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Stoffgewordene Träume – das Zic Zac

Seit 1996 bringt das “Zic Zac” auf der Förstereistraße Stoffe unters Neustädter Volk – und treibt es immer bunter.

Lorna Mateev mit ihrem derzeitigen Lieblingsstoff.
Lorna Mateev mit ihrem derzeitigen Lieblingsstoff.

Es hätte sich ja so angeboten: Wortspielereien mit “aus dem Nähkästchen plaudern”, dem “tapferen Schneiderlein” oder “nach Strich und Faden” – aber Lorna Mateev hat allzu deutlich ihr Veto eingelegt. Für derartig verstaubte Sticheleien ist ihr Laden zu fresh. Das suggeriere ja schließlich schon der Name, der durch seine außergewöhnliche Schreibweise genauso oft nachgefragt wird wie der der Besitzerin. Willkommen im Zic Zac! Benannt nach dem Zickzackstich. Hier gibt es den heißesten Stoff für die buntesten Neustädter – und die bestsortiertesten Nähkurse der Stadt.

Lorna Mateev ist gelernte Textiltechnikerin und weiß, im Gegensatz zu mir, das Viskose eine Faser ist, die aus den natürlichen Polymeren der Holzfaser gewonnen wird. Außerdem weiß sie, wie angesagt gerade Ökotex-Stoffe sind und wie wichtig. “Schließlich”, sagt sie, “lässt man kaum jemanden auf lange Zeit so nahe an sich heran wie seine Kleidung.” Über 1500 Stoffe hat sie im Angebot. Den Schwerpunkt hat Lorna Mateev auf Naturfaser gelegt. Baumwolle, Viskose, Leinen, Wolle und Seide.

“Hier kann man in Stoffen schwelgen”, sagt sie schwärmerisch und gibt freimütig zu, das selbst sehr gern zu tun. Ihre Klamotten sind alle selbst genäht. Drei bis vier Stunden braucht sie für ein Stück. Und so manche Kaffeepause gehe für Nadel und Faden drauf.”Ich sprühe vor Ideen!”, sagt Mateev. “Aber ich muss mich zurückhalten. Ich kann ja nicht auf Dauer mein bester Kunde sein.”

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Blick auf den Arbeitsplatz vin Lorna Mateev. "Ich kann ja nicht immer mein bester Kunde sein!"
Blick auf den Arbeitsplatz von Lorna Mateev. “Ich kann ja nicht auf Dauer mein bester Kunde sein!”

Lorna Mateev verschrieb sich der Schneiderei schon in der dritten Klasse. Später lernte sie Weberin und Textiltechnikerin und arbeitete nach der Wende als Werbegrafikerin. Das bedeutete zu dieser Zeit noch Visitenkarten und Briefbögen gestalten. Privat fuhr sie da schon regelmäßig nach Berlin, um Stoffe einzukaufen. Mitte der 90er lief sie auf der Förstereistraße an einem leerstehenden Geschäft vorbei und fasste einen Entschluss.

Seit 1996 gibt es das “Zic Zac” nun an dieser Adresse. Anfangs besuchten das Geschäft nur Neustädter, jetzt kommen die Kunden auch aus Pieschen, Striesen, Meißen und Pirna. Für die Nähkurse und Serviceleistungen wie das Fertigen von Kleidungsstücken hat Lorna Mateev ihre Gewandmeisterin Beate Ficker. Stolz berichtet sie, wie Beate Ficker beim Schneidern der Kostüme für den Film ‘Der Medicus’ mithelfen durfte. “Das waren historische Kostüme aus richtig schwerer Seide.”

Winters warten die Sommerstoffe im Lager. "Was für eine Pracht!"
Winters warten die Sommerstoffe im Lager. “Was für eine Pracht!”

Überhaupt legt Lorna Mateev Wert auf das Haptische, Persönliche. Einen Onlineshop gibt es nicht. “Man muss den Stoff anfassen und dann sagt er: Nimm mich – oder nimm mich nicht.” Die Anmeldung zu den Nähkursen erfolgt persönlich im Geschäft. Nach einem kleinen Beschnuppern. Sie laufen nach dem Motto ‘Jeder, wie es ihm beliebt’.

Draußen vor dem Schaufenster auf dem kleinen steinernen Sims steht eine kleine Kiste mit kostenlosen Stoffresten. “So zieh’ ich mir meine nächste Kundengeneration groß”, sagt Mateev augenzwinkernd. “Da holen Mädels sich Stoffe und nähen Puppenkleider draus.”

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Bis 2002, erzählt Mateev, holte sie Stoffe noch von der Weberei Lautex in Neugersdorf, ihrem alten Lehrbetrieb. Als der Bankrott ging, fuhr sie ein letztes Mal hin, um sich einige Reste zu sichern. “Da rannten auf dem Hof, der sonst so belebt war, schon die Rehe herum.” Das “Zic Zac” feiert nächstes Jahr seinen 20. Geburtstag und Frau Mateev ist schon bereit. “Für die nächsten 20!”

Das Zic Zac. "Auf die nächsten 20!"
Das Zic Zac. “Auf die nächsten 20!”

Stoffladen Zic Zac