Vor knapp zwei Monaten hat in der Rudolf-Leonhard Straße „Das Genusshaus“ eröffnet. Früher gab es hier Stecker und Kabel, aber „A bis Z Elektronik“ ist auf die Leipziger nach Pieschen umgezogen.
Der Name „Genusshaus“ ist Programm. Das mag schnell daher gesagt sein, hier trifft das zu. Der Laden bietet erlesene Waren aus verschiedenen Ländern. Dabei unterstreicht Geschäftsführer Taufik Fauci, dass sein Laden zweigleisig fahre: Neben einer fetten Fleischtheke, gibt es ein Kühlregal mit veganen und vegetarischen Speisen.
Waren aus allen Himmelsrichtungen
30 Prozent des Sortiments besteht aus griechischen Waren. 20 Prozent kommen aus Spanien und weitere 20 Prozent aus der Türkei. Italienische Speisen füllen zu zehn Prozent die Regale. Darüber hinaus findet man Gaumenschmäuschen aus Mazedonien und Russland.
Die von Fauci unterstrichene Zweigleisigkeit des „Genussladens“ ist ein umsichtiges Konzept. Fauci wusste, dass „Der Falsche Hase“ und „Der dicke Schmidt“ veganes Publikum anziehen. Das erzählt Peter Leube, sein Koch. „Der Laden hier ist für Fleischgenießer und Gemüseliebhaber“, sagt er. Er bereitet hier für jeden Tag zwei Suppen zum Mitnehmen vor. Mit Suppe kann manchmal auch ein leckeres Gulasch gemeint sein.
Täglich frische Suppen von Peter
Peter Leube ist gelernter Koch und hat lange eine Großküche geleitet. Dann zwang ihn eine Krankheit schlagartig viel kürzer zu treten. Aus seiner Freiburger Heimat kam er nach Dresden, weil sein Bruder in der Nähe wohnt und ihm eine andere Möglichkeit in Aussicht gestellt hat.
Mit der Zeit schwand diese Möglichkeit und nach einer kurzen Zeit der Orientierung, wollte Leube wieder in die Küche zurück. Es sollte nur nicht mehr so groß und so hektisch sein.
Daher kam es zum Gespräch zwischen Leube und seinem Kumpel Fauci. Kurze Zeit später fing der ehemalige Großküchenantreiber in aller Ruhe im „Genusshaus“ zu kochen an.
Erstmal abwarten, wie die Leute reagieren
„Bisschen schade ist es im Moment noch“, meint der Peter. Denn hier gäbe es sehr gute Waren und es mache auch Spaß zu arbeiten, „aber es ist halt noch wenig los“. Bisher, so hofft man. Der Laden könnte eine feinköstliche Bereicherung für Straße und Viertel werden.
„Das Genusshaus“
- Montag bis Sonnabend: 10 bis 18 Uhr
- Rudolf-Leonhard-Straße 12, 01097 Dresden
Standorttechnisch hielt ich den Laden immer schon für eine fragwürdige Sache. Auch beim „Schlachter aus der Region“ werden Tiere als Ware missbraucht und dessen sind sich viele bewusst, die hier leben. In der Gegend braucht es vielleicht einfach keinen Fleischer und vielleicht auch keinen alkoholfreien Wein und Schnaps. ;)
Stellen sich für mich zwei Fragen …
– sind die Waren alle „halal“
– in welchem Preissegment bewegt sich das Ganze ?
Es soll tatsächlich Menschen geben, die sich als Arbeitskräfte „missbrauchen“ lassen… schlimm schlimm.
Und wer sagt überhaupt, dass die Pflanzen es toll finden, wenn sie abgeholzt bzw. ihre Früchte brutal, zum Teil maschinell, abgerissen werden?
Ich wusste bis jetzt nicht, dass es in dem Laden auch Veganes und Vegetarisches gibt. Von außen wirkt das als wäre es explizit eine Fleischerei. Und das ist im Hechtviertel eher abschreckend. Geht zumindest mir so.
Mehr Pflanzenkost und eine grüne statt rote Farbgebung im Schaufenster würde hier besser aufgenommen werden.
Ich weiß, so eine Konzept- und Sortimentumstellng ist nicht einfach, aber Veggi ist die Zukunft. Selbst Lidl baut gerade sein Sortiment dafür um.
Die Fa. Lidl als Teil der Schwarz-Gruppe (Kaufland) hätte es schon jetzt in der Hand alles Fleisch zu verbannen, wo Tiere dafür unwürdig gehalten werden. Aber nein, dass Billigfleisch bleibt im Angebot, bis es dann von Veggi-Futter aus der Fabrik ersetzt wird. 84 Mio sind zu ernähren…Lidl/Kaufland macht auf Öko aber es bleibt dabei, der Rubel muss.rollen.
Ich ignoriere hier mal die wertenden Kommentare und teile meine Erfahrung mit:
wir haben da am Wochenende Rindersteaks gekauft. Preislich war es nicht günstiger als beim Fleischer aber durch die 20% Discount dann doch erschwinglich. Qualitativ konnten sie aber nicht überzeugen. Auf Nachfrage woher das Fleisch kommt, bekamen wir als Antwort, dass es aus der Berliner Gegend stammt. In meinen Augen ist das nicht soooo regional wie kommuniziert.
Ich habe den Laden bisher immer als „Orientalisch“ mit Fleischangebot wahrgenommen. Das Konzept erschließt sich mir noch nicht so ganz. Ich wohne im Hecht und Achtung: ich esse (wenn auch selten) Fleisch. Deshalb fand das eigentlich als Bereicherung zu dem Überhang an veganen Läden.
Mein Fazit ist: fürs nächste Steak dann doch wieder in die Bio Company.
Es könnte ein versöhnliches Konzept sein, wenn es denn akzeptiert würde. Schließlich wird es auch im Hecht Fleischliebhaber geben. Ganz sicher! Und viele „gemischte“ Familien und Gemeinschaften. Also ideal für den Einkauf.
@Perle2000:
Und was ist an dem derzeit bei Bio Company vertriebenen Fleisch aus der Uckermark regionaler?
Ganz abgesehen von Grapefruit und Mango, die gerade dort billig verramscht werden?