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Internet for Refugees

Die Gruppe „Internet for Refugees“ setzt sich dafür ein, dass Flüchtlinge in Dresden Zugang zu digitaler Kommunikation erhalten. Dazu gehört, dass in den Unterkünften Internet und Geräte vorhanden sind.

Aktuell sucht die Gruppe Nachbarn des neuen Flüchtlingsheims auf der Katharinenstraße, das am Montag bezogen werden soll. Es geht darum, dass die Nachbarn einen Teil ihrer Internet-Bandbreite spenden. Die Gruppe organisiert dann die notwendige Technik. Kontaktanfragen gern auf der Facebook-Site der Gruppe oder direkt über deren Website.

19 Kommentare

  1. hoffentlich gucken die dann keine Pornos.

    Im Ernst, es wird doch wohl Geld für eine Flatrate-anbindung mit Hotspot vorhanden sein ???????

  2. Gute Idee, aber was ist mit der Störerhaftung für die Nachbarn, wenn die Flüchtlinge über deren Zugang irgendwas unrechtmäßiges machen?

  3. Wieso ruft niemand zu einer Spmdensammlung auf, auch hier sind die Dauerdampfplauderer sofort verstummt sobald es konkret wird. Ich würde sofort 25 Euronen spenden, wenn es jemand kompetent in die Hand nimmt.

  4. @zackbäm:
    da gibts ausreichend hardware & anbieter entsprechender dienste. oder man (die internet for…) melden sich als provider an.

  5. Schlechte Idee. Zumindest fuer die Anschlussbesitzer, denn die haften immer noch, falls mit dem Anschluss Unfug betrieben wird. Wenn die ersten Anzeigen (zumindest auf Unterlassung) ins Haus flattern, wird es sich damit recht schnell erledigt haben. Es ist einfach leichtsinnig und dumm seinen Internetanschluss Fremden zur Verfuegung zu stellen.

  6. @Martin, Zackbäm und Co zur (Störer-)Haftung:

    Vielen Dank für die durchaus berechtigte Frage zur (Störer-)Haftung der Internetspendenden.

    Kurze Antwort: Durch technische Maßnahmen anonymisieren wir die Identität der Spendenden und verhindern somit faktisch rechtliche Konsequenzen.

    Längere Antwort:
    “Für den einzelnen Freifunkrouterbetreiber sind allerdings Abmahnungen faktisch ausgeschlossen, da der einzelne Freifunkrouter technisch nicht identifizierbar ist.” (Fachanwältin für Urheber- und Medienrecht Johanna Feuerhake[1])

    Durch die Zusammenarbeit mit Freifunk Dresden ist es uns auf technischer Ebene möglich, die sog. Störerhaftung auszuhebeln. Hierzu wird der gesamte Datenverkehr über eine verschlüsselte Verbindung zu Freifunk Berlin (gelten als Provider) bzw. ins Ausland geleitet. Damit sind ausschließlich diese Endpunkte im Internet sichtbar und es wird insbesondere die Anschlussinhaberin verborgen. Weiterhin speichern diese Endpunkte keine Verbindungsdaten, weshalb sich auch etwaige klagewütige AnwältInnen die Zähne ausbeißen.

    Bildlich gesprochen bedeutet dies, dass das Netzwerkkabel nicht im Router der netten Nachbarin endet, sondern in Berlin oder im Ausland.

    Details findet ihr bspw. hier: [1,2]

    Viele Grüße.
    Internet für Refugees (und alle anderen)

    [1] http://www.anwaltskanzlei-feuerhake.de/freifunk
    [2] http://www.freifunk-dresden.de/dokumentation/stoerhaftung.html

  7. Allaune,

    möglicherweise hat sich hier noch keiner meiner Mitplauderer zu Wort gemeldet, weil Internet nicht NOTwendig ist. Wichtig sind freundlich gesinnte Begegnungen von Angesicht zu Angesicht, gesunde Nahrungsmittel, ein dichtes Dach über dem Kopf und ne Heizung für den Winter. Kulturelle Teilhabe kann auch ohne Internetanschluss – eben ganz lebensnah und persönlich – stattfinden. Spende die 25€ doch einfach für Kleidung, Unterkunft und Nahrungsmittel.

  8. Jo Anton – weil das Neustadtgeflüster und andere Medien keine kritischen Kommentare veröffentlichen bzw. zensieren, suchen sich Leute Ventile. Ein solches Ventil ist Pegida. Zensur – also auch Du – ist hauptverantwortlich für das Phänomen Pegida. Damit einhergehend Verschwörungstheorien dass Medien gesteuert werden und Verbote von oben erhalten. Oder darfst Du manche Kommentare nicht veröffentlichen? Ist das Neustadtgeflüster zu groß geworden?

    Denk mal drüber nach…

    PS.: Dieser Kommentar ist hinfällig, falls mein in aller
    Eile verfasster Reim hier erscheint ;-)

  9. Mit der „Hetze“ ist es wie mit dem „Terror“. Beides Feigenblätter zur Unterdrückung der Wahrheit.

  10. Dampfplauderer: Wir sehen eine freie Internetverbindung für Asylsuchende sowie generell für alle Menschen als wichtige zivilgesellschaftliche Errungenschaft zur Kommunikation (Skype, Facebook, …) mit Familienangehörigen&Freunden, zur Information (Online-Wörterbücher, Stadtkarten, Hilfsangebote wie bspw. afeefa, …) und damit auch zur Partizipation (bspw. als ÜbersetzerIn) an. Letztlich wollen wir den neuen Menschen die Integration in die deutsche Gesellschaft erleichtern und sie bestenfalls in Kontakt mit netten Nachbarn bringen.

  11. Hallo IfR,

    Gegen euer Engagement gibt’s von meiner Seite nichts grobes einzuwenden. Ich hab sozusagen nichts dagegen und empfinde es als begrüßenswert. Das möchte ich betonen. Ich habe nur Allaune antworten wollen, warum ich mich dazu bisher nicht geäußert habe. Weil ich eben andere Dinge als wichtiger und notwendig erachte! Das ändern auch deine guten(!) Argumente nicht.

    Dass facebook eine zivilgesellschaftliche Errungenschaft sei, bezweifle ich stark! Aber das ist sicherlich eine andere Diskussion, die auch an anderer und dazu geeigneter Stelle geführt werden sollte.

  12. Dampfplauderer ist für mich der Sammelbegriff für Leute, die pausenlos , endlos über jedes Thema hier besonders klug referieren.

  13. 1.wer unterstellt, dass Flüchtlinge unrechtmäßige Sachen im Internet machen, darf bei „Herz statt Hetze“ nicht mit marschieren und es ist auch so nicht in Ordnung
    2.wer sein Internet „teilen“ möchte, sollte es ohne wenn und aber tun.
    ggf. Lernen durch Schmerzen
    3.der Werbeblock für Freifunk-Dresden ist zwar nett gemeint läuft aber letztendlich im Ernstfall auf Strafvereitelung hinaus.(Anmerkung … Gesetze gelten unabhängig, ob der Bürger sie für richtig empfindet)
    eine Aufzählung spare ich mir, siehe 1.
    4.die Nutzung der Anonymisierung verlangsamt den Datenverkehr oder etwas nicht ?

  14. Nickibude:

    Präambel: Wir sind nicht Freifunk Dresden, jedoch sind in unserem Dunstkreis natürlich einige Mitstreitende von Freifunk, die uns bspw. im Bereich Netzwerk/Funktechnik und auch in rechtlichen Fragen unter die Arme greifen. Zusätzlich werden wir noch vom Förderverein Bürgernetz Dresden e.V., von Willkommensbündnissen, einigen Parteien und vielen ehrenamtlichen HelferInnen aus Dresden und Umgebung (Landkreis Sächsische Schweiz) unterstützt.

    Die Nutzung von VPNs bzw. generell von Anoynmisierungsdiensten stellt keine Straftat und insbesondere auch keine „Strafvereiterlung“ dar.

    Zu 4: Gerade im „Big Data“ Zeitalter wird der Schutz der Privatsphäre von Einzelnen immer wichtiger. Aus diesem Grund erachten wir es als Gewinn für die Freiheitsrechte jedes Einzelnen, wenn eine anonyme Kommunikation durch eine kleine Verringerung der Bandbreite erreicht werden kann!

    Viele Grüße.
    Internet für Refugees (und alle anderen)

  15. @Nickibude: Beim Freifunk wird die Störerhaftung genauso „umgangen“ wie bei Telekom, Kabel Deutschland und co. und zwar mit dem Providerprivileg, das auch der Freie Netze e.V. in Berlin hat. Das ist völlig legal. Wenn es ein solches Privileg nicht gäbe, hätte jedes Telekommunikationsunternehmen als Störer in Deutschland ein riesiges Problem mit tausendfachen Abmahnungen. Wir Freifunker verstehen uns ebenfalls als (in unserem Fall nicht-kommerzielle) Internet-Provider, warum sollten Freifunker haften und große Anbieter nicht? Es gibt auch bspw. ein Gerichtsurteil, das dieses Privileg einem einzigen Freifunker zugesprochen hat, der es auf eine Klage hat ankommen lassen und sich nicht durch VPN-Tunnel geschützt hat.

    „In einer nun veröffentlichten Entscheidung (Beschluss vom 17. 12. 2014, 217 C 121/14) kommt das Amtsgericht Charlottenburg zu dem Schluss, dass ein Freifunker, der seinen WLAN Zugang für die Allgemeinheit öffnet, nicht für Rechtsverletzungen haftet, die Dritte über diesen Zugang begehen. Insbesondere, so das Gericht, könne er nicht als Störer in Anspruch genommen werden, da er sich auf das sogenannte Providerprivileg berufen könne. Als Access-Provider, der Anderen lediglich den Zugang zum Internet vermittelt, sei er für das Fehlverhalten der Nutzerinnen und Nutzer grundsätzlich nicht verantwortlich. Auch sei es ihm nicht zumutbar, Nutzerinnen und Nutzer zu identifizieren, ihr Surfverhalten zu überwachen oder bestimmte Ports, die typischerweise von Filesharing-Anwendungen benutzt werden, zu sperren.“ (https://digitalegesellschaft.de/2015/01/providerprivileg-freifunker/)

    Angesichts möglicher Hausdurchsuchungen und Gerichtsprozesse würde ich aber davon abraten und die standardmäßig auf Freifunk-Routern aktivierte Methode aktiv lassen, die seit vielen Jahren bewährt ist. Über 140 Freifunk-Hotspots werden auf diese Weise in Dresden bereits betrieben.

    Zur Bandbreite: Ja, das liegt nicht am Tunnel selbst, sondern an der Rechenleistung der 15€ teuren Router, dass sie nur 8-10Mbit/s getunnelt bekommen.

    Klar gibt es immer irgendwo etwas viel Wichtigeres, mit dem man helfen kann. Wir sind nur ein kleines Puzzleteil und nicht jeder kann oder möchte mit bspw. Sachspenden, Geld, Sprachkursen oder medizinischer Versorgung helfen, kann dafür aber technisches Wissen oder den eh schon vorhandenen und die meiste Zeit des Tages ungenutzten Internetanschluss bieten. Jeder hat seine Stärken, mit denen man anderen helfen kann.

    Mit Hilfe von benachbarten Privatpersonen und Gewerbetreibenden sind zur Zeit fünf Flüchtlingsunterkünfte in Dresden mit Internet versorgt. (http://wiki.freifunk-dresden.de/index.php/Gefl%C3%BCchtetenunterk%C3%BCnfte)

    @Alraune: Geld für einen DSL-Anschluss wäre tatsächlich vorhanden, ist aber das geringste Problem. Das ist nicht so einfach, in einer Flüchtlingsunterkunft einen Internetanschluss zu buchen. Flüchtlinge selbst können dies rechtlich oft gar nicht selbst und meist haben die Betreiber was dagegen. Sogar Insellösungen, die komplett ohne einen Anschluss im Gebäude selbst auskommen, werden aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt. Seit Monaten sprechen wir mit zahlreichen Betreibern, zum Glück aber auch teils mit Erfolg. Und private mobile Datentarife sind eine teure Angelegenheit für die Flüchtlinge.

    Es ärgert mich zu sehen, dass Flüchtlinge bei den Temperaturen draußen bspw. am Hotspot (Wortspiel nicht beabsichtigt ;) ) auf dem Fritz-Foerster-Platz stehen müssen. Angesichts der Internet-Versorgung in den Unterkünften sollte sich auch keiner beschweren, wenn sich Dutzende fürs WLAN des Apple Stores in der Altmarktgalerie versammeln. Grundversorgung hin oder her, Flüchtlinge nutzen Internet genauso wie wir und sind täglich darauf angewiesen. Die sind aus einem anderen Land geflohen, nicht aus einem vergangenen Jahrhundert.

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