Sherry, ist das nicht das Getränk von Queen-Mum und Miss Marple. Dürfen auch nichtschrullige Nichtengländer diesen mit Branntwein angereicherten Rebensaft trinken? Der Abend wird die Antwort bringen. Die Tafel ist gedeckt. Brot, Oliven, Wasser und Knabberkram stehen bereit. Ein knappes Dutzend Neugieriger will sich in die Geheimnisse des schwerflüssigen Getränks einweihen lassen. Erste Überraschung: Die Gläser sehen ganz normal aus, fast wie Weißwein-Gläser. Nix da mit Likörbecherchen. Gut, da kann man natürlich auch die Nase nicht reinhalten.
Anne schenkt ein, es beginnt herb und trocken, ein Amontillado-Sherry. Der zieht den Gaumen ordentlich zusammen, in der Runde betröpelte Gesichter, als hätte wer an der Zitrone gelutscht. Ja. Auch das ist Sherry. In der Zwischenzeit berichtet Anne, was es mit den Engländern auf sich hat. Zur feinsten Piratenzeit, also im 16. Jahrhundert, erbeutete ein gewisser Francis Drake angeblich 2900 Fass Sherry, der sich bei Hofe in London umgehend großer Beliebtheit erfreute. Noch heute geht der Sherry zu großen Teilen in den Export, erfreut sich aber auch in Deutschland zunehmend größerer Beliebtheit.
Sherry ist als Herkunftsbezeichnung geschützt: Nur Weine aus den andalusischen Städten Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa María dürfen als Sherry bezeichnet werden.
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