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Langlauf-Weltcup ans Königsufer?

Zwei Sportmoderatoren des Mitteldeutschen Rundfunks haben eine große Idee. Sie wollen einen Wettbewerb des Langlauf-Skiweltcup nach Dresden holen.

Die Moderatoren René Kindermann und Torsten Püschel arbeiten an der Reali­sierung dieser Idee. Es soll ein sportliches Großereignis werden, dass per TV in alle Welt übertragen wird.

So könnte der Rundkurs aussehen. Skizze: PR/webit
So könnte der Rundkurs aussehen. Skizze: PR/webit!
Geplant ist eine Strecke entlang des Elbufers, Start und Ziel am Filmnächte-Gelände unterhalb des Finanzministeriums. Von dort geht es in Richtung „Japanisches Palais“ unter der Augustusbrücke hindurch. Sogar ein kleiner Anstieg und eine Mini-Abfahrt sind vorgesehen. Geplanter Termin: Januar 2018.

Um das Projekt realisieren zu können, rechnen die Veranstalter mit Kosten von rund 1,2 Millionen Euro. Sie hoffen auf einen Zuschuss von Stadt und Land in Höhe von jeweils rund 300.000 Euro. Die übrige Summe wollen sie selbst über Eintrittsgelder, Sponsoring und Marketing erwirtschaften. Über den städtischen Zuschuss soll am Montag Abend der Haushaltsausschuss und am Donnerstag der Stadtrat entscheiden. „Wir hoffen auf 200.000 Euro aus dem Topf des Oberbürgermeisters und je 50.000 aus den Bereichen Tourismus und Sport“, erklärt René Kindermann, der optimistisch ist, dass die Stadträte dem Projekt zustimmen werden. „Wir haben mit den Politikern gute Gespräche geführt“, sagt er. Auch mit der Staatskanzlei sei man in guten Verhandlungen.

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Entscheidung im Mai

Wenn es mit dem städtischen Zuschuss klappt, wird der Deutsche Skiverband (DSV) als Ausrichter offiziell seine Bewerbung beim Internationalen Skiverband (FIS) ein. Die Entscheidung beim Verband fällt dann voraussichtlich im Mai.

Am Königsufer auf dem Elberadweg soll die Strecke entlangführen. Foto: PR/webit
Am Königsufer auf dem Elberadweg soll die Strecke entlangführen. Foto: PR/webit!
„Das soll keine Eintagsfliege werden“, verspricht Kindermann, am liebsten wäre es den Organisatoren, für einen Zeitraum von fünf Jahren zu planen. Die beiden Moderatoren kennen den Ski-Zirkus von ihrer jahrelangen Berichterstattung sehr gut. Torsten Püschel fährt selber leidenschaftlich, testet bei jedem Weltcup die Strecke persönlich.

„Im Rahmen eines Trainee-Programms der FIS haben wir viel über das Organisieren eines solchen Events gelernt“, berichtet René Kindermann. Nun sind sie beide sehr optimistisch, dass die Strecke vor dem tollen Panorama gut ankommt. Nicht nur bei den 10.000 Zuschauern vor Ort, sondern auch bei den rund zehn Millionen Zuschauern vor den Fernsehgeräten in aller Welt. „Die wollen nicht immer nur Skifahrer im Wald sehen“, schmunzelt der Fernseh-Mann.

1,4 Kilometer Sprintstrecke

Der Rundkurs am Elbufer wäre ca. 700 Meter lang und würde für die Sprint­strecke dann zweimal gelaufen. „Da gibt es viel Gerangel, Ellebogeneinsatz, das ist spektakulär“, so Kindermann. Da das Spektakel im Januar stattfinden soll, könnte es sogar echten Schnee geben, damit rechnet das Organisationsteam aber nicht. Der extra aufgehäufte Kunstschnee soll nach dem Weltcup für eine Schulsportwoche genutzt werden.

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Mit großartigen Wintersportveranstaltungen kennt man sich in der Neustadt aus, das internationale Ski-Fliegen an der Pionierschanze auf dem Alaunplatz sorgt auch bei knausrigen Schneeverhältnissen für Begeisterung.

Ski-Weltcup in Dresden? Visualisierung: PR/webit
Ski-Weltcup in Dresden? Visualisierung: PR/webit!

19 Kommentare

  1. Hä?
    Wieviel Kunstschnee soll denn dann von wo rangekarrt werden? So rein von der Schneesicherheit war ja die Olympiade in Sotschi irgendwie naheliegender aber ’ne Fussball-WM geht ja auch am Golf…

    Grundsätzlich binn ich aber der Meinung, wenn Stadt und Freistaat jeweils 300k € „übrig“ haben, wären die im allgemeinen Sportstättenausbau unser gewiss nicht überversorgten Stadt besser angelegt. Wie wäre es z. B. mit einer Schwimmhalle im weiteren Neustadt-Bereich? Offiziersschule ist ja nun nicht öffentlich und Bühlau doch etwas entfernt…
    Ja, mir ist auch bewusst, dass eine neue Schwimmhalle mehr als diese 600k kosten wird, aber man scheint das nach obiger Darstellung gern jährlich durchführen zu wollen.

  2. Motto:

    „Lieber Weltcup auf Skiern, als Montags marschier`n!“
    (muß sächsisch ausgesprochen werden, sonst kommt`s ni rüber)

  3. Kunstschnee: Der bisherige Energieeinsatz beträgt 0,2 bis etwa 2,8 kWh pro Quadratmeter Beschneiungsfläche,
    das entspricht 2.000 bis 27.000 kWh (im Durchschnitt 13.000 kWh) pro Hektar Beschneiungsfläche. ( Zum Vergleich: Ein Vierpersonenhaushalt verbraucht zwischen
    3000 und 7000 kWh im Jahr.)

    https://www.bund-naturschutz.de/fileadmin/download/dokumente/Schneekanonen.pdf

    ür die Grundbeschneiung von 1 ha Piste werden mindestens eine Million Liter bzw. 1.000 Kubikmeter Wasser benötigt. Als Grundbeschneiung geht man von einer Schneeauflage von etwa 30 cm aus. Die sogenannten „Nachbeschneiungen“ der gleichen Fläche (1 ha) erfordern zusätzliche ein bis zwei Millionen Liter Wasser.

    Der durchschnittliche Energieverbrauch für die Grundbeschneiung von 1 Hektar beträgt 10.000 – 15.000 kWh. Daraus haben wir die CO2-Emissionen berechnet: Im heutigen bundesdeutschen Strommix werden bei 1 kWh etwa 600 g CO2 emittiert (Quellen: A. Friedrich et. al: Der Beitrag des Elektroautos zum Klimaschutz, Nov. 2009/ UBA 2005: 616 g CO2 pro kWh).

    Das heißt, dass für einen Hektar Kunstschnee über 7 Tonnen CO2 erzeugt werden!

    Im Vergleich: Ein Mittelklasse-PKW setzt diese Menge an CO2 (bei 140g /km) auf ca. 50.000 km frei!

    http://www.nolympia.de/grunde-gegen-olympia-2018/schnee-oder-nicht-schnee/

  4. Hallo Seldon, wurde denn bei dieser Berechnung auch berücksichtigt, dass Schnee für eine Abkühlung der Umgebung sorgt und somit partiell zur Senkung der globalen Durchschnittstemperatur beiträgt, was wiederum auch einen Einfluss auf den globalen CO2-Gehalt hat.

    Im Ernst. Ein Hektar sind doch rund 10.000 Quadratmeter, da könnte die 700 Meter lange Strecke also rund 14 Meter breit sein. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob eine einmalige Grundbeschneiung reicht. Also rechnen wir mal hoch, die Strecke müsste dreimal beschneit werden. Haben wir also 21 Tonnen CO2, auf fünf Jahre rund 100 Tonnen.

    Idee, aus den Gewinnen finanzieren die Veranstalter einen City-Tree, damit wäre die CO2-Bilanz mehr als ausgeglichen.

  5. Hallo Seldon, wie sieht die Berechnung bitte aus, wenn es an diesen Tagen vielleicht minus 7 Grad ist und Dresden tief verschneit?

  6. Hallo Kälteingenieur,
    die Albedo von Schnee liegt bei 0,5..0,9. Bei ’ner angenommenen Fläche von 1ha dürfte der Abkühlungseffekt überschaubar sein. Allein die Alpengletscher haben in den letzten 50 Jahren 1.500 km² verloren.
    Die spezifische Schmelzwärme beträgt für Wasser 333,5 kJ/kg. D.h. Du musst dem Schnee (=gefrorenes Wasser) 333,5 kJ an Wärme zuführen, um 1 kg 0°-Schnee zu verflüssigen. Das rechne ich jetzt aber nicht aus…

  7. 1,2 Mio soll das Ganze ungefähr kosten? Da lachen ja die Hühner, soviel kostet vielleicht eine Schneekanone einschließlich Betriebskosten. Ich kann nur hoffen, dass niemand auf die Idee kommt, diesen Scheiß zu realisieren. Hoch lebe der Klimaschutz. Diesen ***entfernt, bitte an die Hausordnung halten*** von Fernseh-Mann R. K. kann ich nicht mehr ertragen.

  8. Und wenn mir eefach den Radweg bissl wees anmaln tun? … die Sportskanonen kriegn was rollbares unter de Quantn und alle wernse gligglich… kosded alles ni viel

    un wenns doch mit Schnee sein muss, is dor Wasser kee Brobleeem… zwansch meter weiter is de Elbe… die kost nüscht…

  9. Wenn man die letzten drei Januar-Verläufe betrachtet, ist das unwahrscheinlich. Außerdem zeigt der Trend (und die Berechnungen an der Uni) immer wärmere Winter in Sachsen an.
    Insofern wäre es schön, wenn die Moderatoren ihre Berechnungsgrundlage preisgeben könnten, sodass der Stadtrat ggf. nochmal selbst nachrechnen kann.

  10. Lieber Anton, ich fragte nach den Prioritäten und diese Frage bleibt bestehen. Zumal ich die nicht gegebene Vergleichbarkeit mit den Kosten einer Schwimmhalle bereits angemerkt hatte.
    Wenn es um Breitensport, Bildung für die gesamte Bevölkerung usw. geht ist immer erstaunlich wenig Geld und im Laufe der vergangenen Jahre sogar noch weniger Geld da.
    Wir alle kennen ausreichend Beispiele, bei Dir sind es vielleicht eher sozio-kulturelle Themen, bei mir die Sportvereine, der nicht Dynamo Dresden heißen – die können mit wenigen Tausend € im Jahr verdammt viel ausrichten. Die 300k der Stadt wären dort mit Sicherheit weit besser angelegt, als mit einer Krampfveranstaltung in einer so ausgeprägten Wintersport-Hochburg wie Dresden. Zumal mit Altenberg ein etabliertes Leistungszentrum mit guter Infrastruktur durchaus in der Nähe liegt.
    (Und der Dresdner Wintersportler eben genau dorthin zum Skilaufen fährt – ich empfehle mal den Auslastungsgrad der Wintersport-Sonderzüge bei akzeptablen Schneebedingungen im Osterzgebirge anzusehen :-)

  11. @SHARP: war nur ein Hinweis meinerseits. Grundsätzlich gebe ich Dir natürlich Recht.

    Aber dein Vergleich hakelt etwas. Der Großteil des Geldes soll ja aus Mitteln bereit gestellt werden, die eigentlich gar nicht für Sport zur Verfügung stehen. In dem Fall 200.000, aus dem OB-Topf zur Aufbesserung des Images von Dresden und 50.000 aus dem Stadtmarketing-Topf.

    Daher ist die Veranstaltung des Weltcups eher als Marketing-Maßnahme, denn als Sportveranstaltung zu verstehen. Nun kann man natürlich grundsätzlich Stadtmarketing-Maßnahmen infrage stellen und das Geld lieber anderweitig verteilen. Aber möglicherweise haben solche Marketing-Maßnahmen ja auch eine positive Wirkung auf Touristenzahlen und führen damit wieder zu höheren Steuereinnahmen. Im gewissen Sinne ist das dann eine Form der Wirtschaftsförderung.

    Ich kann nicht einschätzen, ob sich die Veranstaltung mit 1,2 Mio finanzieren lässt, und ob der Werbewert so groß ist, wie die Organisatoren schätzen. Das sollte man genau beobachten.

    Meiner Meinung kann aber ein bisschen positives Image, dass weltweit ein paar Millionen Leute sehen, unserer Stadt nicht schaden.

  12. Wasser wäre ja ausreichend vor Ort.

    Vielleicht ließe sich ja auch ein Skifliegen auf einer temporären Großschanze -befestigt an der Frauenkirche- veranstalten. Symbolischer geht es kaum noch. Vielleicht könnten die Athleten ja sogar über die Elbe fliegen? Das wäre einfach fantastisch und alle Welt würde uns tollkühne Dresdner lieben.

    Durch künstliches Vereisen der Elbe, wäre sogar noch eine Menge mehr denkbar. Eishockey Turnier unter der Waldschlösschenbrücke? Ach, da kann man schon ins Schwärmen geraten..

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