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Kriminalitäts-Prävention: Situation in der Neustadt

In der Stadtbezirksbeiratssitzung am Montag stellte Amtsleiter André Barth den gesamtgesellschaftlichen Ansatz zur Verminderung der Kriminalität vor. Er setzt sich aus drei Säulen zusammen.

Streifenfahrt der Polizei - Foto: Anton Launer
Streifenfahrt der Polizei – Foto: Anton Launer
  • Angebot: Unterstützung von Projekten zur Entzerrung oder Befriedung der Hotspots z. B. Klubkultursommer, Kulturprogramm auf dem Scheunevorplatz, Schaffung des Neustadtkümmerers mit Kiezsprechstunde, Bürgerbeteiligungen, „Nette Toilette“.
  • Prävention: Nacht(sch)lichter*innen und Koordinator Konfliktmanagement, Kampagnen zur Ansprache von Partygästen, Kiezcheck, Saisonauftakt im Alaunpark, Kieztage, Errichten von öffentlichen Toiletten/Pissoirs, Aufstellen von Mülleimern/Pizzamülleimern
  • Kontrolle: Polizeieinsätze, Kontrolle durch Gemeindlicher Vollzugsdienst (Ordnungsamt)

Das alles müsse in ständiger Kommunikation aller Sicherheitspartner geschehen und permanent weiterentwickelt werden, so Barth. Die Beteiligten treffen sich regelmäßig zur Arbeitsgruppe Sicherheit und berichten über Erreichtes und Veränderungen. Im Stadtbezirksbeirat berichteten sie am Montag nun den Räten.

Polizei

Revierleiter Jürgen Kunath erläuterte die Erfolge (Alaunplatz und Schiefe Ecke sind keine Kriminalitätsschwerpunkte mehr). Schwierig sei weiterhin die Lage an der unteren Alaunstraße bzw. am Albertplatz. Dort habe man die Präsenz, unter anderem mit zwei Streifenwagen, erhöht. Außerdem gab es in diesem Jahr zwölf Einsätze mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei. An sechs sogenannte Hauptakteure wurde ein Aufenthaltsverbot ausgesprochen.

Im Ergebnis dessen sei die Straftatenbelastung deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum 2. Quartal 2025 habe sich die Anzahl der Straftaten – inklusive Raubdelikte und gefährliche Körperverletzung – im 3. Quartal 2025 nahezu halbiert, erläuterte Kunath.

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Ordnungsamt

Mirko Domaschke vom Gemeindlichen Vollzugsdienst (Polizeibehörde der Stadt Dresden) sagte: „Im Wesentlichen ist die Lage in der Äußeren Neustadt wie in den vergangenen Jahren.“ Die Einsatzschwerpunkte der Besonderen Einsatzgruppe lagen weiterhin an den bekannten Brennpunkten rund um die „Schiefe Ecke“, die Alaunstraße, den Albertplatz und den Alaunpark. Dort wurde vor allem in den Nachtstunden eine regelmäßige Standpräsenz gezeigt.

Die Elbwiesen, insbesondere im Bereich Rosengarten und Waldschlösschenbrücke, etablierten sich erneut als beliebter Treffpunkt junger Menschen und erforderten in den Sommermonaten mehrere größere Einsatzmaßnahmen. Zudem kam es nahezu wöchentlich zu gemeldeten Ruhestörungen im Umfeld der Straße E im Industriegelände.

Domaschke kündigte an, dass im kommenden Jahr die Personalstärke verringert werden solle, weil die Einsatzkräfte auch an anderen Orten in Dresden benötigt werden.

Sozialarbeit

André Barth übermittelte die Einschätzung von „SafeDD“ und der Heilsarmee, beide kümmern sich um wohnungslose Menschen. „SafeDD“ berichtet von einer geringfügigen Entspannung an der „Schiefen Ecke“ und einer neuen Dynamik an der Alaunstraße. Insgesamt sei die Lage stabil, es gebe aber weiterhin Herausforderungen, wie Alkohol- und Substanzmissbrauch. Ziel sei eine kontinuierliche vertrauensvolle Präsenz. Ähnliche Eindrücke schilderte die Heilsarmee, die vor allem am Bischofsplatz im Einsatz ist.

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Klubnetz

Pierra Tannert vom Klubnetz berichtete über den Klubkultursommer. Den gibt es seit 2022. Mit Fördermitteln aus dem Stadtbezirk werden Veranstaltungen in der Klubszene unterstützt, um mittels eines vergünstigten Eintritts die Leute aus den Gassen der Neustadt in die Klubs zu locken. Bis Ende August waren 60 von 78 Veranstaltungen umgesetzt. Auf die Veranstaltungen wird gezielt mit einer LED-Tafel am Café Continental und Social-Media-Kommunikation hingewiesen. Insgesamt seien die Veranstaltungen recht gut nachgefragt und haben wahrscheinlich mit zur Entlastung der „Schiefen Ecke“ und des Alaunplatzes beigetragen, so Tannert. Allerdings sei daran wohl auch der nasskalte Sommer beteiligt.

Party-Hinweise am Café Continental - Foto: Archiv Anton Launer
Party-Hinweise am Café Continental – Foto: Archiv Anton Launer

Nachtschlichter

Alessandro Finke, Nachtschlichter-Koordinator, berichtete von den mehrsprachigen Teams, die in Deutsch, Englisch, Arabisch, Russisch und Spanisch mit den Leuten vor Ort kommunizieren. Insgesamt waren die 20 Nachtschlichter*innen mit rund 2.800 Einsatzstunden an insgesamt 82 Einsatztagen unterwegs, in der Regel donnerstags, freitags, sonnabends und an Vorfeiertagen. Schwerpunkte seien die Vermüllung, Lärm, Wildpinkeln, Glasbruch und Awareness. Finke sprach ein Problem an. Die Bezeichnung Nachtschlichter würde oft so gedeutet, dass man bei Schlägereien dazwischengehe, dies sei aber nicht der Fall, das sei Aufgabe der Polizei. Die Nachtschlichter seien präventiv unterwegs. Außerdem sei auffällig, dass mehr psychisch auffällige Personen im Viertel unterwegs seien.

So voll war die Schiefe Ecke nur ganz selten - hier während des Louisenfestes im Juni. Foto: Anton Launer
So voll war die Schiefe Ecke nur ganz selten – hier während des Louisenfestes im Juni. Foto: Anton Launer

Fragen der Stadtbezirksbeiräte

Felix Göhler (SPD): „Wie ist die Entwicklung im Vergleich zu vergangenen Jahren?“ Domaschke: „Ist etwas zurückgegangen insgesamt, Mechanismen wirken.“ Julia Sasse (Team Zastrow): „Wenn es sich am Albertplatz beruhigt, wohin verlagert sich das?“ Kunath: „Aktuell schwierig zu erkennen, einzelne Fälle am Martin-Luther-Platz und am Wiener Platz.“

Christian Demuth (SPD): „Was hat es mit den Ruhestörungsanzeigen im Industriegelände auf sich und besteht noch das Boom-Boxen-Problem?“ Tannert: „Ruhestörung kann nicht an den Clubs liegen, da die alle mit regulierten Lautstärkeanlagen arbeiten.“ Domaschke: „Es hat sich rumgesprochen, dass wir rigoros arbeiten, es sind deutlich weniger Bassboxen geworden.“

Katharina Kern (CDU): „Sind diese psychisch auffälligen Personen aus der Neustadt?“ Finke führte aus, dass man dies schwer feststellen könne, aber es handele sich schon um Personen, die sich dauerhaft hier aufhalten. Johannes Schwenk (CDU): „Was für Straftaten sind das am Albertplatz? Wie ist das mit dem Durchgangsverkehr auf der Alaunstraße?“ Kunath: „Die genauen Zahlen und Fakten gibt es erst in der polizeilichen Kriminalstatistik, derzeit können wir nur von Trends sprechen. Bezüglich des Durchgangsverkehrs versuche man abzuwägen, Tempo rausnehmen aber nicht komplett sperren.“ Norbert Rogge (Grüne): „Wie sieht es mit Stellenabbau aus?“ Domaschke erklärte, dass man im kommenden Jahr nur ungefähr die Hälfte des Personals einsetzen könne. Kunath sagte, dass die Polizei weiterhin je nach Bedarf vor Ort sein werde.

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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