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Wie kriminell geht es in der Neustadt zu?

Ein Thema der Stadtbezirksratssitzung am Montag war die Vorstellung der Kriminalitätsstatistik der Polizei Sachsen. Zugeschnitten auf die Dresdner Neustadt, präsentierte diese der Leiter vom Revier Nord, Polizeirat Jürgen Kunath.

Polizeirat Jürgen Kunath stellt die PKS für die Neustadt vor. - Foto: Florian Varga
Polizeirat Jürgen Kunath stellte die Statistik für die Neustadt vor. – Foto: Florian Varga

Bei diesen Kriminalitätsstatistiken sei allerdings wichtig zu beachten, dass diese nur für Straftaten gilt, welche durch die Polizei aufgenommen wurden, dem sogenannten Hellfeld. Damit gebe es immer Schwankungen, was das Anzeigeverhalten angeht. Wenn zum Beispiel die Bereitschaftspolizei vor Ort steht, wird eine Ohrfeige vielleicht eher angezeigt, als wenn das Opfer dafür eine Meldung bei der Online-Wache oder auf der Stauffenbergallee machen muss.

Ausschnitt aus der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik - Folie: Polizei Sachsen
Ausschnitt aus der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) – Folie: Polizei Sachsen

Außerdem handle es sich hierbei nicht um Verurteilungen, sondern um den sogenannten Tatverdacht. Außerdem nicht enthalten sind: Staatsschutzdelikte, Verkehrsdelikte und Ordnungswidrigkeiten.

Im Jahr 2023 habe die Neustadt einen Anstieg der Kriminalitätsrate um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr erlebt, dennoch liegt die Rate immer noch unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Außerdem ist der Zuwachs geringer als in ganz Dresden.

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Die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 zeigt eine Aufklärungsquote von 51,4 Prozent. Diese Quote spiegelt die Effektivität der polizeilichen Ermittlungsarbeit in der Region wider. Unter den erfassten Delikten stellen Diebstähle mit 40,3 Prozent den größten Anteil dar.

Dies umfasst sowohl einfache Diebstähle als auch jene unter erschwerenden Umständen. Rohheitsdelikte, einschließlich Übergriffe und andere Gewalttaten, bilden mit 15,2 Prozent einen weiteren wesentlichen Anteil der Kriminalität, gefolgt von Vermögensdelikten und Fälschungen, die 11,6 Prozent ausmachen.

Ausschnitt der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik - Folie: Polizei Sachsen
Ausschnitt aus der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik – Folie: Polizei Sachsen

Eine genauere Analyse der Diebstahldelikte zeigt interessante Trends: Während die Diebstähle ohne erschwerende Umstände um 6 Prozent zurückgegangen sind, verzeichneten die Diebstähle unter erschwerenden Umständen einen deutlichen Anstieg um 34 Prozent. Diese Zahlen könnten auf eine Verschiebung der Kriminalitätsmuster in der Region hindeuten, bei der schwerwiegendere Diebstähle zunehmen.

Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen ist ebenfalls gestiegen auf insgesamt 2.623 Personen im Jahr 2023, ein Anstieg von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei ging der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger um 1,9 Prozent geringfügig zurück, er beträgt nun 35 Prozent der Gesamtzahl.

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Ein wesentlicher Aspekt der Präsentation waren die identifizierten Kriminalitätsschwerpunkte innerhalb der Neustadt. Orte wie die Alaunstraße, der Alaunplatz, der Albertplatz und die Kreuzung Rothenburger Straße, Görlitzer Straße, auch Schiefe Ecke genannt, wurden als Brennpunkte herausgestellt. Diese Gebiete haben in der Vergangenheit höhere Kriminalitätsraten erlebt. Jedoch würden die Maßnahmen der letzten Jahre, darunter verstärkte Polizeipräsenz und kooperative Sicherheitsinitiativen, eine positive Wirkung zeigen, so Kunath.

Die Nachtschlichter haben in den letzten Jahren mehr Leute, aber auch Erfahrungen gesammelt. Dabei rückten sie mehr und mehr ins Licht der Öffentlichkeit. - Foto: Florian Varga
Die Nachtschlichter haben in den letzten Jahren mehr Leute, aber auch Erfahrungen gesammelt. Foto: Florian Varga

Die Polizei als auch die Stadt haben spezifische Maßnahmen umgesetzt, um die Sicherheit in diesen Brennpunkten zu verbessern. Dazu zählen regelmäßige Patrouillen und eine Strategie, die auf Kommunikation und Deeskalation setzt. Einen großen Beitrag hierzu würden die Nachtschlichter*innen erfüllen, aber auch der Gemeindliche Vollzugsdienst der Landeshauptstadt Dresden und die Polizeibeamten vom Revier DD-Nord, unterstützt durch die sächsische Bereitschaftspolizei. Das Ziel für das Jahr 2024 ist nicht nur die weitere Reduktion der Kriminalitätsrate, sondern auch eine langfristige Stabilisierung der Situation in den betroffenen Gebieten.

Bewertung des Sicherheitsgefühls in der Wohngegend; Gründe für das Unsicherheitsgefühl 2022 - Folie: Polizei Sachsen
Bewertung des Sicherheitsgefühls in der Wohngegend; Gründe für das Unsicherheitsgefühl 2022 – Folie: Polizei Sachsen

Darüber hinaus zeige die letzte Bürgerumfrage aus dem Jahr 2022, dass das Thema Sicherheit ein vorherrschendes Anliegen unter den Bewohnern der Neustadt bleibt. Um ein umfassendes Bild der Lebensbedingungen und des Sicherheitsempfindens zu erhalten, plant die Stadt eine neue Umfrage. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen dazu beitragen, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit und zur Steigerung des Wohlbefindens der Bürger zu entwickeln.

2 Kommentare

  1. Hallo Jörg, das trifft nur teilweise zu. Die von Dir verlinkte Meldung ist die Polizeiliche Kriminalstatistik für ganz Sachsen. Herr Kunath präsentierte das speziell aufbereitet für die Neustadt.

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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