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Wie viel Wehrmacht darf es sein?

Deutsche Fallschirmjäger in der Diskussion

Die aktuelle Sonderausstellung des Militärhistorischen Museums (MHM) zu den Fallschirmjägern der Wehrmacht wird einerseits wegen ihrer wissenschaftlich fundierten Entzauberung von „Hitlers Elitetruppe“ gefeiert, andererseits steht sie im Sperrfeuer der Kritik vor allem durch ältere Generationen aktiver und ehemaliger Angehöriger der Bundeswehr-Fallschirmjägertruppe.

Vermisste Wehrmachtstugenden? - Karrikatur janson-karikatur.de
Vermisste Wehrmachtstugenden? – Karikatur: janson-karikatur.de

Sie verteidigen den vornehmlich durch NS-Propaganda etablierten Elitestatus dieser Truppe, die man als Vorbild für heutige Soldatinnen und Soldaten brauche. Gleichwohl überrascht das Festhalten am Vorbildcharakter einer Wehrmachtseinheit angesichts der klaren Vorgabe, dass mit der Wehrmacht als Organisation keine Tradition für die Bundeswehr begründet werden kann.

Offenbar ist die alte Diskussion um die Traditionswürdigkeit der Wehrmacht noch immer nicht zu Ende. Neuere Publikationen bestätigen diese Vermutung. Hier geht es um die Frage, ob und inwiefern ein positiver Rückbezug möglich und damit diskutabel (Sönke Neitzel in „Deutsche Krieger“) oder aber als demokratiegefährdend grundsätzlich abzulehnen ist (Dirk Laabs in „Staatsfeinde in Uniform“).

Beide Autoren diskutieren im MHM mit dem Kurator der Sonderausstellung, Magnus Pahl, und dem Mitherausgeber des Ausstellungskatalogs, Armin Wagner, über Geschichte und Wahrnehmung der Fallschirmjäger, über Identität, „tribal cultures“ und die Rolle der Wehrmacht im Traditionsverständnis deutscher Militär- und Sicherheitsverbände. Aufgrund der Corona-Notverordnung bleibt das Museum vorläufig bis zum 12. Dezember geschlossen. Daher zeichnen die Veranstalter die Diskussion auf und stellen sie am Montag, dem 29. November ab 12 Uhr auf dem Facebookkanal des MHM und auf der Website des Museums digital zur Verfügung.

Um auch in Zeiten der Schließung dem Veranstaltungskonzept eines Forums gerecht zu werden, stehen die Diskutanten am 29. November von 14.30 bis 15.30 Uhr für Fragen zur Verfügung, die per Mail zugesandt werden können. Die Mailadresse wird mit der Onlinestellung des Mitschnitts bekannt gegeben. Fragen und Antworten werden unter dem Facebookbeitrag veröffentlicht.

Wie viel Wehrmacht darf es sein?

  • Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Sönke Neitzel (Historiker), Dirk Laabs (Autor) und Dr. Magnus Pahl (Historiker und Kurator)
  • Moderation: Oberst Dr. Armin Wagner (Historiker, ZMSBw Potsdam)
  • Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden
  • Mitschnitt der Diskussion auf der Website des Militärhistorischen Museums und auf Facebook.

Nachtrag

Die Veranstaltung um die Frage „Wie viel Wehrmacht darf es sein?“ entwickelte sich zur lebhaften Diskussion zwischen Sönke Neitzel, Dirk Laabs und Magnus Pahl.

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