezeichnet. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) und Andreas Gruner, Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke im Straßen- und Tiefbauamt, nahmen die Plakette stellvertretend entgegen.”

    Haben diese Herren nichts Wichtigeres zu tun, als stellvertretend für eine Brücke! eine Auszeichnung entgegenzunehmen ? Können Schwalben lesen ???…

  2. @kommenta

    Bestimmt können Schwalben lesen. Um das zu überprüfen hatte Herr Schrack ja auch sein Fernglas dabei……

    Und Anton: Netzt schreibt man glaube ich mit “ß”, also Netß…..;-))

Kommentare sind geschlossen.