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bewundert, gesammelt, ausgestellt | Behinderungen in der Kuns des Barock und der Gegenwart

Letzte Ausstellung in der Ziege

Foto: Rüdiger Beckmann
Foto: Rüdiger Beckmann
Am Freitag findet die letzte Vernissage in der Galerie „Adam Ziege“ statt. „Ende April läuft der Mietvertrag aus, dann müssen wir raus“, berichtet Adam Ziege. Das Haus soll saniert werden. „Wir gehen nicht davon aus, dass die Miete für unser Projekt dann noch bezahlbar wäre“, sagt er will aber dennoch das Gespräch mit dem Vermieter suchen. Außerdem habe der Laden natürlich stark von dem Ambiente gelebt. Nun seien die Galeristen auf der Suche nach neuen Räumen, sie wollen gern in der Neustadt bleiben, sind aber auch offen für andere Stadtteile.

Eröffnet wurde die Galerie im Herbst 2007, bisher wurde mehr als 50 Ausstellungen gezeigt. Das reichte von Fotografie über Gemälde bis hin zu Installationen. Für mich die beeindruckendste Ausstellung war die Hommage von Lutz Fleischer an Alice Schmitz (Neustadt-Geflüster vom 16. August 2011). Adam Ziege selber mag sich nicht so festlegen: „Schön ist jedoch rückblicken zu sehen, wie sich die Künstler weiterentwickelt haben. Das war eine spannende Zeit.“

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38 Kommentare

  1. Juhu – endlich wird die Bude saniert. Einer der schönsten Gründlerzeitler in der Neustadt. Darauf warte ich schon seit Jahren :-)

  2. Auch wenn jetzt sofort wieder die Gentrifizierungsdebatte anfängt finde ich es dennoch gut, dass da mal saniert wird. Vor ein paar Jahren kam da nämlich mal vom Dach ein großer Brocken des Türmchens runter und hat glücklicherweise niemanden verletzt.

    Für die Galerie tuts mir leid, doch es gibt einen gewissen Grad an Unsaniertheit, der dann ganz schnell zu einem totalen Verfall führt. Bespiel: Die Bautzner Strasse 13/15 das Hinterhaus (da wo man verloren gegangene Katzen finden kann). Da haben wir zur BRN 2004 oder 2005 noch tolle Reggae-Partys gefeiert und schon vor seit ein paar Jahren ist das total verfallen. Das geht ganz fix.

    Der Galerie wünsche ich alle Gute. Vielleicht gibts ein paar Leser die einen Tipp auf Lager haben.

  3. Hauptsache, die Fassade ist wieder schick? Vielleicht wird ja aber auch ’n halber Meter Styropor rangeklebt und hübsche Plastik-Fenster eingebaut. Evtl. wird’s aber auch ganz gediegen. Was ich kaum glaube ist jedenfalls, dass es behutsam saniert und dann zu bezahlbarer Miete Wohnraum (und Platz für Galerie o.ä.) angeboten wird. Aber lassen wir uns überraschen…Inzwischen kann man ja mal drüber nachdenken, wie es kommt und ob’s so erstrebenswert ist, dass Häuser in erster Linie als Kapitalanlage und nicht zum Wohnen dienen…
    http://andreasrudolf.blogspot.de/2011/06/die-hauser-denen-die-drin-wohnen.html
    http://gentrificationblog.wordpress.com/
    http://arbeitsweltdergeographie.info/gentrification-in-dresden/

  4. @Jonk
    >>…Grad an Unsaniertheit, der dann ganz schnell zu einem totalen Verfall führt<<
    Das liegt möglicherweise daran, dass die betroffenen Objekte aus Spekulationsgründen lieber leer stehen gelassen werden, als sie interessierten Nutzer zur Verfügung zu stellen. Bewohnte Häuser werden von den Bewohnern im Normalfall nicht verfallen gelassen. Es sei denn, der Vermieter wartet den Verfall ab, um später gewinnbringend sanieren und/oder verkaufen zu können…

  5. @seldon
    Schade, dass dir das Haus einer vor der Nase weggeschnappt hat, um es nun zu sanieren und es nicht dir überlassen hat, damit du das Haus renovieren und preiswert zum Wohnen vermieten kannst …

  6. @ seldon: Oftmals sind es andere Gründe, die zur Unsaniertheit in eigentlichen Top-Lagen führen. Z.B. dass sich mehrere Erben (Erbengemeinschaft) nicht einig werden, ob verkaufen, wenn ja zu welchem Preis oder doch lieber selber sanieren und vermieten.

    Zum Thema „Styropor“ kann ich nur sagen: es gibt genügend Eigentümer, die behutsam sanieren und dämmen. Nicht immer gleich vom schlimmsten ausgehen!

    Das Haus stand gemeinsam mit zwei Häusern Talstraße für jeden sichtbar im Internet zum Verkauf. Es hatte als JEDER die Chance, es zu erwerben (Kleingeld vorausgesetzt). Jetzt hier wieder loszumosern von wegen „die bösen, bösen…“ ist für mich im Prinzip eher ein Ausdruck von Neid – oder der totalen Verkennung der Grundzüge unseres kapitalistischen Systems.

    Vielleicht sind es ja ganz liebe Baugemeinschaften, die sich da gefunden haben…

  7. @seldon
    Das Sanieren ist bei denkmalgeschützten Häusern (und ich geh mal davon aus auch das Eckhaus Louise/Talstrasse gehört dazu) eigentlich genau geregelt. Die Fenster müssen aus Holz sein und an die Aussenfassade darf keine Dämmung (wenn Dämmung dann von Innen). Wichtig wäre halt – und das weiß ich nicht sicher – das auch die Holztüren und ihre Klinken, Stuck und solche Details wie Klingelknöpfe nicht von den Handwerkern (oder wem auch immer) eingesteckt werden und gegen Presspan – und Plaste ersetzt werden..
    Das allerdings bautechnisch was gemacht und gesichert werden muss ist augenfällig. Ich möchte z.b. nicht, dass früher oder später irgendjemandem der (wunderschöne) Balkon auf den Kopf fällt..

  8. Die Frage bleibt bestehen, wer möchte die Miete bezahlen für ein denkmalsaniertes Haus ? Die Kosten für eine Reko in Sinne der Erbauer eines Hauses sprengen die Kosten einer Sanierung um ein Vielfaches, wenn dann keine Mieter einziehen, die bereit dazu sind, einen Aufpreis zu bezahlen, was dann ? Warum sollte ein Eigentümer ein Haus sanieren mit dem er über eine lange Zeit Verlust macht.
    Andersrum gefragt: Warum sollte man arbeiten gehen ohne eine Gegenleistung zu erhalten ? Weils so schön ist ?

  9. @ Alexander:
    Die Antwort ist ganz einfach, es gibt in Dresden Menschen die sehr gut verdienen. Das mag vielleicht keiner glauben es ist aber eine Tatsache. Ausserdem gehört die Neustadt fast ins Stadtzentrum und solche Lagen sind in den meisten Städten am teuersten. Eine sanierte Wohnung in dem Haus mit ca 100m2 für 1000 Euro wäre ein guter Preis und ich würde da sofort einziehen.

  10. @E-Haller
    >>Das Haus stand gemeinsam mit zwei Häusern Talstraße für jeden sichtbar im Internet zum Verkauf. Es hatte als JEDER die Chance, es zu erwerben (Kleingeld vorausgesetzt). Jetzt hier wieder loszumosern von wegen “die bösen, bösen…” ist für mich im Prinzip eher ein Ausdruck von Neid – oder der totalen Verkennung der Grundzüge unseres kapitalistischen Systems.<<

    Achtung Widerspruch: Es hatte eben nicht JEDER die Chance, es zu erwerben, sondern, wie Du selber feststellt, nur die "mit dem nötigen Kleingeld", was die Gruppe der potentiellen Erwerber schon nicht ganz unwesentlich einschränkt.

    Wenn das Infragestellen von Immobilienbesitz für Dich "ein Ausdruck von Neid" ist, ist das Dein Problem. Für mich ist es legitim, die gängigen Mechanismen des real existierenden Kapitalismus auch anhand diesen Beispiels zu hinterfragen. Mir sind die "Grundzüge unseres kapitalistischen Systems" (es ist in der Tat nicht so sehr "mein" System) durchaus vertraut, aber wenn Du mir hier etwas erklären möchtest bin ich ganz Ohr.
    (btw.: auch das Vererben kann man prinzipiell als auch im speziellen Fall Immonbilie kritisch sehen und hinterfragen und "Baugemneinschaften sind per se weder "gut" noch "böse"…)
    @Anton Launer: Das hängt ganz davon ab, was mehr Rendite verspricht: abreißen und neubauen, entmieten und verkaufen, sanieren und verkaufen oder teuerer vermieten…
    @Fuchs

    @Krokuss
    Natürlich muß bautechnisch was getan werden, aber damit's hübsch aussieht oder jmd. noch mehr Geld verdient, sind für mich jetzt nicht so die vordergründigsten Argumente…

  11. Also wenn man sich die Neustadt im Themenstadtplan Dresdens mit angeklicktem Layer „Kulturdenkmal“ so anschaut, dann ist es der Großteil der Gebäude.

    @ Alexander: Als Eigentümer eines denkmalgeschützten Gebäudes bekommt man erhebliche Steuervorteile. Entsprechendes Einkommen vorausgesetzt kann man da die Kosten zu einem großen Teil wieder reinholen. Deswegen sind denkmalgeschützte Gebäude auch nicht gerade unbeliebt bei Investoren…

  12. für mich ist es eines der schönsten häuser in der neustadt. ich hatte es mir damals beim verkauf angeschaut. allerdings war es da schon reserviert & die sanierungskosten sind immer etwas unkalkullierbar…

  13. @Alexander
    >>Warum sollte ein Eigentümer ein Haus sanieren mit dem er über eine lange Zeit Verlust macht.<<
    Die Fragen die mich bewegen sind: Warum sollte ein (Mehrfamilien)Haus überhaupt jmd. einzelnem gehören und wieso muß damit Gewinn gemacht werden?
    @Jean64
    Na, da würd' ich mal schätzen, das 80% der Neustädter da mitgeboten haben…

  14. @Seldon: Das nicht jeder eine halbe Million in der Tasche hat, ist schon klar. Aber wenn man ein vernünftiges Konzept für so ein Haus entwickeln kann, wird man auch Finanzierungswege finden. Nur wird man dann die Wohnungen eben auch nicht für 4,50 Euro kalt vermieten können.

    Meiner Meinung nach ist es schon sinnvoll, wenn ein Hauseigentümer mit dem Haus eine Rendite erzielt, sonst wird er sich ja nicht um die Erhaltung bemühen.

    Und wenn das Aussehen keine Rolle spielt … Abreißen und nen günstigen Betonneubau hinzimmern wäre auch ne Möglichkeit, Huch, das hat ja schonmal jemand in der Neustadt vor gehabt.

  15. @Jonk: Dein Argument für die Sanierung ist etwas brüchig. Die Turmspitze vom Haus ist nicht durch ihre Unsanierheit herunter gefallen, sondern wurde sie vom Kran heruntergewippt, der zur Sanierung der Talstraße 1 im Einsatz war ;-)
    Wir haben übrigens Ende der 1990er Jahre 550 D-Mark für 115qm in dem Haus bezahlt, ging auch.

  16. @ Seldon: Tja – vielleicht, weil „Gewinn machen“ am ehesten dem Naturell des Menschen entspricht, für sich selbst das Maximale rauszuholen. In der DDR bekamen die Privateigentümer der Neustädter Gebäude eden Appel und das Ei, das als Miete gezahlt wurde. Da hat natürlich niemand investiert (gut – es wäre auch schwer gewesen aus dem Wetsen heraus und bei der Materiallage…).

    Ich gebe Anton recht: wenn sich eine Gruppe findet, ein Konzept macht und gemeinsam das Geld aufbringt könnte es klappen. Funktioniert ja in diversen Projekten schon. Man muss natürlich vorher organisiert sein – als Verkäufer warte ich nicht monatelang sondern wähle mir den, der das Geld rüberschiebt…

    Vielleicht kann man ja auch die Stadt überzeugen, dieses Schmuckstück: http://www.immobilienscout24.de/expose/68566776 nicht an einen Investor abzugeben, sondern an eine Bauherrengemeinschaft?

  17. Oben kam irgendwo die Ansage, die Sanierung eines Denkmals koste „ein Vielfaches“. Das ist so nicht richtig. Natürlich kostet das viel Geld. Aber jedes 100 Jahre alte Haus, an dem seit Jahrzehnten nichts gemacht wurde, kostet viel Geld. Dach, Fassade, Fenster, Trockenlegung, Haustechnik etc. Diese Kosten habe ich bei jedem alten Haus.

    Mehrkosten durch Auflagen des Denkmalschutzes kommen daher, dass eben keine Wärmedämmung draufkommt, sondern die alte Fassade erhalten bleibt und instandgesetzt wird. Allerdings ist eine Wärmedämmung auch nicht umsonst und muss auch einen vernünftigen Untergrund haben, und ob man sich hochgiftigen Brandbeschleuniger an die Fassade kleben möchte, sei mal dahingestellt.

    Holzfenster sind teurer als Kunststoff – dafür halten sie auch länger (100 Jahre gehen ja offenbar, da ist Kunststoff schon längst wieder hin). Dach: Tonziegel sind teurer als Betondachsteine, und Schiefer erst recht. Dafür können auch diese Materialien lange halten. Beton bröckelt irgendwann.

    Stichwort Haltbarkeit: nichts hält ewig, aber Häuser können lange halten, wenn man sie kontinuierlich pflegt. Diese Pflege kostet Geld. Das Geld muss irgendwo herkommen. Da kommen Mieteinnahmen ins Spiel. Immer nur Geld versenken macht auf die Dauer keiner, da muss auch ein Gegenwert stehen. Manche Leute glauben scheinbar, ein Haus wird einmal saniert, und danach sitzt der Eigentümer nur noch da und kassiert. Ein Haus verursacht dauernde Unterhaltskosten, wie auch ein Auto. Beim Auto akzeptiert es jeder, beim Haus will einen der böse Eigentümer nur abzocken. Das passt nicht zusammen.

  18. @Anton Launer: Ach komm‘, Du weißt genau, daß unendlich viele gute Konzepte den Bach runter gegangen sind, weil der Investor im Zweifel die besseren Argumente (sprich: das nötige Kapital) hatte. Aktuell siehe z.B. hier: http://www.addn.me/freiraeume/freiraumvernetzung-gegruendet/
    >>…Hauseigentümer mit dem Haus eine Rendite erzielt, sonst wird er sich ja nicht um die Erhaltung bemühen.<<
    In dem Haus leben im Normal Menschen, haben sich eingerichtet, einen Lebenmittelpunkt, ein Projekt, kümmern sich…und irgendjemand sitzt in seinem Appartement und zählt sein Geld und hat nichts Besseres zu tun, als nochmehr zu verdienen und denen alles kaputt zu machen, nichtmal zu fragen, nicht mal zu schauen…bin ich der Einzige, der das schäbig und inakzeptabel findet…(ja ich weiß, im speziellen Fall betrifft's "nur" die Galerie…aber wir sind hier ja jetzt schon etwas am abstrahieren, oder?)

    Eigentümer kümmern sich natürlich um ihr Eigentum, auch ohne Renditeerwartung, selbst Nichteigentümer reißen sich den Arsch auf, um ihr Projekt am Laufen zu halten…
    Es ist doch kein Naturgesetz, daß Häuser jmd. privat gehören!
    "Die Häuser gehören denen, die drinn wohnen…" ist das wirklich schon so lange her?

  19. Schade, dass es vorbei ist. Es waren ein paar schöne Jahre und vielleicht wird es Zeit weiter zu ziehn.

  20. @E-Haller: „Das Naturell des Menschen“ aha. Der Mensch, das geldverdienende Wesen…Ich dachte, wir sind schon etwas über die Zeiten und Menschenbilder des 17Jh. hinaus (Stichwort Bienenfabel: google ist Dein Freund! Naja, wahlweise auch duckduckgo)
    Ich bin nicht so pessimistisch anzunehmen, der Mensch wäre ein egomanisches, konsumgeiles, geldverdienendes Wesen. Aber
    der Kapitalismus mit seinem Konkurrenzsystem fordert und fördert natürlich egoistisches Verhalten, ohne daß der Konkurrenzkampf nicht zu bestehen wäre. Daß der Mensch sich auch egoistisch verhalten kann heißt ja aber wohl kaum, daß er egoistisch IST. Vielmehr bestimmt die vorherrschende Produktionsweise Denken und Handeln des Menschen, formt ihn, benötigt und schafft einen bestimmten Typ Mensch. Der reeal existierende Kapitalimus hat es scheibar fast erreicht, daß jenseits der Geldverdienerlogik keine Alternative denkbar scheint. „Das moderne Geldverdiener-Bewusstsein wird zur ewigen menschlichen Bewusstseinsform schlechthin stilisiert.“ (Kurz)
    Nunja, wenn man als Hausbesitzer im Westen sitzt und seine Rendite schmelzen sieht, mag das dazu beitragen, den status quo für unantastbar zu halten. Aber genauso wenig, wie der weder ochs- noch eselsfeste Realsoz (dem ich im Übrigen keine Träne nachweine und ja: die Neustadt war ziemlich runter…Übrigens haben die Häuser auch hier nicht denen gehört, die drin wohnten…) nicht für die Ewigkeit war, ist der Realkap das Ende der Geschichte! (Und wenn doch, dann ist es ein Ende mit Schrecken.)

  21. >>Manche Leute glauben scheinbar, ein Haus wird einmal saniert, und danach sitzt der Eigentümer nur noch da und kassiert. Ein Haus verursacht dauernde Unterhaltskosten, wie auch ein Auto. Beim Auto akzeptiert es jeder, beim Haus will einen der böse Eigentümer nur abzocken. Das passt nicht zusammen.<<
    Ich würde denken, daß jeder halbwegs intelligente Vermieter die Kosten plus vernünftige Rücklagen plus eine entsprechende Rendite über die Miete vereinnahmt…aber da kann ich mich natürlich irren…
    Das Auto nutzt im Zweifelsfall der Eigentümer. Wenn ich ein Auto MIETE zahle ich genau die Kosten PLUS eine Mietgebühr. Da paßt in der Tat was nicht zusammen.

  22. >>Vielleicht kann man ja auch die Stadt überzeugen, dieses Schmuckstück: http://www.immobilienscout24.de/expose/68566776 nicht an einen Investor abzugeben, sondern an eine Bauherrengemeinschaft?<<

    Wenn schon, dann sollte man die Stadt davon überzeugen, hier wieder einen Kindergarten o.ä. einziehen zu lassen. Aber da werden sich wohl schon noch ein paar Sachzwänge finden…

  23. >>Und wenn das Aussehen keine Rolle spielt … Abreißen und nen günstigen Betonneubau hinzimmern wäre auch ne Möglichkeit, Huch, das hat ja schonmal jemand in der Neustadt vor gehabt.<<
    Ja, und ein paar Jahrzehnte später haben forsche Investoren es dann zumindest stellenweise auch realisiert. Stichwort Aktiv, die "goldenen Ecken" der Louisen-/Alaunstraße, Louisenstraße 5-7 usw. usf
    Und ob die Menge billig sanierter Nachwende-Rück- ünd sonstwie übereigneten Objekte immer ein Augenschmaus sind, lassen wir mal dahingestellt…

  24. @ Seldon… was ist denn das für ein Blödsinn???? von wegen Naturgesetz? hat echt super funktioniert als die Häuser denen „gehörten“, die drin wohnten… ich erinnere mich an die herrlichen Dachgärten vor allem in der Talstr. da haben immer alle schön ihr Erspartes zusammengelegt und neue Dachziegel gekauft und die Elektrik saniert

  25. @Christoph:
    ???
    Tut mir leid, ich weiß nicht recht, was Du meinst: Der Einzige, der hier ansatzweise von Naturgesetz geredet hat, war E-Haller mit dem „Naturell ds Menschen“. Ich hab‘ gesagt, daß Privateigentum KEIN Naturgesetz ist! Wenn es da neuere Erkenntnisse gibt, hab‘ ich die verpennt. Zur DDR-Situation hab‘ ich ja gesagt, dasses auch nicht „toll“ war. Wenn Du allerdings der Meinung bist, die Häuser hätten den Bewohnern gehört, hast Du in einem anderen Land gelebt…Es gab‘ was namens „Kommunale Wohnungsverwaltung“, Zuteilung von Wohnraum, Wohnungsbauprogramm auf der grünen Wiese (das Mittel band) mit den bekannten Folgen…
    Mietzahlungen namen ca. 6..8% von Monatslohn ein. Möglicherweise zuwenig, um neben vielen anderen auch die Sanierun g der Altbausubstanz zu betreiben, die aber nunmal (man kann es zurecht beklagen) auch nicht im Fokus lag. Es war als junge Familie sicher nicht leicht, eine Wohnung zu finden, und wenn, dann nur mit gewisser Wartezeit. Das Einzige, was jedoch jetzt nach „gewisser Wartezeit“ passiert ist, dass die Miete nochmal gestiegen sind…Eine Wohnung zu finden, ist heute keine Frage der Zuteilung mehr, sondern des Geldbeutels…der Effekt ist oftmals der selbe. Aber dafür sieht’s „hübscher“ aus.

  26. @ Seldon: Zeig mir das System, in dem Deine These gelebt wird (und jetzt komm nicht mit irgendwelchen Naturvölkern oder spinnerten Kommunen) – ich meine ein System, das wirklich funktioniert.

    Ich habe nichts dagegen, dass Häuser denen gehören, die drin wohnen. Aber dann sollen die auch erstmal das Risiko tragen (z.B. Kredite aufnehmen, Geld für Bau oder Sanierung vorschießen…). Machen doch genug – also warum nicht auch Du?

    Schau mal hier: http://www.tabakfabrik-alttrachau.de/cgi-bin/portal/portal.pl?level=1&pmenu_id=55 Kannste den ganzen Tag in DEINER Wohnung sitzen und die Welt verbessern, weil niemand in seinem Appartement sitzt und DEIN Geld zählt und sich eins grinst!

  27. @E-Haller:
    Ich nehm‘ mal an mit „meiner These“ meinst Du, daß Gemeineigentum „funktioniert“.
    Ohne große historische Abrisse (Allmende, Pariser Kommune, Spanische Republik,…)
    gibt es auch aktuell natürlich vielfältigste gemeinschaftlich betriebene Unternehmen und bewohnte (auch größere) Objekte. Ob dabei auch „spinnerte Kommunen“ sind, weiß ich nicht, da dieses Kriterium doch recht schwammig und subjektiv ist. Tabakfabrik, schön…meinetwegen (Danke übrigens für den Hinweis, aber ich bin wohnraumtechnisch versorgt)
    Genossenschaften z.B. sind ja nun kein kommunistisches Teufelszeug: Genossenschaftsbanken, Wohnungsbaugenossenschaften, …(größte europ. Genossenschaft: Mondragon) sind etablierte „Marktteilnehmer“. Die Isthmus Coop ist eine große amerikanische (und erfolgreiche: Umsatz 15Mio) Genossenschaft (Industrieroboter), genauso wie die Alvaro Street Bakery…

    Unternehmen „owned by the people who use it … based on the values of self-help, self-responsibility, democracy, equality, equity and solidarity.“ (Alvarado)

    Eine interessante Verbindung von Wohn- und Verbrauchergenossenschaften wird in der Schweiz vom Verein
    http://www.neustartschweiz.ch propagiert, gelebt und ausgefeilt.
    erste Einblicke gibt vllt. dies:
    http://neustartschweiz.ch/userfiles/file/Praesentationen/Broschuere_CH_lowres.pdf

    Aber natürlich sind all diese „Experimente den systematischen Zwängen des real existierenden Kapitalismus ausgesetzt (z.B. die leidige Geldfrage: Freiräume nur für Leute mit entsprechendem Konto?), und hier ist es nunmal so, daß Alternativen doch recht ungern geduldet und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten eingeräumt werden, stattdessen werden doch eher alle Mittel wirtschaftlicher, staatlicher und militärischer Macht eingesetzt, um sie im Keim zu ersticken, zusammenzuschießen und kaputt zu kartätschen: Jesuitenrepublik, Pariser Kommune, Deutschland 1918, Ukraine 1922 (Machno), Spanien 1936, Mexiko, Chile, El Salvador, Nikaragua, natürlich auch Ungarn56, DDR53, Prager Frühling, …Wie wahrscheinlich ist es, das Sie mit gleichgesinnten einen Ort finden, um Alternativen zu leben, wenn der Investor winkt; wieviel Einfluß haben alternative Einwürfe auf Entscheidungsprozesse in Politik und Wirtschaft,…? Vorurteile, Ressentiments, Angst bestimmen die öffentliche Meinung Alternativen gegenüber. Einfache Wahrheiten verkaufen sich, noch dazu mit entsprechendem finanziellen Hintergrund, weit besser, damit lebt es sich weit bequemer, angepaßter, veränderungsloser, standardwahrender…
    Dazu kommt eine 150 Jahre andauernde Gehirnwäsche hinsichtlich der Alternativlosigkeit des Systems…
    und eine mächtige und finanziell gut ausgestattete „Lobby“ des Systems.
    „Das neoliberale TINA (there is no alternative) bekommt einen Hauch von Western-Romantik: Ein Mann geht seinen Weg, auch wenn er weiß, dass der nur in den Untergang führen kann.“ (Kurz)
    Davon ab: vor dem Problem einer fehlenden bereits (großräumig)praktizierten Alternative stand der Mensch weiß Gott oft genug. Es liegt ja geradezu in der Natur der Sache, daß Neues, Alternatives, eben noch nicht exitierte. Vom alternativen, westwärtigen Weg nach Indien bis zur Alternative zu König und Leibeigenschaft wurde keine Blaupause, wie sie von vielen TINA -Verfechtern gefordert wird, bekannter Methoden verwendet, sondern ein erkannter Mißstand sooft auf verschiedene Art angegangen, bis eine funktionierende Alternative stand. Daß dieser Prozeß im gesellschaftlichen Maßstab besonders schmerzhaft und fehleranfällig sein kann darf nicht heißen, den status quo unangetastet zu lassen, denn in diesem Fall ist das schmerzhafte Ende garantiert.Praktizierte und/oder theoretisch mehr oder weniger ausgefeilte Versuche und Modelle gab und gibt es allemal, und wenn sie nur dazu dienen, aus ihren jeweiligen Fehlern und Unzulänglichkeiten zu lernen…

  28. seldon, ich hab mich auf deinen post v0m 4.4. 19.38 , dort liest sich der letzte absatz bissl ostalgisch, deswegen mein seitenhieb

  29. @Christoph
    Ach so, nee: „Die Häuser denen, die drin wohnen…“, „Miethaie zu Fischstäbchen“ usw. waren eher so Parolen aus der Wende- und frühen Nachwendezeit in Dresden, als noch Häuser besetzt wurden und BRN noch eine andere Bedeutung als „Bratwurstrepublik…“ hatte. (Der/die eine oder andere erinnert sich vllt…im Beitrag zum Bischofsweg 26 wurde ja darüber „philosophiert…) (Zumindest war der Absatz in diesem Sinne gemeint…und natürlich sind die eigentlich älter…)
    Noch ein kleiner Text, der meiner Ansicht zum Thema recht nah‘ kommt:
    http://www.anarchismus.de/diverses/wohnen.htm

  30. @Peter: thx , und da’s hier nicht mehr so recht weitergeht zum Abschluß (?) noch ein Gedicht:
    E. Mühsam, Trutzlied

    Nennt uns nur höhnisch Weltbeglücker,
    weil wir das Joch der Unterdrücker
    nicht länger dulden und die Schmach.
    Lacht nur der neuen Ideale,
    leert auf die alten die Pokale –
    Wir geben nicht nach!

    Legt nur die Stirn in ernste Falten,
    schreckt auf im Bette ungehalten
    und scheuert euch die Augen wach.
    Flucht auf die unerwünschte Störung,
    reißt ’s Fenster auf und schreit: Empörung!
    Wir geben nicht nach!

    Setzt euch nur auf die Geldkassette,
    daß Gott die arme Seele rette
    aus Not, Gefahr und Ungemach –
    und ruft nach euern guten Geistern,
    nach Polizei und Kerkermeistern –
    Wir geben nicht nach!

    Daß den Verrat der Teufel hole,
    langt nur die Repetierpistole
    samt den Patronen aus dem Fach,
    und schmückt den Hut mit der Kokarde
    der geldsacktreuen weißen Garde –
    Wir geben nicht nach!

    Laßt Volkes Blut in Strömen fließen,
    laßt uns erhängen und erschießen,
    setzt uns den roten Hahn aufs Dach.
    Laßt Mörser und Haubitzen wüten,
    um euer Diebesgut zu hüten –
    Wir geben nicht nach!

    Laßt euer Höllenwerkzeug toben!
    Die Sehnsucht selbst hat sich erhoben
    des Volks, das seine Ketten brach.
    Freiheit und Recht stehn auf der Schanze.
    Sieg oder Tod – jetzt geht’s ums Ganze! –
    Wir geben nicht nach!

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