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Villa Wigman im Stadtrat

Villa Wigman  - Entscheidung am Donnerstag
Villa Wigman – Entscheidung am Donnerstag
Am kommenden Donnerstag wird die Villa Wigman, Bautzner Straße 107, im Stadtrat behandelt. Im Tagesordnungspunkt 21 geht es um den Erwerb der ehemaligen Tanzschule und des Wohnhauses der Tänzerin Mary Wigmans.

Die Fraktionen von Linken, Grünen und SPD sprechen sich für den Kauf aus. Auch im Finanz- und Kulturausschuss fand der Antrag bereits Zustimmung. Die Villa schlummert zurzeit im Dornröschenschlaf. Ein 2016 eigens gegründeter Verein setzt sich dafür ein, das Gebäude als Tanz- und Kulturstätte zu beleben. Vertreter dieses Vereins entwickelten ein Nutzungskonzept und verschiedene Finanzmodelle für den Betrieb der Liegenschaft. Seitens des „Dachverbandes Tanz Deutschland“ gibt es eine klare Absichtserklärung, dieses Vorhaben zu unterstützen. Während das Hochbauamt von einer Gesamtsanierung ausgeht, hofft der Verein, Schritt für Schritt die Sanierung vornehmen zu können. Dazu wollen sie auf verschiedene Fördermöglichkeiten zurückgreifen.

Anja Apel, Linke-Stadträtin: „Ich freue mich, dass wir uns einigen konnten und dadurch dauerhaft eine Nutzung des Hauses als Probenstätte für die freie Szene für Tanz und Darstellende Kunst ermöglichen.“ Torsten Schulze, Neustadt-Grüner und Stadtrat, ergänzt: „Mary Wigman hat mit ihrem Schaffen wichtige Grundlagen für den Modernen Tanz in Dresden gelegt. Von ihrer Schule ging der Gedanke des Modernen Tanzes um die Welt und viele ihrer Schülerinnen und Schüler gründeten weltweit Schulen nach ihrem Vorbild. Die Sicherung und Weiterbetreibung dieser Keimzelle durch Menschen die sich diesem Erbe verpflichtet fühlen ist eine kulturelle Aufgabe, die durch die Stadt unterstützt werden muss.“ Wilm Heinrich, SPD-Stadtrat, abschließend: „Es geht darum, diesen historischen Ort für die Kulturstadt Dresden zu sichern und dem engagierten Verein die Chance zu eröffnen, die Mary-Wigman-Villa wieder zu einem Zentrum des modernen Tanzes zu machen.“

Verkaufspreis 290.000 Euro

Mit dem Stadtratsbeschluss soll die Stadtverwaltung beauftragt werden, das Grundstück Bautzner Straße 107, 01099 Dresden mit Wohnhaus und Saalanbau auf Basis des angegebenen Verkaufspreises von 290.000 Euro vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) zu erwerben. Außerdem soll sichergestellt werden, dass die Kosten für Wiederinbetriebnahme, Sanierung und Betreibung vom künftigen Nutzer übernommen werden. Ebenso soll vorgelegt werden, welche Fördermittel hierzu eingeworben werden können und welche Aktivitäten es hierfür gibt. Dazu soll die Stadtverwaltung mit dem Verein „Villa Wigman für TANZ e. V.“ über die Sanierung und Betreibung des Objektes als Produktions- und Probenhaus für freien Tanz und freie darstellende Künste in Verhandlung zu treten.

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Der Verein hatte eine Online-Petition initiiert und bis heute schon mehr als 1000 Unterschriften gesammelt. Einer der beteiligten Choreografen Isaac Spencer fasst zusammen: „Es gibt überall Tanzhäuser auf der Welt, aber Dresden hat die Villa Wigman. Es ist wie ein Schatz.“

Issac Spencer und Isolde Matkey setzen sich für die Wiederbelebung der Villa Wigman als Tanzhaus in Dresden ein
Issac Spencer und Isolde Matkey setzen sich für die Wiederbelebung der Villa Wigman als Tanzhaus in Dresden ein
Die Villa auf der Bautzner Straße 107 wurde von 1920 bis 1942 von der Tänzerin und Choreografin Mary Wigman bewohnt und als Arbeitsstätte genutzt. Sie erlangte als Szene-Treffpunkt internationale Berühmtheit. „Es kamen Tänzer und Tänzerinnen aus ganz Europa, sogar aus Indien“, schwärmt Isaac Spencer. Nach dem Krieg probte das Ballett der Staatsoper in den Räumen, bis 1988 die „Kleine Szene“ der Semperoper einzog.

Kulturamt ist interessiert

Die Liegenschaft wurde vom Land Sachsen an die Spielstätte verpachtet. Als der Vertrag im Januar 2017 auslief, drohte der Verkauf der Immobilie. Im April 2016 gründete sich der Verein Villa Wigman für Tanz e.V., um den Spirit des Tanzhauses neu zu entfachen. „Das Kulturamt ist auf jeden Fall interessiert“, berichtet Kulturmanagerin Isolde Matkey, die sich im Verein engagiert. „Das Land ist gewillt, die Villa zum Vorzugspreis an die Stadt Dresden zu verkaufen. Jetzt liegt es an den Stadträten.“

Mit dem Projekt „Past Present Future“ will der Verein die Öffentlichkeit auf das Kleinod Bautzner Straße 107 aufmerksam machen. „Wir reden in Dresden immer nur von Barock, doch wir haben eine lebendige moderne Tanzszene, die Platz braucht“, sagt Isolde Matkey. Dafür sind bauliche Investitionen nötig. „Zuerst sollen die alten Tanzsäle in der ersten Etage bezugsfertig gemacht werden, danach die Büroräume in der zweiten Etage. Unter dem Dach sollen Gästewohnungen entstehen“, erklärt Isolde Matkey. Die Kosten für die erste Etappe liegen nach dem Betreiberkonzept des Vereins bei 53.000 Euro.

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Möglicherweise ab Frühjahr 2018 geöffnet: die Pforten der Villa Wigman
Möglicherweise ab Frühjahr 2018 geöffnet: die Pforten der Villa Wigman

Mary Wigman – Wegbereiterin des Ausdruckstanzes

Mary Wigman, geboren am 13. November 1886 in Hannover, gestorben am 19. September 1973 in Berlin war eine deutsche Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. Sie machte den Ausdruckstanz als New German Dance international bekannt und gilt als eine der einflussreichsten Wegbereiterinnen des rhythmisch-expressiven Ausdruckstanzes, der in den Jahren zwischen 1920 und 1935 nicht nur in Deutschland seine Blütezeit erlebte.

Sie studierte 1910–1911 in Hellerau bei Émile Jaques-Dalcroze und bei Suzanne Perrottet (1889–1983) rhythmische Gymnastik. Nach Aufenthalten in Rom, Berlin, Zürich und München eröffnete sie 1920 eine Schule für modernen Tanz an der Bautzner Straße in Dresden. In der Dresdner Zeit hatte Wigman Kontakte zur lebendigen Kunstszene der Stadt, beispielsweise zu Ernst Ludwig Kirchner. Eine ihrer bekanntesten Schülerinnen war Gret Palucca.

Mary Wigman, Fotografie von Abraham Pisarek, 1946 Quelle: Deutsche Fotothek
Mary Wigman, Fotografie von Abraham Pisarek, 1946 Quelle: Deutsche Fotothek


Villa Wigmann