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400.000-Euro-Blitzvisite

Kirchenmänner haben gut lachen: Minister bringt Bescheid über 400.000 Euro
Kirchenmänner Eckehard Möller und Christoph Hahn haben gut lachen: Minister Markus Ulbig bringt Bescheid über 400.000 Euro Förderung Foto: Y. Safwan
Kirchturm: Innenminister Markus Ulbig hat heute Nachmittag den Bescheid über die Fördermittel übergeben. Mit insgesamt 400.000 Euro unterstützen Land und Bund die Sanierung des Turms der Martin-Luther-Kirche.

Blitzvisite des Innenministers. Mit dem Bescheid in der Hand stürmte er vom Dienst-Audi zu Pfarrer Eckehard Möller und Kirchspiel-Vorsteher Christoph Hahn. Ein kräftiger Händedruck, ein straffes Lächeln für die Kameras und die Versicherung, dass er sich den Turm demnächst mal ansehen werde und ruckzuck war der Herr Minister wieder verschwunden. Ergebnisorientierte Politik nennt man das wohl. Die beiden Kirchenmänner waren dennoch zufrieden. Es ist die Summe die zählt. 200.000 Euro fördert der Freistaat aus dem Sonderprogramm Denkmpalpflege und die gleiche Summe packt der Bundesbeauftragte für Medien und Kultur nochmal obendrauf.

Die Gesamtkosten für die Sanierung des Turmes belaufen sich auf knapp 1 Million Euro. Weitere 400.000 gibt die Landeskirche dazu und das übrige Geld muss die Gemeinde vor Ort, also das Kirchspiel Neustadt, auftreiben. Das klappt aber, versichert Christoph Hahn. Der Vorsteher ist hauptberuflich Architekt und erklärt dann gleich noch, was und warum überhaupt saniert werden muss.

Die rankende Grünpflanze muss gestutzt werden.  Foto: Youssef Safwan
Die rankende Grünpflanze muss gestutzt werden. Foto: Youssef Safwan
„Die Mörtelfugen sind ausgesandet“, sagt er und erklärt: „zwischen den Sandsteinen sind die Fugen der Witterung ausgesetzt und verlieren zunehmend an Stabilität“. Das hat zur Folge das Wasser eindringt, bei Frost wird der Schaden größer. Einige Zwischenböden seien zum Teil schon faulig. Das bedeutet noch keine Gefahr für die Statik der Kirche, aber es muss etwas getan werden.

Die Planungen haben schon begonnen, noch dieses Jahr werden der große Hauptturm und die zwei Nebentürme vermessen, ab dem kommenden Frühjahr sollen die Gerüste stehen und, so Hahn, „Zum Advent 2016 ist alles fertig.“ Und das Beste ist, von außen wird man fast gar nichts sehen. Die schwarze Patina auf den Sandsteinen soll erhalten bleiben. Nur die rankende Grünpfllanze muss für die Vermessung etwas zurückgestutzt werden. Die wachse aber schnell wieder nach, versichert Hahn.

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Damit steht fest, am kommenden Sonnabend, anlässlich des Trödelmarktes, kann der Kirchturm zum letzten mal für lange Zeit bestiegen werden. Die nächste Öffnung wird es voraussichtlich erst im April 2017 geben.

Zur Geschichte der Kirche
Die Architekten Ernst Giese und Paul Weidner erhielten den Auftrag für die Kirche im neuromaischen Stil. Die Grundsteinlegung für den einschiffigen Sandsteinbau mit halbrund geschlossenem Chor, kurzem Querhaus und dem 81 Meter hohen, schlanken Westturm erfolgte am 12. November 1883. Am 10. November 1887 wurde das Gotteshaus geweiht. Die Architektur ist im Wesentlichen den Stilmitteln des Historismus zuzuordnen. Der Innenraum bietet Platz für rund 1400 Besucher. Im Altarraum sind Bleiglasfenster mit Szenen aus dem Leben Jesu zu sehen. Sie gestalteten Anton Dietrich und Bruno Carl Urban. Die mehrfach erweitere Orgel der Firma Jehmlich zählt mit ihren 59 Registern zu den größten Dresdens.

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44 Kommentare

  1. Lieber Anton,
    „Obwohl die Architektur im Wesentlichen den Stilmitteln des Historismus zuzuordnen ist, finden sich auch neoromanische Stilelemente und neogotische proportionen.“ – Historismus IST NEOromanik, NEOgotik, NEObarock etc. Historismus meint eine Vermischung von Stilen, die zeitlich teils durch Jahrhunderte getrennt sind.
    Sorry für die Klugsch…erei – und Tausend Dank für die vielen Infos übers Viertel, jede Woche aufs Neue! Klasse! Weitermachen! ;)

  2. Ich würde die Kirche als neoromanisch mit neogotischen Elementen beschreiben. Der hohe Turm und die großen Fensterrosen sind der Gotik entliehen, die Kirche im übrigen eher neoromanisch. Was ich jetzt nicht weiß, ist das Maßverhältnis von Höhe zu Breite des Kirchenschiffs – vereinfacht gesagt, je höher, desto gotisch.

    Die etwas schräge Formulierung mit den „Stilmitteln des Historismus“ findet sich übrigens ähnlich in Wikipedia – da weiß man doch gleich, woher die ihre Pressemeldung abgeschrieben haben.

  3. scheiss (ja, ohne sternchen :* ) auf den turm,
    die mädels, die da öfter an cello, gitarre & orgel proben, fetzen :)
    schande, jungs natürlich.
    mea culpa :D

  4. Lieber Ecki,

    es sei Dir und Euch gegönnt nun endlich loslegen zu können. Danke für Eure Unterstützung auch für unsere Anliegen…

    PS: die holden Holda-Besucher wären nicht sooo sauer, wenn im Rahmen der Sanierung die Glocken mal nicht ganz so scheppern um 19:00 ;-) wohl aber glücklich, sich sicher zu wähnen nach dem Bau, dass nix vom Turme stürzt…

  5. Inkompetenz hat in Sachsen mind. 2 Gesichter, dieses ist eines davon.
    Leider habe ich seinen widerlichen Auftritt in Heidenau verpasst. (Am Ende wohl Glück für uns beide.)

  6. @ein anderer Stefan
    Was hat der mit der Kirche zu tun? War der nur gerade zufällig in der Gegend? Hat der Herr Innenminister nicht eigentlich im Moment wirklich genug zu tun? Warum braucht Kirche eigentlich noch zusätzliche Fördermittel?

  7. Dieses ewige Kirchengebimmel geht gar nicht, ich saß mal direkt vor der Kirche, mir ist mein Kaffee aus der Hand gefallen … vielleicht um 7 morgens gar nicht und Tage etwas leiser.
    Gott wirds schon hören … ;)

  8. 60% der Kosten für die Sanierung einer Kirche übernimmt der Staat. Wofür nimmt der Staat im Auftrag für die Kirche eigentlich Kirchensteuer ein? (Und warum macht das die Kirche wie auch jeder andere Verein eigentlich nicht selbst?) Komme mir jetzt keiner mit öffentlich-sozialem Engagement – denn für öffentlich-soziale Zwecke werden nur 10% der Kirchensteuer verwendet. Die Eigentümer der auch denkmalgeschützten Gründerzeithäuser ringsherum bekommen bestimmt keine 60% zu ihren Aufwendungen, wenn deren Häuser reparaturbedürftig sind. Da gibt’s max. etwas Steuerabschreibung und das auch nur in den ersten Jahren nach der Grundsanierung. Die 600.000€ fehlen jetzt leider bei Kultur, sozialen Projekten, Integrationsprogrammen, … Soviel zum Thema Trennung von Staat und Kirche…

  9. @Erich: Der Staat gibt 400.000 dazu, nicht 600.000; 600.000 kommen von „der Kirche“. 400.000 von einer Million sind 40, nicht 60 Prozent.
    Die staatliche Förderung begründet der Freistaat damit, dass es sich bei der Martin-Luther-Kirche um ein Kulturdenkmal handelt (http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/200050
    „Die Martin-Luther-Kirche ist ein bedeutendes Kulturdenkmal, das auf einzigartige Weise nicht nur das Bild der Dresdner Neustadt, sondern der gesamten Landeshauptstadt prägt. Mit den Fördermitteln von Bund und Land erhalten wir unsere vielseitige sächsische Denkmallandschaft und sichern gleichzeitig ihre Nutzung durch die Bevölkerung“, sagte Innenminister Markus Ulbig.
    Das Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen wurde eigens für den Erhalt und die Sicherung national wertvoller und besonders hochwertiger sächsischer Kulturdenkmale aufgelegt.“

    Für den Einzug der Kirchensteuer (nur von Kirchenmitgliedern) erhält der Staat von den Kirchen übrigens eine Gebühr, das heißt der Staat profitiert auch davon.

  10. @Julia: das Läuten der Glocken soll nicht Gott hören, sondern die Menschen ringsrum: es ist ein Aufruf zum Gebet. Kannst Du ja morgen früh mal ausprobieren…

    @Erich: So ein Durcheinander von Fakten und Tatsachen und Verdrehungen – lieber Erich, das klingt fast nach Karl-Eduard.
    Wenn „der Staat“ (Bund und Land) die Sanierung des Kirchturmes fördert, dann, weil es sich um ein Kulturdenkmal für Bund und Land handelt.
    Das Finanzamt nimmt die Kirchensteuer nicht im Auftrag für die Kirche ein, sondern als Dienstleister: weil jene die Strukturen haben, erledigen sie dies mit und lassen es sich von den Kirche bezahlen. Inhaltlich kann man dazu stehen wie man will – aber finanziell für beide Seiten eine win-win-Situation.

  11. Ja das bigotte Kirchengebimmel geht mir auch auf den Geist, namentlich seit ich am Lutherplatz wohnte. Glaube als Privatsache? – Haha! Früh um sieben ist Schluss mit der Nachtruhe. Gott sei Dank!

  12. @ Ecki: „das Läuten der Glocken soll nicht Gott hören, sondern die Menschen ringsrum: es ist ein Aufruf zum Gebet. Kannst Du ja morgen früh mal ausprobieren…“

    Ein Aufruf, dem man sich nicht entziehen kann? Das hat für mich eher Kommando-Funktion. Beten auf Kommando kann ich mir gut vorstellen. Denn was funktioniert nicht alles nach Kommando: Marschieren, Schießen, Um-die-Wette-Rennen, Computer, Nach-Wurstzipfeln-springende-Hunde, Arbeiten …
    Wer zuerst mit Beten fertig ist, hat gewonnen. Zusatzpunkte gibt es für besondere Wahrhaftigkeit. – Ich habe übrigens schon ca. 100.000 Mal gebetet, bin ich jetzt gut? Kann mir das mal jemand sagen? G0TT…? Hallo?

  13. @Anton: Warum ist mein Beitrag nicht freigeschaltet? Er deckt sich zwar inhaltlich weitgehend mit Ecki, wurde aber ein paar Minuten vorher geschrieben.

  14. Wenn ich manche Kommentare so lese…

    Werdet doch endlich mal erwachsen!

    Gut, dass es jetzt voran geht… Grüße an Stephan Schöne & Christoph Hahn und natürlich Ecki.

  15. @Ecki: Auch die Gründerzeithäuser sind Kulturdenkmäler, bekommen dennoch nicht gleichwertige Förderung. Die Win-Win-Situation kann ich nicht nachvollziehen. Denn warum behält der Staat z.Bsp. auch noch von denen Kirchensteuer ein, die konfessionslos oder Atheisten sind (Thema: Kirchensteuer auf Arbeitslosengeld)? Da gewinnen nämlich diese Menschen (30…40%), die auch Teil des Staates sind, überhaupt nicht. Wieso erinnert Dich meine Kritik eigentlich gleich an Herrn Schnitzler?

  16. Was die Förderung von Kulturdenkmälern angeht: Wie viel Miete nimmt die Kirche denn durch die Vermietung ihrer Kirchen ein? Bei einem Wohnhaus wird das ja zumindest teilweise durch Mieteinnahmen und die möglichen Steuervergünstigungen kompensiert. Und private Wohnhäuser haben selten Türme, die für eine Million Euro saniert werden müssen – so viel Geld kostet in der Regel die Komplettsanierung eines der typischen Häuser am Platz nicht mal, eher so die Hälfte oder weniger.
    Nur weils hinkt, isses noch kein Vergleich…

    @ Hinzundkunz: Nettes Derailing, btw.

  17. @Anton Launer: Danke für den Hinweis – das erklärt es gut; ich hatte an die Möglichkeit der automatischen Freischaltung nicht gedacht und vermutet, es handle sich um ein Versehen (kann ja auch mal passieren :) ).

  18. @Erich: Wie schon gesagt, der Staat behält nur von Kirchenmitgliedern die Kirchensteuer ein. Dafür muss man bei der Anmeldung beim Einwohnermeldeamt auch die (mögliche) Konfessionszugehörigkeit angeben. Die kommt dann auf die Lohnsteuerkarte. Arbeitslose zahlen keine Kirchensteuer, weil sie auch nicht einkommensteuerpflichtig sind.
    Zum Charakter der Kirche als „besonderes Kulturdenkmal“ sagt die Begründung des Freistaates (vgl. meinen letzten Beitrag) alles.

  19. @torsten: das ist ja wohl stark. Direkt neben die Kirche zu ziehen und sich dann über das Läuten beschweren! Schließlich war die Kirche zuerst da.
    Ich bin auch kein Kirchgänger, aber das Stundenläuten gehört irgendwie dazu. Ich würde es sehr vermissen, wenn es weg wäre.

  20. @ Andreas
    Kirchensteuer wird nicht nur von Kirchenmitgliedern einbezogen, sondern auch von Arbeitslosen, die nichts mit der Kirche am Hut haben und das sind nicht wenige.
    Ich war ein Jahr arbeitslos und musste von meinem Arbeitslosengeld Kirchensteuer bezahlen, obwohl ich Atheistin bin.

  21. Ich kenne Leute, die schon seit Jahrzehnten vor dem Verfassungsgericht eine Klage anstrengen, damit vom Arbeitslosengeld nicht mehr Kirchensteuer gezahlt wird. Die rechtliche Begründung hierfür ist, daß alle Kosten übernommen werden, die üblicherweise von Arbeitnehmern gezahlt werden. Üblicherweise heißt, 50% der Bevölkerung hat diese Ausgaben. Solange also mehr als die Hälfte der Deutschen in der Kirche sind, zahlt das Arbeitsamt auch Kirchensteuer – unabhängig vom Status des Beziehers.

  22. @abrazzo: Seit 1.1.2005 müssen Arbeitslose keine Kirchensteuer zahlen. Bis dahin gab es eine „fiktive“ Kirchensteuer, den der Staat einbehalten hat. Allerdings kam der Betrag den Kirchen nicht zugute. Mit der Neuregelung von ALG II ist diese Regelung weggefallen. Zur Frage der Rechtmäßigkeit dieser bis einschließlich 2004 geltenden Regelung ist noch ein Rechtsstreit beim Europäischen Gerichtshof anhängig. Quelle: Wikipedia

  23. Tja, dann wird sich das mit dem Kirchensteuerabzug vom ALG ja irgendwann erledigt haben, da jedes Jahr 10tausende aus den Kirchen austreten – aktuell noch 57% in den beiden großen Kirchen.

    Die Erhebung der Kirchensteuer ist Ländersache – sollten das nicht auch diese Praxis beeinflussen? Sprich, als Arbeitsloser in Bayern hast du halt Pech und musst zahlen, im Osten must Du nicht zahlen…

  24. Hallo Anton, besten Dank für die Aufklärung. Ich hatte das Thema schon lange nicht mehr verfolgt.
    Warum kam die fiktive Kirchesteuer denn den Kirchen nicht zugute? Scheint doch etwas widersinnung.

  25. @ein anderer Stefan: Der Abzug der Kirchensteuer vom ALG (bzw. korrekter vom für die Berechnung des ALG zugrundegelegten letzten Nettoeinkommens) wird sich nicht „irgendwann erledigt haben“, sondern hat sich erledigt, da seit 2005 nicht mehr so verfahren wird.
    Übrigens hat diese frühere Abzugsregelung europaweit gesehen nicht nur Atheisten oder Konfessionslose, sondern auch Kirchenmitglieder benachteiligt, denn jemand in einem anderen EU-Land, wo dessen Kirchenmitgliedsbeitrag nicht vom Staat eingezogen wird, verfügt über ein höheres Nettoeinkommen und damit über eine höhere Berechnungsgrundlage für das ALG.

  26. „Direkt neben die Kirche zu ziehen und sich dann über das Läuten beschweren! Schließlich war die Kirche zuerst da.“

    Es geht nicht darum, wer oder was zuerst da war, sondern wie Menschen eine gute Zeit miteinander haben können.

    Je mehr hier in der Gegend gegen andere Religionen gewettert wird, desto wichtiger wird es für mich, darauf hinzuweisen, wie mich das ständige Gebimmel, das zunehmende Heidschi-Bobeidschi auf DLF und MDR und die patriarchalischen Ratschläge von Pfarrern („versuchs doch mal mit Beten“) nerven. – Ich kann zwar mit Gott koexistieren, wundere mich aber, warum ich diejenige Partei bin, die ihre Ressourcen für diese Koexistenz opfern darf.

  27. DOKU-Tipp:
    „Der verborgene Reichtum der Kirche“
    https://www.youtube.com/watch?v=ZZ7xVqYQ_VQ

    Es geht zwar vordergründig um Katholiken, doch werden einige sehr wichtige und sehr sehr alte Probleme der Finanzierung der beiden großen Kirchen thematisiert!
    Unglaublichkeiten … von wegen Ländersache … so wird es durch das GG zwar gefordert, ist bis heute aber eben nicht geregelt, wie gefordert. Sonderrechte, wo man hinschaut, bis hin zur sehr christlichen Selbstbefreiung vom Mindestlohn. Wer lust hat, der Sucht einmal bei Google nach „Reichsdeputationshauptschluss 1803“ und speziell nach der damit verbundenen Säkularisation einhergehenden Enteignung von Kirchenbesitz, was im Ergebnis zu den dreistelligen „Entschädigungszahlungen“ führte, die vom Bund bis heute ausgeschüttet werden, über beiden Kirchen ausgeschüttet wird, und dass zusätzlich zur Kirchensteuer und allen weiteren Steuervergünstigungen bzw. teilweiser kompletter Steuerbefreiung.

  28. @ Hinz und Kunz: mal ganz zu Schweigen vom Streikverbot bei kirchlichen Arbeitgebern und davon, dass manche Arbeitgeber zumnehmend nur noch ChristInnen einstellen. – OMG! – Wenn ich hier so rum meckere, erkenne ich mich selbst kaum wieder, aber da sitzt der Stachel scheinbar bei mir im Fleisch.

  29. @Torsten Nicht nur bei Dir! Tja, beide Kirchen zusammen, könnten Griechenland sicherlich aufkaufen und hier trotzdem noch den Flüchtlingssameriter spielen!

  30. Schade, dass sich unter dem lesenswerten und informativen Artikel so viele Hasskommentare ansammeln. Aber immerhin zeigt es (mir), dass Unverständnis, Verachtung und gefährliches Halbwissen keine exklusiven Eigenschaften von Pegidisten sind.
    Deppen, deren Toleranz vor der eigenen Nasenspitze endet, scheint’s auch nicht nur auf facebook zu geben.

  31. @Fidel: Insgesamt gesehen sind das Rückzugsgefechte. Die meisten dieser Beiträger sind wohl verärgert darüber, dass die Kirche im Gegensatz zur DDR-Zeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und eben auch im Neustadt-Geflüster als ein fester und auch wichtiger Bestandteil des Stadtteils angesehen wird. Zwar sind die Kirchenmitglieder auch hier nur in der Minderheit (aber eine der wenigen wachsenden Gemeinden in Sachsen), doch ein Großteil der Nichtchristen hier ist nachweislich der Kirche gegenüber nicht feindselig eingestellt. Das wurmt eben Zeitgenossen wie Hinz und Kunz (es heißt übrigens „Samariter“ und nicht „Sameriter“ – ) oder Torsten, die hier nun ihren Frust ablassen.

  32. @ Fidel: „Schade, dass sich unter dem lesenswerten und informativen Artikel so viele Hasskommentare ansammeln.“

    Ich zähle fünf Kommentare, die den Status quo zwischen Kirche und Staat/Privatheit anhand konkreter Beispiele (Kirchensteuern, Geläut, Gottesdienste in den Öffentlich-Rechtlichen, Streik-& Arbeitsrecht) kritisieren. Kein Kommentator ruft zum Abbrennen oder Beschädigen von Kirchen oder zur Gewalt gegen KirchenvertreterInnen auf. Keiner beschimpft eine Religion oder Gläubige. Nur in einem Kommentar werden Menschen „Deppen“ genannt. Vielleicht kannst Du mir doch noch mal die vielen Hasskommentare zeigen.

    Von mir aus sollen die Kirchenglocken den ganzen Tag klingen, Öffentlich-Rechtliche Sender können Gottesdienste meinetwegen 24/7 übertragen, kirchliche Arbeitgeber sollen von mir aus nur noch bibelfeste ChristInnen beschäftigen. – Der einzige der damit ein Problem hat, ist Gott, dessen wunderbarer Glanz durch solch eitle Pillepalle verhöhnt wird. Das sage ich nich aus Hass sondern aus Mitleid.

  33. … na man wird ja wohl noch für oder gegen etwas sein ‚können‘ ohne das einem gleich der Kopf abgeschlagen wird, ich zum Bsp. finde die Sanierung gut, Glöcken läuten morgens um siebe BÄh und wünschte, daß meine Lieblingsbrücke http://www.neustadt-ticker.de/35868/aktuell/nachrichten/broeckelgefahr-stadt-sperrt-bruecke ähnlich viel Zuwendung bekäme. Davon abgesehen, ist doch hübsch wenn es ein bisschen hin und her geht. Weisheit gibts immer gratis und in Löffeln … :)

  34. Ja ja, man nehme es den Armen und gebe es den Reichen oder so. War das nicht das mit dem christlich und so???

    Es könnte ja sein dass sich der Pappi in Rom sonst keine Butter mehr auf dem Brot leisten könnte.

    Satirische Grüße aus Löbtau

    Philipp

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