Eröffnet wurde das Café als eines der ersten Szene-Cafés nämlich schon im Frühjahr 1990. Damals gab es dort auch noch kein Vorderhaus, die Ecke zum Bischofsweg war noch ganz luftig. Im Herbst jenen Jahres war ich selber zum ersten Mal da. Als junger Bursche wollte ich die wilde Neustadt erkunden. Abenteuer pur. Gerade wollte ich die Tür aufziehen, als sie mir entgegen geflogen kam. Mitsamt der Tür flogen die Worte „Lass Dich nie mehr hier blicken“ und ein ziemlich betrunkener Bursche landete im Dreck vor der Kneipe. Wir merkten, wie sich unsere Abenteuerlust auf die Socken machte und die Alaunstraße entlang floh, also eilten wir hinterher.
Später war ich noch oft in der „Hundert“ – das Steak im Brötchen war köstlich und billig und bei Fred im Weinkeller machte ich die erste Bekanntschaft mit Beaujolais Primeur.
Ali ist auch verantwortlich für die vorzügliche Küche und den legendären Weinkeller. Nein, der Autor der Zeilen wurde für die Lobeshymne nicht bezahlt. Wer es nicht glaubt, einfach mal selber probieren gehen. Längst kein Geheimtipp mehr: Hummus nach Alis Rezept.
Im Februar diesen Jahres gab es böse Gerüchte, das Wort „Schließung“ hing in der Luft. An den Spekulationen war dann nicht so viel dran. Nur das Konzept mit zwei verschiedenen Betreibern für Café im Erdgeschoss und Weinkeller wurde beendet. Nun liegt alles in Alis großen Händen.
Die „Hundert“ hat ihren Namen ganz schlicht nach ihrer Hausnummer auf der Alaunstraße und im Obergeschoss gibt es nicht nur die Toiletten sondern auch einen Sportraum.
Eine Ergänzung