Die Arbeiten am Abriss der Carolabrücke in Dresden liegen zwei Monate vor dem Zeitplan. Wenn keine unerwarteten Verzögerungen auftreten, soll das Projekt im Oktober 2025 abgeschlossen sein. Derzeit laufen die Rückbauarbeiten an mehreren Stellen parallel. Etwa 25 Maschinisten zerkleinern das Abbruchmaterial und transportieren es ab. Zusätzlich wird die Elbe beräumt, um die Schifffahrt schnell wieder zu ermöglichen.
Bereits rund 6.400 Kubikmeter Beton von Brückenzug A und 16.000 Tonnen von Brückenzug B wurden abgetragen. Hinzu kommen 1.600 Tonnen Bewehrungen, 400 Tonnen Spannglieder sowie 500 Kubikmeter beziehungsweise 1.200 Tonnen Fahrbahnbelag. Neben den Maschinisten sind Lkw-Fahrer, Mechaniker, Planer und Bauüberwacher im Einsatz.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert bedankte sich vor Ort bei den Bauarbeitern für ihren Einsatz unter schwierigen Bedingungen.
Beräumung der Elbe hat Priorität
Seit dieser Woche beräumt die Hentschke Bau die Schifffahrtsrinne. Bis zu zehn Bagger sind gleichzeitig im Einsatz. Die ursprünglich geplante Unterstützung durch das Baggerschiff „Domarin 10“ entfällt wegen des niedrigen Wasserstands. Aktuell befindet sich der Elb-Pegel auf sehr niedrigem Niveau von nur 58 Zentimetern, Tendenz fallend. Diese Räumarbeiten sollen bis Ende der kommenden Woche abgeschlossen sein.
Fahrrinne soll im August freigegeben werden
Im Anschluss erfolgt die Begutachtung der Schifffahrtsrinne. Eine Peilung der Elbsohle soll mögliche Gefahrenstellen identifizieren. Durch die Baustraße, die dem zügigen Abriss der Brücke diente ist die Elbe stromabwärts derzeit ziemlich versandet. Nach der Peilung legt das das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe die weiteren Schritte fest. Ziel ist es, die Fahrrinne Mitte August freizugeben. Wenn das gelingt, sind die Bauleute knapp zwei Wochen schneller, als ursprünglich vorgesehen. Der genaue Zeitpunkt hängt jedoch vom Wasserstand und dem Ausmaß der eventuell notwendigen Maßnahmen ab.
Kompletter Rückbau bis Oktober 2025 geplant
Bis Ende September soll der vollständige Rückbau der Carolabrücke abgeschlossen sein. Danach wird das Terrassenufer wiederhergestellt. Dabei werden die für den Abtransport genutzten Wege ausgebessert, Markierungen angebracht und die Verkehrsführung angepasst. Der geplante Kostenrahmen von bis zu 18 Millionen Euro bleibt bestehen.
Zwei Video-Tipps
Seit Ende September schon berichtet in zuletzt immer größerer Dichte der Youtube-Kanal „Heunadel“ über den Abriss der Carolabrücke. Dabei können die Macher auf Filmmaterial der beteiligten Baufirmen zurückgreifen. Nicht nur für Fans von großen Baggern und bröckelndem Beton zeigt der Kanal beeindruckende Bilder. Nett: Zum Ende des Videos wird ein tierischer Elb- oder Elbufer-Bewohner kurz gezeigt.
Über die Ursache des Einsturzes der Brücke haben wir schon mehrfach berichtet. Zuletzt mit dem Fazit des Brückenexperten Prof. Dr. Marx. Sehr anschaulich erklärt der Wirtschaftsingenieur Rick Rieck die Spannstahl-Konstruktion der Brücke und warum sie eingestürzt ist.
Wenn der Wiederaufbau nur auch so schnell gehen würde…
ich bin gespannt auf die einschätzungen der abrissspezialisten, den das geht ja wohl nicht mit rechten dingen zu, oder?
@versteher: Habe es geprüft, ist alles in Ordnung :) *SCNR*